Hey, ich habe ja echt Geschmack!

Ich bin gerade etwas überrascht! Die Kurzgeschichte „KNOX“ von Eva Strasser aus der Anthologie „Tiefraumphasen“ hat den ersten Preis beim DSFP 2015 im Bereich „Kurzgeschichte“abgeräumt! 
… also ich bin nicht überrascht, dass die Geschichte den Preis gewonnen hat, sondern, dass ich sie auch bei meiner Rezi lobend hervorgehoben habe. Mein Gott, bin ich gut!
Also einen herzlichen Seifenkisten-Glückwunsch, Eva!

Unheil im Schwarzen Keiler … oder … DSA kann wirklich keine Dungeons!

Jetzt ist aus einer kleinen Anmerkung im DSA-Forum einer ausgewachsener Blog-Beitrag geworden und ich darf mich nochmal auf die Seifenkiste schwingen…

Ich schrieb im Bewertungs-Thread zum Abenteuer „Unheil im Schwarzen Keiler“ das hier:

Puah. Habe es jetzt dreimal geleitet und meine These “DSA kann keine Dungeons!“ steht ehern wie schon vor 30 Jahren… 
Genauere Begründung folgt.

… und der Rillenmanni nahm mich beim Wort:

 Nu Butter bei die Fische! Hüpp! Oder hast Du Dich im Dungeon verlaufen?

Darauf muss ich zuerst schonmal antworten: „Nein, leider nicht, denn in diesem Dungeon kann man sich nicht verlaufen – er ist so linear wie die ca. 14 cm lange Seite eines Geo-Dreiecks. Und das ist nur ein Problem… „

 Let’s also go…:

Ich habe es schon irgendwo mal als Kommentar geschrieben – bei Nandurion? Aber ich versuche mal mein Problem mit dem Abenteuer zusammenzufassen.

„Es hat keine Eier!“

Das ursprüngliche Abenteuer (die ursprünglichen Abenteuer) war schon nicht besonders großartig und es gab im Keller eines Wirtshauses komische Dinge und Biester, die merkwürdig aneinandergeklatscht waren und als Ökosystem so garantiert nicht funktionieren konnten. Das war ähnlich wie vergleichbare D&D-Abenteuer der Zeit, hatte aber viel weniger geile Schätze, coole Monster und abgefahrene Ideen. Da war DSA zu dieser Zeit einfach zu humano-zentriert und verließ sich bei den Gegner-Monstern auf eine Handvoll Monster, sodass einem die Kobolde und Orks bald schon zum Hals raushingen, während man bei D&D neben den seitenweisen Monsterbeschreibungen noch auf zwei komplette AD&D Monster-Handbücher zurückgreifen konnte. (Nur als Beispiel für eines der Elemente – bei magischen Gegenständen sah es aber ähnlich aus.)

DSA hat sich in der Folge in eine anderere Richtung entwickelt – hin zum eher charakter- und geschichtenorientierten Spiel – weg von krassen und abgefahrenen Ideen, mächtigen Schatzkammern und Monstern, die einem mit einem Biss den Kopf abbeißen konnten.

Nun geht also ein „modernes“ Autorenteam frisch ans Werk und nimmt sich den alten Klassiker zur Brust. Man merkt, dass das im Jahr 2015 nicht mehr so funktionieren wird und zieht die Realismus-Schraube an, erfindet eine nette (und immerhin etwas abgefahrene) Hintergrundgeschichte mit einem Zirkus und achtet darauf, dass der Dungeon nun so ist, dass es kaum noch logische Probleme gibt. Das ist ein sehr netter Plan, aber er scheitert in der Ausführung komplett, denn dadurch wird die Kiste noch langweiliger.
Beschreibungen und Stil sind schon halbwegs gut old-schoolig getroffen, aber ist man erstmal im Dungeon, passiert schlichtweg gar nichts mehr, bis ich in den Abschlusskampf-Raum komme – und selbst da kann ich die Sache sozial auflösen (was ich, versteht mich nicht falsch, eine sehr geile Sache finde). Es ist bezeichnend, dass meine drei Gruppen in der Startszene in der Kneipe und in der Interaktion mit dem fahrenden Volk deutlich besser amüsiert war, als dann später bei der eigentlichen Haupt-Disziplin, dem Erforschen der unteirischen Lokalität.

Was gibbet im ersten Raum, den ich betrete? Ein totes Wildschwein, das im besten Fall vermuten lässt, dass hier irgendwelche humanoiden Wesen sind, die Wildschweine fressen und/oder töten. Das wusste ich schon, bevor ich den Laden betreten habe. Holy Maccaroni! Da muss doch irgendwas los sein – und wenn es nur Wächter sind, die den Komplex bewachen, denn schließlich soll die Vorführung doch bestimmt nicht gestört werden, oder? An dieser Stelle ließe sich erwähnen, dass hier Zufalls-Begegnungstabellen dem Abenteuer schonmal einen Haufen Leben eingehaucht hätten, denn es gelingt in keiner Sekunde, einen lebenden, sich in Bewegung befindlichen Ort darzustellen. Da bleibt alles statisch und alles, was einen interessanten Dungeon ausmacht und mich als Spieler sowohl als Erforscher als auch als Stratege herausfordert, wurde schlichtweg unterlassen – seien es besagte Tabellen, Wach-Routinen, Hinweise darauf, wie die dort lebenden Wesen organisiert sind und wie sie auch welche Vorfälle reagieren… Auch das würde für mich zum Versuch gehören, eine realistische Umgebung zu schaffen.

Kommen wir zum Inhalt der Räume: Mal im Ernst – ein kleiner Tümpel in einem unterirdischen Gewölbe und dann ist da nix Vernünftiges drin, wenn ich reintauche? Da muss wenigstens ein durchsichtiger Gallertblock,ein Grauschlick am Boden, Grünschleim, der an der Decke darüber hängt und sich fallen lässt oder ein belebtes Skelett eines dort zu Tode gekommenen Abenteurers drin sein – na kommt schon, Autoren, wenigstens etwas Säure oder es handelt sic hum Heilwasser oder eine Tinktur, die zu heftigem Erbrechen führt, wenn ich davon trinke. Ansonsten darf darin gerne ein magischer Dolch +1 sein, der grün leuchtet, wenn sich Untote nähern, oder ein Beutel mit kleinen Edelsteinen oder wenigstens Murmeln – die kann man im Dungeon wenigstens immer gut gebrauchen.

Dann gibt es ein Plumpsklo, in das ich runterklettern kann und die Stiefel eines der beiden Protagonisten der Geschichte zu finden. Man hat dann aber keinerlei Chancen irgendwie herauszufinden warum die Stiefel unten drin stecken. Okay, die hätte man schon irgendwo, aber es gelingt an keiner Stelle, die Gruppe wirklich darauf neugierig zu machen, was sich hier eigentlich wirklich abspielt und somit gibt es auch keinerlei Motivation, sich darüber Gedanken zu machen, warum hier zwei Stiefel bis zum Anschlag in der Scheiße stecken. Herrje. Wenn ich in ein Plumpsklo runterklettere und mir „die Finger schmutzig mache“, dann muss ich da wenigstens irgendwas finden. Reichtümer, ein „echtes“ Geheimnis, einen herausfordernden Gegner, nützliches Wissen…

Es werden also (gerade in den ersten 5-6 Räumen) sämtliche Erwartungen enttäuscht. Ich gege Risiken ein und es geschieht einfach nichts und/oder ich habe nichts davon. Die Lust an der Exploration vergeht so jedenfalls schnell und man stumpft zunehmend ab, vergisst alle Sicherheitsmaßnahmen, die man als erfahrener Dungeonkriecher walten lässt, weil ja ohnehin nichts passiert – nichts Gutes und nichts Schlechtes. Beide Gruppen sind spätestens nach dem dritten Raum einfach weiter gegangen und es hatte mehr den (das???) Flair eines Wandertages als der Erforschung eines gefährlichen Ortes mit unbekannten Gefahren und atemberaubenden Schätzen.

[Kauftipp] Rolemaster Grundregelwerk für nen Zehner

Ja, leck mich fett! Die Jungs von 13Mann prügeln das farbige, fast 300 Seiten dicke, Rolemaster Grundregelwerk für knapp 10 Euro unter’s Volk.
Die Aktion ist zeitlich vom 18.12.14 bis zum 21.12.14 begrenzt und wer da nicht zugreift, ist wirklich selber schuld. Selbst wenn man nicht plant das System selber zu spielen, gibt es etliche coole Ideen und Tabellen, die man klauen kann.
Mich, als jemanden, der sich sehr für die Martkentwicklung in Deutschland interessiert, würde natürlich der Hintergrund der Aktion interessieren. (Ich könnte sicher Rouven oder Bernd fragen, aber Spekulatius macht doch viel mehr Spaß, oder?)
Ich könnte mir zwei Szenarien vorstellen, wovon mir Variante 2 deutlich lieber wäre als Variante 1.
1. Die komplette Rolemasterreihe liegt wie Wackersteine in den Regalen und dies ist der Versuch a) noch ein paar Spieler einzusammeln und b) den verdammten Keller von dem Zeug zu leeren.
2. Man sieht die Chance, Rolemaster größer am Markt zu etablieren und hat mit dem günstigen Traveller-Taschenbuch gesehen, dass solche Versuche von Erfolg gekrönt sein können.
Only time will tell…

Dungeon? Wat is en Dungeon? Da stelle mer uns janz dumm.

Ausgehend von diesem Thread im Nerdvana-Forum kam ich in Erklärungsnot, warum die Möglichkeit bestehen könnte, dass Dungeons doch auch irgendwie Rollenspiel sind und vielleicht sogar Spaß machen könnten…
Ursprung war meine leicht provokante These, dass „DSA keine Dungeons kann“.
Grundsätzlich meine ich damit, dass viele DSA-Autoren, die zumeist im Geiste der 90er Jahre, in denen oft postuliert wurde, dass nur erzählendes Rollenspiel „echtes Rollenspiel“ (TM) seien, aufgewachsen sind, einfach den Sinn und den Wert von Dungeons nicht kennen oder erkennen (können) und dass daher in den letzen 20 Jahren annehmbare Höhlensysteme bei Deutschlands größtem Rollenspiel extrem rar gesät sind.
Ich muss aber noch ein Stückchen in der Zeit zurückreisen, um meine „In Defense of Dungeons“-Rede zu beginnen:
Das Rollenspiel entstand in den frühen 70er Jahren aus dem Tabletop-Wargaming-Bereich. Dort entstand die Idee, dass ein Spieler keine ganze Armee herumschubsen könnte, sondern eine einzige Figur spielen könnte. Geniale Sache, das! Und zuerst wirklich auf reines Minis-Rumschubsen beschränkt. Als Handlungsorte boten sich da natürlich die Festungen an, die man schon im Tabletop bestürmt hatte oder aber die dunklen Verliese und Kavernen, die sich unter dem tiefsten Burgfried verbargen.
Schon in der Entstehungsgeschichte von Dungeons & Dragons, das 1974 erschien, waren zwei Richtungen angelegt, war doch Gygax mehr der Regelfuchs, der immer präzisere und eindeutigere Regeln für sein Spiel ideal fand und Arneson eher der, der eine schicke Geschichte erzählen wollte.
… aber dazu später mehr – zurück zum Dungeon. Schnell kam der Schritt, dass man nicht mehr zwangsläufig mit Miniaturen spielte und die Dungeons eher mechanisch als Herausforderungen für die Spieler entwarf. Aus dieser Zeit stammen dann Stilblüten mit 10×10 Fuß großen Räumen, in denen 100 Goblins und 2 schwarze Drachen saßen und auf die Abenteurergruppe warteten, während im Nebenraum 3 Medusen herumlungerten. Auch Fallen waren nicht so platziert, dass sie sinnvoll waren, sondern so, dass sie die Pläne der Spieler möglichst effektiv durchkreuzten. Aus dieser Zeit stammen auch die „Wettbewerbs-Dungeons“. Diese treiben die Idee auf die Spitze den Spieler (nicht den Charakter!!!) vor eine Herausforderung zu stellen und das Spiel als Wettstreit zwischen dem SL und den Spielern anzusehen. Für mich nach wie vor die Grundidee eines zünftigen Dungeonaufbaus, heutzutage für viele eine völlig abstruse Idee, denn es steht ja schließlich der Charakter im Zentrum. Okay, Spielweltlogik wurde hier nicht immer groß geschrieben, aber das den armen Dungeons auch im Jahr 2014 noch vorzuwerfen, ist echt fies. *mimimimi*
… und ja, genau aus dieser Phase stammt die legendäre Handlungsanweisung: „Tür eintreten, alles platt machen, Schätze einkassieren.“
Schnell aber – schon in den späten 70ern und frühen 80ern entwickelten sich auch die Dungeons in zwei Richtungen, den „realistischen Dungeon“ und den „Funhouse Dungeon“ – vielleicht kann man den „Megadungeon“ noch als dritte Kategorie zählen.
Der realistische Dungeon bemüht sich darum, selbst im noch so nebensächlichsten Höhlensystem, logische ökologische Verflechtungen der einzelnen Bewohner zu haben (ja, lieber Dragon Magazine – ich blicke da nicht zuletzt in deine Richtung mit der „Dungeon Ecologies“-Reihe!).
Im Funhouse Dungeon besteht der Sinn eher darin, einen möglichst unterhaltsamen Spielabend zu erleben. Da darf es cheesy, gonzo, weird oder futuristisch sein, Hauptsache es rockt gewaltig! Wer sowas mal in höchster Perfektion erleben will, sollte sich mal Burg Bernstein/Castle Amber/Chateau d’Ambreville reinziehen. Das kann was! Und ja, ich liebe diese Spielart – will sie aber verständlicherweise auch nicht rund um die Uhr spielen müssen.

Megadungeons sind oft eine Art Mischung der beiden Typen. Es wird eine riesige unterirdische Welt erschaffen, die versucht möglichst, ihre unterschiedlichen Elemente möglichst sinnvoll interagieren zu lassen, während natürlich auch genügend Raum (Räume) zur Verfügung steht, um auch ein paar etwas merk- oder denkwürdige Elemente einzubauen. Und gerade im Bereich Megadungeon gibt es ja mal so richtig geile Sachen – egal ob Rappan Athuk, Undermountain oder der Slumbering Tsar Saga, in denen man Wochen, Monate oder Jahre verbringen kann, ohne jemals Tageslicht sehen zu müssen.
Ganz oben habe ich ein Bild von meinem kleinen Abenteuer „Die Katakomben des Nekromanten“ angepinnt, denn dort bemühe ich mich, einen halbwegs modernen Dungeon zu entwerfen, in dem die einzelnen Elemente miteinander agieren und der nicht dazu gedacht ist, sich von Raum zu Raum voranzuschnetzeln – was nicht bedeutet, dass nicht auch hier eine 10-Fuß-Stange, ein paar Krähenfüße, Murmeln und ein Brecheisen absolut nützlich sein könnten. Nur mal so als Beispiel für einen Dungeon der letzten 3-5 Jahre, in dem Interaktion genau so nützlich ist, wie eine Armbrust.
Mit diesen Vorbemerkungen kann ich ja endlich zu meiner Ausgangsthese mit DSA zurückkommen und damit einhergehend die von Gygax und Arneson schon um Jahrzehnte vorweggenommene Aufspaltung des Hobbys Rollenspiel.
In Deutschland erschien D&D Ende 1983 und DSA Mitte 1984 – beide fühlten sich damals noch recht ähnlich an – gerade das Spielgefühl war gut vergleichbar. D&D hatte damals schon definitiv die geileren Monster, die cooleren Schätze und die exotischeren Hintergründe. Ob es in diesem Moment bewusste Abgrenzung war, oder einfach die „deutsche Volksseele“, die ja schon viele Dinge im Bereich zwischen der unendlichen Geschichte, Grimms Märchen und dem Räuber Hotzenplotz hervorgebracht hat, vermag ich nicht zu sagen. Aber nach einigen holprigen DSA-Dungeonversuchen Mitte der 80er ging die Tendenz immer mehr in Richtung: „Wir legen Wert darauf, dass unsere Abenteuer eine Geschichte erzählen und Charakterspiel geht ohnehin mal über alles!“ Damit war man ja dann spätestens Mitte der 90er mit Vampire in hervorragender Gesellschaft und selbst Shadowrun – damals ganz sicher die Nummer 3 auf dem deutschen Markt – kam zwar von der Grundidee her eher kämpferisch daher und die „Runs“ hätten 1a-Dungeoncrawls sein können., aber das wurde in meiner Erfahrung selten so gespielt. Es gab immer eine Planungsphase, dann gab es einen katastrophal danebenlaufenden Run und man musste den Kontinent verlassen, um auf dem nächsten wieder neu beginnen zu können. Und Cthulhu – in den 90ern auch einer der „Großen 5“ legte ohnenhin Wert auf Recherche, schicke Handouts und grandiose Hintergründe. Selbst D&D – dann in Form von AD&D 2 – versuchte sich mit weiter ausdefinierten Charakteren und einem leichten aber merkbaren Ranwanzen an die Storyteller-Fraktion in die populäre Richtung zu entwickeln.
In absoluter Konsequenz ging das so weit, dass für den durchschnittlichen Rollenspieler im deutschsprachigen Raum „Dungeons“ etwas gefühlt Primitiveres waren als richtig echtes Rollenspiel. Weitergedacht führte das dazu, dass seit sagen wir mal grob 1987 keine reinen dungeonigen oder sandboxmitdungeonigen Abenteuer mehr für DSA erschienen – es gab zwar noch Dungeons, aber die waren eher Randerscheinungen und geschmeidig in die vorproduzierte Handlung eingebettet. (Als kleines Aside könnte man hier auch auf die „Wildnis“ in DSA-Abenteuern eingehen, denn eine freie Exploration gibt es auch in diesem Bereich nicht. Auch Wildniserkundung findet in den meisten Fällen rein erzählerisch abgehandelt.)
Halten wir uns das vor Augen, dann ist es kein Wunder, dass die heutigen DSA-Autoren bisher kaum mit wirklich durchdachten Dungeons zu tun haben, denn entweder sie sind selber schon in den 90ern aktiv gewesen oder aber sie haben schon mit der Muttermilch aufgesogen, dass Dungeons eine minderwertige Angelegenheit sind und mit Rollenspiel nur entfernt etwas zu tun haben. Dass man nicht jeden Ork-Stamm, auf den man unterirdisch trifft, direkt wegschnetzeln muss, sondern sich mit ihm gegen die fiesen Hobgoblins der Nachbarhöhle verbünden könnte oder man mit den beiden Köpfen eines Ettin viel Spaß haben kann und sie nicht beide zwangsläufig mit dem Schwert entfernen muss, das ist in seinem Bewusstsein gar nicht präsent. Und das ist jetzt nicht beleidigend, abwertend oder sonstwas gemeint, ich stelle das einfach nur fest. Auch ist mir nicht mein Plan, den Spieß umzudrehen und zu sagen, dass storyorientiertes oder charakterorientiertes Rollenspiel viel doofer ist. Nö. Es ist einfach nur eine andere Herangehensweise.
Habe ich jetzt eigentlich geschrieben was Dungeons spielenswert macht? Bestimmt irgendwo zwischen den Zeilen. Aber wenn ihr noch Fragen habt, her damit. Wenn ich irgendwas völlig falsch sehe, schildert eure Sichtweise – gerne in den Kommentaren oder im Nerdvana-Thread…
… und ich muss unbedingt auf einer der nächsten Cons „Burg Bernstein“ leiten. Die Dreieich drängt sich da ja regelrecht auf, wenn es nicht gerade ein Ründchen „Umläut – The Game of Metal“ sein darf.

[Splittermond] Weiße Flecken

Gestern beim Gassigehen habe ich mir mal die letzten paar System Matters-Gespräche angehört, darunter auch eines mit Adrian, der etwas über Splittermond erzählt.
Dabei ist mir aufgefallen, dass ein kleines Detail, das ich bisher immer belächelt habe, eine ziemlich geile Sache ist. Nach der Überschrift könnt ihr vielleicht schon vermuten worum es sich handelt – yepp, genau! Um die „Weißen Flecken“.

„Weiße Flecken?!? Wass’n das??? Ich kenne nur hektische Flecken!“
Weiße Flecken sind Städte, Regionen, …,  die von der Splittermond-Redaktion und allen Abenteuer-Autoren in Ruhe gelassen und in keinster Weise bearbeitet werden. Das hört sich jetzt mal nicht sonderlich spektakulär an und hat auch irgendwie einen Hauch von Faulheit. Dass da auf der Karte eine „Herzogtum Gumpelstein“ liegt, das nicht genauer beschrieben wird, ist jetzt als Information nicht so der Brüller.
Ein absoluter Brüller aber wird es, wenn der vermaledeite Metaplot ins Spiel kommt und ich als „klassischer DSA-Spieler“ gerne eine konsistente Welt habe, aber nicht immer klar ist, wie ich meine eigene Kampagne mit diesem Metaplot überein bringen kann.
Das ist mit diesen dämlichen Flecken wirklich genial gelöst. Ich kann meine Kampagne im Herzogtum Gumpelstein stattfinden lassen, was zwar zu Beginn etwas Arbeit benötigt, da ich ja alles selber festlegen und beschreiben muss. Aber spätestens dann, wenn ein offizielles Verlagsabenteuer erscheint, in dem es zu einem Krieg zwischen den beiden Nachbarländern, dem „Fürstentum Bransch“ und der „Freien Handelszone Prim“ kommt, wird es mal so richtig geil, denn ich habe jetzt ein gut beschriebenes Gebiet, in dem sich meine SC herumtreiben können und völlig freie Hand was sie sort tun. Und außerdem kann ich den benachbarten Krieg in meiner Kampagne einbauen und es steht mir völlig frei die Auswirkungen des Krieges auf Gumpelstein zu beschreiben und weiterzuführen. Wie das offizielle Abenteuer und somit die Geschichtsschreibung weiter geht, kann mir vollkommen wumpe, denn ich habe ja meine kleine Wiese, auf der ich mich als Spielleiter frei tummeln kann und die Charaktere können sich sowohl in Gumpelstein (von mir beschrieben) als auch in den beiden Nachbarreichen (von den Autoren beschrieben) tummeln und ich muss mir keine weiteren Gedanken machen, ob es einen EInfluss auf die große Handlung hat.
Okay, einen Schritt weitergedacht stoße ich auf das gleiche Problem wie zuvor, denn das Verhalten der Gumpelsteiner wird zwangsläufig auch Auswirkungen auf die Nachbarn haben, die beispielsweise einem gewaltigen Heer, das sich an ihren Grenzen sammelt, nicht mit völliger Gleichgültigkeit gegenübertreten werden, aber ein Spielleiter, der sich solche Gedanken macht und auf solcher Ebene plant und agiert, der wird auch damit klarkommen, in geringem Maße Einfluss auf den Metaplot zu nehmen.
Und allgemein gilt: Wenn ich mich in meinem freien Bereich aufhalte, und da gibt es etliche, auch von beträchtlicher Größe, so habe ich nichts zu befürchten.
Respekt. Das war echt ein Schachzug, den ich unterschätzt habe – so könnte selbst mir als altem Kritiker das Konzept „Metaplot“ gefallen. Da können einem fast die armen DSA-Redakteure leid tun, die mit einer komplett durchdefinierten Welt nicht auf solche Kniffe zurückgreifen können.

Einsteigersysteme – total überflüssig?

Nach dem Ansehen von Klaudienes Sabbelstream muss ich mal wieder meine Gedanken ordnen – mal sehen, ob ich zu irgendeinem Ergebnis komme. 

Zuerst muss ich ihr vehement widersprechen. Warum? Weil ich es kann!

 

Sie sagt, grob wiedergegeben, dass Einsteigersysteme unnötig sind, weil jemand, der sich dafür interessiert auch durchblicken wird, Leute ohne das nötige Interesse oder Engagement sowieso auch nach 10 Wochen noch nicht wissen, welche Würfel man wofür braucht.

Dabei übersieht sie natürlich die allererste Hürde, den allerersten Kontakt mit dem Konzept Rollenspiel an sich. Und da müssen unbedingt zwei Komponenten gegeben sein:

1. Es muss total scharf aussehen und mir (entweder im Regal des Buchladens oder in der Auslage des Spielwarenladens/Kaufhauses – im Idealfall im Regal eines Computerspiele-Ladens) auffallen. Es muss entweder total modern und cool aussehen, um anzusprechen oder so ungewohnt, dass es ins Auge sticht und neugierig macht.
Irgendwie kommen wir hier zu Punkt 1b) Vertriebswege – um dem Mainstream noch mehr in die AUgen zu fallen, muss man unbedingt mehr aus den Bahnhofsvideotheken, ääähhh Rollenspielläden raus (auch wenn die unbedingt weiter unterstützt und gestärkt werden müssen) und dahin, wo junge Leute hingehen, um Kram zu kaufen, mit dem sie spielen wollen.

2. Es darf nicht auf den ersten Blick einschüchtern! Wenn ich mir vorstelle, Neuling mit Interesse an Fantasy-Spielen zu sein und ich habe ein Buch mit 500 Seiten und eine Skyrim-DVD vor mir liegen, dann weiß ich, wofür ich mich spontan und eine Sekunde nachzudenken, entscheide.
Habe ich da aber statt des Wälzers eine coole Box mit ein paar Würfeln, Gimmicks, Figuren und vielleicht ein oder zwei dünne Heftchen mit einem einfach verständlichen Tutorial, das mich sowohl fesselt, als auch mir die Regeln näherbringt, dann wird diese Entscheidung nicht ganz so leicht fallen.

Ja, DSA Klassik und Splittermond Junior (Geil! „Splimoju“!) – ich blicke in eure Richtung!

Neben den Dingen, die das eigentliche Regelwerk angehen, kann man da ja noch in die unterschiedlichsten Richtungen weiter überlegen. Welchen Promis drücke ich das Spiel in die Hand, um sie damit werbewirksam zu knippsen, oder sie in Interviews schlaue Sachen darüber sagen zu lassen? Woc schalte ich welche Werbung, um welche potentielle Kundschaft (in meinen Überlegungen spiel- und fantasyaffine Jugendliche) abzuholen? Welche nerdigen Merchandise-Artikel bringe ich unters Volk, welche Giveaways sind nicht nur für eBay-Auktionen von Veteranen unteressant, sondern können junge Leute ins Boot holen…?

Verdammt – man müsste da echt mal ein komplettes Konzept erarbeiten –
ich wette, dass da noch kein (deutscher, aber auch internationaler)
Verlag richtig in die Tiefe gegangen ist und sich großflächig überlegt
hat, wie man wirklich breiten Erfolg haben kann.

Splittermond – was zum Henker …?

Tja, eigentlich war ich gerade dabei eine Rezi zum zur FeenCon vorab erschienenen Abenteuer „Der Fluch der Hexenkönigin“ zu verfassen, als mir auffiel, dass der Intro-Blurb, den ich geschrieben hatte, etwas ausgewalzt und mit noch mehr Fleisch aufgepäppelt ein durchaus respektabler eigenständiger Artikel sein könnte.
ACHTUNG! Wall of text ahead!
Okay – Was ist das also, dieses Splittermond?
Die Kurzantwort ist wohl: „Ein 2013/2014 erstmals erschienenes klassisches Fantasy-Rollenspiel vom Uhrwerk-Verlag“
Okay, damit kann man schonmal arbeiten, aber so richtig genau ist der Leser immer noch nicht informiert.
Vorab sei vielleicht noch zusätzlich erwähnt, dass ich zum Uhrwerk-Verlag durchaus ein gutes Verhältnis habe und für einige Systeme schon für die Jungs und Mädels tätig geworden bin, aber mit Splittermond habe ich nicht das kleinste Bisschen zu tun (abgesehen davon, dass ich vorab über den Weltenband lesen durfte). Ich habe nix geschrieben, nix richtig lektoriert und keine Autoren beeinflusst…
Ganz düster erinnere ich mich noch an einen geheimnisvollen Launch des neuen Projekts, wo Redakteure und Autoren ein merkwürdiges Logo in ihre Facebook-Bilder gestrickt hatten und man eine sehr knappe und geheimnisvolle Homepage freischaltete – die ersten Kommentare gerade im Tanelorn-Forum waren da nicht sehr positiv und ich dachte schon die ganze Geschichte sei schon zu diesem frühen Zeitpunkt den Ehrentod gestorben… Dazu noch die Frage nach einer geschickten Abkürzung des Spiels – Aaaaaaaaargh!
Zur Entstehungsgeschichte von Splittermond sei zudem noch gesagt, dass das Regelwerk eigentlich schon lange erschienen sein sollte, der Verlag sich aber nach Feedbacks auf einen Schnellstarter dazu entschloss noch eine semiöffentliche Playtest-Phase einzuschieben, um das Regelwerk auf Herz und Nieren zu prüfen. Das war aber nur die Spitze des Eisbergs, denn man hatte als sich im Internet bewegender Rollenspieler zu jedem Zeitpunkt den Eindruck, dass man im Hause Uhrwerk ein offenes Ohr für die potentiellen Käufer hatte und es so noch einigen Recht machen konnte, ohne sich und sein eigenes System komplett zu verbiegen. (Warum der ähnlich lang laufende DSA 5 Betatest von Ulisses netzweit mehr Zunder bekam und deutlich schlechter wegkam, ist mir auf den ersten Blick nicht verständlich, wird aber vermutlich mit diversen Kommunikationsproblemen der Jahre 2011-??? zu tun haben sollte.)
So erschien also überraschenderweise der Weltenband vor dem Regelwerk (auch hier wäre bei anderen Systemen ein Sturm der Entrüstung über das Prjekt hereingeschlagen), was sich im Nachhinein als eine gute Lösung erwies, denn so konnte das gemeine Volk sich schon einmal einen Eindruck über den Hintergrund verschaffen, es konnten 2 Savage Worlds-Konversionen (von denen ich weiß) erstellt werden und es ergab sich die Chance auf diversen Plattformen im Netz wahrgenommen zu werden, ohne richtig Feuer unter dem Hintern zu bekommen, denn das endgültige System kannte ja außer den um die 100 Betatestern und den Redakteuren und Autoren niemand. Die Zeit kurz nach Erscheinen des ersten kostenlosen Beta-Schnellstarters war dann auch eine sehr spannende – überall ploppten Meinungen auf, sei es in Foren, Youtube-Videos, auf Google+, Blogs… Auch zu diesem Zeitpunkt sah es irgendwie düster aus und es wurde mir bange um Patric Götz und seine sympathische Horde – aber auch hier griff die freundliche Internet-Foren-Präsenz, die immer bereit war zu informieren, aber ebenso, neue Ideen und Kritikpunkte aufzugreifen und zumindest eine Änderung des derzeitigen Zustands zu erwägen.
So wurde dann der Weltenband auf der SPIEL 2013 richtig gut angenommen und man las kaum negative Stimmen. Die bewusste Entscheidung hier ein ganz bodenständiges Kitchen sink-Setting irgendwo zwischen Aventurien und Faerun zu präsentieren, scheint leider genau die richtige gewesen zu sein. Ich persönlich hätte ja gerne noch ein paar „strangere“ Elemente gesehen, aber vermutlich wäre das beim deutschen Mainstream-Publikum (und genau das soll ja scheinbar anvisiert werden) nicht gut angekommen.
Vielleicht sollte ich hier mal zurückgreifen und kurz auf die gewaltigen Anstrengungen eingehen, die der kleine (okay, für deutsche Rollenspielverhältnisse durchaus mittelgroße bis große) Verlag unternommen hat, um das gute Stück sinnvoll unter’s Volk zu bringen:
Alleine schon für die Redaktion sicherte man sich die Dienste einiger „Großer“ vor allem aus dem Hause DSA – als da wären im Weltenteam Uli Lindner (sehr beliebter Ex-DSA-Redakteur mit starker und freundlicher Online-Präsenz) Tobias „Tigger“ Hamelmann (vor allem als Shadowrun-Redakteur bekannt) und Thomas Römer (für viele mittlerweile das Synonym für DSA – allerdings rollenspielerisch viel breiter gebildet, als man es sich allgemein so vorstellt). Im Regelbereich federführend sind Chris Gosse (beliebter Ex-DSA-Redakteur und eher so der stille Planer im Hintergrund), Tilman Hakenberg (einer der interessanteren DSA-Autoren der jüngeren Vergangenheit) und Adrian Praetorius (DSA-Reglkoryphäe und insgesamt listiges Regelfüchslein).
Im Illustrationsbereich hat man sich für die ersten Bände mal direkt (unter anderem) Mia Steingräber, Melanie Maier und Caryad gesichert, die viele Innen-Illus beisteuern und für die Cover zeichnen Jon Hodgson und Florian Stitz verantwortlich, was irgendwo genau die Bandbreit kennzeichnet, die man abdeckt und wohl auch abdecken will. Von außen her sieht die ganze Kiste schwer nach Pathfinder (gemischt mit dem ikonischen und im Regal gut auszumachenden Babyblau) aus, während das Innere doch eindeutig DSAig daherkommt.
Kurz: Vom Aussehen her sind DSA, Pathfinder und Penaten in etwa die Bezugspunkte – und ich würde bisher behaupten, dass das Konzept bisher hervorragend aufgeht.
Bisher sind folgende Dinge erschienen: zwei Schnellstarter-Kurzregelwerke (davon eines zum GRT!!!) mit integrierten Abenteuern, Weltenband und Regelwerk (jeweils auch in limitierter Form), das Abenteuer „Türme im Eis„, das die Betatester geschenkt bekamen und alle anderen im verlagseigenen Shop online kaufen konnten, zwei einseitige Promoabenteuer (von denen ich weiß) und eben der Stein des Artikelanstoßes „Der Fluch der Hexenkönigin„. 
Die Schnellstarter konnte man sich sowieso schon auf der Homepage kostenlos herunterladen, aber Uhrwerk griffen zu einem Kniff, der auch schon bei Dungeonslayers und Malmsturm funktioniert hat: Auch das Regelwerk kann sich jeder gratis herunterladen und anschließend für sich feststellen, ob man sich noch das gedruckte Buch kaufen möchte oder nicht. Diese Entscheidung wurde im Internet stellenweise kritisiert, aber die breite masse fand doch eher lobende Worte und ich habe schon an vielen Stellen gelesen, dass jemand nach der Lektüre des PDFs auch noch das Buch „für’s Regal“ gekauft hat. Das, was ich bisher so aus geheimen, aber unfassbar verlässlichen Quellen gehört habe, zeigt aber an, dass die Verkaufszahlen gar nicht mal übel sind. Das Kalkül scheint aufzugehen.
Gut, das ist ja schonmal jede Menge Text – für den Rest des Artikels werde ich mich einfach mal drauf verlegen Fragen zu stellen und zu beantworten, die sich der tapfere Leser, der bis hierher durchgehalten hat, stellen mag: (Vielleicht kriege ich ja im Laufe der Woche einen Splittermond-Verantwortlichen dazu die Fragen ebenfalls zu beantworten – wäre sicher witzig die Unterschiede zu sehen.)
Wer könnte sich für Splittermond interessieren?
Ich habe es schon beim „Äußeren“ geschrieben – die Nische liegt bei absolut klassischer Fantasy irgendwo zwischen Pathfinder und DSA – und so werden sich (teilweise aich wegen der Autorennamen) viele DSAler zu Splittermond hingezogen fühlen, aber auch deutschsprachige Spieler, die sich zur Pathfinder-Ästhetik hingezogen fühlen, denen das Sytem und die Spielart aber irgendwie zu „undeutsch“ ist. Herrje, ich hoffe das kann man schreiben ohne total missverstanden zu werden. Ihr wisst schon – zu viel Kampf, zu wenig Hartwurst und Barbiespiel!
Wird es seine Nische im deutschen Markt finden?
Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher. Jau, SpliMo – oder auch SM, wie es seine Fans nicht nennen – wird sich schon in Kürze zum zweiten System im Lande aufschwingen und, wenn der Verlag keine zu großen Hacker raushaut, sich dort auch etablieren.
Wie sieht es mit mir als Seifenkistenleser aus? Ist das auch was für mich?
Nä, Finger weg! Es gibt Fertigkeiten!
Was wurde beim Launch von Splittermond richtig gemacht?
Das unverwechselbar verwechselbare Aussehen ist sehr geschickt gewählt. Man hat genau die richtigen Autoren gewählt, um sich seinen Kundenstamm heranzuziehen. (Vielleicht hätte man noch ein paar mehr Indie- oder Old-School-Autoren ins Team holen sollen.) Es war sehr klug die Internetgemeinde so mit einzubeziehen.
Herrschaftszeiten – irgendwie bin ich mit Struktur und Inhalt noch nicht so recht zufrieden. Das kommt mir selber alles sehr wirr vor. Ich bin also ziemlich sicher, dass es noch einen zweiten Artikel geben wird, oder eine brutale Überarbeitung von diesem hier. Ihr könnt gerne kommentieren, was das Zeug hält…

Necromancer Games – D&D 5 Kickstarter

Eigentlich ein reines Posting für mich selber, damit ich den Kicksterter-Link zu dem Crowdfunding Projekt der Nekromanten nicht aus den Augen verliere…
Was soll es geben? Neue Monster? Super! Neue Sprüche? Mir ziemlich Wurscht! Was aber sehr geil ist, ist die Tatsache, dass (im Idealfall) bis zu achtzehn old-schoolige Abenteuer für D&D 5 dabei herausspringen könnten – und zwar von Granatenautoren wie Matt Finch, Michael Curtis, Bill Webb, Steve Winter, James Ward…
Grandios – unbedingt im Auge behalten. Läuft noch knapp zwei Monate das Ding.

D&D 5 Basic

Tja, nun isses also bunt auf weiß frei verfügbar für jeden nachzulesen. Die Jungs von WotC haben die Basisregeln für D&D 5 als Gratis-PDF online gestellt und man kann sich die 110 Seiten in Ruhe ansehen, bevor man die Katze im Sack kauft.
Jeder Hinz und Kunz hat einen Blog-Artikel dazu verfasst, da will die Seifenkiste nicht still in der Ecke herumstehen…
Zur Beschränkung auf wenige Klassen und Rassen in den „Basic Rules“ sage ich mal nix. Das wurde viel kritisiert, ich finde es aber genau richtig. Da musste man erstmal abspecken, wer drachengeborene Tiefling-Duergar aus dem All spielen möchte, wird ganz sicher mit einem Erweiterungsband auf seine Kosten kommen, aber ich brauche das erstmal nicht.
Was mir beim Drüberblättern spontan gefällt, sind die Backgrounds – hier kann ich wählen, was für einen Hintergrund mein Charakter hat: Acolyte, Criminal, Folk Hero, Sage oder Soldier. Pro Hintergrund kann man dann mit ein paar Würfelwürfen ein paar Eckdaten gewinnen und zwar in Bezug auf Personality, Ideal, Bond und Flaw. Dabei kommen zumeist keine Ergebnisse heraus, die für die Spielwerte von Bedeutung wären, aber der Spieler (und der Spielleiter) bekommen ein paar nette kleine Ideen, wie man den Charakter mit der Gruppe und/oder der Kampagne verquicken kann. Schöne Sache, das.
Sachen wie Ausrüstung, Rüstung und Waffen sind absolut wie gehabt – keine großen Überraschungen, keine Vereinfachungen…
Puh! Was soll ich als Fazit ziehen? Sieht irgendwie schwer einem neuen Reboot nach AD&D 2 aus. Man hat auf die Grundlagen eben jener Edition abgespeckt und mit ein paar präzisen Regeln wie man sie aus D&D 4 kennt, versehen – gerade was die Dinge angeht, die jeder Charakter beherrscht. Schrecklich old-schoolig ist das nicht, sieht aber durchaus spielbar aus. Ich werde mir das Starter Set und die ersten Veröffentlichungen sicher organisieren, vermute aber jetzt schon nicht, dass es mein System Nummer 1 zum Spielen klassischer Fantasy werden wird…