[Rätsel] Der Begriff "Spielleiter" – Teil 2

Ich habe mir wieder ein System vorgenommen – dieses Mal etwas jüngeren Datums:
The role of the Game Master is more complicated than that of the players. Instead of portraying a single Player Character, you have to juggle several different tasks over the course of a gaming session. If you think of a game session as a movie, then the players are the lead actors and the GM is the scriptwriter, the director, the rest of the cast, the special effects team, the editor and everything else, down to the janitor.
Na? Was denkt ihr?

[Interview] Roger Lewin (Teilzeithelden)

Und mein kleines Projekt, die deutsche Rollenspielstrukturen anhand „wichtiger Einzelner“ vorzustellen geht weiter! Dieses Mal habe ich im Facebookchat Roger Lewin genervt, einen der Köpfe hinter dem Blog Teilzeithelden, der in letzter Zeit äußerst umtriebig ist und sich ganz sicher seine Sporen im Dienste des deutschen Rollenspiels mehr als verdient hat.

1. Roger – schildere
doch mal bitte kurz deinen Weg ins Rollenspiel.
Also, ich kam im Alter von 15, d.h. 1989, zum Rollenspiel.
Ein Schulfreund, mit dem ich auch schon immer am Rechner gezockt hatte, fragte
mich, ob ich DSA mitspielen wollen würde. Damals war das grad so im Wechseln
von der ersten zur zweiten Edition und das Spielprinzip gefiel mir auf Anhieb.
Natürlich hatten wir alle nur rudimentäre Ahnung von Aventurien und von einem
Metaplot wusste ich erst recht nichts, aber wir hatten viel Spaß beim Spielen.
Anfängertypisch habe ich damals einen Krieger gespielt aus Thorwal mit Namen
Goran von Liranark – ganz fürchterlicher Name für einen Thorwaler. Tja und aus
dem DSA und meinem Faible, mit Worten umzugehen, wurde ich dann ganz schnell
zum SL und habe zuerst Shadowrun für mich entdeckt und als dann 1992 ein Freund
anrief, ob wir mal Vampire spielen wollen, musste ich zuerst lachen, denn unter
dem neuen Konzept der World of Darkness konnte ich mir nichts vorstellen.
Letztendlich halten mich White Wolfs Produkte bis heute fest.
2. Wie gelingt ihnen
das?
Ich bin schon immer ein Spieler und SL gewesen, dem Welten
viel wichtiger als Regeln waren. Zudem, auch wenn ich Action schätze, nicht
zwingend Kämpfe, bin ich eher in der Ecke der Darsteller und Immersionsfreunde
anzusiedeln. Wenn ich taktische Kämpfe mit genau berechneten
Wahrscheinlichkeiten haben möchte, gehe ich auf mein zweites großes Hobby zu –
das Tabletop. White Wolf hat für mich ein ungemein gutes Gefühl, Spielwelte zu
ersinnen und diese interessant zu machen. Einer der großen Faktoren, die mich
halten, ist, dass es keine Schwarz/Weiß-Welten bei Ihnen gibt. Alles besteht
aus Schattierungen von Grau, es gibt kein klares Gut und Böse. Allerdings
sollte ich erwähnen, dass ich mehr und mehr von der World of Darkness nach 16
Jahren am Tisch und 11 Jahren im Live weg bin und mich auf das Aeonversum
konzentriere, also das SciFi/Superhelden-Setting.
3. Du bist ja auch in
diversen Foren aktiv – wie verhältst du dich da bei Diskussionen rund um das
„trve Rollenspiel“ ™? Deine Position sollte ja bei dem zuvor Geschilderten
recht eindeutig sein.
Ah, „True RPG“ – naja, der Begriff bringt mich
genau so zum Schmunzeln wie es True Black Metaller bringen. Ich habe aufgehört,
mit 22 den Leuten vorschreiben zu wollen, wie „richtig“ gespielt
werden muss. Jede Runde hat ihre eigene Dynamik, ihren eigenen Spielstil, ihren
eigenen Habitus. An dem gibt es nichts zu rütteln. Wenn ich natürlich gefragt
werde, ob ich Tipps geben kann, dann antworte ich gerne und helfe auch, aber
betone, dass das mein Spielstil ist, den ich da weitergebe und dass ich nicht
weiß, ob das auch passend für meine Zuhörerschaft ist. Foren haben ein Problem
– sie locken Trolle an. Meine Position ist daher oft die des Zuhörers und
manchmal des advocatus diaboli, der kritische Gegenfragen stellt, wenn wieder
ein selbsternannter Messias des Rollenspiels auftaucht.
4. Foren! Als jemand,
der das Thema Rollenspiel sehr strukturell angeht: Was würdest du sagen, auf
welche 3 deutschen Foren ein Verlag auf jeden Fall ein Auge haben muss, um
immer am Puls der Zeit zu sein?
Nun ja, die Frage ist recht einfach. Tanelorn, Aktion
Abenteuer und rsp-blogs.de. Die ersteren zwei sind auf jeden Fall große
Fundgruben wirklich wertvoller Gedanken (mit aktiviertem Trollfilter), wenn
auch Aktion Abenteuer etwas polemischer an die Themen rangeht, aber das ist ja
auch gewollt. rsp-blogs.de schätze ich, weil sich die Community dort teils sehr
kritische und auch etwas über den Tellerrand schauende Gedanken macht. Ich bin
in allen dreien, lese aber nur ungefähr einmal in der Woche die mir wichtig
erscheinenden Threads.
5. Dein (Euer) Blog
Teilzeithelden sind vor einiger Zeit in der deutschen Rollenspielszene
erschienen und haben sich rasend schnell etabliert. Wie ist euch das gelungen?
Wir sind nun 16 Monate aktiv und haben in der Zeit
tatsächlich eine gewisse Marktdurchsetzung erzielt. Wir versuchen auch gerade
das Blogimage loszuwerden und zu einem echten Webmagazin zu werden. Da wird
sich 2013 einiges tun. Der „Trick“ unseres Erfolges besteht, denke
ich, aus mehreren Teilen. Zum einen haben wir ein großes Team, zur Zeit 16
Mann, von denen jede/r gewisse Aufgaben übernimmt. Wir haben Autoren,
Redaktion, Community-Management und werden bald auch Fotografen anheuern. Zum
anderen gehen wir sehr geplant vor und planen unsere Artikel gute 3 Monate im
Voraus. Ich selbst bin beruflich im Projektmanagement zu finden und habe daher
die eine oder andere Idee gehabt, wie man das Ganze aufziehen kann. Davon
profitieren wir, denke ich. Aber ohne dieses wirklich großartige Team würde das
alles nicht funktionieren. Werbung machen wir auch, massig. Flyer, Anzeigen,
Team-Polohemden, das gehört alles dazu. Vermutlich erreichen wir deswegen auch
eine so große Leserschaft (300-800 am Tag, nach Events deutlich mehr), weil wir
nicht konzentriert auf eine Seite der fantastischen Spiele ausgerichtet sind,
sondern uns bemühen, den generalistischen Blick über alles zu halten. Wir
schreiben sowohl für den Casual Gamer als wie auch den Vollspieleprofi. Und zu
guter Letzt nehmen wir uns trotz des ganzen Herzblutes nicht zu ernst, wie man
hoffentlich an unseren Inhalten sieht.
6. Ein echt großes
Team, wenn man bedenkt, dass die Seifenkiste eine One-Man-Show ist. Braucht ihr
Verstärkung? Was sollen Leute tun, die gerne Teilzeitheld sein wollen?
Das große Team besteht, weil wir den einzelnen nicht zu sehr
belasten wollen. Der Großteil liefert einen Artikel pro Monat, einige wenige
mehr. Bedenke unsere Schlagzahl, wir liefern 3-4 Artikel jede Woche. Alle
müssen recherchiert werden, die meisten haben um die 2000 Worte. Das braucht
Zeit und Arbeit, bis so etwas entsteht. Die wenigsten schreiben das einfach so
herunter. Um ein Teilzeitheld zu werden, benötigt es vor allem Zuverlässigkeit,
Herzblut und der sichere Umgang mit unserer Sprache. Wir haben einige Workflows
etabliert, an die man sich sicher erst gewöhnen muss, die aber letztendlich
genau das machen, was sie sollen: Uns entlasten und Sicherheit geben. Wir haben
gerade einen neuen Autor für LARP an Bord genommen und sprechen mit einem
zweiten. Immerhin haben wir noch den Dienstag und den Donnerstag zu füllen in
der Woche ;)Verstärkung könnte ich mir im
Bereich Wargaming/Tabletop vorstellen. Auch wenn ich selbst ein Tabletopper
bin, fehlt dieses Thema noch gänzlich in unserem Portfolio.
7. Du hast sicher im
Zuge eurer Rezensionen schon unzählige Rollenspielwerke in der Hand gehabt.
Gibt es eines, das heraus sticht?
Zwei würde ich sagen – zum einen das erste deutsche FATE
basierte Rollenspiel, Malmsturm – einfach, weil es in Deutsch das erste ist und
weil das Team sich viel Liebe damit gemacht hat und zum anderen Finsterland.
Ich finde es beeindruckend, wie ein Team ohne großen Verlag im Rücken schon
drei Hardcoverbände herausgebracht hat und alle wirklich gut aussehen und
gleichzeitig tolle Inhalte bieten.
8. Definitiv! Zwei
sehr geile Produkte, denen ich noch Kathy Schads FreeFate in der Stahlbox
hinzufügen wollen würde. Hast du eine Idee wie wir Deutschen wieder von
„Meckerern“ zu „Machern“ werden könnten?
Möchtest Du die diplomatische oder die direkte Antwort? Ich
mach mal die direkte: „Weniger auf den Arsch des anderen schauen, mehr Mut
beweisen, weniger labern und Dinge selbst anfassen“. Projekte wie von den Owlbears
und Tarin zum LL Contest sind großartig, ich glaube auch, dass noch das eine
oder andere Schätzchen im Schrank ruht bei lang gedienten Spielleitern. Das
Fate2Go ist übrigens ein echter Brecher – ich habe es zu Hause auf dem
Schreibtisch liegen, aber es wird erst gelesen, wenn wir den Stapel von
Büchern, die wir für die Verlage rezensieren, abgearbeitet haben. Auf den
ersten und zweiten Blick macht es schon einen wirklich famosen Eindruck. Aber
du verwirrst mich, wo ist Frage 7 geblieben? Etwa abergläubisch?
9. Ha! Im Chat und in
der Liebe ist alles erlaubt. Die 7 habe ich aus Versehen vor der 6 gestellt. Und
du hast es geschafft, ich werde demnächst noch mal eines meiner alten AD&D
2-Abenteuer scannen und online stellen. Aber jetzt bist du wieder dran: Hast du
einen deutschen oder englischen Rollenspiel-Geheimtipp im Internet? Irgendeinen
Blog oder ein Forum, das mehr Leute lesen sollten?
Ich glaube, dass es eine Menge guter Blogs und anderer
Plattformen dort draußen gibt. Mich persönlich stören Blogs, die einen schlecht
formulierten und inhaltslosen Dreizeiler ins Web stellen. Die würde ich schon
mal nicht empfehlen. Einen echten Geheimtipp kann ich Dir nicht nennen, aber
ich genieße in letzter Zeit sehr die Zeit auf http://www.malspoeler.de/.
Ich finde die psychotische Möwe sehr erheiternd. Wen ich auch gerne lese, aber,
so muss ich zugeben, da muss man sich erstmal durch die Textwand durchbeißen
und den Schreibstil verstehen lernen, ist http://zornhau.rsp-blogs.de/. Der Mann hat einige gute
Gedanken, auch wenn ich nicht immer mit ihnen konform gehe. Aber ist das nicht
unser Daseinszweck? Uns zu entwickeln, dadurch, dass wir andere Sichtweisen
nachvollziehen und so unseren Horizont erweitern?
10. Nix da!
Schlusswörter gibt es erst dann, wenn ich es sage! Also nutze bitte jetzt die
Chance,
ein paar Worte an das „Volk“
zu richten, die ich fett markieren und rot einfärben werde…
Ähh……….Weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen!
Scherz beiseite – Worte ans Volk also. Lasst Euch nicht zu sehr von dem ganzen
Gerede rund um die Rollenspieltheorie und Old School/New School, Immersion und
Eskapismus, ROLLenspieler und RollenSPIELER verwirren. Spielt, wie es für Eure
Runde das Richtige ist. Findet das selbst heraus. Lest, um Euch Ideen zu holen,
scheut Euch nicht, den Rat anderer anzunehmen – aber setzt es für Eure
Spielgemeinschaft passend um. Was richtig ist, definiert Ihr, nicht irgendein
erleuchteter Kopf im Web oder Buch. Ach ja, und spendiert den Teilzeithelden
einen Kaffee! Gehen Sie weiter, das sind nicht die Droiden, die Sie suchen!

Dreieich Con 2012

In knapp einer Woche ist es wieder so weit – die „Saison-Abschluss-Con“ in Dreieich bei Frankfurt öffnet ihre Pforten und – erstaunlicherweise – bin ich mit dabei (zumindest am Samstag sicher). 
Meine Spielrunde ist angemeldet und online. Fester Plan ist es, eine Runde Warhammer Fantasy zu spielen, mit „Backalive“ einen LL-Charakter zu erstellen, etwas den Mantikore-Stand zu unterstützen und viel zu quatschen. Mal schauen in welcher Gewandung ich antrete – wird vermutlich (zwecks schneller Identifizierung) mein Tanelorn Shirt sein.
Hoffe euch alle dort zu sehen – bis denne!

Against the Slavelords

Das ist mal eine interessante „offiziell“ Old-School-Neuigkeit!
Die 4 Abenteuer der Sklavenhändler-Reihe für AD&D 1 (also problemlos mit Labyrinth Lord spielbar) werden am 18. Juni 2013 als Hardcover neu aufgelegt werden.
Zusätzlich zu den Reprints der 4 Abenteuer wird es ein neu geschriebenes Einleitungsabenteeur geben – leider steht nirgends wer das nun verzapft hat. Man darf gespannt sein, ob WotC konsequent sind und einen der „alten TSR-Recken“ damit beauftragt haben, oder ob sich ein Schreiber einer anderen Generation daran versucht hat. Nächste Frage – nehmen sie die Einzelabenteuer für ihre Version oder die leicht modifizierte Zusammenfassung aus dem Jahr 1986?
Auf jeden Fall ein Muss auf meinem Einkaufszettel.
Zur Info:

{Deadlands] Die Toten der Prärie (Interview mit Uli Lindner)

Ich habe mir kurzerhand Uli Lindner geschnappt, den Autoren des demnächst erscheinenden Deadlands-Abenteuers „Die Toten der Prärie“. Mal sehen, was ich ihm alles entlocken kann…

… und Captain Uhrwerk habe ich gleich die Erlaubnis aus den Rippen geleihert, das Cover spoilern zu dürfen. Sauber! Das Wetter passt auf jeden Fall schonmal zur Jahreszeit.

1. „Die Toten der Prärie“ – kann ich auf Untote schließen, oder sind die Toten wirklich tot?
Die Toten sind äußerst tot. Und das Aufgebot muss aufpassen, dass es nicht auch noch dazu gehört.
2. Aber „Prärie“ ist doch eine verlässliche Größe, oder? Also eine weite
Ebene, brütende Hitze, vorbeiwehende Präriegrasbüschel und schnelle
Colts?
Na klar, das Abenteuer spielt im weiten Montana. Neben deinen genannten
Punkten spielen natürlich auch noch Indianer und tapfere
Frontier-Siedler eine Rolle.
3. Ganz sicher keine Untoten? Nicht ein einziger?
Nein, außer im Aufgebot ist einer drin.
4. Zurück zu deiner letzten Antwort: „Weites Montana“ – welche Siedlung ist denn in der Nähe? Oder spielt das Abenteuer wirklich fernab jeder Zivilisation?
Zum Zeitpunkt des Abenteuers ist da keine größere Siedlung in wirklicher
Nähe, zumal das Dörfchen direkt an der Grenze zu den Sioux Nations
liegt. Hier würden nur Verrückte siedeln.
5. Ohne zu viel zum Inhalt zu verraten – worauf liegt der Fokus des Abenteuers? Interaktion? Kämpfe? Settingtourismus? …?
Vor allem viel Nachforschung und Interaktion, das Aufgebot muss in einem
nicht zu freundlichen Umfeld ohne großes Blutvergießen Licht in das
Dunkel des Abenteuers bringen. Aber auch Revolverhelden kommen auf ihre
Kosten, denn wenn das Geheimnis erstmal gelüftet ist, muss man so
manchen Gegner mit Blei vollpumpen.
6. Mit Blei vollpumpen ist immer gut! Ich ahne einen cleveren Lindner-Twist am Horizont, deswegen bohre ich an dieser Stelle nicht weiter nach – vielleicht kannst du aber die Ausgangssituation noch kurz schildern. Wie schlittert das Aufgebot ins Abenteuer?
 Es wird von einem Gesetzeshüter (gleich ob aus Nord- oder Südstaaten)
angeheuert, um den wichtigen Zeugen eines Verbrechens aufzutreiben. Der
hat seine eigenen Sünden längst bereut und sich einer fanatischen Sekte
angeschlossen, die eben in Montana ihr gelobtes Land gesucht hat. Und
eben jenen Mann muss das Aufgebot überzeugen, dass er freiwillig aussagt
– also bringt der Holzhammer hier schon mal gar nix.
7. Okay – kommen wir zu den Rahmenbedingungen. Wir kommt es dazu, dass du einfach so ein Abenteuer für Deadlands in deutscher Sprache schreiben und Uhrwerk dieses veröffentlichen darf? Ist geplant, das Abenteuer ins Englische zu übersetzen?
Patric und ich hatten uns irgendwann letztes Jahr mal darüber
unterhalten, dass ich auch gerne was für andere Systeme machen würde.
Und da ich selbst gerne Deadlands spiele, fiel uns auch das ein. Patric
hat dann einfach mal bei Shane Hensly nachgefragt, ob ein deutsches
Abenteuer denkbar wäre. Er hat das bejaht und das Exposé abgesegnet und
somit hatten wir grünes Licht. Es ist möglich, dass das Abenteuer auch
auf Englisch übersetzt wird und wir hatten schon entsprechenden Kontakt
mit Pinnacle, aber erstmal wird es nur auf Deutsch veröffentlicht und
dann gucken wir weiter. In Hinblick für eine englische Veröffentlichung
(wofür eine Anpassung von Deadlands Classic auf Deadlands Reloaded nötig
wäre) haben wir aber schon mal das Artwork in Farbe geordert.
8. Wieso ausgerechnet Deadlands?
Weil ich schon als Kind unglaublich gerne Western-Filme geguckt hab,
gerade die etwas lustigeren aus Italien. Und mit Zombies ist alles
nochmal besser.
9. Ist das ein einmaliges Projekt oder werden wir in Zukunft weitere deutsche DL-Abenteuer sehen? Sprich: Ist von deiner Seite aus etwas geplant oder wäre Patric offen für Exposés? (Keine Angst – ich hege da keine Ambitionen, aber ein geiles West-Abenteuer von Zornhau beispielsweise würde ich mir schon zulegen.)
Prinzipiell können wir uns weitere Sachen vorstellen. Ich hab auch schon
die Idee für eine Fortsetzung des aktuellen Abenteuers in der
Schublade. Und auch für Exposés sind wir da offen. Aber generell gilt
natürlich, dass wir jetzt erstmal den Erfolg des Abenteuers abwarten
müssen, bevor wir da mehr sagen können.
10. Ich bin ja ein „sucker for cool illus“. Wer war denn künstlerisch alles an deinem Abenteuer beteiligt?
Die Bilder und das Cover sind von Florian Stitz, die Karten von Daniel Jödemann. Das könnte noch interessant sein
11. Hört sich alles ausgesprochen gut an. Ist gekauft. Vielen Dank für deine Zeit und viel Spaß bei den US-Wahlen. Aber eine letzte Frage habe ich doch noch: Wie sieht es mit Untoten in deinem Abenteuer aus?
Es gibt ungefähr so viele Untote, wie wir fertige Produkte von dir erhalten haben, die du uns vor Ewigkeiten versprochen hast.
12. Oh, prima! Also schonmal mindestens 5 für die Kyrbluthaven-Reihe und noch 2 für die Beiträge zu einem Magazin-Geheimprojekt. Nicht übel! Warum heißt das Abenteuer nicht direkt: „Zombie-Invasion im Wilden Westen“?
Herr Mehlem, lassen sie lieber mal fette Quallen und muskelbepackte
Gladiatoren rüberwachsen, statt uns mit Kleinkram für Magazine
abzuspeisen! Sonst schicken wir die auf Texteintreibungs-Inkasso vorbei. Aber lassen wir die Insider damit dann mal lieber, die dürften außer uns niemanden interessieren.
 

Rätsel: Woher stammt diese Auffassung von "Spielleiter"?

Na, was denkt ihr? Welches System gibt dieses Selbstverständnis von „Spielleiter“?

„Als Spielleiter gleicht Ihre Verantwortung der eines Regisseurs bei einem großen Spielfilmprojekt. Glücklicherweise sind in Ihrem Fall die benötigten Utensilien literarischer und fantasievoller Natur, sodass Sie auch ohne einen Etat von mehreren Millionen Dollar aktiv werden können. Nötig sind hingegen schon etwas Hirnschmalz und Erzählkunst. Als SPielleiter müssen Sie schon etwas leisten, um aus dem Kampagnenrahmen dieses Buches eine lebendige Welt aufzubauen. Möglicherweise ist es hilfreich, wenn Sie die verschiedenen Elemente eines Films im Hinterkopf behalten.“

… mal sehen, vielleicht kann man dieses kleine Rätsel zur Serie ausbauen.

[Interview] Patric Götz (Verlagschef Uhrwerk)

Nachdem ich gestern abend bei „Lasco – Die Faust Gottes“ bestens unterhalten wurde und es doch eine gewisse (Familien-)Ähnlichkeit zwischen Bruder Gladius und Patric Götz, dem Verlagschef von Uhrwerk gibt, bin ich spontan inspiriert, von den 12 Interviews, die ich noch auf Halde liegen habe, den jungen Mann aus Köln/Erkrath vorstellen.
Weswegen er hier gerade jubelt, wird wohl immer sein Geheimnis bleiben, vielleicht hat ja der FC aus Versehen mal wieder eine Bude gemacht…
Ein paar nette kleine Infos konnte ich „Silent Pat“ dann doch entringen – aber lest selber:
1. Patric – schildere
doch mal bitte kurz deinen Weg ins Rollenspiel.
Ich habe vor einer halben Ewigkeit bei einem Freund das Buch
„Der Hexenmeister vom flammenden Berg“ entdeckt und war sofort davon
fasziniert. Als ich raus bekam, dass es davon noch mehr gibt, bin ich sofort in
die örtliche Buchhandlung gerannt, aber die hatten nur eine andere Art von
Spielebüchern – also habe ich mir „Der Berg der Spiegel“ aus der
„D&D – Abenteuer ohne Ende“-Reihe gekauft und in dem Buch war hinten eine
Werbung für die rote D&D Box drin…
Der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt.
2. Jetzt aber raus
damit – wir gerät man als Spieler der roten D&D Box in die Fänge von DSA?
Indem man nicht genug bekommt und auch andere Spiele
ausprobiert. Die DSA-Basis Box kam für mich recht kurz nach der D&D Box
aber ich bin D&D bis inkl. D&D 3.5 immer treu geblieben.
3. Du hattest aber im
Bereich DSA die eine oder andere „Position“ inne. Wie kam es dazu?
Das passierte über Myranor. Ich war damals mit Jörg Raddatz
und Heike Kamaris befreundet und war in der Testspielrunde für das erste
Myranor Abenteuer „Palast der goldenen Tiger“. Seitdem bin ich ein
Fan von Myranor. Als dann klar war, dass Fanpro Myranor nicht fortsetzt, habe
ich mich bei Ulisses darum gekümmert, dass wir die Lizenz bekommen und das war
der Auslöser für alles, was danach passiert ist.
4. Du schreibst von
„Ulisses“ und „wir“ – wie bist du denn als stinknormaler
Rollenspieler in die Verlagsschiene gerutscht?
Ich habe nach meiner Ausbildung und meinem Zivildienst eher
zufällig als Verkäufer bei „Welt der Spiele“ angefangen. Das war damals einer
der Rollenspiel-Großhändler, den es mittlerweile leider nicht mehr gibt. Von
einem der Chefs habe ich dann zusammen mit dem Spielzeit Verlag die
Deadlands-Lizenz übernommen. Die wir ja nach einer kleinen Auszeit immer noch
beackern.
5. Das Stichwort
„Deadlands“ merke ich mir mal für später – wie kam es von der Deadlands-Lizenz
zu deinem DSA Engagement? Der Weg scheint doch immer noch ein weiter gewesen zu
sein?
Ist ein Fall von „zur rechten Zeit an der richtigen Stelle“
sein, denke ich. eine lange Zeit in einer der Spielzeit-Läden und habe dann
irgendwann bei Ulisses angefangen, als die Leute für Verkauf und die deutsche
Version von den Sammelkartenspielen „A Game of Thrones“ und „Call of Cthulhu“
brauchten. Bei den beiden Kartenspielen war ich schon vorher recht engagiert,
habe Turniere veranstaltet etc…
Darüber habe ich auch Markus Plötz kennen gelernt.
es ist wirklich alles eine Kette von Zufällen (oder
Schicksal – wenn einem das lieber ist).
6. Kurze
Zwischenfrage – mittlerweile bist du ja nicht mehr bei Ulisses, sondern hast
dein eigenes Label Uhrwerk. Was sagst du den Leuten, die den Unterschied immer
noch nicht kennen?
„Uhrwerk“ ist eine vollständig eigenständige Firma und kein
„Unterlabel“ oder Marke von Ulisses. Nichtsdestotrotz arbeite ich sehr eng und
gut mit Ulisses zusammen. Bei Myranor, Tharun aber auch beim allgemeinen
Vertrieb meiner Produkte etc.
7. Genau danach hätte
ich jetzt gefragt – wie frei bist du in der Entwicklung von Myranor und Tharun?
Natürlich muss Ulisses alle Texte freigeben, aber das ist
auch ihr gutes Recht! Die Zusammenarbeit ist aber sehr einfach und
unkompliziert.
8. Um mal die nächsten
Monate zu überblicken – erscheint für die beiden DSA-Settings noch irgendetwas
bis Ende des Jahres? Beispielsweise ein erstes Tharun-Buch?
Ende DIESEN Jahres wird wohl noch die Fortsetzung von
Knochenblei – „Sumublüten“ erscheinen, wenn nix dazwischen kommt
Das erste Tharun Buch wird wohl eher Anfang 2013 kommen.
9. Zurück zu
Deadlands (ja, ich habe es mir wirklich gemerkt) – was sind da die nächsten
Veröffentlichungen? Ja, es darf auch gerne auf Hölle auf Erden eingegangen
werden; gerne aber auch auf DL Classic.
Für Deadlands Classic kommt als nächstes das Abenteuer „Die
Toten der Prärie“ von Uli Lindner. Das geht diese Woche noch ins Layout. Danach
wird dann Smith & Robards kommen.
Für DL: Hell on Earth kommt natürlich erstmal das
Grundregelwerk.
Alle drei Bücher werden wohl im ersten Halbjahr 2013 kommen.
10. Ich bemerke
gerade, dass es schwer wird, mein Format von 9-11 Fragen einzuhalten. Auf zum
Endspurt: Als Verlagschef bekommst du doch sicher hunderte von Mails pro Tag
mit Abenteuerexposés und Anfragen potentieller Autoren. Plauder doch mal aus
dem Nähkästchen.
Puh… sooo viele Emails sind das gar nicht.
Natürlich kommen diese Emails schon, aber in einer Menge,
die man auch abarbeiten kann.
Durch eine dieser E-Mails (oder Anrufe – ich weiß nicht mehr
genau was als erstes kam) haben wir z.B. CONTACT gemacht.
10.1 Was sollte man
denn tun, wenn man tatsächlich Lust hätte, etwas zu den Uhrwerk-Systemen
beizutragen?
Tatsächlich ist eine E-Mail mit einer relativ formlosen
Bewerbung der beste Weg. Erfahrung mit einem oder mehreren unserer Systeme ist
dabei natürlich hilfreich.
11. Danke für deine
offenen Antworten – nun ist es an dir,
ein
paar Worte an das „Volk“ zu richten, die ich fett markieren und rot einfärben
werde…
Öhm….
„Gib‘ deine verd****** Texte ab, Moritz!!!“
 Äh, ja – mal sehen…

Mr. Bistro

Ein unfassbar geiler PodCast, bei dem man oft nicht weiß ob man lachen oder weinen soll, in dem man viel über amerikanische Mütter lernt und zwei kluge Menschen in Form eines Vorstellungs-Podcasts ihre Vergangenheit reflektieren.
Absoluter Hörtipp meinerseits – Folge 55 des Plaid Hat Games-Podcasts!
Colby Dauch, der Chef von PHG und Erfinder von Summoner Wars interviewt „Mr. Bistro„, den Erfinder des bei PHG erschienenen Dungeon Run.
… und wer es schafft, die Titelmelodie zu hören, ohne stupide zu kichern oder zumindest schief zu grinsen, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen!

[Dämmerstunden] Hinter dem Spiegel

Weiter im Text – ich versuche mich ein viertes Mal mit den Dämmerstunden gepflegt zu gruseln.
Hinter dem Spiegel hat von allen angetretenen Abenteuern mal locker den einfachsten Plot – dem kann sogar ich folgen. Eine Fee ist gefangen und versucht mit Hilfe der Helden aus ihrem Gefängnis zu entkommen. So weit so einfach.
Zurück zum Ziel mich oder meine Spieler zu gruseln – das Abenteuer beginnt mit kopflos (also schon mit Kopf – eher „konfus“) herumrennenden Schaustellern, die vor einem schwarzen Killerkaninchen flüchten. Sorry, aber das hat schon in der weißen Fassung bei „Ritter der Kokosnuss“ nicht funktioniert. Wenn ich mich einnässe, dann höchstens vor Lachen. Sorry, aber „Horror“ ist was anderes. Da wäre das andere „kopflos“ schon horro-mäßiger gewesen.
Und genau in dieser Szene schlägt DSA mal so richtig zu. Die Begegnung mit dem Kaninchen eröffnet neue Dimensionen des „Aktionen-der-Spieler-Entwertens“ und schlägt selbst die Tatsache, dass Borbel nicht einmal Werte hat und kein Gegner, sondern ein plot device ist.
Das Karnickel greift irgendeine  Tussi an – wollen die Helden es planieren, so werden ca. 2756886 hochmagische Gründe genannt warum es ihnen nicht gelingt, sondern das Biest einfach abhaut. Halten sie die Füße still, so tritt irgenein anderer Handaffe dazwischen und das Biest haut einfach ab. Supi!
Achtung! Ab hier könnten Infos stehen, die man als potentieller Spieler nicht lesen möchte!
Das eigentliche Abenteuer dann ist recht „geradeaus“, bietet aber sicher einige interessante Szenen. Lustig finde ich die Idee, die Helden in einen Alptraum zu versetzen, aus dem sie scheinbar aufwachen und sich in einem zweiten Alptraum befinden, der sich allerdings erst im Laufe der Zeit als ein solcher erweist.
… stellt sich noch jemand außer mir die Frage, warum die Fee ihre potentiellen Befreier ausgerechnet durch Alpträume jagt? Geht da nicht was Freundlicheres? Aber wahrscheinlich habe ich nur etwas Wichtiges überlesen. Vor allem das untote Eichhörnchen, das die Helden auf einem Baum jagen müssen, würde bei jeder Runde, die ich kenne mehr nach Buster Keaton als nach Freddie Krueger aussehen – zumal ungefähr 90% aller Rollenspieler in meinem Bekanntenkreis den verdammten Baum einfach abfackeln würden.
Genial ist eine kurze Sequenz, in der die Spieler ein Rollenspiel im Rollenspiel spielen müssen. Das gefällt mir echt gut – inklusive Rollenkärtchen – da fühle ich mich gleich wie in der Schule. Aber ohne Witz. Die Idee ist super.
Mit der richtigen Beschreibung könnte auch die abschließende Szene hinter dem Spiegel gut rüberkommen. Auf einer runden gläsernen Fläche geht es ordentlich zur Sache – wer runterfällt stürzt und stürzt und stürzt und kracht dann irgendwann auf die Unterseite der Fläche. Das ist gerade beim ersten Mal sicher sehr schön überraschend.
Sollte mich irgendjemand zwingen DSA-Forums-Noten zu vergeben, hätten wir hier wieder 3 von 5 Sternchen vorliegen. Die Struktur des Abenteuers gefällt mir gut, ebenso einige Szenen, aber die Karnickelsache kann ich echt nicht verzeihen. Sorry! Und wenn man ehrlich ist, hat auch die Alptraumsache einen soooooo langen Bart, was hier nur durch die doppelbödige Konstruktion etwas gerettet wird.
Insgesamt ist die Anthologie wirklich gelungen, aber so unfassabr gruselig ist sie nun wirklich nicht – ich würde sie eher als eine etwas düstererer Variante der Märchenanthologien sehen wollen. Gute bis sehr gute Abenteuer mit sehr gutem Lektorat – da gibt es Schlimmeres, was man mit 20 Euro anstellen könnte.

[Interview] Andreas Schnell (Heredium, Minotauren)

Nächster „Schaffender“ in meiner Reihe ist Andy Schnell – den meisten bekannt als Autor von Heredium, der mittlerweile aber mehr und mehr ins Roman-Fach „abgleitet“…
1. Andreas- schildere
doch mal bitte kurz deinen Weg ins Rollenspiel.
Anfang der 1980er Jahre kam ich das erste Mal in Berührung
mit Rollenspiel. Damals mit der ersten Edition von AD&D. Ich hatte damals
einen Freund, der ein paar Jahre älter war und in Frankfurt einen Laden für
Bücher, Rollenspiele & Co. aufgemacht hat. Anfangs war es schwer, ein paar
vernünftige Leute zusammenbekommen, aber nach eins bis zwei Jahren gab es eine
Stammgruppe, mit der wir Jahre gespielt haben. Ich meist als SL.
2. Ich kenne es noch
aus den 80ern, dass man längere Zeit an „System“ kleben blieb und nur
sehr wenig nach links und rechts geschaut hat. War das bei euch auch so?
Auf jeden Fall. Wir waren Hardcore-D&D Spieler. Alles
andere – besonders DSA – war vollkommen verpönt. Ich habe tatsächlich erst rund
10 Jahre später die ersten Ausflüge in andere Systeme unternommen. Das waren
dann meist Nischensysteme, um so einen Kontrast zu D&D zu bekommen.
3. Was passierte
alles noch zwischen den „AD&D-Jahren“ und der Entstehung von Heredium,
durch das du bei den meisten Lesern bekannt sein solltest?
D&D in den verschiedensten Editionen war eigentlich
immer mein Haus- und Hofsystem. Es gab da immer wieder Ausflüge aber dem
D&D-Multiversum bin ich sehr lange treu geblieben. Wie es als SL so ist,
beginnt man irgendwann seine eigenen Geschichten und Abenteuer zu spinnen. So
hab ich eigentlich den Einstieg in ein engagiertes Schreiben gefunden. Anfangs
kleine Geschichten, dann immer länger. In der Zeit sind einige Romane
entstanden, von denen ich ein paar tatsächlich noch in der Schublade habe, die
man aber keinem zeigen kann. Bevor ich dann wirklich angefangen habe an
Heredium zu arbeiten bzw. an dem Vorläufersystem, habe ich aber ein paar Jahre
Rollenspiel aus den Augen verloren bzw. nur noch sehr sporadisch betrieben.
4. Heredium ist aber
nicht nur vom Setting, sondern auch von den Regeln her eher „D&D-fern“-
Wovon hast du dich stattdessen inspirieren lassen?
Man muss dazu ja sagen, dass ich Heredium ja nicht alleine
entwickelt habe. Da gab es vor allem Alexander Malik, der einigen von Degenesis
und einigen anderen Projekten bekannt sein dürfte. Wir haben Anfang der 2000er
Jahre gemeinsam an einem System gebastelt: „Caligis“. Das Ding war
eigentlich auch schon fertig, aber kurz vor der Veröffentlichung kam ein
anderes System auf den Markt, dass unseren sehr ähnlich war. Da haben wir
entschieden es nicht zu veröffentlichen. Caligis war dann eigentlich auch der
Vorläufer für Heredium. Für meinen Teil kann ich sagen, dass ich mich von der
Realität habe inspirieren lassen. Die ist – zumindest wenn man richtig
hinschaut – sehr viel spektakulärer und grauenhafter, als es Filme oder Bücher
jemals sein könnten.
5. Du hast vor
einiger Zeit auf Facebook ganz vage von einem neuen System geschrieben, das du
im Hinterkopf hättest. Ist in die Richtung etwas geschehen?
Ja, ich habe da tatsächlich ein wenig mit experimentiert. Es
ist aber noch nichts dabei herausgekommen, was vorzeigbar wäre. Die Arbeit an
Rollenspielen musste in den letzten Jahren aber auch stark zurückstecken, was
vor allem an meiner Arbeit an Romanen liegt. Darüber hinaus arbeite ich aber
auch wieder mit Alexander Malik zusammen. Er hat mit „Fehdefeuer“ ein
sehr schönes System am Start, das kurz vor der Fertigstellung steht. Dort werde
ich mich in Zukunft ein wenig stärker einbringen.
6. Okay, du hast es
geschafft und ich muss einfach nachfragen – darfst du spontan etwas zu
„Fehdefeuer“ erzählen, oder muss ich da Malik ausquetschen?
Ich könnte da einiges zu erzählen. Ich bin auf jeden Fall sehr
begeistert von dem Setting. Für Details solltest Du aber auf jeden Fall Malik
ansprechen.
7. Zurück zu dir. Du
hast schon die Romane angesprochen. Was gibt es da aus Vergangenheit und
Zukunft zu berichten?
Da läuft es auf jeden Fall auf Hochtouren. Es sind zwei
Romane fertig, die auf Veröffentlichung warten. Bei dem einen handelt es sich
um eine Geschichte, die eher im literarisch-zeitgenössischen Spektrum
einzuordnen ist und unter Umständen für den Harcdcore-Fanatsy-Fan nicht so
interessant ist. Der andere Roman „Tage des Niedergangs“ ist der
Auftakt zu einer Serie, die beim Mantikore-Verlag erscheinen wird. Ich bin von
der Geschichte sehr begeistert und bei den Lesungen, die ich zu dem Thema
bislang hatte, kam es sehr gut an. Erscheinen wird es – soweit ich weiß – zur
nächsten RPC.
8. Bei einer solchen
geplanten Serie – weißt du dann jetzt schon grob wie die gesamte Reihe
verlaufen wird, oder setzt du dir Zwischenziele und gehst dann „mit dem Flow“?
Ich sage es mal so: die groben Eckpfeiler der Story stehen
schon aber ansonsten gehe ich mit dem Flow. Allein bei dem ersten Buch gab es
schon ein paar ulkige Wendungen, die in dieser Form im Exposé nicht vorgesehen
waren.
9. Auf der MantiCon
meintest du, du hättest Lust ein Labyrinth Lord-Abenteuer mit mir zu schreiben.
Sollen wir uns mal an einen kleinen 16-Seiter wagen, den man zum
Gratisrollenspieltag drucken lassen könnte?
Auf jeden Fall. Ich bin dabei!
10. Dann kriegst du
in den nächsten Tagen eine Mail und jetzt die Chance,
ein paar Worte an das „Volk“ zu richten, die ich fett markieren und rot
einfärben werde…
Freu mich drauf. Ansonsten kann ich nur sagen: Kauft mehr
Bücher, am liebsten beim Buchhändler um die Ecke und das Sahnehäubchen wäre es
natürlich, wenn ein Titel von mir dabei wäre.