[D&D 4] Playing in the box

Herrje! Ich glaube die Welt hat schon mitbekommen, dass ich mich recht regelmäßig aktiv mit D&D 4 beschäftige, welches als System definitiv nicht nach meinem Geschmack ist, aber beide Gruppen sind so nett, dass es als „soziales Event“ doch für mich gerechtfertigt ist, dafür nach Koblenz oder Bonn zu fahren.
Genug gelabert, alter Mann – was hat es jetzt mit dieser Boxensache auf sich?
Nun ich erzähle mal kurz eine Begebenheit aus der D&D 4-Aventurien-Runde bei Ralf zwischen den beiden RPC-Tagen:
Wir kämpften gegen drei Trolle, die von drei Orks unterstützt wurden. Da hatten wir also unsere Battlemap und sämtliche Figuren, sowie unsere Charaktere und die Kartne mit wundersamen Powers, mit denen sie ordentlich rocken können. So weit so gut. Es stellte sich nur mit zunehmender Dauer des Kampfes heraus, dass wir keine Feuer- und keine Säureangriffe austeilen konnte, was dafür sorgte, dass wir unter D&D 4 diese Trolle gar nicht besiegen konnten. Mitten in der Höhle ging dann mein Barbar zu Boden und die anderen beschlossen, ihn liegen zu lassen und die Flucht zu ergreifen, da man den Kampf ja ohnehin nicht gewinnen konnte. In sich absolut logisch und ich habe in meinem Leben so viele Charaktere zersägt, dass ich es ihnen keine Sekunde lang krumm nehmen konnte.
Wo ist also jetzt das Problem? Klarer Fall! In JEDEM ANDEREN SYSTEM, das ich bisher gespielt habe, hätte ich versucht eine logische Lösung für das Trollproblem zu finden. Mit D&D 4 saß ich nun da und blickte von einer Karte mit unfassbar lässigen Powers zur nächsten Karte mit wahnsinnig mächtigem Stuff, mit dem ich locker bis zu 70 Schadenspunkte austeilen kann.
Ich kam während des Spiels keine Sekunde lang auf die Idee, mir eine Lösung außerhalb dieser Karten einfallen zu lassen. Ja, selbst das Gelände, as offen vor mir lag, habe ich nicht so mit einbezogen, wie es vielleicht möglich gewesen wäre.
Auf jeden Fall hätte man einen leblosen Troll mit einem Ölfläschchen so präparieren können, dass er nicht mehr aufsteigt, oder – denke ich mal an die Umgebung – man hätte ihn unter Wasser halten können, bis er nicht mehr atmet, denn da sollte ihm seine Regeneration nicht helfen können. Ach ein Abschnitt der Höhlendecke, der über ihm zusammengekracht wäre, dürfte ihn zumindes lange genug aufgehalten haben, um zu entkommen – wenn es ihn schon nicht ganz ausgeschaltet hätte.
Immerhin hatte Ralf das Glück, dass wir tolerante D&D 4-Spieler waren und er sich nicht ein einziges mal den Vorwurf anhören musste, dass das ja voll unfair gewesen sei, weil ja schließlich die Macht der Welt auf die Macht der Spieler angepasst sein muss – und da zählt eine wichtige, aber nicht zu gewinnende Begegnung ganz sicher dazu. Ich war da auch etwas stolz auf meine 4 Mispieler…

Ein Verlust für Aventurien, ein Gewinn für das deutsche Rollenspiel!

Da haben wir das nächste kleinere Nachbeben der DSA-Umstrukturierungen: Uli Lindner wird mit dem Kampagnenband Lichtsucher nur noch ein letztes DSA-Projekt fertig stellen und danach nicht mehr für Ulisses-in-Klammern-Schrägstrich-DSA-Schrägstrich Aventurien schreiben. Nachzulesen hier bei den immer gut informierten Damen und Herren von Nandurion.
Das ist definitiv schade für die DSA-Fans, die seine potentiell eher freieren Abenteuer schätzten und die hofften, dass die Dunkle Zeiten-Box weitere Folge-Produkte erhalten würde, in denen er mitmischt. Auch der Nachfolger von Von eigenen Gnaden wurde ja heiß erwartet und es steht erstmal in den Sternen ob er weiterhin erscheinen wird und ob er einen ähnlichen Grad an Spielerfreiheit genießen wird wie sein viel gerühmter Vorgänger.
Die Beweggründe für diese Maßnahme beim Verlag und auch beim Autoren seien gar nicht hinterfragt und ganz sicher wird DSA/Aventurien nicht in den Ruin getrieben werden, aber mit Uli geht auf jeden Fall einer, der in der letzten Zeit a) für einen neuen Wind und eine neue Freiheit in DSA-Kaufabenteuern stand und der b) Verlag und System in der Außendarstellung im Internet gut getan hat. Obwohl also die Marke DSA insgesamt den Verlust locker verschmerzen können wird, muss ich doch sagen, dass es schade ist, dass es sein könnte, dass die Bewegung hin zu Abenteuern, die mehr meiner eigenen Richtung entsprechen, vielleicht gestoppt oder zumindest gehemmt wird.
Der Verlust von DSA bedeutet aber gleichzeitig auch einen Gewinn für die deutsche Rollenspiellandschaft, denn die Leute, die jetzt nicht mehr für den Marktführer schreiben (der ganz sicher auch ohne sie seinen Weg gehen wird, da eine schier unerschöpfliche Zahl an Fans – sprich: potentiellen Autoren zur Verfügung steht) werden, so wie ich sie kenne, dem Rollenspiel insgesamt ganz sicher nicht den Rücken kehren und es gibt ja schließlich noch andere Systeme, die ihrem Potential her vielleicht sogar noch besser entsprechen, als DSA es schon tut. Gerade die drei schreibenden Ex-Redakteure Chris Gosse, Uli Lindner und Thomas Römer (man vergesse nicht den eher planenden Ex Patric Götz) schätze ich so versiert und rollenspielinteressiert ein, dass ich sicher bin, dass wir demnächst wieder ihre Namen auf deutschen Veröffentlichungen sehen werden.
Und um es nochmal ganz klar zu sagen: Ich schreibe das nicht, um Ulisses und ihre Marke DSA in den Schmutz zu stoßen, sondern weil ich sicher bin, dass sie ohnehin weiter Erfolg haben werden. Ich halte es auch immer noch für möglich, dass sich diese Verschlankung auszahlt und die Strategie von Erfolg gekrönt wird.
Im Tanelorn-Forum wurde es schon richtig formuliert – man kann sowohl DSA als auch den „verschlankten“ Redakteuren und Autoren nur zum Besten des deutschen Rollenspielmarktes alles Gute wünschen!

Die Brücke der Unsterblichen

Manchmal sieht man Bilder, die einen beeindrucken oder die Fantasie anregen. Eben bin ich mal wieder auf ein solches Bild gestoßen, als ich auf Dungeons & Digressions rumgestöbert habe.
Zuerst dachte ich es sei nur eine abgefahrene Zeichnung, aber die Kommentare zum Blog-Beitrag haben geholfen und mit einer Google-Bildersuche „huangshan+bridge“ wurde bestätigt, dass es das Ding wirklich gibt.
Es handelt sich also um die „Bridge of the Immortals“  am Mount Huangshan und in diesem Forum gibt es noch etliche unfassbare Fotos sowohl der Brücke, als auch der Wege entlang des Hunagshan-Berges – seht sie euch einfach an, denn ich bin sprachlos…

Der Trend geht zum Drittblog…

… und ich habe mich beschlossen, dass es für die etwas ernsthafteren Aspekte des Rollenspiels auch einen eigenen, ernsthafteren Blog braucht. Wer den Blog vom Tanelorn aus noch nicht gefunden hat – here we go:
EKEL ALFRED DES ROLLENSPIELS schildert eine klassische Rollenspielfamilie:
Alfred aka MEISTER: Vater und DSA-Spieler aus Leidenschaft
Else: Seine Frau und DSA-Spielerin
Michael: Schwiegersohn und FATE-Anhänger
Rita: Tochter und eigentlich beinharte DSAlerin, durch ihren Mann aber ketzerischen Ansichten ausgesetzt.
Nebenbei werden auch immer wieder Nachbarn Gastauftritte haben, die man vielleicht so oder ähnlich aus dem deutschen Rollenspie-Äther kennt…

Rollenspielsysteme in deutscher Sprache

Hi! Ich habe mal ne Liste gebastelt mit Systemen, die derzeit in deutscher Sprache und in Print-Form unterstützt werden, oder erst kürzlich „untergegangen“ sind und noch gespielt werden. Könnt ihr mir bitte etwas unter die Arme greifen und ergänzen, korrigieren, präzisieren

Vielen Dank!

1W6 Freunde (Prometheus – Pocket-Reihe)
7te See (Games-In)
Arcane Codex (Nackter Stahl)
* Ars Magica (Truant)
Barbaren (Prometheus – Pocket-Reihe)
Barbarians of Lemuria (Ulisses – Fanware-Reihe)
* Castle Falkenstein (Truant)
Cthulhu (Pegasus)
Cyberpunk 2020 (Games-In)
Das DORP-Rollenspiel (DORP – selbstverlegt)
Das E.R.S.T.E. (Krimsus Krimskrams Kiste)
Das Monster aus der Spätvorstellung (Stellar Games / Krimsus Krimskrams Kiste)
Das Weltenbuch (jcorporation – selbstverlegt)
DSA (Ulisses)
DSA – Myranor (Uhrwerk)
Deadlands (Uhrwerk)
Degenensis (Sighpress)
* Dungeons & Dragons (Feder & Schwert)
Dungeonslayers (Uhrwerk)
* Earthdawn (Games-In)
Einsamer Wolf – Mehrspielerbuch (Mantikore)
Elyrion (Prometheus)
* Engel (Feder & Schwert)
Ephôran (selbstverlegt)
FATE – Malmsturm (Uhrwerk)
Flucht von Valmorca (selbstverlegt – Books on Demand)
Freelancer (Ulisses)
Frostzone (Nackter Stahl)
Funky Colts (Prometheus – Pocket-Reihe)
* GURPS (Pegasus)
Headhunter 2.0 (selbstverlegt)
Heredium (13Mann)
Hollow Earth Expedition (Uhrwerk)
* Hyperborea (Truant)
Idee! – Ad Astra (Flying Games)
* In Nomine (Truant)
John Sinclair (Ulisses)
Justifiers (Ulisses)
Kleine Ängste (ab Mai: Feder & Schwert)
Kobolde (Pegasus)
* Kult (Truant – limitiertes Faksimile bei Ulisses)
Labyrinth Lord (Mantikore)
Legend of the 5 Rings (Uhrwerk)
* Liquid (selbstverlegt – Projekt Odyssee)
Machoweiber mit dicken Kanonen (Spielzeit)
Microlite M20 (selbstverlegt)
Midgard (Verlag für Fantasy- und Science Fiction-Spiele)
Midgard 1880 (Effing Flying Green Pig Press)
Minotauren – Das Rollenspiel (Schüppler)
Narnia-Das Rollenspiel (Brendow Verlag+Medien)
Nornis (assertpress/Prometheus)
NOVA (selbstverlegt)Opus Anima (Prometheus)
Paranoia (Welt der Spiele – Ab Mai 2011: Mantikore)
Pathfinder (Ulisses)
Perry Rhodan (edition Dorifer)
* Plüsch, Power & Plunder (Games-In)
Private Eye (Redaktion Phantastik)
PROST (selbstverlegt – Projekt Odyssee)
* QER (selbstverlegt – Projekt Odyssee)
Q-Sys (selbstverlegt)
Ratten (Prometheus – Pocket-Reihe)
Raumhafen Adamant (Ulisses – Fanware-Reihe)
* Ruf des Warlock (Games-In)
* Runequest (Games-In)
Savage Worlds (Prometheus)
Scion (Prometheus)
Shadowrun (Pegasus)
Space: 1889 (Ab Sommer/Herbst (???) 2011: Uhrwerk)
Space Gothic (Ulisses)
SpacePirates (jcorporation – selbstverlegt)
Spherechild (selbstverlegt)
Rolemaster (13Mann)
TRAUMA Universalrollenspiel (Flying Games)
Traveller (13Mann)
* TRI (selbstverlegt/Projekt Odyssee)
Unknown Armies (Vortex Verlag)
W7 – Das Wolke-Kartenspiel (Flying Games)
* Warhammer (Feder & Schwert)
Warhammer 40K (Feder & Schwert)
Western City (Prometheus)
* WoD – Vampire (Feder & Schwert)

Deutsche Rollenspielprominenz?

Ich habe mal aus Spaß in einem Gespräch mit RSP-Blogs-Karsten gesagt, dass ich deutscher „Rollenspiel C-Minus-Promi“ sei. Dabei ist mir aufgefallen, dass in Deutschland eigentlich kaum ein Personenkult existiert, wie er beispielsweise im angelsächsischen Raum vorkommt – und da meine ich nicht unbedinge Gary Gygax oder Dave Arneson, sondern auch aktuelle Rolenspielschaffende wie Monte Cook oder Chris Perkis, die durchaus „Anhänger“ haben und für den Bereich Rollenspiel absolute A-Promis sind.
Klar können auch die umtriebigsten Macher in der deutschen Rollenspielszene durch die Fußgängerzone von Oer-Erkenschwick spazieren, ohne von Fans erdrückt zu werde, aber wenn wir das „Star-Sein“ mal rein auf den Rollenspielbereich beschränken, mus es doch einige Lichtgestalten gaben.
Und genau an dieser Stelle gehen mir die Maßstäbe aus – wie kann ich messen wie „prominent“ jemand ist?
– Ist Markus Plötz „prominent“, weil er hinter dem derzeit größten deutschen Verlag steht?
– Ist Mario Truant „prominent“, weil er sich um die Veröffentlichungen eben dieses Verlages kümmert?
– Sind die 5 DSA-Kernredakteure „prominent“, weil sie die Geschicke des größten deutschen Systems maßgeblich beeinflussen?
– Sind die Pegasus-Jungs „prominent“, die mit den deutschen Cthulhu-Sachen absolute Maßstäbe an Ästhetik setzen?
– Ist Thomas Biskupp „prominent“, weil er mit ADOM einen international beachteten Computer-Rollenspielkracher hingelegt hat?
– Ist Settembrini „prominent“, weil er im Internet eine Art und Weise zu spielen lautstark propagiert?
– Sind Andre Kuschel oder Daniel Nathmann „prominent“, weil sie sich mit der RPC große Verdienste um das deutsche Rollenspiel machen?
– Ist Hadmar von Wieser „prominent“, weil er vielen noch mit seinen „Eskapaden“ der 90er im Gedächtnis haften geblieben ist?
– Ist Rollo-Almanach Dominik „prominent“, weil er einen viel gelesenen „Nachrichten“-Blog betreibt?
– Sind die Jungs der DORP oder von DORP-TV „prominent, weil sie auf Messen jeden kennen und man ihre Gesichter ab und zu mal in den Interviews sehen kann?
– Ist Jörg Dünne prominent, weil er einen deutschen Überraschungshit geschrieben hat und bundesweit reist, um auch mit dem letzten deutschen Rollenspieler eine Runde zu spielen?
– Ist Andy Schnell prominent, weil er sein System auch noch durch selbst geschriebene Romane promoten kann?
– …
Versteht ihr, was ich meine? Ich weiß nicht, ob ich genau ausdrücken kann, was ich will. Fallen euch irgendwelche „handfesten“ oder „messbaren“ Kriterien ein, an denen man ablesen kann wer in Deutschland ein A-Promi ist und wer es höchstens noch zum rollenspielerischen Dschungelcamp bringt?
Neben den Kommentaren könnt ihr auch im Forum von RSP-Blogs eure Meinung kundtun…