Der Sinn von Zufallstabellen

Im vergangenen Monat ging es ja im Blogger-Karneval um „Zufallstabellen“ jeglicher Couleur. Dabei kamen auch etliche tolle Dinge zustande und gestern beim Joggen habe ich mir Achims PiCast zum Thema reingezogen. Ich bin ja ein großer Fan von dem Kerl und seinem Podcast, aber hier muss ich auf jeden Fall mal einhaken.
… aber zieht euch erstmal den PodCast reKonstruktor rein.
So! Jetzt habt ihr den Cast gehört und wisst worum es geht – falls nicht fasse ich mal kurz zusammen. Achim ist Fan von Listen mit Items bis hin zu Orakeln, wo freie Stichwörter per Zufall kombiniert und von den Spielern interpretiert werden.
Das gefällt mir auch extrem gut, ABER…
… es geht meilenweit an dem vorbei, was Zufallstabellen ursprünglich leisten wollten und sollten.

Okay, mein Lieber, dann sag doch mal was Zufallstabellen ursprünglich leisten wollen und sollen!

Sie simulieren die Welt. Punkt.
Das war’s schon? Ja, eigentlich schon, aber ich erläutere noch kurz:
Unsere Welt (wie auch jede anständige fiktive Welt, die etwas auf sich hält) ist zwar grob berechenbar – ich weiß, mit was ich ungefähr im Düsterwald zu rechnen habe, aber ich muss mich doch immer auf merkwürdige Geschehnisse einstellen. Was besonders toll ist: Diese zwar irgendwie berechenbare, aber doch immer wieder überraschende Komponente gilt auf allen Ebenen und für alle Teilnehmer. Sowohl der Spielleiter als auch die Spieler wie auch die gespielten Charaktere haben zwar eine ungefähre Vorstellung von dem, was sie erwartet, aber sie alle werden von zufällig eintretenden Ereignissen überrascht und müssen sich auf sie einstellen.
Klaro – Zufallstabellen für den Düsterwald, die nur unterschiedliche Mengen von Gegnern, die die Gruppe überraschen, darstellen, sind fürchterlich langweilig, aber sobald ich beim Planen der Tabelle nicht nur Kämpfe als Ereignisse einplane, sondern wirklich versuche, die Welt und ihre Gefahren und Unwägbarkeiten darzustellen und vielleicht noch grob anpeile die unterschiedlichsten Arten von Interaktion zu ermöglichen, wird ein großartiges Instrument der Weltenerschaffung daraus.
Das mal nur so als erweiterter Kommentar zur PodCast-Folge – bei Interesse kann ich in Zukunft mal drüber nachdenken, ein paar Ideen zu sammeln, was aus einer Zufallstabelle eine gute Zufallstabelle macht…

[SpacePirates] Die Eisgalaxis (Gratis-Abenteuer)

… und ich habe für den Greifenklaue-Würfelheld-Wettbewerb noch ein Versager-Abenteuer geschrieben.
Es heißt „Die Eisgalaxis“ (wie der Titel schon vermuten ließ) und ist für das System SpacePirates (wie der Titel ebenfalls nahelegte). Das System ist kostenlos, das Abenteuer kostet nix – ihr könnt sofort loslegen.
Viel Spaß mit einem extrem verstörenden zufallsbasierten Weltraum-Abenteuer…

[Labyrinth Lord] Eine Legende geht von Bord…

Ein guter Freund und LL-Urgestein – auch bekannt als der feigste Magier jenseits von Wulfenbüttel – trennt sich von seiner kleinen, aber feinen Sammlung. Schaut mal hier bei eBay vorbei – es lohnt sich alleine schon wegen der ursprünglichen Ausgabe von CARCOSA, die schon seit Jahren vergriffen ist. Auch das LL Advanced Edition Compendium kann man gebrauchen.
Ich denke mal ein paar Euro werde ich da auch drauf werfen, denn ich hoffe da kommen ein paar Euro bei rum, um seinen Trennungsschmerz zu mildern. Allerdings muss ich zugeben, dass ich schockiert bin, dass er die letzten beiden deutschen Abenteuer nicht besitzt. Pfui!

[Mal angesehen] Dungeon Fighter

Bild gestohlen auf der Heiderlberger-HP
Letzten Mittwoch waren wir bei unserer Rollen-Brettspiel-Runde nur zu dritt und haben die Zeit genutzt, ein paar Spiele anzutesten – darunter DUNGEON FIGHTER!!!!
Von der Thematik her ganz klar ein Dungeon Crawler-Spiel, von der Mechanik aber ein reines Party-Spiel. Merkwürdige Mischung – mal schauen, ob das halbwegs hinhaut. Ich bin ja skeptisch…
Spiel: Dungeon Fighter
Art: kooperatives Party-Spiel mit Fantasy-Thematik
Verlag: Heidelberger
Preis: ca. 20-35 Euro
Spieler: 1-6
Spieldauer: 45-60 Minuten (hat in den drei bisher gespielten Runden auch perfekt hingehauen)
Alter: ab 10
Wie schon bei meinem letzten angespielten Brettspiel, Goblins Inc., liest sich auch hier die Anleitung wieder äußerst unterhaltsam – ich zitiere mal nur den ersten Satz: „Es kam die Zeit, als es keine echten Helden mehr gab. Nur noch zahnlose Scharlatane und kurzatmige Raufbolde ohne Schulabschluss durchstreiften das geplagte Land und zogen mit ihren erlogenen Geschichten über vermeintliche Heldentaten den Bürgern das sauer verdiente Geld aus den Taschen.“ Okay, das waren zwei, aber ich denke sie zeigen, was ich sagen will…
Wie bei eigentlich allen zuletzt angespielten Spielen ist die Anleitung wirklich sinnvoll aufgebaut und man kann ziemlich problemlos direkt losspielen.
Schon die Wahl des passenden Charakters erweist sich als schwierig, denn sie sind allesamt so liebenswert, dass man keinen in der Schachtel lassen möchte – seien es Lanky Lowshot der Elf (der mich verdammt an den Elfen aus „Ronal der Barbar“ erinnert), Randolph der Magier, Goldfinga der Dieb, Murka Mistcleaver die Amazone, Lady Mary die Prinzessin, Sir Moo der Priester, Brockenstock, der granatenvolle Zwerg (den ich in den ersten beiden Partien gespielt habe), Aristide der Barde oder Torm der Barbar. Tolle Fantasy-Stereotypen, die sich aber eigentlich nur in ihren Spezialfertigkeiten unterscheiden, die zur Anwendung kommen, wenn sie je nach Farbe des Würfels das Spezialsymbol würfeln.
Das Spiel selber ist leicht erklärt. Man legt nach dem Zufallsprinzip einen kleinen – aus drei Karten bestehenden –  Dungeon mit einem Endgegner auf den Tisch. Die Heldengruppe bewegt sich von Raum zu Raum in Richtung des Endgegners, um dem den Hintern zu versohlen. Warum? Nun, weil Helden so etwas einfach tun, das weiß doch jedes Kind.
In jedem Raum stoßen sie auf einen Gegner, den sie per Würfelwurf aus dem Weg knallen müssen. So weit, so klassisch. In diesem Spiel liegt allerdings genau hier die Schwierigkeit, denn man würfelt nicht, um festzustellen welche Zahl man gewürfelt hat und verursacht so Schaden – das kann ja selbst (mit Abstrichen) ein Uli Lindner. Neeeeeeeein! Hier wirft man seinen Würfel, der vorher einmal auftitschen muss – auf eine auf dem Tisch liegende Zielscheibe. Der verursachte Schaden richtet sich danach wo auf dieser Zielscheibe der Würfel liegen bleibt. Und ja – das Bull’s Eye ist ein richtiger Kracher und bedeutet den sofortigen Tod für den jeweiligen Gegner, unabhängig davon wie mächtig er auch immer sein mag.

Hört sich schwer an – ist aber noch viel schwerer. Und die richtig schlechte Nachricht kommt erst noch. In manchen Räumen gelten besondere Regeln und man muss mit links werfen oder sich den Würfel den Nasenrücken runterrollen lassen. Hier kann man meist strategisch überlegen, ob man den Weg durch einen solchen Raum wählen möchte oder ob man einen Umweg nimmt, der im Normalfall einen Raum länger ist. Auch manche Monster zwingen einen dazu, auf besondere Art und Weise kämpfen zu müssen, wie das „Dreckige Schwein“, das man im Weitwurf besiegen muss – dazu muss man sich ein bis zwei Schritte vom Tisch entfernen und von dort aus werfen – in meinen Augen beinahe unschaffbar.
Auch gibt es im letzten Raum einer jeden Dungeonkarte einen Shop, wo man sich mit zusätzlicher Ausrüstung versorgen kann. Kämpft man beispielsweise mit der „Klinge der goldenen Freundschaft“, so macht man zwar mit jedem Angriff 4 Punkte zusätzlichen Schaden, aber man muss einen „frommen Wurf“ machen kombiniert mit dem „geliehene-Hand-Wurf“ – ich muss den Würfel also dem folgenden Mitspieler geben und ihn so anstupsen, dass der Würfel nicht die Zielscheibe verfehlt. Regeltechnisch bedeutet nämlich jedes Verfehlen der Zielscheibe, dass das Monster mir Schaden zufügt und nicht ich ihm.
Strategisch gesehen, ist es wichtig, ein Monster mit möglichst wenigen Würfen wegzuballern, denn jede Runde stehen einem ein roter, ein blauer und ein grüner Würfel zur Verfügung. Für jeden dieser Würfel, den man nicht benötigt, bekommt die Gruppe einen zusätzlichen weißen Würfel, den sie gegen die folgenden Monster ind Feld führen kann.
Regeltechnisch kann ich euch nur dieses Video von Spielama empfehlen.
Fazit: Das Spiel rockt gewaltig. Die Fantasy-Thematik ist zwar eigentlich nur drangepappt, man hätte daraus auch ein Sportspiel, ein My Little Pony-Spiel oder ein Steinchenhüpfspiel machen können, aber wenn man sich erstmal im Sprung um die eigene Achse drehen muss und der Würfel dabei in Gebetshaltung auf die Zielscheibe befördern muss oder vom Boden sitzend ohne Sichtkontakt treffen muss, dann macht es doch schon ordentlich Spaß.
Dazu kommen dann strategische Überlegungen, wie zum Beispiel wer günstigerweise welchen Würfel nimmt, was man im Shop mit dem verdienten Gold anstellt oder wie man mit den erarbeiteten weißen Würfeln umgeht – verdammte Axt, so wird daraus eine richtig runde Sache.

[Labyrinth Lord] Der Bumsstock (Gratis-Abenteuer)

Ich habe mal wieder amtlich bei einem Wettbewerb verkackt, aber ich finde das kleine Goblin-Abenteuer so putzig, dass ich es dennoch der Menschheit nicht vorenthalten möchte. Wer schon immer mal einen Goblin spielen wollte, der nach dem Winter die Goblinhöhle befreit und dabei ordentlich Unordnung anrichtet, der sollte es sich runterladen.
Ich präsentiere euch halbwegs stolz:

[Labyrinth Lord] Der Barbar

Astrein! Kollege Tagschatten hat auf seinem Blog eine neue Charakterklasse für Labyrinth Lord gebastelt – den Barbaren!
… und der macht nicht nur Lust auf ein amtliches Ründchen Old-School-Goodness, sondern stimmt gleichzeitig auf den Gratisrollenspieltag ein. Also eilet zum oben angegebenen Link und ladet runter bis die Schwarte kracht.
Tolle Aktion und ich stehe sooooooo kurz davor, ein kleines Barbarenabenteuer für meine GRT-Runden in den Koblenzer Läden aus dem Handgelenk zu schütteln.

CONline II – Heute!

In etwas mehr als einer Stunde beginnt die zweite CONline – mal sehen, ob ich es schaffe, die eine oder andere Runde mitzuspielen.
Wichtige Links des Tages:
Außerdem werde ich irgendwann im Laufe des Tages (genaue Uhrzeit muss ich noch mit den Organisatoren abstimmen) im Chat ein DSA Oldschool-Quiz durchführen – mal sehen, ob die Scheffs vielleicht noch kleine Preise auftreiben konnten.