[Der Liebster Award] … oder auch "10 Fragen an mich"

Der dämliche Würfelheld hat mir ein Stöckchen zugeworfen und ich kann nicht widerstehen, da ist der Hund in mir doch zu stark… Außerdem passen 10 Fragen verdammt gut zum Rollenspiel-Karneval dieses Monats, also los…

– Was bewegt euch am meisten beim Lesen/Schreiben?

– Über was bloggt ihr am Liebsten?
Rollen- und Brettspiele.

– WordPress oder blogspot?
Blogspot – aber komplett ohne Hintergedanken. Das war einfach die Gratis-Blogversion, die mir als erste in die Finger gefallen ist. Als Technik-Dödel bin ich dann einfach geblieben.

– Was ist euer Lieblingsfilm und warum?
Léon – der Profi wegen der rollen Ballerchoreographien.

– Was ist euer Lieblingsbuch und warum?
Die grüne Wolke von A.S. Neil. weil es so herrlich fantasievoll ist.

– Gibt es ein Ereignis in eurem Leben, dass euch in der Entscheidung beeinflusst hat zu bloggen?
Nö.

– Was haltet ihr von Marketing-Blogs?
Super-Sache. Ich habe doch mittlerweile selber einen. 😉

– Habt ihr ein großes Vorbild?
Im Bereich Blogs? Nö! Ansonsten sind Robbie Williams und ich uns schon sehr ähnlich. Könnte sein, dass ich sein Vorbild bin.

– Warum bloggt ihr?
Liebe zum Hobby natürlich! Und der Drang, andere mit meinen verschwurbelten Gedanken zu belästigen.

– An welchen Ort würdet ihr am liebsten reisen?
An einen einsamen Sandstrand.

– Habt ihr einen Lieblingskünstler?
Bildende Kunst? Etliche. Im Bereich Fantasy sind da aber ganz sicher Brom und Larry Elmore (in seiner Drachen- nicht seiner Tittenphase) oder Erol Otus zu nennen.

Ich nenne keine 5 armen Schweine, die das hier auch machen müssen. Aber wer sich bemüßigt fühlt – nur zu…

[Rezension] Zwerg / Elf – Band 3: Würfelbeutelvergesser

… und noch einen dritten Band gibt es zu unseren beiden „unverwechselbaren“ Comichelden! Dieses Mal haben sie ihre Würfelbeutel vergessen!
Produkt: Zwerg / Elf – Band 3
Autoren/Zeichner: Draco Vulgaris, Hythlodeus, FéeEnchantée
Verlag: Eigenverlag
Erscheinungsjahr: 2012
Preis: 14,90 €
ISBN: 9-783950-327045
Link: Amazon
Gestaltung
Da gibt es keine großen Überraschungen. Wer die ersten beiden Bände kennt, weiß worauf er sich einlässt und bekommt simpel, aber funktionell gezeichnete s/w-Figuren und Hintergründe.Dieses Mal ist das Cover sogar halbwegs auf den Heftinhalt abgestimmt – man „professionalisiert“ sich.
Inhalt
Zwerg und Elf müssen sich ihrer „Nemesis“ erwehren, die ihnen eine feindliche Abenteurergruppe auf den Hals hetzt, welche ihnen das Leben schwer macht und in einem gigantischen Endkampf in einem klassischen Labyrinth vom Angesicht der Erde gebombt wird. Wer übrigens die ersten Bände kennt, wird schon recht früh eine gut untermauerte Vermutung anstellen können, um wen es sich bei diesem Gegenspieler handeln könnte. Diese Vermutung wird in der Abschlussszene von einem Pikachu-mäßigen Hamsterwesen dann auch bestätigt und ich hoffe doch sehr, dass der Bösewicht in Band 4 in einem nächsten Bosskampf erwischt werden wird.
Ich hätte mir als Erzähler diese Schlussszene gespart und mit dem sehr coolen Kampf im Labyrinth geendet, aber das ist sicher Geschmackssache.
Sehr gut gefällt mir das Durchbrechen der vierten Wand, wie beispielsweise in dem Moment, als der Zeichner/Spielleiter beschließt, dass er keinen Bock mehr hat und die beiden Protagoinisten die Handlung weitertreiben müssen – was dazu führt, dass wir alle mit einer ellenlangen Geschichte der Elfen „bestraft“ werden. Witzig gemacht und immer wieder ein netter Effekt.
Fazit
Was soll ich sagen? Gefällt mir immer noch, die Dichte an Insidergags hat gegenüber Teil zwei wieder zugenommen und es existiert tatsächlich so etwas wie eine Art nachvollziebare Handlung. Von mir aus kann es gerne weitergehen nach dem Relaunch – Fachleute murmeln ja schon etwas von einem sich am Horizont abzeichnenden vierten Band – mal sehen, ob ich da ein paar Stimmen der Macher einfangen kann…
Bewertung
3,5 von 5 Rollenspielklischees

[Blog-Empfehlung] Ein NERDLICHT wird entzündet…

Es gibt mal wieder ein „New Kid on the Block“ – das Goldene Kamel, der Bildungsbürgertums-Badboy des Youtubeversums hat einen kleinen Side-Blog eröffnet, das Nerdlicht!
Dieses möchte ich euch nicht nur wegen der geschmeidigen Farbenwahl und dem Artikel zu Umläut empfehlen, sondern auch, weil unter der betont lustlosen und brilliant kultivierten Stinkstiefeligkeit ein wirklich kluger Kopf sein Unwesen treibt, dem ich in rollenspieltechnischen Belangen leider nur allzu oft beipflichten kann.
Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf weitere Beiträge und denke ihr solltet auch ab und an einen Blick riskieren. Los, Kamel, lass dein Gold über dem deutschen Rollenspiel leuchten!

[Rezension] Mars Attacks – Miniaturenspiel Deluxe

Äck-Äck!!!
Immer schon wollte ich eine Rezi so beginnen – aber leider ist es selbst hier etwas fehl am Platze, denn das Miniaturenspiel bezieht sich auf die Comics und Sammelkarten – nicht auf den furiosen Pulp-Film. Ihr wartet also umsonst auf eklige Musik, die euren menschlichen Soldaten den Hintern rettet und auch der Chiuhuahua (oder so) mit dem Kopf von Pierce Brosnan hat keinen Gastauftritt…
Name: Mars Attacks – Miniaturenspiel Deluxe
Autor: Jake Thornton
Übersetzung: Gudrun Kreisel
Verlag: Mantic, Heidelberger
ISBN:
4015566100244
Preis: 69,95€
Alter: 12+
Spieler: 2
Dauer: 120-150 Minuten
Genre: Miniaturenspiel (Skirmisher)
Aufmachung
Diese Matte! Mein Gott, ist diese Matte cool! Grandiose Matte! Die deutsche Fassung enthält eine echt tolle (und irgendwie nach „Pulp“ riechende) Vinylmatte, die einen tollen Untergrund für das Spiel abgibt. Dazu gibt es jede Menge Fassadenteile, die man ziemlich frei zusammenbasteln und irgendwo (entlang der  auf der Matte platzieren kann. Dazu kommt ein ganzer Rutsch an menschlichen Soldaten, Aliens und Helden – 6 achtseitige Würfel und ein Stapel Karten im Stil der 60er Jahre Sammelkarten. Die Spielanleitung sieht aus wie ein Pulp-Comic und ist wirklich gut aufgebaut, sodass selbst ich das Spiel recht schnell kapiert habe. Symbole machen es leicht, sich zurechtzufinden.
… ach ja, ich habe es lange nicht mehr erlebt, dass ein Spiel für nur 2 Spieler mit dermaßen aufwendigem Material daherkam. Spitzensache!
Das Spiel
Vom Grundprinzip her geht es darum meine Gegner brutaler zu dezimieren, als es ihnen mit mir gelingt. Jede Einheit hat Nahkampf- und Fernkampf-Angriffswerte, die angeben, wie hoch ich mit einem achtseitigen Würfel würfeln muss, um Schaden auszurichten. Im Fernkampf kann ich dann angreifen, wenn ich vom Kopf meiner angreifenden Spielfigur aus den Gegner sehen kann – auch wenn es nur die Basis ist. Kann ich die Figur komplett erkennen, erhalte ich einen zusätzlichen Angriffswürfel. So viel zu den Basis-Regeln.
Das eigentliche Spiel wird dann durch die Angriffskarten, Ereigniskarten, aufsammelbare Artefakte und die Helden mit Zusatzfertigkeiten aufgewertet. Verdammte Axt, „Edwyn von Hoo“ ist für mich der heimliche Held des Spiels. Eine Partie ohne ihn ist keine echte Partie.
Zusätzlich enthält das Regelheft 10 Szenarien, so dass für einigen Spielspaß selbst mit dieser Basis-Box gesorgt ist.
Um nicht bei den ersten Partien wie wild das Regelheft hin- und herreichen zu müssen, empfehle ich euch sehr, euch beim oben von mir angegebenen Verlagslink das Regelwerk als PDF runterzuladen und die Kampfwerte auszudrucken.
Fazit
Ein schnell zu erlernendes Zweispieler-Spiel, das toll aussieht und ordentlich was hermacht. Ich habe ein paar Partien gespielt und so langsam nutzt sich der Reiz des Neuen ab, mal schauen, was ich mir einfallen lasse (oder was der Verlag sich einfallen lässt), um mich dazu zu bringen, das Teil öfters auf den Tisch zu bringen.
Seid ihr der Ansicht, dass es in Brettspielen einfach nicht genügend brennende Kuhherden gibt, dann solltet ihr zugreifen und keine Sekunde über den doch recht amtlichen Preis nachdenken. Ich sage nur: „Muh!“
Bewertung
4 von 5 ganz sicher in Frieden kommende Außerirdische

[Startnext] Umläut – the Game of Metal

Na endlich! Schon vor der letzten RPC im Mai 2014 hatte ich die Übersetzung für dieses gute Stück fertig und habe seitdem auch schon mehrere Runden mit den deutschen Regeln gespielt. Was soll ich sagen? Es rockt einfach jedes Mal und ist jedes Mal völlig anders! Und jetzt steht die deutsche Fassung via Startnext in den Startlöchern!
Derzeit befindet sich das Projekt noch in der Phase, wo es genügend Fans zusammenbekommen muss, um überhaupt zugelassen zu werden. Dieser Schritt ist aber locker flockig gelungen und statt der notwendigen 25 Fans gibt es jetzt schon satte 85. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit (hoffentlich ist es sogar heute noch so weit), bis wir endlich unsere Kohle draufwerfen können. Denn, seien wir mal ehrlich, ich habe das Ding übersetzt und werde ganz sicher die eine oder andere Kopie als „Entlohnung“ erhalten, aber die Kapuzenjacke ist definitv Pflicht!
Für die, die bisher nur böhmische Dörfer verstehen, vielleicht eine kurze Erklärung:
Umläut ist kein Rollenspiel im eigentlichen Sinne, sondern mehr ein Erzählspiel mit Rollenspielelementen. So spielt hier jeder Spieler eine Metal- oder Hard Rock-Band, die bestimmte Werte besitzt (Rollenspielelement) und muss diese Band in unterschiedlichen Szenen darstellen und die Werte verbessern, um in der großen Battle of the Bands – dem fetten Showdown des Spiels – eine Chance gegen die Konkurrenz zu haben. Das coolste Regelelement ist die Konfliktresolution. Durch Pokerkarten wird bestimmt, ob die Szene, die man sich für seine Band vorstellt, positiv endet oder nicht. Soweit ist das ja noch nix Besonderes, aber wenn ich euch sage, dass auch entschieden wird, wer den Ausgang der Szene erzählen darf, dann wird ein Schuh draus.
Im optimalen Fall bist du erfolgreich und darfst selber das Ende erzählen. Supi. Auch wenn die Szene unerfolgreich war und du selber erzählen darfst, wird das Ganze nur halb so wild. Aber spätestens, wenn die Szene scheitert und dein Roadie (dein rechter Nachbar) den Ausgang erzählen darf, dann ist hochgradige Peinlichkeit vorprogrammiert.
Sehr gut hat mir auch gefallen, dass als Rahmenbedingung direkt zu Beginn ein Zeitlimit (üblicherweise drei Stunden) gesetzt wird, sodass es erstmal kein „Ziel“ gibt, außer die Zeit zu erreichen und dann bei der Battle amtlich zu glänzen. Die Zwischenzeit vergeht dann mit den richtigen Getränken und der passenden Hintergrundmusik wie im Fluge – glaubt mir…

Schaut euch mal dieses YT-Video an – das goldene Kamel erzählt ab ziemlich genau Minute 40:00 ein paar Takte über unsere gar unterhaltsame Spielrunde auf der RPC.

Angefixt?!? Dann wartet noch die paar Stunden ab bis die Finanzierungsphase beginnt, und dann zeigt der Rollenspiel-Szene, dass kleine Projekte durchaus rocken können und man nicht immer nach den Sternen greifen muss – ja, ich blicke in eure Richtung, liebe Traveller-Freunde. 😉 Ich setze also mal als mein persönliches Ziel 2649 Euro, das muss doch zu schaffen sein.
Ich lasse euch dann mal alleine mit der Überlegung wie viele Euro ihr draufschaufelt und es kann nur ein Motto gelten: „Wimps and posers – leave the hall!

[Rezension] Rock'n Rodeo – Der Festivalmanager

Mit Rock’n Rodeo habe ich hier das erste deutsche Brettspiel in Händen, das via Startnext entstanden ist und dessen Entstehung man somit Schritt für Schritt verfolgen durfte. Der Mantikore-Verlag war so clever, das Potential des Projekts zu erkennen und es sich genüsslich ins Portfolio zu schieben.
Bevor ich ein paar Takte dazu schreibe, möchte ich noch auf die schicke Homepage hinweisen sowie die Tatsache, dass ihr dort im Bereich „Spielregeln“ nicht nur die Regeln kostenlos herunterladen könnt, sondern euch auch Erklärvideos ansehen könnt. Ein grandioser Service, wie ich finde!
Name: Rock’n Rodeo – Der Festivalmanager
Autor: Matthias Stark
Verlag: Mantikore
ISBN: 4-260386-330016
Preis: 34,95€
Alter: 14+
Spieler: 2-4
Dauer: 90 min
Genre: Worker Placement, Siegpunkte sammeln
Aufmachung
Rock’n Roll, Alder! In bester Comicmanier wird man hier in die perfekte Festival-Stimmung versetzt. Alles, was sich während des Spiels am Spieltisch befindet, strömt aus jeder Pore Rock’n Roll aus! Da kann man höchstens noch zusätzlich etwas Bier auf dem Tisch verschütten, zur Simulation des Dixie-Klo-Geruchs etwas Klostein verbröseln und ordentlich einen fahren lassen und eventuell die eine oder andere Metal-CD in den Player werfen.
Gerade die Karten weisen so den einen oder anderen Gag auf, der mal mehr und mal weniger gelungen und mal mehr und mal weniger gezwungen daherkommt – irgendwo im Bereich zwischen „AD/AC“ und „Die Chirurgen“ bei den Bandkarten. Für die „Holzrocker-Figuren“, die der Fachmann auch gerne als Pommesgabel-Meeples bezeichnet, gibt es allerdings einen ganz uneingeschränkten Daumen nach oben.
Total gut gefallen mir auch die personalisierten Elemente, die wir dem Crowdfunding-Hintergrund zu verdanken haben – so gibt es bei den Metallern neben den Headbangern, den Rockern und den Gothics auch „Helga Schreier“, die scheinbar beim Crowdfunding etwas tiefer in die Tasche gegriffen hat und sich auf einer Karte verewigen durfte. Ich finde sowas immer total charmant.
Die Spielanleitung ist übrigens auch sauber aufgebaut und wird gut durch Illustrationen unterstützt. Da habe ich schon viel Schlimmeres gesehen. Besonders gelungen sind die gelben Boxen mit unterstützenden Beispielen und die orangefarbenen Boxen mit erweiterten Regeln.
Das Spiel
Auf rein mechanischer Ebene muss ich versuchen, einige Werte halbwegs im Gleichgewicht zu halten, um am Ende siegpunkttechnisch möglichst gut da zu stehen.
Man spielt über drei Jahre hinweg – wobei (nach dem Grundaufbau) jedes Jahr in 3 verschiedene Phasen unterteilt ist:
Phase 1: Booking
Jeder Spieler beginnt, sich Bands für sein Festival zu buchen. Anschließend zieht man Fankarten, spielt Ereigniskarten und nimmt sich Fans. Die Phase läuft recht zügig ab und dient eigentlich nur der Vorbereitung des eigentlichen Festivals…

Phase 2: Festival
Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Phasen. Die Fans reisen an, es findet ein Ereignis statt, die Band spielt und es wird der allgemeine Zustand des Festivals überprüft.
Zumeist spielt jeder Spieler für sich – mit den Ereigniskarten hier, wie auch zuvor in der Bookingphase kann man allerdings Einfluss auf andere Festivals nehmen, und den anderen Spielern ordentlich einen reindrücken.
Diese Phase stellt den eigentlichen Kern dieses Spiels dar und hier gilt es, die wichtigsten Entscheidungen zu treffen.
Hier gilt es in erster Linie auf die Bedürfnisse der einzelnen Fangruppen zu achten und die Rahmenbedingungen (Chaos, Müll, Hygiene, Fanzufriedenheit…) in einem möglichst stabilen Gleichgewicht zu halten.

Phase 3: Wertung
Nach drei Tagen erfolgt die große Abrechnung. So gibt es Preise für die beste Stimmung und die meisten Fans. Außerdem gibt es Punkte, die sich nach den Fans richten, die der Veranstalter laut seiner Festival-Karte anlocken sollte sowie die Einnahmen, die im Verhältnis 1:5 eingerechnet werden.
Überraschenderweise hat dann am Schluss der gewonnen, der die meisten Siegpunkte gehamstert hat! Glüsckwunsch!

Sehr gut gefällt mir auch die Option ein Einsteigerspiel zu spielen, das nur über 2 Saisons geht. Außerdem erhält man direkt Security und Dusche dazu, spielt keine Ereigniskarten aus, kauft keine weiteren Stände und erhält 2 Wixi-Klos gratis. Dadurch gehen zwar einige wichtige Elemente verloren, aber das Spiel wird merklich einfacher, da man einige Komponenten nicht im Auge behalten muss – macht aber trotzdem noch Spaß.

Fazit
Ein tolles kleines Spiel, das gar nicht so klein ist, denn die Mechanismen sind ausgewogen, das Spiel sieht klasse aus – wer auch nur ein Fünkchen Festivalgänger in sich hat, der wird es einfach lieben müssen. Immer wieder erkennt man Personen, Bands oder Spielmomente wieder und schmunzelt still in sich hinein. Es gibt viele kleine Schweinereien, auf die man im Spielverlauf achten muss und das Spiel kratzt ganz knapp an der Grenze zum „Vielspielerspiel“, was man ihm aufgrund des eher „jung“ wirkenden Aussehens zu Beginn gar nicht zutraut.
Insgesamt gibt es einen ganz klaren Daumen nach oben für ein Spiel, das sich mit einem eher ungewöhnlichen Thema befasst und es mit einer tollen Mischung aus humorigen Ideen und ernsthaftem Gameplay transportiert.
Der halbe Punkt Abzug resultiert eigentlich nur daraus, dass ich die einzelnen Gruppierungen der Fans doch teils recht willkürlich getroffen sind und mit noch etwas mehr Genre-Kenntnis wäre da noch etwas mehr rauszukitzeln gewesen. Die „Gothics“ einfach zu einer Unterkategorie der Metaller zu machen sowie die meisten Gruppierungen, die unter „Raggae“ gefasst sind (Mittelalter-Heinis, Hillbillies,militante Veganer…), halte ich nicht für die idealen Lösungenm aber Schwamm drüber!
Bewertung
4,5 von 5 Pommesgabel-Meeples

[Rezension] Zwerg / Elf – Band 2: Abenteuerabschnittspartner

Zwerg und Elf gehen in die zweite Runde…
Produkt: Abenteuerabschnittspartner
Autoren/Zeichner: Draco Vulgaris, Hythlodeus, FeeEnchantee
Verlag: Eigenverlag
Erscheinungsjahr: 2011
Preis: 14,90€
ISBN: 978-3-950327-03-8
Link: Amazon
Gestaltung
Die Schuster bleiben weiterhin bei ihren Leisten und zeichnen klare Striche in schwarz/weiß – die Witze richten sich nach wie vor an Rollenspieler und artverwandte Nerds, da gibt es nix zu meckern, wenn man sich zu dieser Peergroup zählt.
Inhalt
Wir erfahren die Entstehunggeschichte der beiden Protagonisten und wie sie zueinander fanden. Wie schon in Band 1 schön in eine klassisch-verhohnepiepelte (Herrje, schreibt man das so?) Fantasy-Welt eingebettet und voller wüster Anspielungen. Nachdem die beiden die Einwanderungsbehörde von „Weit und breit“ verlassen haben, heuern sie in einer „Duergar King“-Filiale an und erinnern mich in dieser Phase etwas an Spongebob Schwammkopf und  Taddäus Tentakel – aber klar – ein solches Erlebnis schweißt einfach zusammen. Von da an geht es für „Elfy“ direkt nach Pigwards und in bester Manier eines bekannten Jungen mit Blitznarbe auf der Stirn wird er in den magischen Künsten unterwiesen. Im Zuge seiner Abschlussprüfung heuert er den Zwerg als Gefolgszwerg an und besteht wider Erwarten – besonders das Abschlusspanel in bester Conan-Manier gefällt mir ausgezeichnet.
Fazit
Es dürfte am einfachsten sein, auf mein Fazit zum ersten Band zu verweisen. Seitdem hat sich einiges getan, die Geschichte ist etwas stabiler und etwas weniger abstrus geworden, das Team groovt sich langsam ein und ich erhöhe um 0,5 Punte, was die Bewertung angeht. Schauen wir mal, was Band 3 bietet…
Bewertung
3,5 von 5 Zwergelfen

Packs! – A Fluffy Horror RPG for Savage Worlds

… okay, okay – der geneigte Seifenkistenleser könnte das Spiel auch als „Ratten!“ vom Projekt Kopfkino vertrieben von Prometheus kennen, das just auf der SPIEL 2014 eine neue schicke Auflage erfahren hat.
Nun aber läuft der Kickstarter für eine englischsprachige Ausgabe und da sieht es gar nicht mal schlecht aus. Wenn ihr hier vorbeischaut, werdet ihr feststellen, dass nach nur zwei Tagen schon 1748 Dollar des angestrebten Ziels von 3000 Öcken erreicht sind. Das Spiel wird also locker ins Ziel trudeln, es geht nun vornehmlich darum coole Extras freizuschalten.
Versager wie ich, die nicht im Besitz einer Kreditkarte sind, werden allerdings mal wieder von Kickstarter ausgeschlossen – das wird mich aber nicht daran hindern, das Projekt weiter zu verfolgen, denn ein cooles-Socken-Spiel wie Ratten! hat eine Chance auf dem internationalen Markt mehr als verdient…

[Rezension] Tiefraumphasen (Kurzgeschichten-Sammlung)

Mir ist mal wieder eine Kurzgeschichten-Anthologie vor die Augen gekommen, die durchaus rollenspielerische Bereiche streift – nicht nur wegen der teils auch aus dem Rollenspielbereich bekannten Autoren, sondern auch, weil ich mich das eine oder andere Mal an Traveller-Spielrunden erinnert fühlte…
Titel: Tiefraumphasen
Herausgeber: André Skora, Armin Rößler, Frank Hebben
Art: Kurzgeschichtensammlung
Format: Taschenbuchgröße, 261 Seiten
Verlag: Begida
ISBN: 9-783957-770066
Preis: 13,50€
Link: Begida
Gestaltung:
Respekt! Gerade für so einen kleinen Verlag und eine vermutlich recht geringe Druckauflage wird hier einiges geboten – so gehört zu jeder Geschichte eine passend angefertigte Illustration und im Anhang findet man Kurzinfos zu den AutorInnen inklusive Foto. Toller Service und eine tolle Hilfe, um die Schreiberlinge und ihre Geschichten besser einordnen zu können. Auch das Cover gefällt mir und vermittelt gut das, was ich mir von der Sammlung erwarte (ob ich das dann auch bekomme, steht erstmal auf einem anderen Blatt): Sprich: Sieht gut aus, ist gut lektoriert und macht so schonmal direkt Spaß.
Inhalt:
  • Armin Rößler
  • Andreas Winterer
  • Christian Günther
  • Karsten Kruschel
  • Niklas Peinecke
  • Peter Hohmann
  • Sven Klöpping
  • Torsten Exter
  • Thorsten Küper
  • Jakob Schmidt
  • Karla Schmidt
  • Eva Strasser
  • Jan-Tobias Kitzel 
Dreizehn mehr oder weniger bekannte Namen aus der deutschen Literaturszene, die Sci-Fi-Geschichten präsentieren. Die Illu und der Titel erschaffen vor meinem geistigen Auge Bilder von Kälteschlafkammern, von der Charaktererstellung im Traveller-Rollenspiel, ganz allgemein von Hard-Sci-Fi mit amtlich technischem Schnickschnack und jeweils einer Prise philosophischem, aber sich in Grenzen befindendem Geschwurbel.
Aber (in den meisten Fällen) weit gefehlt! Sci-Fi gibt es schon, aber nur selten wird auf den Weltraum-Tech-Bereich eingegangen. Eher schon gehen viele der Geschichten in Richtung Cybertech – was eine deutliche Verbindung zum Vorgängerprojekt Fieberglasträume darstellt, mich aber in meiner Erwartungshaltung etwas einbremst.
Die Geschichten rauschen im Mordstempo an mir vorbei, aber wenn ich nachher drüber nachdenke, hat sich wenig im Gehirn festgesetzt. Müsste ich mich allerdings auf einen Favoriten festlegen, weil Thema und Ende einfach verdammt ungewöhnlich (aber nicht zu ungewöhnlich!!!!) sind, so würde ich als Anlesetipp zu „Knox“ von Eva Strasser raten. Wir reisen im Gehirn des scheinbar etwas zurückgebliebenen Knox als Beifahrer mit und das ist mal wirklich verstöhrend…
Mag man es absolut verwirrend, dann gibt schon der Titel „Extremophile Morphologie“ von Jakob Schmidt einen deutlichen Fingerzeig in welche Richtung es gehen könnte. Wer schon immer mal über Merkurkrabben philosophieren wollte, der wird hier perfekt bedient.
Fazit:
Hmmm… Ich weiß nicht so recht, ob alle Geschichten das repräsentieren, was ich mir im Vorhinein vorgestellt habe, aber ganz ehrlich: Alle sind handwerklich gut geschrieben und keine einzige ist wirklich schlecht. Allerdings hat mich auch keine so richtig weggehauen – scheint irgendwie gerade so ein Trend bei Kurzgeschichtensammlungen zu sein. Die Qualität in der Breite stimmt absolut, aber die Spitze ist doch eher schmal. (Okay, vielleicht liegt das aber auch an meinem verquasten Geschmack…) Wer sich einen guten Überblick über die deutsche Kurzgeschichtenszene verschaffen will, der sollte hier unbedingt zugreifen.
Bewertung:
3,5 von 5 Kälteschlafkammern