Ich habe die rote Box und ihren Inhalt heute mal geknipst – wenn ich schon die Fotos habe, kann ich doch auch gleich einen kleinen Blogartikel dazu schreiben. Zuerst erschien diese Box in deutscher Sprache im November 1983 – passend zum Weihnachtsgeschäft.
Dungeons & Dragons Basis Set – Einführung in das Rollenspiel
Okay. Let’s go. Zuerst gibt es die Vorderseite der Box mit dem ikonischen Kampf zwischen dem Kämpfer und dem roten Drachen aus der Feder von Larry Elmore. Und seit der RPC 2009 in Köln prangt auch ein schickes Autogramm auf meinen sämtlichen D&D-Boxen.
Die Rückseite zeigt dann alles, was in der Box enthalten ist – an Hauptkomponenten SL-Buch, Spielerbuch und Drachenwürfel – jawollja, Drachenwürfel!!!
Zuerst fallen die Drachenwürfel ins Auge – eingeschweißt in Plastik und mit einem Fettstift, um die Zahlen hervorzuheben.
An den Würfeln ist abzulesen, um welche Druckauflage der deutschen Box es sich handelt – es gibt drei davon und in den ersten beiden sind diese Billo-Weichplastikwürfel (manchmal unifarben, manchmal in gemischten Farben), die dritte und späteste Druckauflage hat dann schon etwas schickere Würfel. Und die Fettstifte gibt es in weiß und schwarz, ihr seht hier einen weißen.
Netterweise kommt auch ein oranger Zettel mit, der uns erklärt, dass wir uns den Stift nicht in die Nasenlöcher hämmern sollen. Anständig.
Dann fällt der Blick auf die beiden unspektakulärsten Elemente: ein kleiner Gutschein, mit dem ich das Drache-Magazin bestellen kann. Mit diesem Gutschein bekomme ich eine Ausgabe gratis. Netter Zug. Und dann kann ich mich per Postkarte an der „Maschine“ D&D beteiligen. Entweder, indem ich mich mit D&D-Spieler*innen der Umgebung vernetze, einem D&D-Club in der Nachbarschaft beitrete, einen eigenen D&D-Club gründe oder mich dem D&D Expert*innenteam anschließe.
Und bevor ihr fragt – ich war nicht im Expert*innenteam UND ich habe leider keinem Club angehört, obwohl meine Buddies und ich schon einen Gründungsantrag ausgefüllt hatten, den wir leider nie abschickten.
Das gelbe Faltblatt mit 4 A4-Seiten erklärt dann:
- Was ist ein Rollenspiel?
- D&D – Das Fantasy-Rollenspiel
- Und darum geht es in einem Rollenspiel
- Der Spielablauf
- Das D&D-System
- Wer kann D&D-Spieler werden (Spoiler: „Jede*r“)
- D&D – spielend gelernt
Dann kann ich einen amtlichen (nur für männliche Wesen konzipierten) Fragebogen zu FSV nach Leinfelden-Echterdingen schicken. Aber seht selbst:
Einer etwas späteren Box konnte ich diesen Flyer mit Nachrichten des D&D-Bunds entnehmen. Hier gibt es News (ja, wir hatten ja nichts, nicht einmal ein Internet), die Kurzgeschichte „Das fremde Nest“ sowie ein Abenteuer des D&D Clubs Stuttgart mit 13 Räumen und dem Titel „Der Hexenmeister“. Witzig. Das habe ich noch nie geleitet. Könnte ich glatt mal tun.
Jetzt geht es endlich los. Und zwar mit dem Spieler*innen-Handbuch. Das Ding ist super, Hier werden im Rahmen einer Erzählung die wichtigsten Regelbegriffe erklärt und Mechaniken eingeführt. Ich sage nur: „BAAAAAAAARGLE!!!!! EINES TAGES WERDE ICH DICH ERWISCHEN!!!!!“ Dann folgen ein wirklich gutes kleines Soloabenteuer, und die Charaktererschaffungsregeln für die Stufen 1-3, sowie alle Regeln, die ich als Spieler*in wissen muss.
Hey, es muss hier gesagt werden: Seitdem Frank Mentzer diese Box designed hat, gibt es kein besseres Einführungswerk in klassische Rollenspiele. Ganz tolle Arbeit.
Abschließend gibt es das SL-Buch, respektive Heft von 56 Seiten. Hier gibt es alle Regeln für die Stufen 1-3, sowie Monsterwerte, Schatztabellen und Co. Und nur mal so für’s Protokoll: DSA 1 hatte ja 6 Monster – hier gibt es fluffige 97. SIEBENUNDNEUNZIG!!
Außerdem gibt es eine komplett ausgearbeitete Dungeonebene („Castle Mistamere“ oder auch „Feste Nebelfried“, in der der fiese Gygar lebt) sowie die Karte einer weiteren Ebene mit Tipps, wie sie ausgestattet werden könnte. Gerade der Beginn des Abenteuers ist didaktisch super ausgestaltet und ich werde als Newbie-SL super an der Hand gemommen, bis ich mit der Erfahrung einiger Räume etwas Sicherheit gewonnen habe.
Und dieses „Handbuch für D&D-Master hilft uns final bei der Einteilung der drei Druckauflagen: In Auflage 1 gibt es auf dem Cover keinen gelben Schriftzug, der ermahnt, das andere Heft zuerst zu lesen UND das Stichwortverzeichnis ist nicht auf die Rückseite gedruckt, sondern als separater Zettel beigelegt.
- 1. Druckauflage: schuftige Würfel + Handbuch für D&D Master mit Beilblatt
- 2. Druckauflage: schuftige Würfel + Handbuch für D&D Master mit Stichwortverzeichnis auf der Rückseite
- 3. Druckauflage: schicke Würfel + Handbuch für D&D Master mit Stichwortverzeichnis auf der Rückseite
Hallo Moritz
Ich höre schon eine Weile gespannt deinen Podcast und bin gerade dabei das erste OSR Abenteuer für meine Gruppe vorzubereiten. Was ich mich allerdings frage wurde damals mit Bodenplänen oder Battlemaps gespielt oder war alles Theater of the Mind?
LG
Hi. Ganz ursprünglich kam es ja vom Wargame (dt. Tabletop), wurde also auf Spielplänen gespielt.
Wir haben Mitte der 80er nicht mit fixen Karten oder gar Battlemaps gespielt, aber immer mit groben Skizzen, wo abzulesen war, wo sich wer befand. Da konnten dann auch ausgeschaltete Gegner und Charaktere einfach durchgestrichen werden. Das mache ich auch heute noch so, wenn ich am Tisch spiele (was sehr, sehr selten ist). Und meine Online-Runden spiele ich immer ohne irgendwelche Darstellung.