[Kurzbesprechung] Lone Wolf 19 – Wolf's Bane

Seit zwei Ausgaben ist ja auch die internationale englische Version der Lone Wolf-Spielbuchreihe in Händen des deutschen Mantikore-Verlags und bisher muss ich sagen, dass Joe Dever keinen besseren Partner finden konnte…
Gerade ist auf Englisch Band 19 der Reihe erschienen – WOLF’S BANE. Dabei handelt es sich um den vorletzten Band der „Grandmaster Series“, die die Bände 13-20 umfasst und so langsam wird es richtig episch…
Die Schwierigkeiten liegen jetzt nicht mehr in den Kämpfen (von denen bin ich auf meinem Weg auf gerade mal drei gestoßen – und da sind schon die beiden Endkämpfe mitgezählt), obwohl auch die äußerst knackig waren. Vielmehr muss man jetzt wirklich „gute“ Entscheidungen treffen und auch das eine oder andere Rätsel stellt sich einem in den Weg, das (eigentlich aus der Spielweltlogik heraus völlig unpassend, aber dann doch im Spiel herausfordernd ist) es zu bezwingen gilt, um Tore zu öffnen, Bomben zu entschärfen oder Ähnliches… Auch die Wahl der richtigen Disziplinen und Gegenstände sowie das Schonen der eigenen Ressourcen sind absolut unabdingbar, um das Abenteuer zu bestehen.
Die Handlung ist schnell wiedergegeben: Der Dunkle Gott hat das einzige Wesen ins Feld geschickt, das es mit dem Einsamen Wolf aufnehmen kann – und zwar den Einsamen Wolf, oder besser gesagt eine Art dunkles verzerrtes Abbild unseres strahlenden Helden. Und eben jenes böse Alter Ego jagen wir nun durch ein Schattentor hindurch und sind im Auf Schritt und Tritt auf den bösen Fersen. Dieser Kerl entkommt einem im Laufe des Spielbuches so oft, dass man wirklich anfängt, der finalen Begegnung entgegenzufiebern. Ohne Witz, ich wollte dem Kerl nur noch das Sommerswerd zwischen dir Rippen jagen und dann ein Tässchen Laumspurtrank vor dem offenen Kamin genießen, doch dann gibt man ihm ordentlich auf die Omme und man darf noch nicht aufden finalen Eintrag 350 blättern, der bedeutet, dass man das Abenteuer geknackt hat, sondern es geht noch weiter. Wie, soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Aber nicht nur das eigentliche Abenteuer weiß zu gefallen, auch das Zusatzabenteuer (Kenner wissen, dass in den Bänden der Neuauflage immer ein Bonus-Abenteuer von 150 Einträgen Länge enthalten ist) DIRE STRAIGHTS macht echt Laune, zumal es schon das dritte Mal ist, dass wir „Dire“, den untoten sommerlendischen Soldaten spielen dürfen und Wiedersehen macht ja bekanntlich Freude.
Die ersten Zusammentreffen mit Dire fanden in EW 14 (Darkness most Dire) und EW 16 (A long and Dire Road) statt und was soll ich sagen – das Spielgefühl als Zombie ist einfach ein ganz anderes.
Fazit: Wer unter dem Weihnachtsbaum den einen oder anderen Geldumschlag gefunden hat, sollte sofort lossprinten und sich im Buchladen (oder zur Not auch online) das schicke Hardcover für 19,95€ zulegen, wenn er schon mitten in der EW-Reihe drinsteckt oder auch wahlweise 14,95€ in die Hand nehmen, um den ersten Einsamer Wolf-Band FLUCHT AUS DEM DUNKEL zu erstehen und sich in die Reihe hinein ziehen zu lassen. Die deutschen Bücher sind in einem etwas größeren Broschur-Format, auf das ich persönlich sehr stehe, aber

[Gammaslayers] Wow! DAS nenne ich mal ein Weihnachtsgeschenk!

Ich finde ihr solltet – wenn ihr an Heilig abend nix Besseres zu tun habt – unbedingt mal auf der Dungeonslayers-Homepage vorbeischlendern und auf das 24er Türchen des Adventskalenders klicken. Der Uhrwerk-Verlag zeigt sich generös und spendiert für umme ein komplettes Regelsystem!
Da bleibt mir nur euch verstrahlte Weihnachten zu wünschen!

Lucky Bastard

 An Heiligabend gibt es mal wieder etwas ganz Besonderes auf der Seifenkiste – einen Gastbeitrag. Im Zuge der Aktion „Bück dich, Blogger – Wunsch ist Wunsch“ oder so habe ich Christoph M. die Plattform gegeben, etwas von seiner Kunstfertigkeit zu zeigen und ich übergebe ihm einfach das Mikrofon:

Mir wurde für „Wünsch dir was, Blogger 2013“ folgender Wunsch zugelost:

„Mein Wunsch ist ein Firefly-artiges Space-Western-Abenteuer (möglichst regelsystemneutral gehalten).“

Zornhau, zornhau.rsp-blogs.de

Dazu fiel mir erst einmal nichts ein, was ja nicht unbedingt der beste Start ist und woran sich eine ganze Zeit lang auch nichts änderte. Einerseits fand ich den Wunsch etwas unkonkret, Abenteuer kann ja vieles sein, und ich glaube mit einer groben Angabe, was im Abenteuer vorkommen soll, wäre ich besser und vor allem schneller vorangekommen. Firefly-artiger Space-Western wiederrum ist sehr konkret – in Bezug auf das Drumherum des Abenteuers, nicht jedoch die Art des Abenteuers – und war für mich insofern ein Problem, da ich mich im Genre Western gar nicht auskenne und bei Space-Western auch nicht besser. Die Serie Firefly hatte ich zum Zeitpunkt des Wunsches auch noch nicht gesehen. Keine Sorge, ist nachgeholt, Fackeln Mistgabeln also wieder wegpacken.
Irgendwann entschied ich mich, dass es kein Viehtrieb oder Zugraub werden sollte und möglichst nicht nur eine geradlinige Abfolge dreier Szenen. Also ein eher offenes Szenario. Es sollte nicht auf einem Planeten spielen, um den „Space“-Teil zu erfüllen. Ob ich als Laie den „Western“-Teil getroffen habe, bleibt zumindest zu hoffen… Ende der Überlegung war jedenfalls „Kopfgeldjagd auf einem Minenasteroiden“. Ob man tatsächlich so einfach Bergbau auf einem Asteroiden betreiben kann, weiß ich nicht – das gehört wohl zu den Fragen, die man sich bei Rollenspielen nicht ernsthaft stellen sollte.
Der Wunsch lautete außerdem auf Regelsystemneutralität, was ich interessanterweise auch gar nicht so simpel fand. Denn wie gibt man so Schwierigkeiten an oder stellt Kompetenzen zueinander in Relation? Ich hoffe, dazu ausreichende Angaben gemacht zu haben. Ich selbst würde vermutlich ein System mit gewissem Player Empowerment verwenden, weil sich solche meiner Ansicht nach gut für diese Art von offenem Szenario eignen. Wahrscheinlich würde es auf eine Variante von Barbarians of Lemuria hinauslaufen, weil ich es ganz gut kenne und schon länger mal Barbarians of Space (übrigens herunterzuladen auf boldeutsch.blogspot.de) ausprobieren will. Daraus lässt sich vielleicht schon ablesen: Ich habe das Szenario selbst noch nicht gespielt, die Feuertaufe steht also noch aus…
Ich fühlte mich allerdings verpflichtet, zumindest an einer Stelle ein Pokerdeck einzubringen.

Zornhau wünsche ich jedenfalls viel Spaß mit „Lucky Bastard“.

(Und ein großes Danke an Moritz, dass er mir als Nichtblogger die Seifenkiste zur Verfügung stellt.)

Zum DOWNLOAD

Die unglaubliche Robert Redshirt RPG Show

Hier. Seht euch das mal an – ein österreichisches Crowdfunding-Projekt, mit dem die Kisten des GRT 2014 praller gefüllt werden sollen.
Ich denke mal das kann man einfach nur unterstützen. Ihr könnt ja erstmal „Fans“ des Projekts werden – im Augenblick werden noch drei benötigt, damit das Projekt anlaufen kann und ich ein paar erste Euro in den Topf werfen kann…
Benötigt werden 180 Euro – aner so richtig spannend wird es ab 260 Öcken, wenn 900 Kopien des Spiels gedruckt werden können, was bedeuten würde, dass jede GRT-CARE-Kiste 6 Hefte enthalten würde.
Haut rein!

Der Canopus und andere kryptozoologische Kuriositäten…

Wunsch ist Wunsch, Blogger!

Langsam tauchen in der deutschsprachigen Blogosphäre immer mehr erfüllte Wünsche auf, da sollte die Seifenkiste nicht hintenan stehen! Morgen ist schließlich Schluss mit lustig und ich kann von Glück sagen, dass ich in den Tiefen der NSA-Archive eine uralte eingescannte Handschrift DER CANOPUS UND ANDERE KRYPTOZOOLOGISCHE KURIOSITÄTEN gefunden habe, die aber leider keiner genauen Welt oder Dimension zugeordnet werden kann. Der einzige handfeste Hinweis ist die Datierung„Heydelberg, 1823“, aber ob es sich dabei um „das“ Heidelberg und unser Jahr 1823 A.D. handelt, kann ich mir schlichtweg kaum vorstellen.

Mit diesem Glücksfund kann ich doch glatt den Wunsch des Rorschachhamsters erfüllen:

Die Beschreibung von einem Haustier oder mehreren Haustieren für eine Fantasykampagne (wobei das wohl auch für Sci-Fi nutzbar ist…), entweder ganz neu oder eine Abwandlung von einem irdischen Vieh. Oder  vielleicht eine Tabelle, um irdische Viecher schnell zu verändern, falls das dem Wichtler eher zusagt.

Enjoy!

Der Downloadlink ist der Titel des Traktats. Falls jemand den nicht finden sollte:

HIER!!!!!

[Blogaktion] Hol das (Bücher-)Stöckchen!

 Der versammte Würfelheld hat mich mit einem Stöckchen beworfen – in meinem fieberumtosten Gehirn beantworte ich die Fragen mal schnell – vielleicht sind die Antworten auf diese Weise ja „interessanter“…
Die Fragen gefallen mir auf jeden Fall wirklich gut. Da sind einige „harte  Nüsse“ zu knacken, wo man mehr über sich und seine Mitblogger erfährt.
1. Wenn dein Leben ein Buch wäre, welches wäre es?
Irgendwas Langweiliges mit viel Struktur und wenig Action – vielleicht das Koblenzer Telefonbuch?

2. Bücher sammeln oder lesen und weg damit?
Bei Rollenspielbüchern ist es etwas anderes – die horte ich sorgfältig. Aber Romane lese ich in der tat einmal (und zwar recht zügig) und stelle sie dann sofort wieder bei eBay ein, um hier nicht drei bis vier Lesesäle mit Büchern bestücken zu müssen. Da fällt mir der Abschied auch gar nicht schwer – immer weg damit!

3. Das Buch, das dich am meisten bewegt hat?
Poah, ganz ehrlich! Mich haben tausende von Büchern beeindruckt, fasziniert, erfreut, amüsiert… aber auch nach Nachfrage bei meiner Frau und meinem Vater fällt mir ums Verrecken keines ein, das mich wirklich bewegt hat. Ich trage das aber gerne nach, wenn mir nachträglich etwas einfällt.

4. Drei Bücher, die du immer und immer wieder lesen könntest?
Hmmm… Da muss ich wirklich überlegen. Das sind wahrscheinlich eher welche aus meiner Kindheit/Jugend, die ich heute auch noch manchmal rauskrame und lese. Ihr werdet es nicht glauben aber die ersten beiden, die mir in der Rubrik einfallen sind:
  • Henry Winterfeld – Caius, der Lausbub aus dem alten Rom
  • A.S. Neill – Die grüne Wolke
In letzter Zeit sehr fasziniert (und ich habe es auch mehrfach gelesen) hat mich
  • Marc Haddon – The curious incident of the dog in the night-time
5. Welches Buch würdest du gerne einmal verfilmt sehen?
Die Ubique Terrarum-Reihe von Herbert Kranz. Das wären mal eine richtig coole old-schoolige Abenteuerserie.

6. Lieblingsdetektiv/-ermittler?
„Caius Volcatius Tullus“ in der grandiosen Serie „CVT im Dienste der Caesaren“ von Hans Dieter Stöver.

7. Was liegt momentan auf deinem Nachttisch?
 „Wolfsjagd“ – der zweite Band der Harry Dresden-Serie.

8. Optimales Ambiente für die Lektüre eines guten Buches?
Natürlich im Winter nackt auf einem Schafsfell liegend vor dem flackernden Kamin mit einer leckeren Tasse voll köstlichen Earl Grey Tees in der Hand.

EDIT: Ich wurde kritisiert, dass ich nicht „…nackt auf einem Schafsfell…“ schreiben darf – ich korrigiere also: „…nackt auf einem synthetischen Schafsfell…


9. Gibt es ein Genre mit dem man dich jagen kann?
Äh, Adelsromane? Aber eigentlich lese ich alles, was nicht schnell genug auf den Bäumen ist.

10. Welches Buch wolltest du schon immer lesen, bist aber bisher nie dazu gekommen?
Die (eigentlich) großartige Laundry Files-Serie von Charles Stross. Den ersten Band habe ich geschafft und schätze Autor, Genre und Thema sehr, aber irgendwie ist mir Band 2 immer zu anstrengend zu lesen und ich scheitere nach gut 10-20 Seiten. Dann sehe ich mich nach etwas Entspannenderem um und stelle den guten Charles wieder zurück ins Regal.
So! Und jetzt holt das Stöckchen, ihr Blogger! Sonst jage ich meine beiden Jack Russell-Kampfhunde auf euch. Um euch die Sache zu erleichtern sind hier die Fragen zum einfachen Copy + Paste:

1. Wenn dein Leben ein Buch wäre, welches wäre es?
2. Bücher sammeln oder lesen und weg damit?
3. Das Buch, das dich am meisten bewegt hat?
4. Drei Bücher, die du immer und immer wieder lesen könntest?
5. Welches Buch würdest du gerne einmal verfilmt sehen?
6. Lieblingsdetektiv/-ermittler?
7. Was liegt momentan auf deinem Nachttisch?
8. Optimales Ambiente für die Lektüre eines guten Buches?
9. Gibt es ein Genre mit dem man dich jagen kann?
10. Welches Buch wolltest du schon immer lesen, bist aber bisher nie dazu gekommen?

Was tut der alte Mann so?

Mir ist eben aufgefallen, dass die letzten Artikel aussehen wie vom Uhrwerk-Hauspostillon, daher könnte ich mal kurz anreißen, was hier im Seifenkistenkeller derzeit alles so ansteht.
Neben ca. 55 Englisch-Arbeiten und mindestens ebensovielen kleinen Tests in ev. Religion und Englisch, die einer Korrektur harren, einem äußerst geschmeidigen Laufdress, das gleich die Sonne sehen will, 2 Hunden, die gerne das tun möchten, was Hunde so tun – und zwar mehrfach täglich – und einer Familie, die mic hgerne ab und zu mal sieht, liegt derzeit das hier an…
  • Vorgestern gegen Nachmittag habe ich eine kleine Fingerübung für Prometheus auf die elektronische Reise geschickt – ein Rippers-Abenteuer, das ihr vielleicht demnächst mal irgendwo sehen könnt.
  • Vorgestern um 22 Uhr habe ich ein SpacePirates-Abenteuer an den Würfelheld geschickt, um noch an der Nikolausi-Preisverleihung des OPC-Wettbewerbs teilzunehmen.
  • Derzeit versuche ich endlich, endlich das AD&D 2 Spielleiterhandbuch zu rezensieren, damit die Besprechung endlich im DnD-Gate erscheinen kann. Und ist die abgefrühstückt, muss ich mir unbedingt die Traveller-Taschenversion genauer ansehen – aus demselben Grund. Zu Letzterer kann ich auf jeden Fall schonmal sagen: „Mein Gott, ist die klein!!!“
  • Auch der GRT (Gratisrollenspieltag) ist mittlerweile in trockenen Tüchern und ich muss unbedingt eine Mail an die Verlage raushauen und einen Eröffnungsbeitrag für die Homepage formulieren.
  • Seeschlachtenregeln für LL auf nur einer Seite wären eine tolle Sache – vielleicht kriege ich das auch heute noch hin. 
  • Ach ja – ganz vergessen. Im Laufe des heutigen Sonntags wollte ich noch meinen Beitrag zu „Wunsch ist Wunsch“ fertigstellen, den Hundopus.
… ihr seht schon, mein Sonntag wird bestimmt nicht langweilig.

[Der Eine Ring] Im Herzen der Wildnis

Schick, schick! Francesco Nepitello hat Hilfe bekommen und jetzt schreibt Gareth Ryder-Hanrahan mit an Quellenmaterial für DER EINE RING.

So geschehen im Quellenband „Im Herzen der Wildnis„, den ich mir mal genauer angesehen habe.

Produkt: Im Herzen der Wildnis
Produktart: Quellenband
Autoren: Gareth Ryder-Hanrahan, Francesco Nepitello
Übersetzer: Florian Don-Schauen
Verlag: Uhrwerk
Inhalt: Hardcover, A4, 128 Seiten, vollfarbig, gelbes Lesebändchen)
ISBN: 978-3-942012-75-1
Preis: 29,95€

Ich habe mir vorgenommen immer zu Beginn einer Besprechung zu schreiben wie intensiv ich mich mit dem „Ding“ beschäftigt habe, damit die Leser abschätzen können… nun … eben wie intensiv ich mich damit beschäftigt habe. Im Fall von „Im Herzen der Wildnis“ kann ich sagen, dass ich es einmal überflogen habe und einmal gründlich gelesen. Ich nenne das Ganze auch bewusst nicht „Rezension“, denn es ist eher eine Beschreibung dessen, was ich vorfinde mit ein paar Partikeln eigener Meinung…

Mit was haben wir es hier also zu tun? Mal sehen… In Kurzfassung ist dies ein Quellenband, der sich die Anduin-Täler und den Düsterwald genauer zur Brust nimmt.

Aussehen tut das Teil wieder absolut großartig – vollfarbiger Druck und ein Wechsel von schönen Farb-Illus zu kleinen schwarz-weiß Skizzen passen hervorragend nach Mittelerde. Klarer Fall – es gibt auf dem deutschsprachigen Markt wenige Produkte, die so „in sich stimmig“ aussehen wie die DER-Bücher. Richtig, richtig klasse sind auch die Karten – sowohl die „Spielerkarten“ vorne und hinten im Umschlag, als auch die auf Hexfeldern gedruckte „Spielleiterkarte“ und ihre kleinen Ausschnitte, die jeweils die Kapitel begleiten.

Bei Aufbau und Text schwankt das Buch in meinen Augen zwischen Genie und Wahnsinn. Suche ich eine Erbauungslektüre über zwei Regionen, die im Herrn der Ringe erwähnt werden, bin ich genau an der richtigen Adresse.
Will ich aber als Spielleiter das Buch verwenden, um schnell mal Informationen nachzuschlagen oder als Spieler meinen Charakter zu erstellen und die in diesem Band zusätzlich eingebauten Elemente zu verwenden, ist es fürchterlich.

Dabei ist die eigentliche Gliederung absolut vorschriftsmäßig. Es gibt zwei große Hauptteile: Die Beschreibung der Regionen (die in sich wiederum in zwei Parts gegliedert ist: „Die Länder am Fluss“ sowie „Der größte aller Wälder“) und einen Monsterteil „Die Ungeheuer der Wildnis“.

Den beiden großen Regionenbeschreibungen gehen jeweils historische Vorbemerkungen voraus, die es dem Spielleiter erleichtern, eventuelle Abenteuer in den großen Kontext einzubetten, dann werden die Regionen in kleine Gebiete runtergebrochen, die dann wiederum genauer besprochen werden. So wird für jedes Gebiet geschildert, was sich an wilden Tieren dort tummelt, wer dort an zivilisierten Wesen lebt, was es für bemerkenswerte Personen gibt und es werden besondere Orte geschildert. All das in fließender Textform, lediglich die Personen werden neben einer knappen Beschreibung auch mit Werten ausgestattet.
Ihr werdet es nicht für möglich halten, aber mir gefallen die kurz geschilderten besonderen Orte ganz besonders. Das sind nicht nur Winke mit dem Zaunpfahl für Abenteueraufhänger, sondern sie prügeln dem Spielleiter mit einem ganzen Lattenzaun Ideen ins Gehirn, wie er wo welche Abenteuer spielen lassen kann. Noch dazu ist alles wirklich unterhaltsam geschrieben und von FDS wirklich mehr als ordentlich (und vor allem einheitlich) übersetzt. Gerade DSA-Afficionados dürften sich mit dieser Art der Materialpräsentation leicht tun, denn es gibt nirgendwo Zusammenfassungen von Informationen oder irgendwelche Hilfestellungen, sondern einfach nur nett zu lesende Texte mit schicken Illus und schönem Layout – bumms.
Orte, die etwas genauer beschrieben werden, sind: Beorns Haus, die Hallen Thranduils, Rhosgobel, die Stadt der Waldmenschen, Waldhall und Dol Guldur.
Für mich, der ich immer eher ein Auge auf die tatsächliche Nutzbarkeit habe, ist das eher etwas mühsam, aber wie gesagt, wenn einem das Lesevergnügen wichtig ist, dann wird man hier genau richtig bedient.
Ein weiteres Element (und hier setzt meine Kritik besonders an), sind die schicken braunen Boxen, die über das gesamte Buch verteilt zu finden sind. Diese können folgende Infos enthalten: Allgemeine Informationen, spezielle Informationen zu einem Element im jeweiligen Gebiet, neue Unternehmungen während der Gefährtenphase, Ort X als Zuflucht, bestimmte Rassen als Spielercharaktere sowie Kulturelle Belohnungen.
So kann man jetzt beispielsweise noch Waldmenschen von Berghall oder Flusshobbits aus den Anduintälern spielen oder Zuflucht suchen in: Adlerhorst, Alte Furt, Hallen des Elbenkönigs. Dazu kommen noch gut ein Dutzend an Unternehmungen während der Gefährtenphase.
Und all diese Regel-Elemente werden (zwar bei dem jeweiligen Gebiet aber dennoch) wild über das Buch verteilt präsentiert und es gibt keine Zusammenfassung oder Ähnliches – hätte man da nicht 2 der 4 „Seiten für Notizen“ darauf verwenden können übersichtlich alle Regelzusätze zu präsentieren?
Okay! Die Frage war dann selbst für eine rhetorische zu popelig! Natürlich hätte man das tun müssen!

Im Anschluss an die beiden Regionenbeschreibungen folgt der „Monsterteil“. Auf 12 Seiten gibt es hier (mit geilen Illus!!!!) alles, was so am Anduin und im Düsterwald kreucht und fleucht. Allerlei Orks, dazu Basilisken, Schreckensfalken, Hügelmenschen von Gundabad, Geistwargen (irgendwie ohne Überschrift und Zeichnung!), Jagdspinnen, Wilde Menschen des Düsterwalds und Waldunholde. Den Abschluss bilden dann Kankras Kinder – die drei Spinnen des Düsterwalds: Sarqin, Tauler und Tyulqin. Diese drei haben wir übrigens auch schon auf dem Cover antreffen können, wo sie wenig realistisch, aber dafür umso ikonischer in trauter Dreisamkeit einen Magier (Freund Gandalf???) bedrohen.

Fazit: Wer erbaulich präsentiert (sowohl sprachlich, als auch ptisch) Informationen über die beiden Regionen lesen und Abenteuer für seine Gruppe basteln will, ist hier bestens aufgehoben. Legt man Wert auf ein aufgeräumtes, gut strukturiertes Quellenbuch, muss man Abstriche machen und sich vielleicht selber die notwendigen Tabellen zusammenstellen.
Insgesamt siegt aber selbst bei mir als Strukturfreak die Freude über das Leid und ich schäme mich nicht, das Buch im Regal stehen zu haben. 😉
Das Buch bietet etliche neue Regeln, viele spannende Orte und ikonische Gegner, die man seinen Spielercharakteren entgegenwerfen kann – was will man denn mehr?

… und immerhin: Wenn ich richtig mitgehalten habe, müssten die deutsche Fassung dann wieder mit der internationalen auf einem Stand sein – wird Zeit, dass weiteres Material erscheint, um die Tolkien-Mittelerde-Gandalf-Frodo-Eliah Wood-Fans zufrieden zu stellen.

Zombory

Kurz nach der SPIEL in Essen flatterte mir Zombory ins Haus – und wie so oft ist es einfach meine Pflicht, euch auf das kleine, aber feine Spielchen heiß zu machen.
Spiel: Zombory
Verlag: Uhrwerk
Preis: 14,95€
Inhalt: 60 Karten (plus 4 Promokarten) – je eine normale Person und die Zombie-Version
Tja, was kann man sagen? Es erschließt sich schnell, dass der Name des Spiels eine Amalgamisierung der Worte „Zombie“ und „Memory“ ist – mit echt coolen Illus von FuFu Frauenwahl, die gerade bei den ersten Partien sehr motivierend sind, da man scharf drauf ist, zu sehen, wie die Zombieversion eines Menschen und wie die menschliche Version eines schon aufgedeckten Zombies aussieht. Logo – das Spiel schwimmt souverän auf der gerade anlanden Zombiewelle mit, wer will es ihm auch verdenken?
Die Besonderheit des Spiels (neben dem Zombie-Thema und der Tatsache, dass die passenden Karten nicht identisch sind, sondern je ein Mensch und sein zombiefiziertes Alter Ego) besteht aber darin, dass man es nicht nur nach vulgären Memory-Regeln spielen kann, sondern es drei verschiedene Modi gibt, die man sogar als aufeinander aufbauende Kampagne spielen kann.
Da es gar nicht so einfach ist die Zombies und Menschen einander zuzuordnen, ist es sehr hilfreich, dass die Bildhintergründe in sehr auffälligen, klaren Farben gestaltet sind – so kann selbst ich als Memory-Legastheniker mir wenigstens ab und zu etwas merken.
So ist „Outbreak!“ noch ein halbwegs „normales“ Memoryspiel. 
Ist der Zombievirus aber erst einmal ausgebrochen, geht es mit den Überlebenden im Modus „Survivors!“ weiter. Hier müssen möglichst viele Überlebende (sprich: Nicht-Zombies) gefunden werden und bis zum Schluss überleben.
Die abschließende Variante hat dann schon fast gar nichts mehr mit klassischem Memory zu tun, denn man muss versuchen sich im „Exodus!“ mit möglichst vielen Überlebenden auf die gegenüberliegende Seite des Spielfelds durchzuschlagen.
Lustigerweise kann hier sogar das Ergebnis rauskommen, dass niemand gewinnt und die Zombies die Oberhand behalten.

Fazit:
Ein Spiel, dessen ebenso eigenwilligen wie tollen Iluus immer Spaß machen und mit etlichen augenzwinkenrden Gimmicks zu punkten wissen. Wenn euch die schwarze Zombie-Variante gur gefällt, sei euch gesagt, dass wir es hier mit einem Cameo-Auftritt des Künstlers zu tun haben.

Auch die verschiedenen Modi spielen sich echt gut und motivieren immer wieder dazu, das Spiel mal eben aus dem Schrank zu nehmen.

Mein kleiner Minuspunkt ist allerdings die Verarbeitungsqualität. Die Karten selber halten sich bisher noch ganz wacker und werden auch noch dei eine oder andere Runde unbeschadet überstehen, aber die Verpackung geht schon arg aus dem Leim (okay, sie ist gar nicht geleimt, sondern nur gefaltet/gesteckt) und sieht etwas verschrammelt aus. Auch hätte sie ruhig etwas größer sein können, um die (gleich genauer beleuchteten) Promokarten aufnehmen zu können und auch in Zukunft noch Platz für eventuelle kleine Erweiterungen zu bieten.

„Promokarten?!?“ Werdet ihr euch fragen. Klaro. Wer direkt beim Verlag bestellt (oben verlinkt) oder das Spiel auf Cons erwirbt, wo der Uhrwerk-Verlag am Start ist, der bekommt noch zwei Pärchen dazu – und zwar den Nikolaus/Weihnachtsmann sowie Heinz, die Verlags-Maskottchen-Eule.