[News] Dungeonslayers – Adventskalender

Ein grandioses Community-Projekt, das viel zu wenig Reichweite erfährt – der DS-Adventskalender… egal, ob ihr Dungeonslayers (oder eines der Schwestersysteme) spielt – hier solltet ihr mal vorbeischauen!

Ich präsentiere: Der Kalender!!!!

Header – (Co) Dungeonslayers.de / Uhrwerk (?)

Die grandiose Gemeinschaft der deutschsprachigen DS-Spielenden (ja, das hört sich völlig zurecht nach Herr der Ringe an) nimmt Jahr für Jahr auf sich, euch mit 24 tollen kostenlosen PDFs zu beschenken. Dazu müsst ihr nur auf obigen Link klicken und alle Türchen zu öffnen, die bisher freigeschaltet sind – aber ich will euch hier nicht die Funktionsweise eines Adventskalenders erklären…

Bisher gab es:

  • 1. 12. – Swjörsend (ein zweiseitiges Mini-Setting auf nur zwei Seiten mit NSC, Abenteueraufhängern…)
  • 2.12. – Tierische Spielervölker (3 Seiten: Hundlinge, Katzenvolk, Nagerartige als SC)
  • 3.12. – Die Troglaner (1 Seite: ein neues Volk für Starslayers)

Ihr seht schon, wo der Weg hingeht. Tolle kleine Fan-Artikel, die ich in dieser Form noch bei keinem anderen System in der Konsequenz und Qualität erleben durfte.

Hut ab, DS-Community!

[News] 8. Winter OPC hat begonnen

Nach einem Pausenjahr startet der Winter-OPC nun in seine 8. Auflage…

Wie schon zahllose (okay: 8) Male zuvor haben Andre Würfelheld Skora und Ingo Greifenklaue Dubingo vorgestern zum Einseiter-Wettbewerb aufgerufen. Ich informiere euch hier gerne kurz, aber für die genauen Regeln und Direktiven wendet ihr euch bitte (auch clickzahl-technisch) bitte an die Blogs der beiden Initiatoren: Würfelheld und/oder Greifenklaue. Ganz Neugierige können auch direkt zur Seite vorspulen, auf der die zu gewinnenden Preise aufgelistet sind.

Das Logo – (co) Greifenklaue und Würfelheld

Wie jedes Jahr werde ich ebenso tapfer wie fleißig mitmachen und einen (immer noch mehr als coolen) Trostpreis abgreifen! Yeah! Was aber ist genau zu tun? Ihr müsst auf einer Seite irgendwie geartetes Spielmaterial (Abenteuer, Setting, NSC, Monster…) zu einem der drei Themen Cyberrunner, Sport oder Herbst erstellen und es per Mail an Greifenklaue schicken.

Yepp! It’s that simple.

Im Anschluss muss euer Machwerk nur noch vor den gestrengen Augen der Jury (Philipp, Elea und Jörg) bestehen und schon könnt ihr euch über selbst verdiente (Spät-)Weihnachtsgeschenke freuen!

[Podcast] Mühlenhof-Podcast (Tim und Struppi)

Sorry, aber heute gibt es etwas Themenfremdes – ich muss mal meiner Freude darüber Ausdruck verleihen, dass ich jetzt auch richtiger, echter Podcaster bin. Seit dem 1.12.2019 ist die erste Folge des Mühlenhof-Podcasts online.

Tja, wie der Name (und meine Überschrift) schon verraten, dreht sich im Podcast alles um Tim und Struppi – und vor allem Kapitän Haddock!

Schloss Mühlenhof und die 3 Podcaster – (co) Bernd Bocklage

Wie kam es denn dazu? Nun, bei Twitter hatte (ich glaube) Jasper die Idee, einen Podcast mit besagtem Thema zu erstellen und schnell war Chris zur Hand, der die technische Expertise mitbrachte. Da ich ja alles etwas und nichts richtig kann, habe ich direkt „Hier!“ gerufen und so stand das Team schnell. Konzeption und Suche nach Aufnahmeterminen zogen sich dahin, aber schließlich haben wir es dann doch geschafft, bisher drei Folgen aufzunehmen. In der Zwischenzeit war noch Holger als Quizmaster (à la Dr. Knick Knobel vom Spezialgelagerten Sonderpodcast) dazugestoßen und Bernd Bocklage hatte sich genug in den Zeichenstil eingefuchst, um uns ein paar schicke Illus in ligne claire zu zaubern. Wenn alles glatt läuft, haben wir sogar einen ziemlichen Knaller an der Hand, der uns die Einleitungstexte für die einzelnen Rubriken einspricht! Ich halte euch auf dem Laufenden…

Die drei Reporter und die Mumie des Rascar Capac – (co) Bernd Bocklage

Wir werden jetzt also monatlich die Tim und Struppi-Alben in chronologischer Reihenfolge besprechen – und mir ist mal wieder aufgefallen, was für eine Entwicklung Hergé genommen hat – die ersten beiden Bände sind echt von der Aussage her schwer zu ertragen; zudem merkt man ihnen an, dass sie in Form von Einzelstrips für eine Zeitschrift konzipiert sind. Später werden die Stories besser recherchiert, kohärenter und sind nicht mehr auf schnelle Schmunzler ausgelegt.

Entschuldigt, wenn ich euch mit nicht-rollenspieligem Kram nerve, aber wir haben alle echt Spaß mit dem Podcast – vielleicht gefällt es ja dem*r eine*n oder andere*n …

[Ressourcen] TSR Archive

In der Rubrik „Ressourcen“ möchte ich euch ein paar interessante Seiten vorstellen, die euch bei Recherchen, beim Schreiben von Monstern oder einfach nur als interessante Anlaufstelle dienen – was ihr euch unter dem TSR Archive vorstellen dürft, sollte klar sein, oder?

Auf dieser Seite haben fleißige Wichtel Bilder und Informationen zu sämtlichen TSR-Produkten gesammelt – dass TSR das Unternehmen ist, das beispielsweise von 1974 bis 2000 Dungeons & Dragons herausgebracht hat, wisst ihr, oder?

Das Logo – (co) TSR Archive

Bis vor einiger Zeit fand man hier fast ausschließlich Infos zu D&D, aber nun ist alles etwas übersichtlicher gestaltet und schon auf der Startseite könnt ihr erkennen (und anklicken), welche Systeme und Welten TSR alle herausgebracht hat. Wirklich beeindruckend.

Für Historiker*innen dürfte vor allem der Weg – Dungeons & Dragons –> Original/BECMI ganz interessant sein. Hier finden sich die frühen D&D-Produkte von der Woodgrain-Box aus dem Jahr 1974 bis hin zu den diversen BECMI-Nachzügler-Boxen der frühen 1990er Jahre.

Auch die Abteilung Dungeons & Dragons –> International ist eine wahre Fundgrube für Geschichtskundige. Klar kann man sich über die deutschsprachigen Produkte informieren, aber auch auf Hebräisch oder Japanisch sind D&D-Sachen erschienen. Abgefahren. Und ich persönlich warte ja noch darauf, dass irgendwann auch die türkischsprachigen Sachen bestätigt werden.

Die unterschiedlichen Settings hatten auf der alten Seite ihren eigenen Reiter auf der Startseite – jetzt müsst ihr in D&D reingehen, dann in die gewünschte Edition – dort findet ihr dann die jeweils für die Edition erschienenen Produkte für Dark Sun, Dragonlance, Planescape, Forgotten Realms

An interessanten eigenständigen Systemen würde ich euch gerne Boot Hill ans Herz legen, das sich im Verlauf der drei Editionen von einer Art Shoot-Out-Simulator zu einem tatsächlich gut spielbaren Western-RPG entwickelt hat. Gamma World ist der postapokalyptische, mutierte kleine Bruder von D&D. An den Indiana Jones-Sachen liebe ich nicht nur die Liebe zum Vorbild und die tollen dafür erschienenen Abenteuer, sondern auch den Einsatz von Gelände und Papier-Minis, die in der Box und in den Abenteuern enthalten sind. Die Teile sind einfach großartig.

Okay, ich hoffe, ich habe euch jetzt nicht zu viel Zeit geraubt, weil ihr euch stundenlang durch die ganzen Einträge geklickt habt… 😉

[OSR Abenteuer] Into the Mite Lair

Ich habe beim Checken meines Regals festgestellt, wie viele OSR-Abenteuer der Jahre 2005 bis 2015 ich dort stehen habe, die wahrscheinlich auf dem europäischen Kontinent kaum jemand kennt. Ich möchte euch in der Zukunft einige davon vorstellen, die mir in irgendeiner Art und Weise etwas bedeuten.

Beginnen möchte ich diese Reihe mit Into the Mite Lair von Philip Reed dem ersten Modul seiner Reihe First Edition Fantasy. Mit diesem Abenteuer verbindet mich ganz besonders, dass es das erste Rollenspielprodukt war, an dem ich in irgendeiner Weise mitgearbeitet habe – ich habe das gute Stück korrigiert und ein paar kleine Anmerkungen gemacht, also ein eher geringer Beitrag aber hey, mein Name steht hinten in dem kleinen Abenteuer. Falls ich euch nachher neugierig gemacht haben sollte, könnt ihr euch das gute Stück bei Lulu für schmale 5,28€ drucken und zuschicken lassen…

Geschrieben wurde das kleine Abenteuer für OSRIC (oder wie wir Wissenden sagen: AD&D 1 mit abgefeilter Seriennummer), kann aber auch problemlos mit Labyrinth Lord, Beyond the Wall, Swords & Wizardry oder Ähnlichem gespielt werden. Vier bis 6 Charaktere der Stufen 3-5 wären hier angemessen. Es handelt sich also (gerade von den recht mächtigen Gegnern her) nicht um ein klassisches Einsteigerabenteuer; die Charaktere (und Spieler*innen) sollten schon etwas kompetenter sein…

Cover – (co) Ronin Arts

Okay, Mite ist kein fürchterlicher Kracher. Es ist nicht besonders originell, es ist nicht fürchterlich gruselig, es hat keine weltenumwälzende Handlung, aber es ist einfach ein verdammt solides kleines Abenteuer. Mit Karten und allem Pipapo wie der OGL haben wir es gerade mal mit 12 Seiten zu tun, der eigentliche Abenteuertext umfasst nur etwa fünfeinhalb Seiten. Aber wie Großmeister Gygax schafft es Reed, hier auf wenig Raum viel Zeug unterzubringen. Ich würde denken, die Handlungsorte und Gegner hat man sich als SL in 30 min draufgeschafft und hat damit zwischen 3 und 5 Stunden Spielspaß. Diese kurze Vorbereitungszeit ist mir bei OSR-Abenteuern immer sehr wichtig und ich empfinde es als den großen Vorteil dieser Spielart des Rollenspiels.

Backcover – (co) Ronin Arts

Das Abenteuer ist vom Layout her absolut klar und übersichtlich und die (leider nur) 3 Illustrationen von David Hamilton fangen die Old-School-Stimmung ausgezeichnet ein und erinnern etwas an einen noch etwas ungelenkeren Peter Mullen oder Erol Otus.

Illu Nummer 3 – (co) Ronin Arts

Unsere Abenteurer*innen betreten hier zwei Ebenen einer uralten Zwergenbinge (DANKE, DSA! Ich wollte schon immer mal das Wort „Binge“ schreiben.) mit 28 Räumen. Derzeit haben sich hier Hobgoblins, menschliche Banditen und abtrünnige Elfen breitgemacht. Die bisher hier lebenden Ratten und Milben (die titelgebenden Mites) haben sie getötet und/oder sich untertan gemacht. Gerade die Milben dürfen weiterhin hier leben und den unterirdischen komplex sauber halten.

Vor 10 Jahren hat der Hobgoblin-König allerdings Konkurrenz von einem planetar reisenden Qithyonki (einem copyrights-befreiten Githyanki) bekommen, der den Laden mal eben übernommen hat und sich hier mit einem mächtigen Schwert häuslich niedergelassen hat.

Die tapferen Charaktere werden nun von einem örtlichen Weisen, Alexar, angeheuert, um das Schwert zu organisieren. Dazu können sie klassisch zuerst ein paar Gerüchte in Erfahrung bringen, bevor sie sich in den Dungeons stürzen, um hoffentlich an einem Stück und mit dem „Schwert der Meister“ wieder herauszukommen.

Solltet ihr also auf einen klassischen Dungeoncrawl haben, der sich schnell vorbereiten lässt, und eine Gruppe mittelstufiger Charaktere herausfordert, schlagt zu!

[Systemvorstellung] Ruf des Warlock

Ihr wolltet schon immer 2W30 auf den Tisch schmettern? Dann ist RdW genau das Richtige für euch. Wie? Ihr wusstet gar nicht, dass dieses Spiel existiert? Shame on you – ich werde versuchen, es euch etwas näher zu bringen. Ich zeige euch hier übrigens die ursprüngliche Box, nicht die spätere „Luxus-Box“, die bei Games-In erschien, da ich diese für noch „klassischer“ halte…

Die Box – (co) FGP (Fantasy Games Productions)

Ihr seht schon – RdW ist kein Spiel für Weicheier*innen!!! Es handelt sich hier nämlich ganz prominent beschrieben, um ein „Fantasy-Rollenspiel für Fortgeschrittene“! Und ja, diese Formulierung ist ebenso vollmundig wie korrekt. Als es 1990 erschien, habe ich mich begeistert darauf gestürzt, aber ganz ehrlich? Viel gespielt habe ich es nicht – obwohl ich wirklich, wirklich Bock gehabt hätte. Die Charaktererschaffung hat Charme und Attraktivität einer Steuererklärung – Kämpfe erinnern an eine Oberstufen-Matheklausur, der Schrifttyp ist fast unlesbar und die Hintergrundwelt ist mehr als klassisch.

Regelwerk + 2W30 – (co) FGP

Was also macht die Attraktivität des Systems aus? Nun, es hatte damals einen irgendwie hemdsärmeligen Charme. Den Duft von echtem Fandom und Matrizen-Kopien. Dazu kommt noch eine Manowar-Attitüde, die auf uns heranwachsende weiße und mathematikliebende Gymnasiasten eine fast schon magisch anziehende Wirkung zeigte. Ja, Ich sage ja schon Nerds! Ist ja schon gut!

eine, der zahllosen Tabellen – (co) FGP

Rrrrrrrrr. Yeah! Tabellen! Mach’s mir, Baby!

Okay, die Charaktere hatten zahlreiche Werte – und dazu noch unendlich viele davon abgeleitete Werte in den unterschiedlichsten Systemen. Hart an der Grenze zu „unverständlich“, aber klar – war ja ein „Rollenspiel“ für Fortgeschrittene.

Alleine für diesen Abschnitt der Einleitung gebührt den Machern ein Rollenspielorden: „Das soll nicht heißen, dass es unmöglich ist, dieses Spiel zu spielen, wenn man nicht mindestens 4 Jahre Rollenspielerfahrung auf dem Buckel hat; auch ein Anfänger kann sich durch den Regelwust wühlen; dies wird jedoch dem Eingefleischten wesentlich leichter fallen, da er zum einen die „Termini technici“ des Rollenspiels kennt, zum anderen, weil er – das wollen wir gar nicht bestreiten – das eine oder andere in ähnlicher Form aus anderen Spielsystemen kennt.“

Oh, yeah! Da merkt man genau, wohin der Hase läuft. Clunky Sprache, clunky Regeln, noch dazu geklaut – aber verdammt nochmal! Wir haben es geliebt!

Die Weltkarte von Tanaris – (co) FGP

Tanaris war aber dann wirklich eine schön-gefährliche Hintergrundwelt. Und sagt selbst, besitzt diese Karte nicht irgendwie Charme und lädt dazu ein, diese Welt zu erforschen?

Was aber unbedingt erwähnt werden muss, ist, dass das Spiel auch heute noch eine kleine, aber umso glühendere Anhänger*innenschaft hat. Schaut mal im Forum vorbei – dort erfährt man auch, dass eine Neuauflage immer mal wieder in der Diskussion ist und ich bin sicher, Mike Krzywik-Groß und ich wären das sicher gerne dabei. Auch zahlreiche Fan-Magazine könnt ihr euch dort kostenlos runterladen.

In der zweiten und viel bekannteren blauen Luxus-Box kommt dazu dann noch die Metal-Attitüde, die RdW fürderhin eine gewisse Popularität gab und aus dem regionalen Heartbreaker, den 5-7 Rollenspieler*innen um Bonn herum kannten zu einem immerhin deutschlandweit beachteten System machte. Aber das ist eine Geschichte, die an einem anderen Tag erzählt werden soll…

[Ressourcen] Dragonsfoot-Forum

Für alle Old-School-Interessierten möchte ich hier ein grandioses Forum vorstellen – wahrscheinlich DER Sammelpunkt für Old-School-Infos aller Art.

Header – (co) Dragonsfoot-Foren

Neben der eigentlichen Seite, auf der ihr alle möglichen Ressourcen findet, wie zum Beispiel L4 Dragonspawn von Len Lakofka, und sonst alles, was das D&D-Herz begehrt bis hin zu AD&D 2 oder Retro-Klone, ist das Forum für mich das Herz der Old-School-Bewegung.

Der allgemeine Hauptteil des Forums hat ganz oben grandiose Unterforen angepinnt, in denen alles mögliche an Quellenmaterial und vor allem Interviews und Frage-Antwort-Gespröche mit den Altmeistern des Hobbys zu finden ist. Ein ganzes Unterforum ist Gesprächen mit dem Urvater Gary Gygax gewidmet – witzigerweise gibt es das nicht von Dave Arneson. Okay, der war etwas zurückhaltender, aber mit etwas gutem Willen wäre da sicher vor seinem Tod noch etwas drin gewesen. Ansonsten sind etliche Macher*innen der ersten Stunde hier vertreten und können direkt befragt werden (so sie denn noch leben): Tim Kask, Steve Marsh, Bruce Heard, James M. Ward, Jennell Jaquays, Doug Niles, Rob Kuntz, Jeff Dee, Zeb Cook, Frank Mentzer, Elaine Cunningham, Tracy Cunningham…

Neben dem allgemeinen Bereich sind hier meine Favoriten die Tausch- und Kauf-Börse sowie Die Abteilung für Sammler.

Ein kompletter Bereich widmet sich den unterschiedlichen D&D-Versionen von OD&D bis AD&D 2 – dazu gibt es noch ein Forum zu Megadungeons und zu den Welten, die unter der TSR-Ägide erschienen sind. Gerade die Megadungeon-Abteilung ist super und umfasst etliche angefangene und beendete Projekte – großartige Inspiration.

Ein zweigeteilter Bereich informiert über Retro-Klone und „andere Systeme“. Ihr werdet es nicht glauben, aber hier habe ich mich von 2005 bis 2010 am meisten rumgetrieben – natürlich wie immer unter dem Handle „glgnfz“.

Gaaaaaaanz unten findet ihr dann mein absolutes persönliches Highlight. Hier gibt es eine Vielzahl an Forums-Spielrunden. In einigen durfte ich sogar eine Zeitlang mitspielen. Solltet ihr da irgendwo einen Slot erhalten, nutzt die Chance, old-schooliger werdet ihr nirgendwo spielen können…

[Historie] Gary Gygax spielt Solo

Mein kurzer Artikel zur ursprünglichen Blackmoor-Kampagne bei Dave Arneson kam ja recht gut an – das soll mir Motivation sein, noch etwas auf Youtube rumzukramen und ein Video ans Tageslicht zu befördern, das sich mit einem alten Artikel im Strategic Review, der Hausgazette von TSR, bevor es den Dragon gab, befasst. Der Artikel heißt „Solo Dungeon Adventures“ und ist für mich besonders interessant, da ich eine solche Systematik für die Anhänge des DSA-Smash-Hits Katakomben und Kavernen entwerfen durfte.

Besagter Artikel stammt von Gary Gygax und erschien in der ersten Ausgabe des SR – im Frühling 1975. Gemeinsam mit „Nachbarsbub“ Rob Kuntz und Sohn Ernie Gygax entwickelt er hier ein System, wie man Solo-Abenteuer aufziehen kann – was man zwar schon mit dem Wildnis-Buch der ursprünglichen Box konnte, dort gab es aber noch keine vernünftige Systematik.

Man würfelt sich also durch zahllose Tabellen – beginnend bei der Beschreibung des Ortes, der sich oberhalb des Dungeons befindet, denn ja, wir reden hier ausschließlich von der Erschaffung von Dungeon-Abenteuern.

In dieser frühen Fassung steht dann lediglich, dass die Treppe hinab immer in einen Raum münden soll (dessen Form nicht genau definiert wurde, aber auf Tabelle V halbwegs von der Stange bestimmt werden konnte) – im AD&D SL-Buch 1979 wurden dann auswürfelbare Vorschläge für die Gestalt dieser Räume gemacht.

Tabelle 1 ergibt dann, wie der Komplex sich weiter entwickelt – folgt ein Gang, schließt sich ein Raum an, gibt es hier eine Tür…?

Weitere Tabellen zeigen dann an, ob es Geheimtüren, Fallen, Gegner, Schätze… gibt.

Interessant ist hier tatsächlich nicht, wie genau das System Dungeons erschafft, sondern, dass es vom Beginn des Hobbys Rollenspiel an das Bedürfnis gegeben hat, sich alleine durch gewaltige Gegnerhorden zu schnetzeln und Schätze einzukassieren. Ich jedenfalls habe gerade wirklich Lust, mir einen Stufe 1 Charakter zu basteln und ihn durch einen zufällig generierten Dungeon zu jagen. Wenn es so weit ist, werde ich euch auf der Seifenkiste daran Anteil haben lassen…

[Historie ]Dave Arneson bittet zu Tisch – Teil I

Die Macher des Doku-Filmes Secrets of Blackmoor haben einige Schnipsel ihres Interviewmaterials frei auf Youtube zur Verfügung gestellt. Ich habe mir ein etwa zehnminütiges Interview mit den beiden Blackmoor-Veteranen James Laferrier und Greg Svenson angesehen und mal auf die Frage hin abgeklopft, was wir über den Spielstil von Dave Arneson, einem der beiden Schöpfer von Dungeons & Dragons, erfahren können…

Über Laferrier erfahren wir, dass er 1973 zu Arnesons Kampagne stieß, als man sich gerade dabei befand, die Regeln gegen Ende des Jahres zu drucken und zu verkaufen. Svenson ist als „The Great Svenny“ einer der ursprünglichen Spieler des großen Meisters und ich erwähne immer gerne, dass ich mit ihm zum Ende der 2000er Jahre eine längere Online-Kampagne gespielt habe – ein netter Typ und kreativer Rollenspieler.

Was aber erzählen die beiden im Interview?

  • Blackmoor war eine große Welt mit vielen Spieler*innen/Charakteren, die nicht alle zur selben Zeit und am selben Ort an der Handlung beteiligt waren. (Ich habe gelesen, dass die Kampagne etwa 50 Spieler*innen umfasste – die natürlich nicht alle gleichzeitig am Tisch saßen, sondern mal hier, mal da in wechselnder Besetzung das Schicksal der Welt beeinflussten.)
  • Blackmoor war nicht nur eine Stadt (und ein Dungeon), sondern es gab neben einer geplanten Zeitlinie mit Invasionen und politischen Entwicklungen auch Auswirkungen von Wetter, Hungersnöten oder Seuchen.
  • Es gab kein Railroading – das heißt, die Charaktere wurden nicht in eine Richtung gedrängt, sondern konnten die Welt frei erkunden und bereisen – schluckten sie aber beispielsweise eine Abenteuerhaken nicht und taten etwas anderes, hatte dies Konsequenzen auf die Hintergrundwelt. So wurde beispielsweise einmal Blackmoor von Orks überrannt.
  • Arneson hielt das Geschehen nach, wodurch es ihm gelang, eine lebendige Welt zu erschaffen.
  • Höherstufige Charaktere konnten sogar so weit in die Welt eingreifen, dass sie Festungen, Dörfer oder gar Baronien errichteten und beherrschten.
  • Hobbit-Vampire! Es gab frickin‘ HOBBIT-VAMPIRE!!!!
  • Das Hauptziel war, dass jede*r Spaß haben sollte. Jede*r war am Spielfluss beteiligt. Charaktere starben nur sehr selten. (AHA! Das geht nur, wenn man es mit den Regeln sehr lax hält! Gotcha, Dave! Statistisch mussten OD&D-Charaktere ungefähr alle zwei Minuten sterben – das ist wissenschaftlich erwiesen. 😉
  • Spieler*innen verstorbener Charaktere wurden mit ins Spiel eingebunden, indem Arneson ihnen die Rollen von NSC (Nichtspielercharakteren) oder gar Monstern übertrug.

Der Interviewer arbeitet zurecht heraus, dass sich diese gigantische Kampagne mit ihrer immer weiter wachsenden und sich entwickelnden Welt komplett anders entwickelte als die meisten Kampagnen zu dieser Zeit und zu Beginn des D&D-Hypes, als sich das Augenmerk vor allem in die Dungeons richtete. Er vermutet, dass es in der Person Arneson begründet war und ich denke auch, dass es tatsächlich schon hier die Tendenz gab, komplette Welten zu erschaffen und den Spieler*innen als Spielwiese zur Verfügung zu stellen.

Auch, wenn ich einige Punkte zusammengefasst habe, lohnt es sich, das ganz oben verlinkte Video anzusehen, da die Musikuntermalung klasse ist und immer mal wieder Ausschnitte einer Original-Stadtkarte von Blackmoor und einer Karte der kompletten Welt eingeblendet werden. Wunderschön. Ich liebe alte Karten. Und diese hier sind locker 35-38 Jahre alt…

[Rezension] Der Klang des Unterganges (Schnutenbach)

Seitdem ich nicht mehr die Energie hatte, mich vehement um Labyrinth Lord zu kümmern, hält Karl-Heinz Zapf die Old-School-Fahne im Mantikore-Verlag hoch – und zwar mit seiner (vage an Warhammer 1 erinnernden) Schnutenbach-Reihe! Pünktlich zur SPIEL 2019 erschien dann auch der neue Abenteuerband – dieses Mal sogar in Farbe. Und, ihr werdet es nicht glauben, aber gerade bei den Karten macht sich das extrem positiv bemerkbar.

Cover – (co) Mantikore Verlag

Produkt: Der Klang des Untergangs

Autor: Karl-Heinz Zapf

Verlag: Mantikore

Aufmachung: Softcover, 52 Seiten, vollfarbig)

Erscheinungsjahr: 2019

Preis: 9,95€

ISBN: 9-783-96188-101-7

Gestaltung

Buuuuunt. Schick. Ein wirklich schönes Layout mit einer irgendwie babylonisch anmutenden Seitenstreifen, der sich durch das ganze Heft zieht. Es gibt viele bunte Monster-Illus und andere Zeichnungen, aber besonders die wirklich schönen, aber etwas unzweckmäßigen Dungeon-Karten möchte ich hier hervorheben. Die sehen toll aus. Von den Dimensionen her sind sie nicht sonderlich aussagekräftig, aber man erkennt immer sehr gut die Funktion des Raumes.

Teil einer Dungeonkarte – (co) Mantikore Verlag

Karl-Heinz, darf ich etwas anmerken? Dein Layout ist super, aber mehr auf Schönheit, als auf Lesbarkeit und Übersicht ausgerichtet. Schau dir mal ein paar Dungeonslayers-Sachen an und guck dir wenigstens ein paar Kleinigkeiten davon ab – ein Mittelweg wäre hier perfekt!

Inhalt

Dass Schnutenbach ein Warhammer 1/2 mit abgefeilter Seriennummer und ohne Spielwerte ist, muss ich euch Seifenkistinis sicher nicht sagen, oder? Dafür schätze ich das Setting übrigens wirklich – das ist in so ziemlich jeder Fantasy-Welt und in jedem System zu verorten. Gut gemacht, KH Zapf!

Hmmmm… Der Band enthält Hintergründe zu den Uzzgur (Dunkelzwergen) und den Magrond (Morloks) der Schnutenbach-Welt.

Abenteuer-Aufhänger ist eine Glocke, die in den Bergen unweit von Schnutenbach erschallt. Anschließend verschwinden unbescholtene Bürger – klarer Fall, dem muss auf den Grund gegangen werden. (An dieser Stelle ein großes „Lob“ für die Namen: Rüdiger, Wolfram Angstmann, Khazim Steinbeißer…). Der Grund findet sich, wie es bei uns alten Leuten üblich ist, natürlich im letzten Raum eines schicken Dungeons. Außerdem gibt es schon auf dem Weg dorthin alles – Nachtalben, eine Schlucht des Todes, Wasserleichen, Kannibalen… (alles ein wenig linear, wenn ich das mal sagen darf, aber komm schon – hier ist echt ordentlich was los!)!

Backcover – (co) Mantikore Verlag

Schließlich landen wir im ersten der zwei Dungeons und hier spielt der Autor seine Stärke aus. Der Dungeon ist von Layout, Fallen, oder Interaktion nicht schrecklich außergewöhnlich, aber es ist alles gut beschrieben und die Interaktion der Charaktere mit der Umgebung kann nach kurzer Einarbeitung der Spielleiterin problemlos und ohne Handgewedel stattfinden. Großes Lob hier! Auch gibt es etliche interessante Begegnungen, wie den Peitschenwurm oder eine riesige Amöbe und jede Menge abgefahrener Sachen zu finden. Es ist nichts langweiliger als der typische DSA-Dungeon, der zwar in sich völlig plausibel ist, aber irgendwie immer klinisch wirkt. Yepp. Hier geht es ordentlich los! Klasse! Und hab ich schon gesagt, was es hier für geilen Kram zu finden gibt? Ach so… hab ich… Sorry! Es ist mit mir durchgegangen!

… und ist der Dungeon erst einmal „besiegt“, so führt ein Gang direkt in den benachbarten Gewölbekomplex, wo es dann erst so richtig losgeht. Hier bekommt man es nämlich im Dutzend billiger mit den kannibalischen Magrond zu tun, die sich hier häuslich niedergelassen haben.

Hat die Gruppe dann die titelgebende Glocke in ihren Besitz gebracht, so gilt es noch diese sicher unterzubringen oder zu zerstören, aber irgendwie ist nie ein Schicksalsberg zur Hand, wenn man ihn braucht…

Fazit

Mir persönlich ist der Weg zum unterirdischen Komplex etwas zu ausgewalzt und zu geradlinig, aber sobald man sich im Dungeon befindet, kann es amtlich losgehen – das ist ein „Funhouse“-Dungeon im besten Sinne mit vielen Dingen, die es zu erforschen und zu planieren gilt.

Zusätzlich wird das Schnutenbach-Universum noch um zwei neue Völker erweitert, auf die man sich beim Erweitern der eigenen Kampagne stützen kann. Es geht einfach nichts über eien interessante Hintergrundwelt. Und sowohl die Herangehensweise an die Dunkelzwerge, als auch die eklig degenerierten Magrond machen wirklich Spaß!

Bewertung

4,25 von 5 Peitschenwürmern