Rollenspielen an der Hauptschule III: Rostmonster – gut durch und am Pflock genießen!

Der Rote Baron und seine Rollenspiel-Homies lassen es weiterhin ordentlich krachen – und wir sind (fast) live dabei!
Und nur mal so um über die Sponsoren-Situation zu berichten – der Mantikore-Verlag hat (klar – als Verlag, der das gespielte System im Programm hat) die Nase vorne gehabt und das Hilfspaket aus Frankfurt  mit Labyrinth  Lord und dem EW Mehrspielerbuch hat als erstes sein Ziel erreicht. Auch Uhrwerk und 13Mann waren aber nicht untätig und haben sowohl Dungeonslayers als auch Aborea auf den Weg geschickt.
Nicht nur die Verlage haben ein Herz für den Nachwuchs, auch die Macher des Zunftblatts wollen ein Care-Paket rausjagen.

Hier noch schnell der Link zu den beiden vorhergehenden „Episoden“:
Installation 3 der Projekttage führt dann endlich den „modernen Abenteuerklassiker“ des LL-Universums ein – Glgnfz, den Bergkönig!

Donnerstag: Es läuft und läuft und läuft. Wieder gab es drei Runden. Zum „offiziellen“ zuerst: Berkant hatte sich die „Festung des Bergkönigs“ vorgenommen und Kleriker Conan vom Orden der ordinären Brüder („Verpisst Euch, ihr Untoten!“), Magier Kafei und Gavinrod der Krieger stellten sich nur allzu willig der Herausforderung. Nachdem man den Wachkobold vor dem Eingang erst (erfolglos) mit der Armbrust beschoss, so dass dieser noch vor seinem unvermeidlichen Ende Alarm geben konnte, schlug man sich mit den herbeigeeilten Orks herum. Diese verteilte man gleichmäßig vor dem Eingang – bis auf den Hauptmann. Dem setzte man gefangen und so zu, dass er den Code zur Öffnung des Tores rausrückte (hat ihm nichts genutzt, er wurde direkt danach verklappt!). Der (wohl schwerhörige und schwer dumme) Tor-Goblin wurde ausgetrickst und überwältigt (sprich: Er bekam Post aus Solingen.).
Danach machte man sich an die Erkundung der Kaverne.
Die Zwergenstatuen wurden von Conan „WEG! Ich mach das!“ sehr eingehend untersucht, die Knöpfe gefunden UND BEIDE auch ausgelöst! Danach riss derselbe die Tür zum Rostmonster auf! Solche ein Viech kannte man schon aus dem „Schrein des Grimic“, so dass die Begeisterung sich in Grenzen hielt. Aber nun kamen Gavinrod und Kafei ins Spiel: Während Conan Löcher in die Luft schlug und so das Rostmonster beschäftigte, bewarf Kafei es mit einem Ölfläschchen. Nun musste Gavinrod nur noch die Fackel dran halten. DA sich das Tier aber mit dem Sterben Zeit ließ und man ja noch was anderes zu tun hatte, griff unser Kämpfer einen Holzpflock (hatte er wohl wegen möglicher Vampire dabei) und gab in Runde zwei Rostie den Rest. Direkt war Conan wieder zur Stelle und untersuchte den Raum, fand das Geheimversteck mit dem Streitkolben +1 und freute sich gar heiligst!
Man machte sich danach in Raum 5, sammelte das Geld der schon getöteten Orks ein und randalierte ein wenig bei der Suche nach weiteren Reichtümern. Die Goblins in Raum 6 wurden getötet (zwei) oder gefangen genommen (zwei) und dann ging’s in den Thronsaal:
Vom Bergkönig sah man gerade noch wie er verschwand. Dann schoss man sich mit dessen Orkleutnants herum. Nachdem sich das zu sehr zog, ging man doch in den Nahkampf. Den Sieg in der Tasche untersuchte (na, wer wohl?) den Thron, fand das Teleportationstor und tauchte kurze Zeit später mit den Schätzen wieder auf.
Dann fand man (na, wer? Fängt mit C an …) die Geheimtür zu Raum 13.  Die Falle wurde von seiner vorstürmenden Heiligkeit gefunden – und auch ausgelöst! Nachdem man seine Seligkeit mittels eines Seils wieder aus der Grube gezogen hatte, schlich man um die Falle herum und zur Tür zu Raum 14. Gavinrod (fließend in Koboldisch) belauschte die kleinen Racker – und trat dann auch gleich die Tür ein! Die völlig überraschten Kobolde wurden bis zum letzten Schuppi niedergemacht. Doch dann: ENTER THE OGRE! Dieser keulenbewehrte Halbintelligenzler war über die Koboldjenseitsverschickung „not amused“ und zeigte das auch ganz offen. Besonders „Wo ich bin ist vorne!-Conan kriegte ordentlich was geprügelt, überlebte aber knapp. Nachdem der Dicke platt war und man inzwischen einen Sixpack Heiltränke geext hatte, ging es weiter in die Küche. Die dort wirtschaftenden Kobolde liefen aber lieber weg zu ihrem Freund dem Grottenschrat, der nun Gavinrod zeigte, wie es ist, wenn man von Größeren verhauen wird. Dies tat er, bis er durch ein Magisches Geschoss von Kafei geschwächt einer intensiven Streitkolbenmasse des Brutalo-Pfarrers zum Opfer viel.
Glgnfz der Bergkönig konnte sich indes nicht viel besehen: Im Kampf auf Leben und Tod in Raum 20 gestellt, konnte er trotz seiner Ogerstärke kaum Treffer landen – der Kämpfer schickte ihn dann mit einem wuchtigen Hieb dahin, wo seiner Kumpane schon auf ihn warteten.
Die Helden hatten gerüchteweise davon gehört, dass der Bergkönig einen Goldenen Drachen unterworfen haben sollte – was ja bekanntermaßen Quark ist. Ist es auch, wie sie in dieser Version der Bergfestung feststellen mussten – er hatte einen jungen Schwarzen! Der lauerte in Raum 19. Magische Geschosse und „Auf ihn!“-Conan machte auch aus diesem Monster eine Handtasche.
Danach strolchte man noch ein wenig durch die Kaverne, suchte nach Geheimtüren, fand die Schatzkammer (der Finder ist heilig und geistlicher Profession) und zog dann schwer beladen Richtung Stufenanstieg.
Das Ende des Abenteuers sieht den Kleriker nun in Stufe 5, dem Magier auf Stufe 4 und den Kämpfer in der 3. Stufe.
Zum Selbstgemachten: Christian schickte seine Schar auf die Suche nach „Dem Schwert der 1000 Seelen“, [Anmerkung des Bloggers: Geil! Ein sehr klassischer Titel!] einem Seelen trinkenden Chaosschwert, das der König entweder haben oder zerstört haben will. Versteckt war es in einem Verlies in einem Gletscher. Soweit, so ungemütlich. Und damit es garantiert auch nicht besser wurde, tummelten sich auf drei Ebenen Untote jeder Profession und Glaubensrichtung. Dafür brach dann an unpassenden Stellen auch noch das Eis ein – für STIMMUNG war also gesorgt. Dennoch gelang es Mentor, Elfie und Anus (Kopfschütteln!) das Schwert zu finden. Blöd, dass ein untoter Eiskrieger es in seinen kalten Pranken hatte – und das Schwert tatsächlich die Seelen seiner Gegner trinken konnte! Das kann insbesondere Elfie der Elf bestätigen, denn nach einem misslungen Rettungswurf stand er plötzlich ohne da. Aber nicht sehr lange, denn das koste ihn das Leben. Seine Waffenbrüder wurde darüber so heiß vor Wut, dass sie dem Krieger dafür mächtig einheizten – vier Ölfläschchen und ein wenig Fackel machten aus dem Eisbart den heißesten Typen im Gletscher! Zu seinem Glück zerstörten Elfies Kameraden nach dem Krieger auch das Schwert, so dass seine Seele wieder in seinen Körper zurückfand.
Auch hier wurde fröhlich auf Stufe 3 und 4 gelevelt.
Im Königreich gab’s viel zu tun. Deshalb entsandte König Alfred in Saschas Abenteuer „Angriff des Drachen“ den Elf Speedy, den Kämpfer Eisenfaust und den Krieger Young Star (der „Namenlose“ von Mittwoch heißt nun so) in einen Tempel, der von einem Drachen besetzt worden war. Auftrag: Tot machen und zwar dalli! Dafür gab es 20 Platinmünzen pro Nase – so eine Art „Ein-Euro-Job“ für beschäftigungslose Helden. Egal. Im Tempel schlug man sich mit Skeletten, Zombies und Schlangen und einer Rotte Orks, die wohl auch auf Drachenjagd waren. Um an den Drachen zu gelangen, musste zudem noch ein Rätsel gelöst werden. Der Drachenkampf war hart – zu hart für Speedy. Der Elf wandelt nun durch die nimmergrünen Wälder, aber ein neuer Elf steht für morgen schon bereit. Eisenfaust und Young Star konnten beide eine Stufe steigen.

Rollenspielen an der Hauptschule – oder – Tod dem schwarzen Drachen

Gastbeitrag vom „Roten Baron“ – einem der Mitübersetzer des LL-Regelwerks:
In unserer derzeitigen Projektwoche habe ich mich entschlossen, ein Projekt zum Thema Fantasy-Rollenspiele anzubieten. Insgesamt zwölf Jungs der Stufen 6, 8, 9 und 10 haben sich gemeldet und seit Montag sind wir zu Gange. Natürlich [Anmerkung des Bloggers: Natürlich!] habe ich Labyrinth Lord als Einstieg gewählt …
Um schnell ans Spielen zu kommen, habe ich Charaktere der 1. Stufe vorbereitet. Dazu habe ich Miniaturen aus meiner Sammlung als Vorbild genommen, so dass die Schüler sich ihren Charakter direkt vorstellen und auch ohne Regelkenntnis auswählen konnten (what you see is what you get.) Zusätzlich zu den maximalen Trefferpunkten habe ich auch noch einige kleinere magische Gegenstände (Heiltränke, Spruchrollen, einen Heldentrank, drei magische Pfeile) an die Charaktere verteilt. So gab es für alle ein paar Optionen mehr.
Nach dem Aussuchen der Miniaturen/Charaktere und der kurzen Einführung in die Regelgrundlagen stellten sich somit folgende Recken dem Abenteuer „Auch ein Drache braucht mal Hilfe“ aus der alten Zauberzeit #2: Die Kämpfer Siegfried, Eisenfaust und Last Hero, die Kleriker Manfred, Conan und Anas, die Zwerge Jin und Imbawarri, die Elfen Speedy und Galron sowie die Magier Kartos und Kafer. Diebe und Halblinge wollte keiner spielen.
Zum Inhalt:
Die Gruppe wird von einem Baron losgeschickt, um in einer Burgruine nach dem Rechten zu sehen, denn dort wurde vor kurzen ein Schwarzer Drache gesichtet.
In der Ruine angekommen, erkundeten die Spieler in mehreren Gruppen das Gemäuer und trafen sehr schnell auf eine Orkwache, die sie überrumpelten. Kämpfer Eisenfaust drang dann auch gleich in den von dem Ork bewachten Turm ein, nur um sich direkt Nase an Nase mit 9 weiteren Orks wiederzufinden. Ein brutaler Kampf entbrannte, den die Orks verloren. Eisenfaust fiel auf 0 TP konnte aber mit einem Heiltrank wieder auf die Beine gebracht werden. [Hausregel: Bei Null TP ist man besinnungslos. Ein SC kann auf seinen negative Stufe fallen, bevor er entgültig tot ist – Charaktere erster Stufe als auf -1 TP] Kafer der Magier musste einen Trank ausprobieren und wurde für die nächste Zeit gasförmig …
Der Kleriker Conan hatte sich nicht am Kampf beteiligt, sondern erkundete die Burgruine auf eigene Faust. Er umging einen Höhlenbären, betrat ein altes Gesindehaus, fand dort einen magischen Dolch und einen Zombie, brach durch eine morsche Treppe und schloss dann wieder zur Gruppe auf, als diese gerade gleichzeitig den Höhlenbären zur Strecke brachte und Verhandlungen mit dem Schwarzen Drachen „Nachtschuppe“ führten.
Einen toten Bären später gab eben jener Drache der Gruppe folgenden Auftrag: Erkundet das Labyrinth unter der Ruine und holt mir das dort befindliche magische Szepter oder ich fress euch alle!
Ein wenig widerwillig (insbesondere Siegfried wollte dem Drachen gleich nen Scheitel ziehen) drang die Gruppe in das Verlies ein, haute Skelette auseinander, machte Hackfleisch aus einer Gruppe Kobolde, suchte nach Geheimtüren, fand eine Eisenstatue und machte in einem harten Kampf Eisenspäne aus derselben. Während der Kampfes sichtete der Magier Kafer (inzwischen nicht mehr gasförmig) eine Gruppe Zombies, die sich von rückwärts näherten. Auch diese wurden in einem harten und verlustreichen Kampf (Last Hero war der First Hero in Wallhalla und wurde durch Paul den Halbling ersetzt) bezwungen.
Die Gruppe drang in die zweite Ebene des Dungeons vor, erledigte Riesenspinnen und Felspythons und stellte sich erneut dem Kampf mit vier schwer gepanzerten Skeletten. Durch das etwas kopflose Hineinlaufen in eine Pfeilfalle und das unbedachte Armbrustabschießen in das wilde Getümmel wären fast der Zwerg Jin und der Kleriker Manfred ums Leben gekommen. Ein Skelett erledigte den Kämpfer Siegfried mit einem Schwertstreich. Nach Auffinden des Szepters begab man sich wieder zum Drachen.
Anders als gedacht war die Gruppe aber überhaupt nicht bereit, Finsterschuppe seinen Schatz zu übergeben! Vielmehr nahm Anas der Kleriker die Beine in die Hand und rannte einfach weg! – dicht gefolgt von Kafer. Die Kämpfer der Gruppe stürzten sich nun auf den Drachen, der schon in der ersten Runde harte Treffer einstecken musste und von allen Seiten umringt war und somit nicht die Verfolgung aufnehmen konnte. Drei Runden später war der Kampf vorbei: Der Zwerg Jin und der Kleriker Manfred waren tot durch Bisse und Klauen des Drachen – doch viele Erststufler sind auch des Drachen Tod.
Die Runde endete mit der großen Freude über den Fund des reichhaltigen Horts.
Am Mittwoch geht es weiter – drei Schüler werden dann selber spielleitern. Alle drei haben innerhalb eines Tages die Regeln gelesen und sind hochmotiviert – einer hat sogar schon an einem eigenen Abenteuer geschrieben. Ich habe allen SLs „Die Mühle“ und „Das Grab des Grimic“ als Anregung und Vorlage gegeben.
Man darf gespannt sein …
[Anmerkung des Bloggers – Man darf nicht nur, man IST es!]

P.S.: Ich habe mal eben spontan den UHRWERK VERLAG als eine Art „Sponsor“ gewinnen können. Patric will die Jungs mit ein paar Dungeonslayers-Sachen versorgen. Ich hoffe mal sehr Nic von Mantikore zieht nach… 😉

Vielen Dank im Namen des Rollenspielnachwuchses!

Labyrinth Lord und Dungeonslayers

Die erste Auflage im Jahr 2006
Auf der RPC hatte ich ein paar Gespräche und natürlich habe ich mir vorher schon oft Gedanken dazu gemacht, da ich ja beide Systeme mit Abenteuern und Material versorge: „Hauen Labyrinth Lord und Dungeonslayers in die gleiche Kerbe? Besetzen beide Systeme die gleiche Nische?“
Die knappe und deutliche Anwort kann nur heißen: „Nö! Keinesfalls“.
DS 2010
Labyrinth Lord ist als System gesehen viel tödlicher (selbst dann noch, wenn man DS mit slayenden Würfeln spielt) und alleine schon daraus ergibt sich eine völlig andere Art von Spiel. Bei LL sind eine Hand voll Orks für eine Anfänger-Abenteurergruppe schon eine ernst zu nehmende Gefahr und man muss sich jeden Kampf, in den man hineingeht, wohl überlegen und es irgendwie hinbekommen, dass man die Umstände etwas zu seinen Gunsten beeinflusst. Bei DS kann ein Anfängergruppe mit geschwungenen Schwertern relativ gefahrlos durch eine kleinere Orkgruppe hindurchwaten und dabei ein nettes Liedlein auf den Lippen haben. 
Gleiches gilt für die Stufenaufstiege – die bei LL dauern deutlich länger, was das einzelne Erfolgserlebnis deutlich aufwertet, aber natürlich auch seltener werden lässt. Wer also gerne schnell dabei zusieht, wie der eigene Charakter aufsteigt, ist bei DS besser aufgehoben.
Die Regeln bei LL sind etwas sperriger, da es keine einheitliche Würfelmechanik gibt, aber nach einer kurzen Einführung und zwei kleinen Pfeilen auf dem Charakterbogen über den Attributen und den Rettungswürfen sind auch hier alle Probleme geklärt und ich hatte noch nie einen Spieler, der damit  (auch dem bösen, bösen ThAC0) Schwierigkeiten gehabt hätte. DS ist da etwas intuitiver, hat aber Elemente wie die Zauberabklingzeit oder die Komplettheilung nach dem Kampf, mit denen ich mich persönlich etwas schwer tue, da ein Element old-schooligen Spiels – die Ressourcenverwaltung – merklich geschwächt wird.
Auch die Tatsache, dass DS ein rudimentäres Fertigkeitensystem besitzt, während es bei LL die Diebesfertigkeiten oder einzelne Fertigkeiten wie die Rassenfertigkeiten von Elfen, Halblingen und Zwergen, führt dazu, dass es sich vollkommen anders spielt. Hier geht es schon sehr in Richtung „Fordere ich den Spieler oder den Charakter heraus?

Ich will hier bewusst kein Fazit ziehen, ich denke jeder Leser hat seine eigene Meinung zu den genannten Punkten und wird für sich selbst entscheiden können, ob er LL oder DS bevorzugt, oder ob er einfach je nach Situation mit beiden Systemen arbeiten kann…

Die Dungeonslayers-Box

Seit gestern ist sie auf der HSpielt! erhältlich und ich muss sagen, dass das die Dungeonslayers Box eine der coolsten Boxen ist, die ich je in Händen gehalten habe.
Das war ja schonmal ein kräftiger Opener, dann will ich die Aussage auch mal begründen.
Das Regelwerk kennt man ja schon, soweit ich weiß ist es auch unverändert gegenüber der Erstfassung, die auf der SPIEL 2010 erschienen ist. Aber was bietet die Box zusätzlich?
  • faltbare farbige Caera-Karte
  • 32 seitiges Booklet, das dem Speilleiter-Neuling ein paar Tipps an die Hand gibt inklusive Einsteigerabenteuer.
  • Die Charaktere und Gegner des Einsteigerabenteuers als Pappcounter
  • 5 Charakterbögen
  • Die Charaktere des Einsteigerabenteuers in schicker Scheckkartenform
Was ich aber neben dem Inhalt so geil finde, ist, dass die Box selber eine für mich perfekte Größe hat und aussehr stabilem Karton gearbeitet ist. Verbunden mit der Tatsache, dass sie bis an den Rand gefüllt ist, macht es einfach nur Spaß, sie in der Hand zu halten. (Ihr wisst schon – bei Mario Barth die Begründung für Frauen warum sie eine neue Handtasche brauchen.)
P.S.: Fotos kommen später – muss jetzt zum Hunde-Nasentraining…

Die Seifenkiste und die RPC 2011

In ziemlich genau einem Monat findet die RPC in Köln statt – wie immer die Veranstaltung, auf die die meisten deutschen Rollenspielverlage ihre Veröffentlichungsstrategie hin ausgerichtet haben.
Ich werde natürlich – wie schon zu vermuten war – wieder vor Ort sein und wohl die meiste Zeit am Stand des Mantikore-Verlags sein, wo am Samstag auch wieder Joe Dever zu Gast sein wird. Ganz sicher werde ich es mir aber nicht nehmen lassen, ein wenig zu lustwandeln und auch andere Verlage und Institutionen besuchen, seien das die Jungs von 13Mann, Patric von Uhrwerk, Markus und Mario von Ulisses…
Wenn ich mich recht entsinne, habe ich für Samstag und Sonntag je um 12 Uhr Demo-Runden angemeldet, einmal Labyrinth Lord, einmal Einsamer Wolf Mehrspielerbuch. Dazu noch für den Samstag um 17 Uhr eine Runde, wo ein kleiner Ausschnitt aus „Drachen über Larm“ gespielt werden kann.
Wer also bisher noch nicht entschlossen war, die größte deutsche (europäische? weltweite?) Rollenspiel-Con zu besuchen, der sollte jetzt zuschlagen und sich schnell Karten organisieren!
Ich freue mich auf euch (und die vielen Neuerscheinungen) – nur mal aus sicherer Quelle gesprochen – alleine Mantikore und Uhrwerk zusammen werden mehr als 10 neue Produkte exklusiv am Start haben, wenn das nicht als Anreiz reicht, weiß ich es auch nicht!

Der Mantikore-Verlag und die RPC

Traditionell bemühen sich die deutschen Rollenspiel-Verlage ja Jahr frür Jahr genau zur RPC mindestens eines, besser noch zwei frische Werke am Start zu haben.
Letztes Jahr hatte der kleine Mantikore-Verlag da schon die Nase ganz weit vorne und brachte Teil 3 Des Einsamen Wolfes, Die Grotten von Kulde, dazu das Magnamund-Spielbuch Banedons Auftrag, das Labyrinth Lord-Regelwerk und dden Abenteuer-Sammelband Die Larm-Chroniken heraus.
Auch 2011 wird das nicht anders sein, denn es erscheinen dieses Mal sogar satte 5 neue Produkte:
– Einsamer Wolf Band 5 – Die Schrecken der Wüste
– Einsamer Wolf – Mehrspielerbuch
– Paranoia Abenteuer: Mr. Bubbles
– Labyrinth Lord-Abenteuer: Drachen über Larm
Wenig später (im Juni) gibt es dann 3 weitere Bücher:
– Abenteuer Weltgeschichte: Die Invasion der Normannen
– Legenden von Harkuna 1: Das Reich des Krieges
– Einsamer Wolf Band 6: Die Königreiche des Schreckens
Außerdem gibt es auf der RPC wieder HOHEN BESUCH. Wenn alles läuft wie geplant ist am Samstag wieder JOE DEVER vor Ort, der Autor der EW-Reihe und ich tue wieder meinen bescheidenen Teil zum Gelingen des Ganzen und leite Samstags und Sonntags um jeweils 12 Uhr Runden für Labyrinth Lord unf für das EW Mehrspielerbuch.
… außer dem werde ich auch die „Konkurrenz“ besuchen und bereitwillig beim Uhrwerk-Verlag „Die Minen von Crimlak“ signieren, sollte dies gewünscht werden.

DSA auf dem Operationstisch…

Mit ein paar Tagen Abstand (und vor allem einem ordentlichen Sicherheitsabstand zum 1. April) wage ich mich mal an eine Art Zwischenbilanz der „Vorkommnisse“ im Hause Ulisses/DSA.
Als jemand, der die Beteiligten nicht direkt „kennt“, aber doch mit allen schon das eine oder andere Wörtchen gewechselt hat, ist es natürlich immer schwer, die Situation durch eine neutrale Brille zu beobachten, aber ich werde mal versuchen, die Lage von beiden Seiten zu betrachten und im Anschluss überprüfen wo es Optimierungspotential gegeben hätte, oder ob es schon möglich ist, einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Der Patient DSA liegt also auf dem Operationstisch, das Skalpell schwebt über ihm – hoffen wir, dass er die Operation überlebt.

Betrachten wir die Situation zuerst einmal aus der Sicht der FANS – sprich: WIE kommt der derzeitige Stand bei den Fans (also den Käufern) an? Ich blende hier völlig aus, was auch immer ich durch Gespräche mit den Beteiligten erfahren haben könnte, sondern schildere nur, was vermeldet wurde und wie die Fans darauf reagierten. (Sorry, an die mittlerweile fest angestellte Melanie Maier, dass sie in diesen Betrachtungen keinen Platz findet, aber ich kümmere mich hier in erster Linie um die Autoren.)
Bis vor etwa einer Woche herrschte folgende Situation vor: 
An der Spitze des Unternehmens (das Ulisses ja schließlich ist), haben wir „Scheff“ Markus Plötz und den Verlagsleiter – den Verantwortlichen für den Produktausstoß – Mario Truant.
Man hatte sich gerade an die „Kernredaktion“ gewöhnt – ein aus 5 Personen bestehendes Gremium, das mit Übersicht die Planung und Ausführung des zu veröffentlichenden DSAS-Materials steuerte. Diese Gruppe bestand aus Patric Götz (primär für die Illus zuständig), Thomas Römer (als „Mutter der Kompanie) und drei „Neulingen“, die mit guter Arbeit auf sich aufmerksam gemacht hatten und die Bandbreite zwischen Erzählonkelei und „freiem Spiel“ abdeckten: Uli Lindner, Chris Gosse und DS Richter.
Daneben gab es eine mehr oder weniger breite Schicht von „Redakteuren„, die Material schrieben und die Planung verschidener Projekte übernahmen.
Weiterhin gab es eine ganze Reihe an freien Autoren, die zumeist aus dem Fanbereich stammten und bei Wettbewerben oder anderen Projekten auf sich aufmerksam gemacht hatten, oder aber wie Kamaris/Raddatz einfach Urgesteine sind, die man nicht missen wollte.
Urplötzlich und wie aus heiterem Himmel (und genau so kam es bei den Fans an) wurde am 16.3. ein Austritt aus der Kernredaktion vermeldet. Bei Patric Götz hat noch niemand etwas gesagt – bei dem ist als Grund „will sich verstärkt um seine eigenen Projekte im Rahmen des Uhrwerk Verlags kümmern“ ja durchaus plausibel.
Am 18.3. allerdings wurde von Mario Truant eine „Große Umstrukturierung im Verlag“ angekündigt und der Ausstieg von Uli Lindner ließ dann doch aufhorchen. Die erste Angabe zu seinem Ausstieg war, dass er sich mehr auf den Abschluss seines Studiums und seine Magisterarbeit konzentrieren wolle, was aber von Uli bei facebook schnell widerlegt wurde, denn anscheinend war der Grund für den Ausstieg, dass Uli nicht nach Waldems an den Firmensitz ziehen wollte/konnte. 
Spätestens jetzt rumorte es bei den Fans, die sich nicht sicher waren, in welche Richtung diese „Umstrukturierung“ denn zielen würde.
Dann folgte am Nachmittag des 25.3. eine „gute Nachricht“ und es konnte vermeldet werden, dass Alex Spohr die Redaktion verstärkt. So weit so gut: ein Ausstieg (wenn man Patric nicht mitzählt, der ja „nur“ mit planerischen Aufgaben in der Redaktion saß) und ein Neuer. Kein Grund zur Besorgnis.
Am 26.3. folgte aber die nächste Nachricht, die den Besorgnispegel wieder ansteigen ließ: Thomas Römer verlässt auch die Redaktion. Offizieller Grund: „Im Zuge der Umstrukturierungsmaßnahmen“ – auch irgendwie sehr unpräzise – der geneigte Fan vermutet also, dass es am selben Grund liegen könnte, wie bei Uli. Ebenfalls am 26.3. wurde auch hier wieder etwas beruhigt – DS Richter bleibt der Redaktion erhalten.
Am ausgiebigsten scheint Chris Gosse seine Bedenkfrist genutzt zu haben und erst am 31.3. wurde auch sein Abgang vermeldet.
Nur 7 Stunden später wurde die nächste Pressemitteilung veröffentlicht, in der angekündigt wurde, dass die Umstrukturierung jetzt abgeschlossen sei und als letzter Schritt noch die „erweiterte Redaktion“ aufgelöst würde.
Kein Grund für den „gemeinen Fan“ in Panik zu verfallen? Ich denke doch, zumal der User Sperber sich in den Threads darum bemüht, kleinere Waldbrände auszutreten, aber leider zu große Schuhe benutzt und auch ganze Waldstücke planiert, die noch gar nicht gebrannt haben.

Um zum Bild der Operation zurückzukehren: Hier wurde einiges an Gewebe entfernt und ein kleines Körperteil zusätzlich angenäht, es wird sich erst später weisen, ob die Operation erfolgreich war.

Die Situation aus Fansicht:
Die Kernredaktion wurde auf zwei junge, unerfahrene Redakteure verkleinert, welche jetzt von Waldems aus die Fäden ziehen sollen. Dabei unterstützt sie nicht mehr die erweiterte Redaktion und inwieweit die beiden Männer an der Spitze jetzt Einfluss nehmen wollen, ist nicht bekannt. Wie werden die Fans eingebunden werden? Keine Ahnung. Wie geht es mitden angekündigten Produkten weiter? Ungewiss.
Bei allen drei schreibenden Redakteuren, Uli, Chris und Thomas, wurde zwar vermeldet, dass sie auch als „Nicht-mehr-Redakteure“ noch ihre Projekte zu Ende führen würden und dass sie auch in Zukunft für DSA schreiben würden, aber das las sich so sehr nach „Pressemitteilungs-Sprech“, dass man nichtweiß, was man darauf geben kann.
Nebenbei kamen dann auch immer wieder „kleinere“ und nicht vom Verlag gelenkte Hiobsbotschaften, wie zum Beispiel, dass einige der Alveraniare wie zum Beispiel Thilo Hörter ihr Engagement beenden, da sie mit der aktuellen Situation unzufrieden sind, ähnliche Unmutsbekundungen lesen sich auch immer mal wieder aus den Reihen der freien Autoren.
Schauen wir doch mal, wie die Situation aus VERLAGSSICHT aussieht. (An dieser Stelle bleibt wohl einiges Spekulation, da aus den Pressemitteilungen nicht viel herauszulesen war) An dieser Stelle sei schon gesagt: GENAU DAS ist auch das Hauptproblem…
Nun, Markus und Mario scheinen die Vision zu haben, in Waldems eine kleine Truppe von Redakteuren um sich zu scharen und von dort aus zentralisiert und mit kurzen Wegen das Zepter über DSA fester in der Hand zu haben und die Produkte, besser koordinieren zu können.
Sie entscheiden sich Nägel mit Köpfen zu machen und den Redakteuren eine Bedenkfrist zu geben, in der diese entweder nach Waldems ziehen, oder aus der Redaktion ausscheiden müssen.
Im Umgang mit den Fans können sie nur verlieren und das muss ihnen klar sein. Im Umgang mit den Fans gäbe es zwei Möglichkeiten und bei beiden werden sie unweigerlich „auf die Fresse bekommen“.
Nummer 1 bestünde darin, alle Veränderungen abzuwarten und dann eine große Pressemitteilung herauszugeben, in der die neue Situation vorgestellt wird. Sie überlegen sich, dass das zu einem gewaltigen Aufschrei der Fanbasis führen würde und entscheiden sich dazu, die Veränderungen immer dann zu veröffentlichen, wenn sie aktuell werden. Eigentlich die bessere Variante, aber sie kommt bei den Lesern an wie die Guttenberg’sche Salamitaktik und so erweist auch dieser Ansatz sich als eher unglücklich.
Irgendwie läuft alles aus dem Ruder und die Situation fliegt den beiden Verantortlichen in einer Form um die Ohren, mit der sie nicht gerechnet haben können. (Ich weiß, dass sie so abgezockt nicht sind!)

Haken wir doch mal an Stellen ein, an denen die Lage von den Verantwortlichen hätte optimiert werden können:
– Neben der Tatsache, dass Leute ausscheiden, die beim Publikum gut ankamen, stört den Fan auf der Straße wohl am meisten, dass er keinen Blick auf die neue Vision erhaschen darf. Er sieht, dass eine Redaktion in Waldems zusammengezogen werden soll und von da aus mit kürzeren Wegen gearbeitet werden soll, fragt sich aber zurecht, warum das in Zeiten des Internets ein großer Vorteil sein soll.
Es muss also entweder schon ein kleiner Blick auf die große Zukunft erlaubt werden, oder aber man würde gerne die Aussage lesen: „Wir wissen selber noch nicht, wohin der Weg genau gehen wird, aber wir versprechen uns von den Veränderungen einiges Positives.“ Das würde zwar auch einige Fans vor den Kopf stoßen, wäre aber irgednwie ehrlicher. Wenn man ohnehin Fans verärgert, egal, was man tut, dann kann man es auch gleich mit Offenheit tun.
– Wenn man also schon einen Plan, oder zumindest eine Andeutung davon – hat, sollte dieser auch den Fans zumindest ansatzweise mitgeteilt werden. Besteht der Plan wirklich wie es dertzeit aus sieht aus: „Wir wohnen alle in Waldems und haben kürzere Wege“, dann ist das doch insgesamt etwas dünn.
– Die Pressemitteilungen lesen sich fürchterlich – sie sind belanglos und nicht sehr informativ. Hier hätte man sich entweder einen aalglatten Profi holen können, der das so hinbekommt, dass wir Leser nicht merken, welche Unsicherheiten hinter den Mitteilungen stehen – oder man hätte auch hier offen und ehrlichschreiben können wie die Situation ist und auch durchblitzen lassen, dass auf Verlagsseite auch Menschen sitzen, die nicht ganz glücklich mit der Situation sind. Man darf auch mal Schwäche zeigen.
So wie es jetzt gekaufen ist, haben wir eine Kommunikationskatastrophe vorliegen, die vielleicht nicht ganz zu vermeiden gewesen wäre, die man aber zumindest hätte eindämmen können.
– Gewaltiges Glück hat der Verlag, dass die ehemaligen Redakteure (bis auf Ulis minimale Unmutsbekundung) komplett die Füße still halten und nicht noch zusätzliches Öl ins Feuer gießen, denn dass sie die Situation nicht zufrieden stellen wird, müsste jedem klar sein. So sind alle „Bedenkfrist“-Äußerungen dieses Artikels reine Vermutungen von mir – keiner der 4 hat jemals irgendeine Äußerung in dieser Richtung getan. Einzig meine Fantasie zeigt mir hier 4 Männer, denen Pistolen auf die Brust gesetzt werden.
– Der Verlag kennt ja seine Mitarbeiter. Mir stellt sich also die Frage, ob dem Verlag klar war, dass er gleich 4 der 5 Kernredakteure verlieren würde? Das kann ich kaum glauben.
Dass Patric nicht darauf eingehen würde, muss jedem klar gewesen sein und auch, dass Uli sein Studium in Köln beendnen würde, müssen sie gewusst haben. Aber war ihnen auch klar, dass Chris und Thomas das neue Angebot ablehnen würden? Ich tippe mal fast, dass sie sich selber erschreckt sein dürften, dass sie jetzt nur noch mit zwei Redakteuren (und Melanie, die für die Illus zuständig zeichnet) da sitzen.
Es müssen also schleunigst neue Köpfe für die Redaktion her, die Visionen haben, die im Idealfall schon ein paar Veröffentlichungen aufzuweisen haben, die bei den Fans gut angekommen sind und im Idealfall auch wie Uli oder Chris ein gutes Standing in der Internet-Community haben. Aber wo soll man die hernehmen? 
Diese Suche nach einem oder zwei weiteren Redakteuren ist in meinen Augen neben der Tatsache, dass man die Fans mehr über den eingeschlagenen neuen Weg informieren sollte, die Hauptaufgabe der nächsten Tage und Wochen. (Als kleinen Tipp von mir: Ich würde die nächsten 5 Produkte von richtig fett teuren Profi-Lektoren korrigieren lassen, um der Community zu zeigen, dass sich etwas tut. Das ist nicht viel Aufwand, würde aber ein unglaublich positives Zeichen setzen.)
Der Tanz auf der Rasierklinge kann in beide Richtungen abfallen und es wird sich im nächsten halben Jahr zeigen, in welche Richtung die Wippe kippt. Wird das neue Konzept aufgehen oder reitet schaufelt DSA sich gerade selbst sein Grab. Ich persönlich wünsche mir natürlich ersteres – wenn die „klare Linie“ aufgeht, wollen die Fans natürlich ein ebenso klares Regelwerk, wie eine Redaktion und Verlagsspitze mit klarer Vision und eine klare Kommunikation.
Ein weiteres positives Beiprodukt dürfte sein, dass wir in Zukunft tolle Myranor-Veröffentlichungen sehen werden – wie das oben eingeklebte Uli-Lindner-mit-Uhrwerk-Badge vermuten lässt. Ich fände es super, wenn Myranor auf diese Weise etwas mehr ins Rampenlicht rücken würde.
Im Idealfall gewinnen alle – Patric schnappt sich Uli, Chris und Thomas und haut  mit Uhrwerk Myranor-Proukte raus, die nicht nur wegen der damit verknüpften Namen, sondern auch wegen ihrer hervorragenden Qualität die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen und Ulisses sind mit ihrer neuen Linie erfolgreich und überzeugen mit deutlichen Strukturen im Verlag, die sich auch in den Veröffentlichungen niederschlagen.
Toi-Toi-Toi!

… und um es mit Otto zu sagen: „Operation erfolgreich – Patient kotzt!“

Aprilscherze stinken!

Daher gibt es auch von der Seifenkiste keinen, dass HASBRO neuer DSA-Lizenznehmer ist, der Uhrwerk-Verlag die Essentials auf Deutsch rausbringt, Cthulhu als Tiefseekarpfen enttarnt wurde; dass das Regelgerüst von Labyrinth Lord die Basis des neuen DSA5 darstellt oder Uli Lindner nachts in rosa Glücksbärchikostümen durch Köln stromert. Es ist auch nicht wahr, dass Waldems-Steinfischdingenskirchen Frankfurt eingemeinden will oder Thomas Römer ein wirksames Haarwuchsmittel entwickelt hat und auf die paar lumpigen DSA-Kröten nicht angewiesen ist. Außerdem hat auch Chris Gosse nicht endlich Dieter Thomas Kuhn seine Perücke zurückgegeben und sich den Schnurrbart überschminkt…

Von der Abenteuer-Idee zur Veröffentlichung

Wenn der Scheff von RSP-Blogs etwas anordnet, muss ich dem wohl nachkommen und Karsten hat sich einen kurzen Artikel gewünscht, in dem ich schildere, wie ein Abenteuer veröffentlichungsbereit und -fertig mache. Keine Ahnung, ob das irgendwie exemplarisch für andere Abenteuerschreiber ist, aber ich gebe einfach mein Bestes…
Am Anfang steht die Idee. Glücklicherweise habe ich derzeit bei den Verlagen, für die ich Abenteuer schreibe eine ziemliche Narrenfreiheit, so dass mir da keine großen Beschränkungen auferlegt werden (außer vielleicht Zeichenbegrenzungen). Bei Mantikore beispielsweise verlässt sich Nic völlig darauf, dass ich schon ein „passendes Abenteuer“ für LL hinbekommen werde. Da ist mir Länge und Inhalt völlig überlassen, einzig darüber, welchen Stufenbereich das Abenteuer haben soll, besprechen wir.
Nach der Idee überlege ich mir die grobe Ausgangssituation für das Abenteuer und wo es ungefähr hinlaufen könnte – sprich: Welche Informationen muss das Abenteuer enthalten, damit der Spielleiter auf möglichst viele Situationen vorbereitet ist, die im Laufe des Abenteuers vorkommen können.
Der nächste Schritt besteht darin, das Kartenmaterial zu erstellen – so weiß man auch, was an Welt dargestellt werden muss, um das Abenteuer spielen zu können. Hier krakle ich irgendwas auf Papier, scanne es und schicke es Leuten, die sich damit auskennen, schicke Karten zu basteln. Es motiviert mich immer sehr, wenn ich schonmal professionell gestaltete Karten habe, mit denen ich arbeiten kann.
Nun ist es an der Zeit, sich zu überlegen, welche wichtigen Personen es in diesem Bereich der Welt gibt und welche wichtig für das Abenteuer sind und somit auf jeden Fall ausgearbeitet werden müssen. Gibt es irgendwelche besonderen Kreaturen oder muss man neue entwerfen? Gibt es besondere magische Gegenstände, die eventuell für das Abenteuer ausgearbeitet werden müssen. (NSC, Kreaturen und magische Gegenstände entwickeln sich auch immer im Laufe des Abenteuers – dieser Schritt muss also die ganze Zeit über im Auge behalten werden, aber es ist gut, zu Beginn schon zu überlegen, was benötigt wird.)
Nun kann man ausgehend von Personen, Kreaturen, Gegenständen und Orten überlegen, welche Illustrationen notwendig sind. Diese möglichen Illus skizziere ich immer in kurzen Stichworten und schicke die Beschreibungen an die Zeichner meines Vertrauens. Ganz wichtig ist mir immer die Überlegung, was man als Titel-Illu nehmen kann, denn je früher ich eine fertige Illu habe, umso motivierter bin ich während des Schreibens.
So! Ausgangssituation steht, ich weiß, was für die Welt benötigt wird, jetzt kann die Ausgangssituation ausgearbeitet werden und der Rest des Abenteuers schon in einer Art „Skelett“ skizziert werden. Gerade gegen Ende hin ist es immer gut, wenn man Leute in der Hinterhand
Jetzt kann das eigentliche Schreiben beginnen. Das Skelett wird mit Fleisch gefüllt und nach und nach trudeln die Illustrationen ein, was manchmal auch noch dazu führt, dass man Details von den Bildern in das Abenteuer bringen kann, wenn sie einen dazu inspirieren.
So! Der Text des Abenteuers ist fertig!!! Dann ab zum Drucker!
Weit gefehlt. Jetzt geht es erst los, obwohl alles, was ab hier geschieht, für den Autoren unfassbar schwer ist, da er in Gedanken schon mit der Nummer durch ist.
Ich leite das Abenteuer zu diesem Zeitpunkt immer einmal für meine Gruppe und gebe es an zwei andere Spielleiter weiter, um es (halbwegs) gründlich testzuspielen. Mit der eigenen Gruppe bemerkt man so Schwächen in den Kämpfen und im allgemeinen Ablauf, während die beiden anderen Gruppen vor allem testen, ob „jeder“ das Abenteuer leiten kann und angeben, welche Informationen gegeben wurden und welche fehlen.
Die Probleme, die das Testspielen ergeben haben, werden ausgemerzt und der Gesamttext noch einmal überflogen, ob alles Sinn ergibt und nichts verschwunden ist oder irgendwo auf dem Weg hierher „verschlampt“ wurde. Gerade die Anhänge sollte man sich hier nochmal vornehmen und checken, ob all das, was vom Regelwerk nicht abgedeckt wird, hier abgebildet ist.
Da man als Autor einen ganz schrägen Blick auf seine eigenen Texte hat, lasse ich jetzt immer 2 Lektoren über den Text lesen und überlege bei jeder rückgemeldeten potentiellen Änderung, ob ich sie gerne hätte oder auch nicht.
Mit den Anweisungen wo welche Illustration hin soll und welche Information wohin verknüpft werden soll, geht der Text jetzt zum Layout und wird so gesetzt, dass man sich des Abenteuers nachher nicht mehr schämen muss.
Fertig?!?
Im Idealfall nicht! Ganz viele Sachen fallen einem erst jetzt auf und ich finde es zwingend notwendig, sich das potentielle Druckfile erneut genau anzusehen, denn erst jetzt fallen einem Bezugsfehler auf oder Fehler in Karten, falsche Verweise… Ihr wisst, was ich meine. Gerade dieser letzte Schritt vor dem Druck wird von vielen Verlagen einfach geschlabbert, aber ich finde ihn ungeheuer wichtig.
Fertig?
Fertig!!!
… und ich kann euch sagen, gerade bei den ersten 2 bis 3 Abenteuern ist es ein geniales Gefühl, das gute Stück in der Hand zu halten, wenn es frisch vom Drucker kommt. Das ist wie ein Neugeborenes, das man als stolzer Vater in den Arm gedrückt bekommt.

Deutsche Rollenspielprominenz?

Ich habe mal aus Spaß in einem Gespräch mit RSP-Blogs-Karsten gesagt, dass ich deutscher „Rollenspiel C-Minus-Promi“ sei. Dabei ist mir aufgefallen, dass in Deutschland eigentlich kaum ein Personenkult existiert, wie er beispielsweise im angelsächsischen Raum vorkommt – und da meine ich nicht unbedinge Gary Gygax oder Dave Arneson, sondern auch aktuelle Rolenspielschaffende wie Monte Cook oder Chris Perkis, die durchaus „Anhänger“ haben und für den Bereich Rollenspiel absolute A-Promis sind.
Klar können auch die umtriebigsten Macher in der deutschen Rollenspielszene durch die Fußgängerzone von Oer-Erkenschwick spazieren, ohne von Fans erdrückt zu werde, aber wenn wir das „Star-Sein“ mal rein auf den Rollenspielbereich beschränken, mus es doch einige Lichtgestalten gaben.
Und genau an dieser Stelle gehen mir die Maßstäbe aus – wie kann ich messen wie „prominent“ jemand ist?
– Ist Markus Plötz „prominent“, weil er hinter dem derzeit größten deutschen Verlag steht?
– Ist Mario Truant „prominent“, weil er sich um die Veröffentlichungen eben dieses Verlages kümmert?
– Sind die 5 DSA-Kernredakteure „prominent“, weil sie die Geschicke des größten deutschen Systems maßgeblich beeinflussen?
– Sind die Pegasus-Jungs „prominent“, die mit den deutschen Cthulhu-Sachen absolute Maßstäbe an Ästhetik setzen?
– Ist Thomas Biskupp „prominent“, weil er mit ADOM einen international beachteten Computer-Rollenspielkracher hingelegt hat?
– Ist Settembrini „prominent“, weil er im Internet eine Art und Weise zu spielen lautstark propagiert?
– Sind Andre Kuschel oder Daniel Nathmann „prominent“, weil sie sich mit der RPC große Verdienste um das deutsche Rollenspiel machen?
– Ist Hadmar von Wieser „prominent“, weil er vielen noch mit seinen „Eskapaden“ der 90er im Gedächtnis haften geblieben ist?
– Ist Rollo-Almanach Dominik „prominent“, weil er einen viel gelesenen „Nachrichten“-Blog betreibt?
– Sind die Jungs der DORP oder von DORP-TV „prominent, weil sie auf Messen jeden kennen und man ihre Gesichter ab und zu mal in den Interviews sehen kann?
– Ist Jörg Dünne prominent, weil er einen deutschen Überraschungshit geschrieben hat und bundesweit reist, um auch mit dem letzten deutschen Rollenspieler eine Runde zu spielen?
– Ist Andy Schnell prominent, weil er sein System auch noch durch selbst geschriebene Romane promoten kann?
– …
Versteht ihr, was ich meine? Ich weiß nicht, ob ich genau ausdrücken kann, was ich will. Fallen euch irgendwelche „handfesten“ oder „messbaren“ Kriterien ein, an denen man ablesen kann wer in Deutschland ein A-Promi ist und wer es höchstens noch zum rollenspielerischen Dschungelcamp bringt?
Neben den Kommentaren könnt ihr auch im Forum von RSP-Blogs eure Meinung kundtun…