[Kurz-Rezi] David – Die Bestie im Inneren

Heute wage ich mich in Gefilde, die ich sonst selten betrete und gebe den Marcel Glgnfz-Ranitzki. Grund dafür ist ein Buch, das ich auf der Buchmesse gekauft habe – im Zuge der gegenseitigen „Befruchtung“ des Mantikore-Verlags und des Schüppler-Verlags.

Auf zu einer kurzen aber knackigen Besprechung eines wirklich unterhaltsamen Romans aus dem weiteren Shadowrun-Umfeld.

Titel: David – Die Bestie im Inneren
Autor: Marcus Strobel
Verlag: Schüppler-Verlag
Preis: 12,95€
ISBN: 978-3-942289-02-3

Vorweg – Außer einem groben Plot werde ich auf eine inhaltliche Beschreibung verzichten – will ja schließlich niemandem den Spaß nehmen.

Ich zäume das Pferd mal von hinten auf, um etwas vom klassischen Rezensions-Schema wegzukommen, das ich mir für Fantasy-Produkte angewöhnt habe:

Das Buch ist richtig unterhaltsam! Es hat Spaß gemacht zu lesen, las sich frei von der Leber weg, die Sprache ist absolut zum Genre passendanten, und die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und wachsen einem richtig ans Herz.

Gerade Letzteres ist aber in meinen Augen das Hauptproblem, denn der Roman bemüht sich aufrichtig, „krass“ zu sein, was ihm auch in den meisten Momenten gelingt, dazu passt der Schluss leider nicht. Lest den Roman und ihr werdet wissen, was ich meine. Schade, eine verschenkte Chance mal so richtig zu rocken, aber dafür bietet sich die Chance eines zweiten Teils.

Was, zum Henker, macht denn diese merkwürdige Rezension auf einem Rollenspielblog? Klare Antwort: Die zweite Hälfte des Romans liest sich extrem wie ein Shadowrun-Roman. Hälfte1 laviert irgendwie etwas unentschlossen zwischen einer nüchtern erzählten Außenseitergeschichte und einem lässigen Tarantino-Metzler. Erstaunlicherweise gefallen mir hier die leisen („verlorenen“) Momente besser, als die, in denen Adrenalin fließt und Blut spritzt.
Gewalt ist ein großes Thema im Roman, wird aber nie übertrieben geschildert, aber schon so, dass man merkt, dass der Autor auch schonmal was auf die Omme gekriegt hat und sich gut in beide Seiten der Konflikte hineindenken kann. Hut ab vor den guten Action-Szenen (die allerdings – und das ist absolut gut so – beileibe nicht so heftig waren, wie sie mir im Vorfeld geschildert wurden).

So! Jetzt ist es an der Zeit zum Plot zu kommen – wie angekündigt nur ganz oberflächlich, um nichts Wichtiges vorweg zu nehmen.

Mit David stimmt etwas nicht – er lebt in einer entfremdeten Welt und arbeitet an einer Arbeitsstelle, wo anscheinend auch niemand Interesse an seinen Mitmenschen hat. Schnell erfährt man, was es mit David und der „Bestie im Inneren“ (Ich persönlich hätte diesen Zusatz im Titel ja lieber weggelassen.) auf sich hat. Eher unvermittelt lernt er gerade auf der Arbeit ein Mädchen kennen, das sich augenscheinlich für ihn interessiert. Mit diesem Mädchen und einem Kumpel sitzt er in einer Hafenkneipe, als der Freund brutal entführt wird und sowohl Stimmung als auch Handlung des Buches total kippen. Das Kippen der Handlung macht richtig Spaß, denn der Rest des Romans ist ein absolut reinrassiger „Run“ in die „Festung des Feindes“, um den Kumpel rauszuhauen.

Etwas unverständlich gibt es ab hier zwar deutlich mehr Action, aber die Stimmung des Romans hellt sich im merkwürdigen Kontrast dazu auf. Es wird gewitzelt, es gibt coole Sprüche, ja sogar romantische Szenen…
Keine Ahnung, warum dann vor dem Punkt, an dem alles kippt, so eine düstere Stimmung gemalt wurde. Die Welt kommt auf jeden Fall wirklich sehr trostlos und düster daher und erinnert stark an unsere Welt des Jahres 2010 in ihren schlechteren Momenten.

Eine weitere Merkwürdigkeit ist ein Nebenhandlungsstrang mit einem Mordermittler und einem Fernsehreporter, die sich permanent kabbeln und gegen Ende eine unsichere Allianz eingehen. Mir persönlich gefallen die Charaktere hervorragend und ich habedie ganze Zeit darauf gewartet, dass ihr Handlungsstrang irgendwann dem Hauptstrang zugeführt wird, was aber nie so recht passierte. Zu Beginn hatte ich durch die scheinbare Wichtigkeit dieses Nebenschauplatzes sogar irgendwie die Erwartungshaltung aufgebaut eine Art Krimi serviert zu bekommen, was sich aber in der Form nicht erfüllte.
Auf die jetztige Art und Weise laufen die beiden irgendwie ins Leere und man fragt sich, was sie im Roman zu suchen haben. Meiner Ansicht nach hätte es hier nur zwei Optionen geben können: Die Jungs komplett rauslassen oder ihnen gegen Ende eine richtig wichtige Rolle geben und sie an der Schlachtplatte beteiligen.
Warten wir mal auf den (vermutlich) geplanten Nachfolgeroman…

Ich habe ja die Bottom-Up-Rezi schon mit dem Fazit begonnen, dann kann ich es mir an dieser Stelle sparen.

Wen ihr also einem sympathischen „kleinen“ Autor eines sympatischen kleinen Verlags etwas unter die Arme greifen wollt und gleichzeitig drei Abende lang eine wirklich schön konstruierte Geschichte irgendwo im Grenzbereich zwischen lakonischem Zukunfts-Film-Noir und einem handfesten Shadowrun-Roman lesen wollt – greift nur zu! Bestellen könnt ihr (demnächst) bei Amazon. Zumindest solltet ihr mal auf der Seite des Autoren reinschneien – das hat noch keinem geschadet.

Die SPIEL 2010 – Tag 3

… oder auch „Von zermatschten Schnurrbärten und reitwütigen Halblingen“.

Gestern (Samstag) war mein zweiter und letzter Tag auf der SPIEL in Essen und wie immer gab es irgendwie keine so richtig ruhige Minute zum Durchschnaufen.

Mal sehen, was mir noch als „wichtiges“ Ereignis im Gedächtnis geblieben ist – bei so vielen Eindrücken schaltet mein Gehirn leider immer irgendwann ab.

Es war toll Christian Kennig, den Autor von Dungeonslayers kennen zu lernen. Ein unglaublich optimistischer und freundlicher Kerl, der dem Begriff „positive Aufregung“ eine völlig neue Dimension verleiht. Schade, dass wir nicht lange quatschen konnten, aber er hatte ja mit DS-Promo am Uhrwerk-Stand genug zu tun. Mal sehen, ob er damit entscheiden in den Kampf DUNGEONSLAYERS vs. BARBARIANS OF LEMURIA eingreifen konnte…

Ganz vergessen habe ich, zu erwähnen, dass ich mich sehr gefreut habe, am Donnerstag Thomas Biskup zu treffen, der mit in den 90ern mit ADOM viele schöne Stunden bereitet hat. Ich bin also gespannt, wie sein neues Projekt Hexer und Helden weitergeht und hoffe, dass sein „real life“ ihm mal wieder Zeit bietet, daran weiterzubasteln.

Als dritten und damit fast schon letzten Menschen, den ich „neu“ getroffen habe, ist natürlich Talamar zu nennen, der Kerl, der viel Arbeit auf sich nimmt, um das DnD-Gate am Laufen zu halten. Nochmal danke dafür!

Schade war, dass ich das DORP-TV-Interview vergeigt habe, aber „Praktiker“, der ich bin, habe ich es vorgezogen, eine kleine Runde LL für nette Leute zu leiten, als mit netten Leuten über Rollenspiel zu quatschen. Ich bin aber ganz sicher, dass Nic seine Sache viel besser gelöst hat, als ich es je hätte tun können und freue mich auf die in den nächsten Tagen eintrudelnden DORP-Videos. Die bilden immer mein Nach-Messe-Highlights.
Sorry, liebe DORPisten, ich werde euch auf der nächsten gemeinsamen Con ein Kaltgetränk eurer Wahl spendieren…

Die LL-Runde war eine mehr oder weniger sponane Angelegenheit, auf die ich nicht im Geringsten vorbereitet war, so gab es kein Mumojumbo wie: Spielleiter mit Abenteuer auf Papier und Spielleiterschirm, Charakterbögen, genug Würfel oder gar Tische oder Stühle.
Der wahre Old-Schooler braucht diesen ganzen Schnickschnack nicht – zur Not hätten wir die Kämpfe auch mit Papierschnitzeln abgewickelt…
Ich entschied mich als „Das goldene Tal“ zu leiten – und zwar für Marcus, seine brutal metzelnde Freundin und ein mit den beiden befreundetes Pärchen, sowie Western City-Jörg und RSP-Blogs-Karsten. Wie immer musste ich feststellen, dass Frauen einfach die blutrünstigeren Old-Schooler sind und es machte kaum einen Unterschied, ob der brutale Kämpfer mit flaumigem Kinnbart, oder der Kämpfer mit Schnurrbart sich mit seinem Zweihänder auf die (meist) vielbeinigen Gegner stürzte.
An denkwürdigen Momenten gab es natürlich Jörgs Halbling Johannes, der blindwütig alles reiten wollte, was mehr als zwei Beine hatte – was ihm schlussendlich auch zum Verderben wurde. Auch habe ich lange keinen Kämpfer mehr gesehen, der dermaßen tot war, wie den schnurrbärtigen Streiter, der sowohl vom Schaden her erledigt war, als auch vom Spinnengift ordenlich gemeuchelt wurde.
Zwischenzeitlich biss auch der tapfere Kleriker ins Gras – tja, das hat man davon, wenn man durch das Tal schlendert, ohne vorher die Füßchen in Pilzssporen zu tunken…
Der Kampf mit dem Höhlenbären war ebenso heldenhaft wie bescheuert, wenigstens hat der kleine schnuffige Teddy überlebt, was man vom flaumbärtigen Kämpfer nicht behaupten kann.
Elf und Magier konnten immerhin noch bis zum Häuptling des Eingeborenenstammes vordringen, was ihnen aber auch nicht weiterhalf. Wenigstens konnten sie lebend und mit den Geldbeueln ihrer toten Gefährten wieder nach Hause zurückkehren.

Noch ein kleines Lob am Rande – Karsten war in 5 Demo-Runden der erste Spieler überhaupt, der auf die Idee kan, dass es etwas mit dem Sand auf sich haben könnte. Chapeau!

Die SPIEL 2010 – Tag 1

Ein schöner und (für mich) recht stressfreier erster Tag auf der SPIEL. Ich hatte keine großartigen Verpflichtungen, musste nur zweimal am Mantikore-Stand für den tapferen Nic einspringen und konnte viel rumwandernm ansehen und quatschen. Leider habe ich es versäumt, Fotos zu schießen, dafür werde ich mir am Samstag mal gediegen Zeit nehmen, aber insgesamt war ich schon recht entspannt und konnte einige Eindrücke aufnehmen.

Was war los bei Mantikore? Nun, ich habe die Bestätigung, dass es 2011 interessant mit Labyrinth Lord weitergehen wird. Geplant ist einmal mein Abenteuer „Drachen über Larm“, dann ein Solo-Abenteuer und noch ein Gruppen-Abenteuer (beide nicht aus meiner Feder).
Ich habe mitbekommen, dass sich Einsamer Wolf – Band 1 ausgesprochen gut verkaufte, ebenso wie der brandneue Band 4. Ebenfalls ausgesprochen gut (für Hobby-Verhältnisse) verkaufte sich SpacePirates von Jürgen Mang, der Unterschlupf bei Mantikore gefunden hatte und seine Verleger-Haut direkt ordentlich verkaufte.
Im Hause Mantikore sind etliche neue Sachen für 2011 geplant – allen voran eine Erhöhung der Taktzahl. So sollen nicht 2 Bände vom Einsamen Wolf wie bisher erscheinen, sondern 3, wenn nicht sogar 4 und zusätzlich noch die deutsche Version des Mehrspielerbuchs, das überraschend für alle Anwesenden, auf großes Interesse stieß.
Ich weiß nicht, wie viel ich sonst noch ausplaudern darf – lassen wir uns also überraschen.

Es war schön mal Jim Raggi, den Kopf hinter Lamentations of the Flame Princess, zu treffen und zu erfahren, dass seine Frau (ähnlich wie meine) seine Rollenspielbegeisterung maximal „toleriert“, aber nie ein Rollenspiel auch nur mit der Kneifzange anfassen würde. Die Sachen, die er für 2011 geplant hat, hören sich allesamt super an und es würde mich sehr freuen, wenn er irgendwie neben Roland, dem Sphärenmeister noch Ulisses und den F-Shop als Partner gewinnen würde, da der Mut, auch mal „andere Produkte“ zu verlegen, belohnt werden muss.

Die Ulisses-Uhrwerk-Crew war wie immer zwar umlagert, aber freundlich und gut drauf und ich habe die Uhrwerk-Myranor-Sachen gekauft, die ich haben wollte. Barbarians of Lemuria (welches übrigens super aussieht und tatsächlich keine größeren Fehler aufweist) stand mir ja ohnehin zu, aber Markus hat mir noch das neue John Sinclair-Abenteuer Das Erbe des Templers und das Justifiers-Regelwerk in die Hand gedrückt – Rezis folgen in Kürze.
Ich bin mal sehr gespannt wie die Wette zwischen Patric Götz und Mario Truant endet welches „kleine Spiel“ – sprich: BoL und Dungeonslayers – sich auf der Messe häufiger verkauft. Als ich am Donnerstag gegen 15:30 Uhr fuhr, hatte wohl Dungeonslayers knapp die Nase vorne.

Ich habe es noch nicht geschafft, auf ein Schwätzchen bei 13Mann und Prometheus reinzuschneien, aber ich werde ja morgen (Samstag) wieder vor Ort sein.

Von Prometheus habe ich aber trotzdem noch einmal das Hellfrost – Spielerhandbuch hier liegen. Ich bin mal gespannt, ob es die hoch gesteckten Erwartungen erfüllen wird. Neben dem guten Stück habe ich auch noch das Cadwallon-Brettspiel (und den JS-Kartensatz) den beiden netten Zunftblättlern zu verdanken, die mich netterweise von Koblenz aus nach Essen mitgenommen haben. Nochmal heißen Dank dafür!
Wer sie also noch nicht hat, sollte sich die aktuelle Ausgabe des Zunftblatts unbedingt zulegen, wenn ich recht informiert bin, gibt es die am Samhain-Stand und bei Feder & Schwert. Gerade Fans von SpacePirates und Raumhafen: Adamant sollten zugreifen, denn es gibt frisches Material für lumpige 3,50€.

Die SPIEL 2010

Morgen in aller Herrgottsfrühe geht es wieder los – ich werde Donnerstags und Samstags auf der SPIEL in Essen sein und die Crew des Mantikore-Standes (6-206) verstärken.

Wenn ihr bitte so viele Larm Chroniken kaufen könntet, dass ich mir die vielen interessanten Neuerscheinungen leisten kann? Das wäre wirklich zu freundlich. Als Anreiz gibt es für jeden Käufer ein vom Autor selbst gemaltes Gürteltier…

Mal sehen – wie heiß bin ich denn auf die verschiedenen Neuerscheinungen?

Vulkan:
– Myranor Götterwürfel
– Myranor Poster
– Barbarians of Lemuria (bekomme ich ja glücklicherweise schon)
– Dungeonslayers (habe ich schon als Preview)
– John Sinclair: Das Erbe des Templers
– Einsamer Wolf – Band 4
– SpacePirates (bekomme ich geschenkt – JAWOLL!)

Martinsfeuer:
– Legends of the 5 Rings (limited Edition)
– Private Eye: Der Millionencoup
– Cthulhu: Berge des Wahnsinns
– Pathfinder: Die Schlinge des Henkers
– Pathfinder: Spielleiterhandbuch
– SW: Hellfrost
– eventuelle Rolemaster- und Traveller-Neuerscheinungen

Lagerfeuer:
– Justifiers
– DSA: Der Mondenkaiser

Feuerzeug:
– Freelancer Reenact 2332
– Raumhafen Adamant: Die vergessene Schlacht

Ich freue mich mal wieder die „üblichen Verdächtigen“ zu treffen und hoffentlich auch ein paar neue Gesichter. Mal sehen, ob sich vielleicht sogar ein Eckchen für eine Lab Lord-Runde findet…

[Einsamer Wolf] Die Schlucht des Schicksals

Morgen erscheint der vierte Band der EW-Reihe offiziell, aber ich hatte heute schon nette Post im Briefkasten und muss die Anhänger der wohl populärsten Abenteuer-Spielbuch-Reihe der 80er mal etwas heiß machen.

Zum Inhalt: DIE SCHLUCHT DES SCHICKSALS hat wie schon ihr Vorgänger aus den 80ern 350 Einträge, durch die sich der geneigte Kai kämpfen, rätseln und lesen darf. Die Übersetzung ist allerdings nicht übernommen worden, sondern Alex Kühnert hat das Original gewohnt sicher und souverän ind Deutsche übertragen.
Das ist aber nicht der einzige Mehrwert gegenüber der Goldmann-Fassung „Schlacht über den Gräbern“ aus dem Jahr 1985, sondern es gibt noch ein Bonus-Abenteuer RUANON von James M. Stuart, in dem man den Hauptman D’Val spielt, der sich in weiteren 150 Spielabschnitten beweisen kann.

Neben einer optimierten Übersetzung und einem Bonus-Abenteuer gibt es natürlich noch das schicke Artwork mit dem genialen Cover von (wie immer) Alberto del Lago und die (wie immer) hervorragend passenden Innen-Illus von Rich Longmore.
Auch eine neue Karte (diesmal auf extra dickem Papier) wurde für diesen Teil spendiert, befinden wir uns doch nun im südlichen Sommerlund.

Ich werde mich gleich mal zurückziehen, frech behaupten, dass ich die vorherigen drei Teile geschafft hätte und mir so deutlich mehr Kai-Disziplinen zustehen, als es eigentlich der Fall ist, und schauen, ob es mir nicht gelingt, die verschwunden Männer des Königs zu finden und das geraubte Gold wieder zu beschaffen…

Ich würde glatt behaupten, dass die Investition von lächerlichen 14,95 Euro beim Mantikore-Verlag im Amüsement-Bereich locker wieder eingefahren wird. Schlagt zu, solange die Ware noch frisch ist.
Nebenbei sollte man noch zwei Dinge erwähnen – auch Einsteiger können wieder zu den Freunden des EW stoßen, denn Teil 1 ist jetzt wieder lieferbar und Teil 4 ist der erste, der eingeschweißt von der Druckerei kommt. Eine gute Entscheidung, denn manchmal geht im Transport doch eckentechnisch etwas Qualität verlustig – die Exempalre, die bei mir angekommen sind, sind alle in absolutem Bestzustand.

Die RatCon naht…

… und ich bin wieder mittendrin! Leider erst ab Samstag vormittag und den kompletten Sonntag, aber Freitag schaffe ich es beim besten Willen nicht, dort aufzuschlagen.

Zwar glücklicherweise nicht SO sehr mittendrin, dass ich die Hitze des Feuers abbekomme, über dem die User des Alveran-Forums die Kern-Redaktion inklusive Mario T. auf kleiner Flamme rösten werden, aber doch SO mittendrin, dass ich am Mantikore-Stand sitzen werde und bereit bin mit Gott und der Welt über Gott und Welt zu quatschen. Wenn es sich anbietet, leite ich auch gerne ein kleines Ründchen LL – schließlich will ja auch das demnächst erscheinende LL-Abenteuer „Drachen über Larm“ getestet werden. Besonders gerne genommene Gesprächsthemen sind natürlich das zur SPIEL erscheinende Barbarians of Lemuria und ich drücke mich immer wieder gerne um die Frage: „Was ist Old-School“! Strömt also eifrig an meinem kleinen Stand vorbei – wenn ich die Skizze richtig verstanden habe, bin ich in dem Gebäudeteil, wo auch die Information ist – wie gesagt – glücklicherweise weit genug von den Ulisses-Ständen, damit mich nicht der Zorn der hochkochenden Volksseelte trifft.

Die Basis-Infos zur Con gibt es auf der Seite von Ulisses. Schaut dort vorbei, wenn ihr wissen wollt, wann ihr wo sein solltet…

[Labyrinth Lord] Drachen über Larm

Hmmm… Ich dachte ich könnte mal wieder anfüttern und ein paar Infos über das im Entstehen begriffene LL-Abenteuer Drachen über Larm rauslassen!

Dass Drachen vorkommen, habe ich ja schon verraten, aber dass das Abenteuer aus vier Teilen besteht (Introsequenz, Überlandreise, Echsenmenschendorf, Drachenhöhle) dürfte den meisten Lesern neu sein. Für die Überlandreise wird es sogar zwei Varianten geben: Eine ausführliche old-schoolige und eine verkürzte Fassung, die schneller zum Ziel führt und dennoch die Gefahren der Umgebung abbildet.

Das Abenteuer wird in Print-Form beim Mantikore-Verlag erscheinen – lediglich der Zeitpunkt steht noch etwas in den Sternen – zur SPIEL in Essen wird es wohl nichts mehr werden und dann macht es kaum Sinn, noch in diesem Jahr damit zu erscheinen – aber lassen wir uns einfach überraschen!

Um meinen Willen, moderner zu werden (was Illus und Karten angeht – NICHT, was die Grundkonzepte betrifft) zu demonstrieren, habe ich mal eine Karte von Andreas Claren und eine Innen-Illu von Dominik Krischer hochgeladen.
Viel Spaß damit!

Für alle Interessierten, vor allem Herrn Rorschachhamster ist hier noch die Auflösung, wie die Skizze in diesem Blog-Eintrag im endgültigen Abenteuer aussehen wird:

Encounters: Runde 8 (und mehr)

Mit einer Woche Verspätung ging es vorgestern in die 3. Runde des 2. Kapitels. Handlungsort – immer noch ein Höhlensystem in den „Ringing Mountains“ irgendwo südöstlich von Tyr.

Was soll ich sagen? Zwei „Shard Golems“ und eine total dämliche Falle, die sich in die Initiative einreihte genau auf die Stelle schoss, wo es „Klick“ machte und wo natürlich nichtmal ein dressierter Schimpanse stehen bleiben würde, wären eigentlich keine Herausforderung für die Gruppe (weder ohne Barcan) gewesen, wenn nicht…

…. ja WENN NICHT mein Würfelglück zurückgekehrt wäre! Ich habe gewürfelt wie ein junger Gott und endlich diesen fiesen Castri planiert! Und das gleich zweimal! Auch Yuka war hart am Rande eines technischen KOs. Ich bin zufrieden. Auf der Basis lässt sich aufbauen.

Im Anschluss an den brutalen Kampf löste die Gruppe schnell das bescheuerte Möchtegern-Rätsel mit dem zweigeteilten Schlüssel und konnte das Gitter öffnen, das den Gang verschloss, in dem es nächste Woche weitergehen wird.

P.S.: Apropos Würfelglück. Gestern haben wir in meiner „Heimatrunde“ das kommende LL-Abenteuer „Drachen über Larm“ weiter getestet und ich habe der Gruppe ordentlich den Hintern versohlt – obwohl hier eine gute Mischung aus unfassbar schlechtem Spiel und unfassbar guten Angriffswürfen meinerseits das Problem war.

P.P.S.: Die Karten für besagtes Abenteuer habe ich ja schon seit etwa einer Woche. Gestern habe ich auch die ersten Innen-Illustrationen gesehen. Sehr schön. Bin mal gespannt, wie die fertig getuscht aussehen. Der Stil ist auf jeden Fall deutlich moderner als alles, was bisher in irgendeinem meiner Abenteuer abgebildet war – OLD-SCHOOL ist auch nicht mehr das, was es (sie) früher mal war. Bin mal gespannt, was Roland, der Sphärenmeister dazu sagt, wenn LL-Abenteuer jetzt nicht mehr nur ein schickes Cover haben, sondern auch im Inneren moderner aussehen…

P.P.P.S.: Meine streng geheime Traveller-Übersetzung läuft gut. Ist mal was völlig anderes als die Fantasy-Sachen, mit denen ich sonst zu tun habe. Ich liege ordentlich vor meinem selbst gesteckten Zeitplan.

P.P.P.P.S.: Es wird einen Mantikore-Stand auf der RatCon geben. Ist es nicht ein Fest?

Honorary Mention: Bestes Rollenspiel

Es soll ja gerüchteweise in Österreich Leute geben, die Labyrinth Lord nicht ganz so unglaublich supertoll finden…

😉

Es sollen aber auch Menschen existieren, die den Sinn hinter der ganzen Sache kapieren und Labyrinth Lord mit einer/m „Honorary Mention“ bedenken. Und zwar nicht in der Rubrik: Bestes Klopapier oder Bester Grillanzünder, sondern in der Abteilung „Bestes Rollenspiel“.

So geschehen bei den ENNIES, wo in der Rubrik BESTES ROLLENSPIEL Systeme wie Pathfinder, Dragon Age oder Shadowrun in die Top 5 gekracht sind. Wir reden hier also von Verlagen wie Paizo, Green Ronin oder Catalyst, die mit Geld und Manpower richtig etwas bewegen können.
Da grenzt es schon an ein Wunder, dass Dan Proctor als One-Man-Army (und in seinem Windschatten Nic und Mantikore in Deutschland) im Konzert der Großen mitspielen kann.
Und das mit einem Spiel, das NICHT unfassbar modern illustriert ist, das NICHT wahnsinnig innovativ ist oder es sein will, das NICHT mit etlichen Zusatzregelwerken und Begleitmaterial daherkommt.

Wir sprechen hier von einem einzigen Buch von knapp 150 Seiten, das einfach nur die D&D-Regeln des Basis-Sets von Tom Moldvay und des Experten-Sets von Cook/Marsh neu organisiert und um ein paar Stufen erweitert.
Dieses System hat unglaublich viele Macken, es ist nicht „streamlined“ oder „intuitiv“. Es legt nicht Wert darauf, dass alles „gebalanced“ ist oder jeder Charakter sein „spotlight“ bekommt.

Auch wenn die oben verlinkte Rezension den Faktor „Innovation“, der übrigens im ganzen Regelwerk nicht für sich beansprucht wird, vehement bestreitet, muss ich doch aus persönlicher Erfahrung sagen, dass ich schon denke, dass man in Rollenspiel-Deutschlandein Gespräche über „Dungeons“, über „Sandboxen“, oder über „Balance ist doof“ führen kann, die vor zwei oder drei Jahren kaum möglich gewesen wären. Das mag man nicht dem armen kleinen LL-Büchlein anlasten, aber eine gaaaanz kleine Rolle mag es hier dennoch spielen.

Es bietet Regeln, die jeder dressierte Schimpanse trotz der Unausgereiftheiten (zumindest in den Grundzügen) nach spätestens zwei Spielstunden geschnallt hat. Es erlaubt jedem, seine eigenen Abenteuer zu schreiben und zu veröffentlichen (nochmal Dank an WotC für die OGL). Es erlaubt mir, tolle Leute auf Cons oder Spielrunden in Rollenspielläden kennen zu lernen oder zwei Tage an der Seite von Joe Dever zu verbringen. Es erlaubt mir, mir täglich Gedanken über Rollenspiel zu machen und es gibt anscheinend Leute, die das sogar lesen und in irgendeiner Form interessant finden. Es erlaubt das Spiel in Dungeons (JA, NATÜRLICH!), aber auch in Städten oder anderen Dimensionen. Man kann damit „Herr der Wüstensöhne“ spielen und mit minimalem Konversionsaufwand auch „Temple of Elemental Evil“.

Die Preise bei eBay steigen in den letzten Jahren ordentlich an und ich sage mal vorsichtig, dass man das D&D Basis- und Experten-Set zusammen mit Porto für nicht unter 25 Euro bekommt – und damit kann man nur bis Stufe 14 spielen. Bei LL ist man etwas günstiger dabei, man bekommt die Regeln im Handel oder in Rollenspielläden und hat die Regeln bis Stufe 20 griffbereit.

Ich denke mal ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass in etwas weniger als anderthalb Jahren um die 400 deutschsprachige Regelwerke verkauft wurden – die ersten 200 ohne jeden Vertrieb im Rücken. Ich würde sagen,dass das System damit in Deutschland locker in den Top 15 ist, denn viele Systeme mit größeren Verkaufszahlen gibt es sicher nicht. Auch bei Verlagen wie Ulisses merkt man in Gesprächen, dass der Verlag glatt auch daran interessiert gewesen wäre, sich um die deutsche Ausgabe zu kümmern.

Irgend etwas muss doch dran sein, an der Magie von Labyrinth Lord – sprich DUNGEONS & DRAGONS…

… Classic.

Ich könnte noch stundenlang weiterfaseln, aber das möchte ich uns allen ersparen und das Wort zum Montag beschließen!