Deutsche Rollenspielprominenz?

Ich habe mal aus Spaß in einem Gespräch mit RSP-Blogs-Karsten gesagt, dass ich deutscher „Rollenspiel C-Minus-Promi“ sei. Dabei ist mir aufgefallen, dass in Deutschland eigentlich kaum ein Personenkult existiert, wie er beispielsweise im angelsächsischen Raum vorkommt – und da meine ich nicht unbedinge Gary Gygax oder Dave Arneson, sondern auch aktuelle Rolenspielschaffende wie Monte Cook oder Chris Perkis, die durchaus „Anhänger“ haben und für den Bereich Rollenspiel absolute A-Promis sind.
Klar können auch die umtriebigsten Macher in der deutschen Rollenspielszene durch die Fußgängerzone von Oer-Erkenschwick spazieren, ohne von Fans erdrückt zu werde, aber wenn wir das „Star-Sein“ mal rein auf den Rollenspielbereich beschränken, mus es doch einige Lichtgestalten gaben.
Und genau an dieser Stelle gehen mir die Maßstäbe aus – wie kann ich messen wie „prominent“ jemand ist?
– Ist Markus Plötz „prominent“, weil er hinter dem derzeit größten deutschen Verlag steht?
– Ist Mario Truant „prominent“, weil er sich um die Veröffentlichungen eben dieses Verlages kümmert?
– Sind die 5 DSA-Kernredakteure „prominent“, weil sie die Geschicke des größten deutschen Systems maßgeblich beeinflussen?
– Sind die Pegasus-Jungs „prominent“, die mit den deutschen Cthulhu-Sachen absolute Maßstäbe an Ästhetik setzen?
– Ist Thomas Biskupp „prominent“, weil er mit ADOM einen international beachteten Computer-Rollenspielkracher hingelegt hat?
– Ist Settembrini „prominent“, weil er im Internet eine Art und Weise zu spielen lautstark propagiert?
– Sind Andre Kuschel oder Daniel Nathmann „prominent“, weil sie sich mit der RPC große Verdienste um das deutsche Rollenspiel machen?
– Ist Hadmar von Wieser „prominent“, weil er vielen noch mit seinen „Eskapaden“ der 90er im Gedächtnis haften geblieben ist?
– Ist Rollo-Almanach Dominik „prominent“, weil er einen viel gelesenen „Nachrichten“-Blog betreibt?
– Sind die Jungs der DORP oder von DORP-TV „prominent, weil sie auf Messen jeden kennen und man ihre Gesichter ab und zu mal in den Interviews sehen kann?
– Ist Jörg Dünne prominent, weil er einen deutschen Überraschungshit geschrieben hat und bundesweit reist, um auch mit dem letzten deutschen Rollenspieler eine Runde zu spielen?
– Ist Andy Schnell prominent, weil er sein System auch noch durch selbst geschriebene Romane promoten kann?
– …
Versteht ihr, was ich meine? Ich weiß nicht, ob ich genau ausdrücken kann, was ich will. Fallen euch irgendwelche „handfesten“ oder „messbaren“ Kriterien ein, an denen man ablesen kann wer in Deutschland ein A-Promi ist und wer es höchstens noch zum rollenspielerischen Dschungelcamp bringt?
Neben den Kommentaren könnt ihr auch im Forum von RSP-Blogs eure Meinung kundtun…

11 Gedanken zu „Deutsche Rollenspielprominenz?“

  1. Lol, auch mit dem letzten Deutschen Rollenspieler….

    Ich denke die Leute von DSA doch recht prominent sind, weil sie zum Beispiel auf Cons durchaus ihre Fanboys haben und eine weite Verbreitung besitzen.

    Leute wie ich sind eher im einem Forum bekannt und damit absolut nicht prominent. Schon die Leute aus dem nächsten Nachbarforum kennen weder mich noch Settembrini.

    Das geht sogar so weit, dass zu mir in meinem Bekanntenkreis gesagt worden ist, das jemand der so heißt wie ich ein Western Rollenspiel geschrieben hat.

    Also gibt es abgesehen von 3-4 DSA Leuten keine wirkliche RSP-Prominenz

  2. Wie misst man Prominenz? Daran wie sehr derjenige im Fokus öffentlicher Berichterstattung steht. Darum sind Verlagsleiter im seltensten Fall besonders Prominent. Nur die Leute über die sie oder andere Medien schreiben. Und da es kaum bis keine Rollzeitschriften gibt, bleibt wohl nur Berichterstattung (wahlweise auch mit Gänsefüßchen) im Internet. Aber auch unser kleiner Bloggerkreis dreht sich ziemlich im selbigen und daher nicht sonderlich als Abbild zu gebrauchen. Wer jedenfalls noch nicht vernünftig interviewt wurde, wird sich wohl nicht dazu zählen dürfen.

    Mir fällt nur einer spontan ein: Markus Heitz. Aber ich spiele ja auch kein DSA.

    Uns Blogger würde ich, egal um wen es ich handelt, nur scherzhaft als prominent bezeichnen.

  3. MArkus Heitz ist aber für mich in erster Linie Autor und nur in zweiter Linie am Rollenspielschaffen beteiligt. Aber das stimmt, der hat zumindest für "Fantasy-Maßstäbe" eine gewisse Prominenz.

  4. Die Kern-DSA-Autoren, sowie Oliver Graute von F&S, haben durchaus Wiedererkennungswert bei der Mehrzahl der Fans. Inwieweit die CoC- oder ArcaneCodex-Spieler "ihre" Autoren kennen und "verehren", ist mir nicht bekannt.

  5. Ich denke, das es 1) für mich nicht wichtig ist, dass oder ob die DSA-Leute prominent sind und 2) Prominente sich sowieso einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und nicht nur dem (üblichen) Käufer seiner Produkte.

  6. Bei Leuten wie Cook oder Baur liegt die Prominenz eher in dem Ruf, Produkte dieser Autoren unbesehen kaufen zu können ohne die Gefahr einer Enttäuschung einzugehen. Dann bleiben noch die großen Urväter, wo man in Deutschland noch am ehesten Kiesow als prominent bezeichnen könnte. Und dann natürlich Sektengurus wie international Proctor oder Raggi und hier in Deutschland glgnfz. Der hängt seine Hackfresse ja wirklich in jedes Forum, egal welches System 😉 Moritz for Dschungelcamp.

  7. Jörg hat sogar den (aller-)letzten deutschen Rollenspieler schon zweimal bespaßt… . Und beide machen trotzdem immer noch weiter 😉 .
    Scherz beiseite: das sind zum einen ja ganz andere Märkte.Wenn man das so nebeneinanderstellt würde ich ja sagen die Wizards beackern die inernationalen Rollenspielmärkte, und Ulisses beliefert die deutsche Community… . Hier in D ist das einfach alles so kuschelig, Jeder kennt Jeden, und ich glaube, das bei uns hier eigentlich auch gar keiner prominent sein will. Zumindest nicht prominent im Sinne von Klatschspalten-Yellowpress-Prominenz. Das manche bekannter sind als andere – klar. Alles andere wäre den entsprechenden Leuten wahrscheinlich aber auch selbst "unangenehm".

  8. Ich habe da auch mit Scorp schon häufiger drüber gewitzelt – so Marke "Stell dir vor du bist ein Promi, und du merkst das gar nicht…"

    Ich glaube ich sehe es ähnlich wie du, wenn auch vielleicht mit anderen Nuancen. Es ist sehr einfach, in der Rollenspielszene "an die Spitze" zu kommen, weil sie trotz allem recht klein und familiär ist. Aber daraus wiederum ergibt sich auch, dass diese Spitze insgesamt halt nicht sonderlich hoch ist.

    Es gibt immer mal wieder so Momente. Neulich kam ein Freund zu mir und war total entgeistert, da er nach Rollenspiel-Material gegoogelt hatte und erst erkannte, an wie vielen Ecken und Enden mein Name aufgetaucht ist – und selbst das ist was, was ich für mich vor allem unter "wir machen das eigentlich schon viel zu lange" verbuche 🙂
    Ich wurde schon von Leuten auf mein Blog angesprochen, auf der letzten RPC wollte jemand unbedingt mit mir zusammen fotografiert werden und sowas halt. Aber das sind für mich eher ulkige Ausreißer.

    Natürlich ist es auch immer die Frage, wie man Prominenz definiert. Aber ich denke, es ist weniger so, dass wir keine Prominenten in der Szene haben, sondern vielmehr, dass wir keine Prominenz in der Szene haben.
    Man kennt sich dann halt. Man wird weniger "bekannt" und mehr "miteinander bekannt". Was cool ist. Aber eben auch eigen.

    Über meine relativ wenigen Außer-RPG-lichen Veröffentlichungen jedenfalls habe ich in deutlich weniger Zeit deutlich mehr erleben können – und da bin ich kein C-Promi, sondern bestenfalls W-Promi 😉

    Viele Grüße,
    Thomas

  9. Prominent = Bekanntheitsgrad!'? Demzufolge Rollenspielprominenz = Bekanntheitsgrad im Rollenspielsektor!? so als Vorschlag.

  10. Der Thomas schrieb:
    > Ich wurde schon von Leuten auf mein Blog angesprochen, auf der letzten RPC wollte jemand unbedingt mit mir zusammen fotografiert werden und sowas halt. Aber das sind für mich eher ulkige Ausreißer.

    In der Tat. Auf dem Nordcon wollte schon mal jemand ausgerechnet von mir ein Autogramm haben… insofern würde ich davon absehen das als verlässliches Kriterium anzuwenden, auch wenn mir das dementsprechend in gewisser Weise schmeicheln würde. ^^

    Hinzu kommt denn noch, dass ich z.B. die DSA-Autoren so gar nicht kenne. Ich spiele eben so ziemlich alles nur das nicht.

    Wenn überhaupt müsste man die Menge noch weiter zerlegen: Die Prominenz der DSAler, die Prominenz der deutschen Internet-Rollenspielgemeine usw. Und damit würde die Betrachtung doch unangenehm weit zerfasern.

  11. Wobei das fast schon wieder eine Idee wäre…

    Man zählt einzelne Nischen auf und wer (beispielsweise) in zwei Nischen einen gewissen Bekanntheitsgrad hat ist ein C-Promi, ab Bekanntheit in 3 Nischen ist man schon B-Promi und wenn einen mehr als 5 Nischen kennen, hat man es auf den Olympg gebracht – womit man natürlich bundesweit immer noh weit unter dem Bekanntheitsgrad von Célestin Freinet, einem französischen Reformpädagogen der 30er Jahre liegt.

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