Zulassungstest für Beilunker Reiter

Ich denke wir alle sind uns einig, dass man nicht jeden Handaffen zum Reiter ernennen kann, ich habe mir daher mal die Freiheit genommen, um Clemens ein Werkzeug an die Hand zu geben, um ordentlich zu sieben und nur die absolut geeignetsten Kandidaten durchkommen zu lassen.
1) Wie schreibt man den Verlag, der DSA produziert, richtig?
2) Welcher ebenso attraktive wie kluge Geschäftsführer hat die Initialien MP?
3) Welche Weltmetropole mit Herz beginnt mit „W“ und endet mit „S“?
4) Diese Meisterperson, die mit „N“ beginnt, darf ich in keinem Gespräch und schon gar keinem Internetforum erwähnen.
5) „Da muss ich erstmal den Clemens fragen.“ ist die Antwort auf welche Frage?
6) Will ich Mario T. in gute Stimmung versetzen, spreche ich ihn auf diese halbnackten Muskelpakete an…
7) Wenn ich ein „das“ hinter einem Komma mit „welcher/welche/welches“ ersetzen kann, dann hat es wie viele „s“?
8) Wenn ein Fan mich auf der Messe anpöbelt: „Wann erscheint eigentlich Unter dem Sternenpfeiler, du Arschloch?!?“, antworte ich grinsend…
9) Welcher DSA-Redakteur kann ein anderes Wort für „Katastrophe“ nicht richtig schreiben?
10) Wer hat noch nie etwas gesagt, was grob übersetzt bedeutet: „Es muss nicht besonders gut sein, ich will es nur schnell auf meinem Schreibtisch haben?“
… und jetzt noch 5 mit multiple choice:
11) Unser größter Feind ist:
a) D&D
b) Die Fans
c) Der Metaplot
12) Grüne Hüte sind…
a) Hässlich wie die Nacht!
b) Toll, Clemens!
c) Nun, man muss eben ein Hutgesicht haben, um sie tragen zu können.
13) Der angeschlossene Online-Shop heißt:
a) Sphärenmeisters Spiele
b) LORP Shop
c) F-Shop
14) Die aktuellen DSA-Regeln…
a) beherrsche ich alle!
b) Bei DSA brauche ich keine Regeln!
c) Ich spiele schon seit Jahren nur noch ein gesavagedes Aventurien.
15) Ein Forum, das ganz dolle böse zu DSA ist:
a) Ulisses-Forum
b) Orkenspalter
c) Tanelorn
Inoffizielle Bewerbungen werden natürlich auch als Kommentare in diesem Thread entgegengenommen.

Die Firma, die es keinem recht machen konnte…

Ich wollte ja eigentlich schon zum „Quo Vadis“ von Ulisses etwas schreiben, kam aber nicht dazu – daher probiere ich es mal wieder mit einem Rundumschlag bis hin zur aktuellen „Reiter-Aktion„…
Lemme see – was ist also insgesamt vorgefallen?
Alles begann damit, dass Ulisses auf der RPC in Köln stolz verkündeten, dass man jetzt „alle Rechte an DSA“ besitze. So weit so gut. Für den Verlag eine Sensation, für Otto-Normal-DSAler völlig nebensächlich, hart an der Grenze zu unwichtig. (Alles, was vorher mit Redakteuren und Co. los war, habe ich schon früher kommentiert.)
Gut. Man hat also die Markenrechte gekauft und alles begann mit einer Mitteilung des Scheffs, dass man Fanrichtlinien veröffentlichen wolle, nun eine einzige Kontaktadresse habe und ganz allgemein – seine Rechte zu schützen habe…
Außerdem kam auch der Zeitpunkt der angekündigten Umfrage (gute Idee übrigens, deren Wirkung sich allerdinsg wohl erst in 1,5-2 Jahren zeigen wird) näher und alles wartete gespannt.
Zusammen mit dieser Verlautbarung, in der sich auch Links zu den Fanrichtlinien und dem Fanpaket finden, ging es dann weiter und der geschäftsmäßige Ton tat das Seine dazu, dass sich immer mehr Leute auf den Schlips getreten fühlten – und zwar zu Recht. Wenn ich mich als DSA-Fan bezeichnen würde, hätte ich auch irgendwie das Gefgühl gehabt, dass das System das ich liebe und das ich mit meiner harten Arbeit und meinen Käufen unterstütze, von den grauen Herren von Momo übernommen wurde und die das ganz sicher in die Grütze reiten werden. Gleichzeitig wurde aber auch eine Art „Blick in die Zukunft“ angekündigt, dem ich besonders gespannt entgegenschaute, da man doch den Eindruck gewinnen konnte, dass die Personaldecke (gerade bei den etwas mutigeren Schreibern) doch in der Vergangenheit amtlich ausgedünnt wurde. Ich sollte aber schon an dieser Stelle sagen, dass ich unter dieser „Vision“ etwas mehr verstehe, als eine Produktvorschau.
… okay, nebenbei wurde noch schnell und geschickt die Büchse der Pandora geöffnet und die Frage der Rechte an den Texten der unterschiedlichsten Publikationen angesprochen. Sprich – aufgrund fehlender oder nicht allzu präziser Verträge könnten etliche Autoren auch der kleinsten Textpassagen Nachdrucke diversester Bücher verhindern. So klar ist es also gar nicht, dass jetzt alle Rechte in den Händen des Verlages liegen, aber ich denke die meisten Autoren und Ex-Autoren werden da wohl keine Problem machen – nur – ganz wasserdicht ist die ganze Chose wohl nicht.
Die Probleme damit, den Fans/Kunden/Kritikern genau zu sagen was nun wie gemeint ist, führte zu mittlerweile drei FAQs – zu den Fanrichtlinien, zur Umfrage und zum Kundenfeedback.
An diesem Punkt der Geschichte kristallisiert sich immer mehr heraus, dass das Hauptproblem darin liegt ,eine Balance zu finden aus „den richtigen Ton treffen“ und „sich klar und deutlich auszudrücken“. Ja, an den drei FAQs kann man das beispielsweise ganz gut erkennen.
Zwischendurch bemerkt, denke ich, dass einer der wichtigsten Faktoren in Zukunft darin bestehen wird, zu verstehen (oder anzuerkennen), dass die DSA-Kunden eben keine „Kunden“ sind. Klar kaufen sie den Kram, aber in erster Linie sind sie „Fans„, denen etwas an dem Spiel gelegen ist. Die sich dafür einsetzen, Material schreiben und einfach unglaublich kreativ sind – ja, das ist der Sinn von Rollenspiel.
Ein verärgerter Kunde ist halt ein verärgerter Kunde. Der kauft das nächste Mal einfach etwas anderes. Aber ein verärgerter Fan wird sich unter Umständen gegen seine alte Liebe wenden und ist immer eine unangenehme Sache, ist doch die Chance groß. dass er zum Multiplikator wird ganz sicher keine positive Stimmung verbreiten wird.
Der Vorteil daran, einen Fan nicht nur nicht zu verärgern, sondern ihn noch zu bestärken, besteht darin, dass er weiter voller Freude an seinem System basteln wird und dabei sicher ab und an aus Versehen mal etwas Positives erschaffen wird. Genau das ist es, was DSA über die Jahre stark gemacht hat – und das sollte auch der Verlag, der das System betreut nicht aus den Augen verlieren. Sprich: Die Macher, die man hat, wie die Riesland-Jungs, den Dere-Globus oder die Wiki darf man einfach nicht vergrätzen, sondern man muss ihnen einiges an Freiheiten einräumen, wenn nicht gar versuchen, sie zu unterstützen.
Kommen wir zurück zur Überschrift. Wie sich derzeit zeigt, kann Ulisses es einfach keinem recht machen, denn egal was sie tun, es wird erst einmal mit Argwohn beobachtet und negativ ausgelegt. Klar, das hat man sich selbst zuzuschreiben – gerade nach den ersten anderthalb Rundumschlägen wie man in Zukunft seine Rechte zu wahren habe. Da wurden viele Fanherzen gebrochen und viel Porzellan zerschlagen.
Denn mittlerweile wird vieles (in meinen Augen) richtig gemacht und man zeigt den Mut, sich zu ändern, aber trotzdem gibt es immer von einem ordentlichen Prozentsatz auf die Fresse.
Das gilt sogar noch weniger für das Quo Vadis, an dem ich persönlich noch einiges zu mäkeln hätte, das aber sonst an breiter Front recht gut ankam – erstaunlicherweise kriegt gerade eine Aktion, die ich für absolut wichtig und richtig halte, wieder ordentlich Feuer.
Es werden nämlich Beilunker Reiter gesucht. Das sollen Leute sein, die sich in Foren und Blogs umschauen und ihre Beobachtungen direkt mit dem Verlagschef absprechen und die auf Cons für Gespräche zur Verfügung stehen. Eine gute Idee und eine absolut sinnvolle Einrichtung. Wie man da jetzt schon wieder auf die Einrichtung einer Rollenspiel-Stasi kommen will… ich weiß es nicht. Auch der Ton der Nachricht ist eigentlich wohltuend selbstironisch und man nimmt sich selbst (und die latente Rechtschreibschwäche) ordentlich auf die Schippe. Mir hat der Aufruf gefallen – aber ich habe auch Verständnis dafür, wenn man vom witzig-flapsigen Ton verwirrt ist, der da auf die ersten zwei Holzhämmer von Markus und die schon etwas gemäßigtere Produktvorstellung von Mario folgt.
Hier sind wir wieder beim Punkt – nichts recht machen können. Habe ich schon angemerkt, dass dieses Phänomen immer von zwei Seiten aus betrachtet werden muss? Klar haben die bisherigen Mitteilungen Anlass gegeben, Dinge hinterher kritisch zu hinterfragen, aber man muss doch auch von der Seite des Lesers her einen Willen zur Änderung feststellen und anerkennen wollen.
Wenn man die Personen dahinter etwas einschätzen kann, wird klar, dass da einfach unterschiedliche Schreiber mit unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen am Werke sind – wer Ulisses als Gesamtkunstwerk oder Verlag betrachtet, wird sich über die unterschiedlichen Mitteilungen und ihre krass unterschiedlichen Tonfälle wundern. Also keine Angst – Waldems ist nicht von der Spaßpolizei überrannt worden. Ein Markus ist eben kein Clemens.
Zurück zur Idee mit den Reitern. Ich finde es gut, wenn man schneller auf Dinge reagieren kann, die im Internet schwelen. Das kam mir doch bisher etwas zu kurz. Ich würde ja auch glatt reiten, aber ich habe für so viele Verlage irgendwelche Projekte am Start, dass ich mir ein so „festes“ Engagement nicht ans Bein nageln möchte. Allerdings gibt es im deutschen Internetbereich einige Jungs (und Mädels), die ich mir in dieser Position sehr gut vorstellen könnte.
… das mal eben spontan zusammengefasst die Lage – ihr könnt gerne zu einzelnen Punkten nachfragen. Ich werde mich dann bemühen auch genauer auf interessante Details einzugehen…

Happy Birthday, Gary!

Heute hätte Gary Gygax, der Vater des „modernen Rollenspiels“ Geburtstag und würde heute 73 Jahre alt. Das gibt mir kurz die Gelegenheit über seine Verdienste und die „Heldenverehrung“ der Rollenspielpioniere in Deutschland zu kommentieren.
Im englischsprachigen Raum (man muss sich nur die „Gastrolle“ – siehe links oben – in Futurama ansehen) sind sich viele noch der Verdienste eines der beiden Urväter (neben Dave Arneson) bewusst, während einem in Deutschland selbst dann, wenn sich das Gegenüber schon jahrelang mit Rollenspiel befasst, meist entgegnet wird: „Gary wer?“ oder im schlimmsten Falle: „Klar, aber was hat der Kerl schon für mich und meine Runde getan?“
Schade eigentlich, denn Gary hat nicht nur im Jahr 1974 die ersten „modernen“ Rollenspielregeln veröffentlicht, die im Prinzip auch heute noch die Grundlage, sprich: die Idee hinter, unser aller Hobby ist. Er war auch ein überaus netter Kerl, der sich zwar seiner Rolle irgendwie bewusst war, sie aber immer mit einer gewissen Bescheidenheit hingenommen hat. Wurde er nach Regelerklärungen gefragt, hat er zwar immer nach bestem Wissen und Gewissen geantwortet, aber auch darauf hingewiesen, dass es im Prinzip völlig egal ist, was er zu der Regel zu sagen hat, denn entscheidend ist, was der jeweilige Spielleiter es hält.
Zudem war er echt ausgesprochen freundlich, wie ich aus etlichen E-Mails aus erster Hand weiß, und bis kurz vor seinem Tode war sein Haus während diverser in Lake Geneva stattfindender Cons – zuletzt die Troll Con – Anlaufpunkt für interessierte Rollenspieler (auch völlige „Niemande“ wie ich es gewesen wäre) und es wurde gespielt, gefeiert und gequatscht. Hier ist ein schickes Tribute-Video…
Doch zurück zur Ignoranz gegenüber den „Gründervätern“ in Deutschland – so sind nicht nur Gygax und Arneson vermutlich 98% der Rollenspieler unbekannt, sondern auch die erste Welle der deutschen Rollenspielschaffenden (seien es Kiesow oder die Frankes), erhalten irgendwie nicht den Respekt, der ihnen meiner Meinung nach zusteht. Okay, einer hat mit dafür gesorgt, dass das größte System in Deutschland immer den leicht schalen Nachgeschmack von „Spieler erziehen“ und „Geschichte nachspielen“ hatte und die anderen haben das erste deutsche Rollenspiel für Oberstudienräte über die Jahrzehnte nicht so entwickelt, wie es vielleicht angemessen gewesen wäre, aber sie alle sind dafür verantwortlich, dass Mitte der 80er das Rollenspiel in Deutschland geboomt hat und dass er jetzt zahllose Mitt- bis End-Dreißiger gibt, die weiterhin die Fahne des Rollenspiels hochhalten und an den Spitzen der Verlage und als Autoren weiter dafür sorgen, dass die Rollenspiellandschaft heute in Deutschland so vielfältig ist, wie noch nie.
Auch wenn man diese nicht von der amerikanischen D&D-Seite oder der deutschen DSA/Midgard-Seite her kommen, sondern sich eher auf Stolze, O’Sullivan, Wick oder sonstwie heißen, berufen, so kann man sicher sein, dass Letztgenannte ihre coolen Ideen ganz sicher nicht aus dem All empfangen haben, sondern ältere Systeme gespielt haben und aus diesen Elemente oder Strukturen (und mögen es auch noch so wenige sein) übernommen haben und andere Teile als für ihr Spiel unpassend empfunden und rausgeworfen haben.
Die rhetorisch mit „Gar nix!“ beantwortete Frage: „Was hat denn Gygax für mich und meine Spielrunde getan? Wir spielen doch FATE?“, ist also etwas kurzsichtig und somit umso ärgerlicher.
In diesem Zuge finde ich es auch etwas schade, dass Ulisses sich dazu entschlossen haben, in den neueren DSA-Publikationen die Kiesow-Widmung rauszunehmen. Ich bin wahrscheinlich der Letzte, der in irgendeiner Form Kiesow klasse findet, aber ich fand diese Widmung immer eine schnuffige (aber absolut ehrliche) Verneigung vor einem der Gründerväter des Rollenspiels in Deutschland.
In diesem Sinne: Vielen Dank dafür, dass du die Grundlagen für ein tolles Hobby geschaffen hast, Gary!

Top 5 vs. Flop 5

Das GreifenklaueForum brachte mich auf die Idee einfach mal sinnlos etwas Lob und Schelte von der Seifenkiste zu versprühen – und zwar nur mit Minimal-Begründungen.
TOP 5:
1. D&D Classic: (ohne Elmore-Drachen auch als LL verfügbar) – einfach, gut, unkaputtbar
2. Barbarians of Lemuria: Spielt sich sehr geschmeidig und ist in der deutschen Fassung einfach eine Augenweide
3. Mutant Future: Geil, um ab und zu eine völlig bekloppte Endzeitrunde zu spielen
4. Space Pirates: Geil um mal ab und zu eine völlig bekloppte Weltraumrunde zu spielen
5. John Sinclair: Sehr schickes und gut gestyltes System, das das, was es will, sehr gut macht
… irgendwo dicht dahinter kommen dann Genreperlen wie Ümläut – the Game of Metal, Newcomer wie Dungeonslayers oder elegante, aber zu stark gehypte modernere Systeme wie Savage Worlds

FLOP 5:

1. Freelancer Hexxagon: Geiler Hintergrund und cooles Layout – aber völlig unspielbares System

2. Raumhafen Adamant: Arbeitet viel zu wenig mit Klischees und viel zu sehr mit krampfhaft abgefahrenen Elementen, um wirklich witzig zu sein

3. DSA 4: Viel zu träge, um das, was es tun will, gut zu tun

4. Cthulhu: Geiler Hintergrund, geil recherchierte Abenteuer und Quellenmaterial, aber unfassabr gelenkte Abenteuer

5. Justifiers: So cool John Sinclair durch seinen Hintergrund wird, so schnarchig ist doch der kleine „Meta-Bruder“

… alles völlig subjektiv – ich weiß!

Sandkästchen für Anfänger

LOS GEHT’S!
– die Karte einer Region zeichnen
– grobe Historie der Region erstellen („Minimal-Politik“)
– eine Dorf als Startpunkt für die Charaktere kurz herausarbeiten
– ein paar Abenteuerorte kurz skizzieren (zentraler Punkt für die Abenteuer)
– Orten und Regionen schicke Namen (eventuell „telling names“) geben
– Zufallsbegegnungen passend für Regionen und Orte erstellen (zentraler Punkt für das Flair)
– ein paar Abenteueraufhänger platzieren
– die Charaktere reinsetzen
FERTIG!

Quo Vadis, Seifenkiste…?

Tja, wie soll es weitergehen? Ich habe heute morgen mal ein paar Überlegungen angestellt, warum ich nicht mehr täglich poste, sondern im besten Falle wöchentlich. Und selbst dann bin ich vom Inhalt der Postings nicht immer begeistert.
Ich habe da mehrere (vermeintliche) Faktoren ausgemacht.
Zum Einen hate die Seifenkiste zu Beginn einen sehr engen Fokus auf TSR-D&D und Lab Lord, der ist weiter und weniger klar geworden. Die historischen und „erklärenden“ Postimgs der Anfangsphase fehlen mittlerweile völlig.
Dann habe ich zu Beginn viele Postings gehabt, in denen ich meine „Old School“-Ansichten erläutert und erklärt habe, da ich doch zu meiner Anfangszeit in der deutschen Rollenspielszene eher ein Fossil war, mit Ideen, die denen der ARSler recht ähnlich waren, die aber doch eher unüblich waren. Es war also sehr viel an „Aufklärung“ dessen, was ich denke und wie ich es halte, notwendig. Mittlerweile habe ich das Meiste schon mehrfach geschrieben und einige Positionen sind doch im Jahr 2011 weiter verbreitet, so dass es müßig is, darüber den fünften Artikel zu schreiben.
Auch die „self-promoting“-Postings fallen flach, da ich keine Sachen mehr in Eigenregie rausbringe und ein existentielles Interesse daran habe, dass sich der Bergkönig, Xoro oder der Gladiator oft genug verkaufen, dass ich wenigstens die Druckkosten wieder drin habe. So unterstütze ich zwar Läden wie Mantikore oder Uhrwerk immer noch gerne, aber vermutlich fehlt dahinter irgendwie die Vehemenz.
Ein weiterer Punkt – und wahrscheinlich der wichigste – ist der, dass ich (selbst Familie und Job ausgeblendet) so viele Rollenspielprojekte am Brodeln habe, dass leider immer weniger Zeit und Muße für mein eigentlich liebstes Kind übrig bleiben. (Alleine heute morgen will ich – bevor meine Frau aufwacht – neben diesem Beitrag ein 5-seitiges HEX-Abenteuer übersetzen und Threats to the Nentir Vale rezensieren – Zeit, die ich sonst für den Blog aufgewendet hätte.)
Tja, wie soll es weitergehen? Ich bin über jeden Vorschlag dankbar – von „Gastbeiträgen“ über „festes Programm mit 3 Postings die Woche zu vorher definierten Themenbereichen“… kann ich mir alles vorstellen.
Was denkt ihr?

Feenstaub und Fabelwesen – Seite 36

Seite 36? Was ist denn an der so besonders? Nix. Absolut gar nix!
Ich habe nur heute morgen mit Julian Klippert von Nandurion virtuell geplaudert und ihm erzählt, dass ich mir manchmal Rollenspielsachen einfach nur kaufe, um sie zu lesen und mich dabei zu ärgern. Ferner habe ich behauptet, dass ich auch im Jahr 2011 noch in jedem x-beliebigen Abeneuer auf jeder x-beliebigen Seite 5 Dinge finde, die ich persönlich anders machen würde. Ja. Wir reden nicht von dem lustigen Erzählerkram, der in den 90ern unter dem Deckmäntelchen der Kiesow’schen Menschenverbesserungsmaßnahmen erschienen ist, sondern von brandaktuellem Material.
Fast hätte ich geschrieben „besser machen“, aber ich bin mittlerweile so altersmilde geworden, dass ich durchaus tolerieren kann, dass es auch Leute geben könnte, die gerne ewas anders spielen als ich.
Julian nannte also Seite 36 und die passt auch ganz gut – ist mitten aus einem Abenteuer und die Seite hat keine Illu, ich habe also viel Text mit potentiellen Ärgernissen.
Seite 36 beschreibt den 2. Tag in den Marschen im Abenteuer FISCHERFEST von Carsten Pohl und Caillean Kompe.
ACHTUNG! SPOILER!!!!
Dann schauen wir doch mal, ob ich meine Behauptung untermauern kann – schauen wir mal, ob ich 5 Hebel finde, um dem potentiellen Meister das Abenteuer m die Ohren fliegen zu lassen.
1. + 2. Prima! Obwohl Thomas Römer die Redaktion für den Band hat und ich weiß, dass er nicht drauf steht, sind ihm alleine auf dieser Seite zwei Fälle von Vorlesetexten durchgeflutscht, wo Gefühle und Handlungen der Charaktere – sorry: Helden! – vorweggenommen und einfach über sie hinwegerzählt wird.
„… beginnt es zu regnen – ihr habt nicht auf den Himmel geachtet, der sich nicht nur zum Abend, sondern auch zu einem kräftigen Guss verdunkelt hat.“

„Ehrfürchtig bleibt ihr stehen und bemerkt kaum, wie euch eure Schuhe mit kaltem Wasser und Morast vollaufen.“
3. Ein absolut klassischer Fall von geschmeidiger DSA-typischer Lenkung der Charaktere, die in diesem Fall nicht schlimm und kaum auffällig ist, aber für mich immer noch ein Indiz, dass hier noch immer frischer WInd vonnöten ist. „Wind und aufgepeitschter Regen fahren den Helden in die Gewänder, an ein Vorankommen ist nicht zu denken…“
Prima. Warum soll man da nicht weitergehen können? Was tue ich armer Meister jetz, wenn die bösen Spieler sagen: „Nö. Wir gehen weiter. Das Dorf wollen wir heute noch erreichen!“ Panisch im Kreis rumrennen. Aber warum soll ich es ihnen verwehren? Bloß damit die Autoren ihre schicke Geschichte erzählen können? Vielleicht ist ja die Geschichte, die durch die freie Handlung der Helden entsteht, viel toller? Da muss ich wohl die die tolle Begegnung mit dem Einhorn knicken?
Das führt uns direkt zu Nummer 4. Was hat es für einen Zweck, dass das Einhorn hier und jetzt angetroffen wird? Please tell me. Achtung! Ich finde die Begegnung mit dem Einhorn sehr witzig und stelle mir die Kommunikation, die im Kasten geschildert wird, sehr schick vor, aber warum zwing man den Meister und die Spieler, das nicht stattfinden zu lassen, wenn es sich organisch aus ihrem Abenteuer heraus ergibt?
Gut, wir werden also alle dazu gezwungen, uns in eine Hütte zu begeben. Was mich hier freut, ist, dass es immerhin eine Option gibt, was passiert, wenn die Helden alle ihre Proben vergeigen, um dorthin zurückzufinden. Sehr gut. Ich hätte schwören können, dass das nicht bedacht wird. Nun, in der Hütte kommen wir schnell zum Problem 5 – und das ist für mich das Größte. Egal ob man eine Wache aufstellt oder nicht und ob man in der Hütte ist oder auch nicht, sieht nachts einer der Charaktere das Einhorn und kann ihm auf den Strand folgen.
Das ärgert mich. Hier haben die Handlungen der Helden und das Mitdenken der Spieler keinerlei Konsequenz. Warum hält man es nicht einfach so, wie die Spielwelt es verlangen würde, da muss sich auch der Meister nicht verbiegen. Wenn die Helden alle pennen (was schon bescheuert genug wäre) dann sieht halt keiner das Einhorn und die Szene fällt flach. Fertig aus! So wichtig ist die Szene nun auch wieder nicht. Und wenn sie wichtig wäre, dann müsste ich mir als Autor eine organische Lösung suchen, wie die Szene zustande kommt…

Deutscher "Gratis-Rollenspiel-Tag"?

Hmmm. Das solle doch nicht so schwer zu sein, dass die paar deutschen Verlage von Bedeutung ein kleines Promo-Abenteuer zusammennageln und es 50-250 mal drucken lassen, um die Teile in die Läden zu bringen…
Ich fände das mal eine tolle Aktion, um Verlage und Rollenspielläden ewas mehr zu vernetzen und so vielleicht noch ein paar neue Rollenspieler dazuzugewinnen, indem man sich ein paar Tabletopper und Kartenspieler krallt, die ja meist etwas jüngeren Semesters sind.
Einen ähnlichen Weg ist ja schon der Uhrwerk-Verlag gegangen, wie man bei Orkenspalter TV sehen kann. Ich denke auch, dass man in die Läden muss, um das Hobby zu stärken – einerseits um die Position der Läden zu festigen, andererseits, um die Leute, die sich dort ohnehin befinden, für das Hobby Rollenspiel zu begeistern.
Aus der Hüfte geschossen wären das dann an (etwas größeren) deutschen Verlagen:
– Ulisses
– Pegasus
– Uhrwerk
– Prometheus
– Manikore
– 13Mann
– Heidelberger Spieleverlag
– Nackter Stahl
– Games-In
– Redaktion Fantastik
Cool! Bei den meisten kenne ich jemanden – ich frage einfach mal nach.

Labyrinth Lord und Dungeonslayers

Die erste Auflage im Jahr 2006
Auf der RPC hatte ich ein paar Gespräche und natürlich habe ich mir vorher schon oft Gedanken dazu gemacht, da ich ja beide Systeme mit Abenteuern und Material versorge: „Hauen Labyrinth Lord und Dungeonslayers in die gleiche Kerbe? Besetzen beide Systeme die gleiche Nische?“
Die knappe und deutliche Anwort kann nur heißen: „Nö! Keinesfalls“.
DS 2010
Labyrinth Lord ist als System gesehen viel tödlicher (selbst dann noch, wenn man DS mit slayenden Würfeln spielt) und alleine schon daraus ergibt sich eine völlig andere Art von Spiel. Bei LL sind eine Hand voll Orks für eine Anfänger-Abenteurergruppe schon eine ernst zu nehmende Gefahr und man muss sich jeden Kampf, in den man hineingeht, wohl überlegen und es irgendwie hinbekommen, dass man die Umstände etwas zu seinen Gunsten beeinflusst. Bei DS kann ein Anfängergruppe mit geschwungenen Schwertern relativ gefahrlos durch eine kleinere Orkgruppe hindurchwaten und dabei ein nettes Liedlein auf den Lippen haben. 
Gleiches gilt für die Stufenaufstiege – die bei LL dauern deutlich länger, was das einzelne Erfolgserlebnis deutlich aufwertet, aber natürlich auch seltener werden lässt. Wer also gerne schnell dabei zusieht, wie der eigene Charakter aufsteigt, ist bei DS besser aufgehoben.
Die Regeln bei LL sind etwas sperriger, da es keine einheitliche Würfelmechanik gibt, aber nach einer kurzen Einführung und zwei kleinen Pfeilen auf dem Charakterbogen über den Attributen und den Rettungswürfen sind auch hier alle Probleme geklärt und ich hatte noch nie einen Spieler, der damit  (auch dem bösen, bösen ThAC0) Schwierigkeiten gehabt hätte. DS ist da etwas intuitiver, hat aber Elemente wie die Zauberabklingzeit oder die Komplettheilung nach dem Kampf, mit denen ich mich persönlich etwas schwer tue, da ein Element old-schooligen Spiels – die Ressourcenverwaltung – merklich geschwächt wird.
Auch die Tatsache, dass DS ein rudimentäres Fertigkeitensystem besitzt, während es bei LL die Diebesfertigkeiten oder einzelne Fertigkeiten wie die Rassenfertigkeiten von Elfen, Halblingen und Zwergen, führt dazu, dass es sich vollkommen anders spielt. Hier geht es schon sehr in Richtung „Fordere ich den Spieler oder den Charakter heraus?

Ich will hier bewusst kein Fazit ziehen, ich denke jeder Leser hat seine eigene Meinung zu den genannten Punkten und wird für sich selbst entscheiden können, ob er LL oder DS bevorzugt, oder ob er einfach je nach Situation mit beiden Systemen arbeiten kann…

Die RPC-Nachbetrachtung von der Seifenkiste herab…

Ich bin wieder zu Hause! Juhu! Obwohl in diesem Jahr der Sonntag irgendwie so entspannt war, dass ich die Erholung schon etwas früher einläuten konnte – nur am Samstag bin ich rumgerannt wie ein Brummkreisel.
Auf dem Foto sieht man direkt mal das geschäftige Treiben am Mantikore-Stand. Vorne links steckt Patrick B. mitten in einer EW-Mehrspielerbuch-Demo-Runde, vorne rechts bauen Peter und Matthias gerade Charaktere für meine folgende LL-Runde.
Vor dem Stand steht Nic (THE BOSS) und erklärt augenscheinlich jemandem Details zum EW Mehrspielerbuch. Links hinten stehe ich, blicke wie immer etwas deplatziert drein und fürchte augenscheinlich, dass mich der freundliche Herr ganz links mich gleich einen Preis eines der „Schätzchen“ fragen könnte, den ich stundenlang in einer Liste nachblättern müsste. Rechts sitzt Gentleman Joe Dever und ist wie immer bereit, sämtlichen Autogrammwünschen auf’s Freundlichste nachzukommen – ich schrieb es schon letztes Jahr: Ein toller Kerl.
Neben ewas Standarbeit habe ich dann auch zweimal LL geleitet – eine leider viel zu kurze Runde, in der es noch nicht einmal ordentlich krachte und eine zweite, in der mal wieder eine Bande von Profispielern die Humanoiden im „Heerlager“ ordentlich auseinander nahm. Die erste Runde geriet so kurz, weil ich die Siegerehrung des Wettbewerbs halten musste – Orkenspalter-TV waren dabei und werden es wohl demnächst unter ihrem Label „Larp TV“ ausstrahlen. Apropos Orkenspalter . hier möchte ich mal direkt zu einem kleinen Exkurs kommen, denn die RPC ist ja immer ein „Sehen und gesehen werden“ und Nico und Mháire von Orkenspalter-TV hatte ich vorher (außer virtuell) noch nicht kennen lernen dürfen und es war mir eine große Freude. Die Edeldame fragte zwar alle paar Minuten wer ich denn überhaupt sei, aber ich bin ja auch nicht auf Brautschau in Köln, daher kann ich da locker drüber hinwegblicken, schließlich weiß ich selber wie unfassbar viele Eindrücke und neue Gesichter auf der RPC auf einen einströmen und man so seine liebe Not hat, die alle zuzuordnen und abzuspeichern.
Beim Thema „Nette Menschen kennen lernen“ muss hier auf jeden Fall Marc aus Luxemburg genannt werden, der wie Alex (EW Übersetzer und weltbester Kenner für Abenteuer-Spielbücher) und ich als Standäffchen am Mantikore-Stand Dienst schob. In der Kategorie „Freundliche und hilfsbereite Menschen“ dürfte Marc auf jeden Fall in meinen Top 10 landen – und zwar ever! Würde mich freuen, wenn sein Plan, den Mantikore-Stab zu einem Wochenende auf eine Art Verlags-Mini-Con zu laden, erfolgreich wäre.
Hmmm… Wen habe ich denn noch nicht gekannt? Sehr mysteriös war auf jeden Fall das Zusammentreffen mit Alex (Kensanata), von dem ich denke, dass er rollenspieltheoretisch mit einer der Menschen ist, der mir am ähnlichsten ist. Der was am Mantikore Stand und ich habe schon gedacht: „Das könnte Alex sein, aber der Kerl hier vor dir sieht viel jünger aus, als du es dir vorgestellt hast. Später beim spontanen Suchen von Spielern für eine DS-Runde bei Christian Kennig traf ich ihn dann wieder und mein Verdacht wurde zur Gewissheit, na da hätte er doch vorher mal bellen können. Jörg hat schon etwas dazu gebloggt, aber die „Online-Promi“-(schon wieder das böse Wort)-Runde war leider viel zu kurz, die hätte ordentlich rocken können. Check it out. Wir wurden zwar nicht direkt vorgestellt, aber ich glaube Sven hinten rechts dürfte 8t88 sein. Und den armen Christoph habe ich mit einer LL-Runde versetzt, das wird aber auf der FeenCon nachgeholt – versprochen! Apropos LL-Runde – auch Tarin hatte ich vorher noch nicht getroffen, „kennen“ tue ich ihn aus dem DS-Forum, aber auf der RPC hat er mit mir die (viel zu kurze) LL-Runde gespielt und noch beim LL-Wettbewerb abgeräumt und sich auf Platz 12 geschoben.
Ein weiterer Mensch, den ich vorher nur online „kannte“ ist Sascha, das Savage Worlds-Mastermind. Auch ein absolut patenter Kerl, mit dem ich mir zukünftige Projekte sehr gut vorstellen könnte.
Ansonsten waren die üblichen Verdächtigen am Start, bei denen ich mich eh immer freue, sie zu sehen, seien es Jörg, Jörg, Karsten, Benni, Horst, Thorsten, Jürgen, Markus, Christian, Ingo, sämtliche DORPler… oder sämtliche Verlagsmenschen zwischen Markus und Mario von Ulisses, Bernd, Sascha, Sebastian und Daria von 13Mann, Patric von Uhrwerk sowieso, Christian und Henrike von Prometheus (mit denen ich – glaube ich – vorher noch nie länger gequatscht hatte)…
Was habe ich an Attraktionen mitgenommen? Der DSA-Workshop mit Knaller war in meinen Augen irgendwie nicht so ein Knaller. Klar, für Ulisses ist es ein riesiger Schritt, aber für den durchschnittlichen Fan von der Straße ist diese Rechte-Sache ziemlich schnurz, das schert den kaum. Dann war ich auf zwei Uhrwerk-Workshops, die durchaus informativ waren und ansonsten bin ich viel rumgerannt und habe versucht mit so vielen Menschen zu quatschen, wie nur irgend möglich (und nebenbei ein paar Exemplare von „Drachen über Larm“ an den Mann zu bringen.
Leider habe ich immer noch nicht Murray getroffen, aber wir haben sicher noch einige Jahre gemeinsamer Rollenspielkarriere vor uns und es wird sich sicher noch die eine oder andere Chance bieten…
Irgendwie fällt mir gerade auf, dass ich nur von Menschen und Ereignissen quatsche – zu den Produkten, die ich erworben oder sonstwie „mitgenommen“ habe, schreibe ich demnächst noch etwas. Wenn ich noch jemanden vergessen habe – meldet euch, ihr werdet sofort „eingepflegt“.
@Bernd und Sascha – ich hatte in den letzten RPC-Minuten kein Geld mehr im Portemonnaie, aber wenn ihr eure Ladenbestellungen checkt, werdet ihr sehen, dass ich Wort gehalten und Aborea bestellt habe – die Idee, junge Fans nachzuziehen MUSS ich einfach unterstützen.