[Star Wars] Die Heidelbären unterstützen ihre Einsteigerbox

Ich vermute mal die meisten Leser meines Blogs haben das Online-Zusatzmaterial zu „Am Rande des Imperiums“ schon lange gefunden, dass die Heidelberger kostenlos anbieten, aber es kann ja nix schaden, das nochmal zu erwähnen, denn mir hat das Abenteuer aus dem Einsteigerset viel Spaß gemacht und ich werde ganz sicher in näherer Zukunft auch das PDF-Abenteuer mal leiten oder spielen.
Also checkt den Shit out:
(Ihr müsst euch bei Drivethrough oder RPGNow anmelden, aber das kostet nix und tut fast gar nicht weh!)
(Ja, ich weiß „der Hutte“ klingt richtig A-A!)
Bonuscharakter: Mathus (Techniker)
Bonuscharakter: Sasha (Entdeckerin)
(Wozu man den auch immer zum derzeitigen Zeitpunkt der deutschen Publikationsgeschichte benötigt…)
Mehr Rollenspielstuff von den Heidelbergern gibt es hier. Los, zeigt den deutschen Verlagen, dass wir Deutschen sehr wohl auf PDFs stehen und es sich lohnt, die anzubieten…

[DCC World Tour] Da soll mal einer sagen, die Teilnahme lohne sich nicht…

Da hat es sich doch tatsächlich ausgezahlt, dass ich im Laufe der letzten Monate 8 Einsteiger-Runden für das DCC Rollenspiel geleitet habe – bei den unterschiedlichsten Cons, in Läden, in Kneipen und an anderen öffentlichen Orten…
Heute kam nämlich der Postmensch und hat ein schickes Päckchen folgenden Inhalts für mich gebracht:
DCC RPG Swag…
Okay – zugegeben, die Ribbons, Lesezeichen und Druckbleistifte sind nicht für mich – die bekommen die Teilnehmer der Runden, wenn ich sie nochmal treffe oder auch Teilnehmer zukünftiger Runden. Aber das Shirt und die coole Gürtelschnalle finde ich doch recht schick – und das gedruckte Promo-Abenteuer kam schon irgendwann im September an – auch damit wurde meine Leiterei nett belohnt.
Ich überlege gerade, ob ich diese Art, die Supporter zu unterstützen besser oder schlechter finden soll als die der meisten deutschen Verlage, die meist mit fiktiver Währung zahlen, mit der man sich dan beim Verlag erhältliche Produkte kaufen kann. Wahrscheinlich hat man beim „German way“ ein Mehr an finanzieller Entlohnung (okay – ich muss zugeben – Shirts gibt es zumeist auch), aber ich als Sammler bin ja immer von speziell angefertigten Produkten angetan und so werde ich die Gürtelschnalle ganz sicher nie tragen (im Gegensatz zum Shirt), aber sie wird einen Ehrenplatz in meinem Regal erhalten.
Wer noch 2013 an der DCC World Tour teilnehmen will, kann sich ja mal die Homepage ansehen – ich persönlich hoffe sehr, dass es 2014 eine ähnliche Aktion geben wird, denn diese Art der Kunden… sorry Supperterbindung finde ich doch äußerst charmant!

[Radiorollenspiel] Jakobs Goldener Käfig

Tschakka! Heute ist es soweit. Um 20 Uhr geht es los!!!!
„Was?!?!?!?!“, fragt ihr?
Ganz ehrlich? Keine Ahnung!
… denn ich habe auch keine so ganz genaue Antwort darauf was genau abgeht, aber ich werde um 20 Uhr mal bei den Jungs von Radiorollenspiel vorbeischauen… äh, vorbeihören! Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man dort anrufen und eine Rolle übernehmen, wobei es auch eine echte Chance gibt, die Sache zu versemmeln – sowohl für den Charakter, als auch für die Story. Das gefällt mir schonmal.
Wenn ihr euch moralisch darauf vorbereiten wollt, hört euch die aktuelle Ausgabe des Megamagisch-Podcasts an – da habe ich auch so ziemlich alle Infos her, die ich euch geben könnte. (Und von der HP natürlich.)
Anscheinend geht die Sause an jedem Arbeitstag dieser Woche ab – ich bin mal gespannt…

… und um Missverständnissen vorzubeugen. Ich will mir das heute nur anhören und mich nicht in die Schusslinie begeben. 

[Labyrinth Lord] Dolmvay Kickstarter

Vielleicht habt ihr es mitbekommen, dass ich für Die Larm Chroniken und den Tempel der Koa-Tau in Schatten über Dolmvay ein paar kleine Dinge zur Hauptstadt der bekannten Lande – Dolmvay – festgelegt habe.
Nun haben sich die Jungs von Small Niche Games die Stadt zur Brust genommen und wollen sie im Rahmen eines Kickstarters mit Leben füllen.
Dabei kann ich nur die Daumen drücken und wir ihr seht, zieht die OSR-Nummer im englischsprachigen Bereich ganz ordentlich. Innerhalb kürzester Zeit kamen jetzt schon ziemlich genau 2000 Dollar zusammen (gefordert waren nur 500). Wenn man derzeit 50 Dollar in den Topf wirft (plus 10 Dollar Porto), bekommt man beim augebnblicklichen Stand folgende Dinge:
City of Dolmvay als Hardcover (mit dem Abenteuer „Oak Grove Shadows„, da dieses Stretch Goal schon erreicht wurde)
Chronicles of Amherth (PDF PLUS Softcover)
Atarin’s Delve (Abenteuer PDF)
Blood Moon rising (Abenteuer PDF)
The Inn of Lost Heroes (Abenteuer PDF)
Pyramid of the Dragon (Abenteuer PDF)
The Stealer of Children (Abenteuer PDF)
Dazu könnt ihr einen NSC festlegen, der mit Zeichungen und Abenteueraufhängern im Abenteuer verweigt wird…
Hört sich doch gut an, oder?

Iron Kingdoms – Deutsches Spielleiterset

Die Jungs von Ulisses sind flott dabei – fast unmittelbar nach Erscheinen des deutschen Grundregelwerks von Iron Kingdoms – dem Rollenspiel zum Tabletop Warmachine – gibt es direkt mal das „Spielleiterset“. Okay – das hört sich hochtrabender an, als es ist, denn wir haben es hier „nur“ mit einem Spielleiterschirm und ein paar kleinen aber sinnvollen Gimmicks zu tun.
Iron Kingdoms Spielleiterset
Nur?
Der Spielleiterschirm ist von der Pappdicke her wie von den Ulisses-Uhrwerk-Schirmen gewohnt ein ordentlicher Trümmer, mit dem man zur Not auch unwillige Spieler maßregeln kann, und ist – wie man oben sieht – praktischerweise nicht hochkant, sondern quer „gestrickt“. So kann man besser verheißungsvolle Blicke über den Schirm werfen und hat dahinter einfach mehr (Boden-)Fläche zur Verfügung. Alleine der Schirm sollte die 24,95€ schon wert sein, die man für das Set hinblättern muss, denn nach vorne hin bringt die Illu den Spielern gut die IK-Stimmung rüber, nach hinten hat der SL viele wichtige Tabellen und Kurzfassungen von Regeln direkt vor Augen und entweder er muss gar nicht mehr nachschlagen (wie bei den kurzgefassten Kampfregeln, den Spieleraktionen und den potentiellen Wurfergebnissen auf Fertigkeiten) oder er findet Informationen schneller wie  mit der kleinen Tabelle, die die Seitenzahlen der einzelnen Fertigkeiten angibt. Sinnvoll auch hier (wie auch auf den später beschriebenen Charakterbögen) die Infos wie und wofür man Talentpunkte ausgeben kann. Solche Dinge habe ich immer gerne griffbereit, um nicht jedes Mal im fetten Grundregelwerk rumblättern zu müssen.
Ich selber nutze ja keine SL-Schirme, aber vielleicht ist der Trümmer ja Timo nützlich – den ich in naher Zukunft dazu zwingen werde, IK für uns zu leiten. Ansonsten benutze ich ihn einfach als SPieler und weise den Spielleiter immer auf Probleme und Fehler hin – auch gut.
An Gimmicks gibt es 8 kleine Zustandskärtchen und ebenso viele Initiativekärtchen. diese sind mit einer dünnen Plastik-(?)-Schicht überzogen, sodass man sie mit nicht-permanenten Folienstiften beschriften und mehrmals verwenden kann. Beides sind echt mal nützliche kleine Helfer, denn gerade die drei verschiedenen Ressourcen (Lebensspirale in den drei Ausrichtungen), Schadensraster und Talentpunkte sind sonst etwas unübersichtlich im Blick zu behalten. Hier hat man sie auf einer kleinen Karte sofort am Start und kann sie schnell aktualisieren.
Dazu gibt es noch jeweils 8 vollfarbige und doppelseitige Begegnungsblätter – wie mir scheint leider nicht mit Folienstiften zu beschriften – und 8 ebensolche Charakterbögen.

Fazit?
Nun ja… IK ist ja ein Spiel, bei dem es durchaus sinnvoll ist, als Spielleiter seinen „eigenen Raum“ zu haben. Diesen kann man sich mit dem großflächigen Spielleiterschirm gut verschaffen – und gerade die Begegnungsbögen erleichtern mir als Spielleiter ganz extrem die Arbeit, während die beiden kleinen Kärtchen für die Spieler die gesamte Spielübersicht deutlich verbessern und den Spielfluss beschleunigen.
Die Charakterbögen hätte es meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht, aber ich nehme sie mal als netten Bonus mit…

"Thieves of Fortress Badabaskor" für 1 Dollar!

Unfassbar! Wenn ihr das Ding noch nicht habt, schlagt bei Paizo zu! So viele Kopien können die gar nicht im Keller liegen habe, als dass das Angebot noch lange bestehen könnte.
Bei ToFB handelt es sich um eines der drei klassischen Judges Guild-Abenteuer, die Goodman Games für d20 rausgebracht haben. Alle drei sind wirklich tolle Teile, aus denen man auch als „Systemferner“ etliche gute Ideen stehlen kann.
Jetzt aber mal im Ernst – KAUFEN! KAUFEN!! KAUFEN!!!
1 Dollar! ich bin immer noch ganz geplättet – selbst das PDF ist 2 Dollar teurer…

Kalanoa – Insel der Gefahren

So! Wie schon vereinzelt gefordert, habe ich meine Sandbox vom Nerdpol (wo leider in absehbarer Zeit keine Nicht-Angemeldeten lesen können) abgezogen und ihr einen eigenen Blog spendiert:

Ich werde nun Content rüberschaufeln und immer mal wieder am Layout drehen. 
Viel Spaß auf der Insel der Gefahren!!

Soapbox TV / Seifenkisten-TV ???

Mal so rumgesponnen – ich habe ja jetzt so ne Webcam und habe auch schon meine ersten Google+ – Hangout „erfolgreich“ abgeschlossen. Nun denke ich darüber nach neben dem Blog noch einen kleinen (aber natürlich feinen) Youtube-Kanal aufzumachen.
Der gute Tsu würde mich mit Grafik-Krempel versorgen (wenn sein Angebot noch steht) und ich meditiere seit einigen Tagen immer mal wieder über dem Konzept. Welche Formate könntet ihr euch vorstellen? (Natürlich darf es technisch nicht zu abgehoben sein – diese ganze Technik ist ja für alte Leute wie mich durchaus noch Neuland.)
Ich hatte mir bisher vorgestellt:
  • Rezensionen: (klaro) natürlich nicht als Konkurrenz zu den Durchgeblättert-Sachen von Zwart, Tentakel und anderen, sondern eher als kurze, knackige 5-Minuten-Sache.
  • Zwei-Personen-Rezensionen: Zwei Stühle – eine Meinung! Vielleicht gerade bei kontroverseren Produkten – da sollte es nicht schwer sein auch jemanden zu finden, der die Gegenposition vertritt.
  • Head-to-Head Diskussionen zu bestimmten „Positionen“ des Rollenspiels: Würfel drehen – Charaktertod…
  • Diskussionsrunden zu bestimmten Themen: Gerade im Hangout lassen sich ja solche Gespräche sehr gut strukturieren.
  • Klassische Interviews: Zu Produkten, Themen,…
  • Nachrichten: Eine Art Rollenspielnachrichtensendung. Was war los, was ist erschienen? Was sollte man im Auge behalten…? Zweiwöchentlich? Monatlich?
Die ganze Chose sollte schön von meinem versteckten Keller-Hauptquartier aus zu erledigen sein – mit DORP TV und Orkenspalter-TV haben wir ja schon zwei Super-Formate, die „auch mal dahin gehen, wo es weh tut!
Kommen wir zu dem, was ihr für mich tun könnt: 
Könnt ihr euch noch andere Sachen vorstellen? Oder habt sogar coole seifenkistenspezifische „Titel“ für die einzelnen Rubriken? Immer her damit…

[Rezi] Myrunhall

Mir ist mal wieder etwas „Frisches“ in die Hände gefallen – da ist es nur meine Bürgerpflicht, die ersten Eindrücke mit euch zu teilen.
Myrunhall – eine imperiale Provinz
Autoren: Christian Bender, Peter „Horst“ Horstmann
Verlag: Uhrwerk Verlag
Preis: 22,50€
ISBN: 978-3-942012-74-4
Format: A4-Hardcover mit myranisch-orangefarbenem Lesezeichen, 96 Seiten
Wo kaufen?: Na, beim Verlag, beim Sphärenmeister oder natürlich bei eurem örtlichen Händler…
Schickes Mia Steingräber-Cover…
Wie der Titel schon verrät, handelt es sich um die exemplarische Beschreibung einer imperialen Provinz. Myrunhall ist nicht nur das, es verspricht auch im Vorwort genügend Informationen zu Myranor zu geben, damit auch klassische Aventurien-DSAler alleine mit Wege des Schwerts und dem vorliegenden Band mal eine Exkursion „über den großen Teich“ machen können.
… und was soll ich sagen – das gelingt den beiden Autoren auch ausgezeichnet. Ooooookay, ich würde sie beide (wie mich selbst auch) eher als „Spiele-Designer“ bezeichnen denn als „Autoren“, aber das ist in meinen Augen ja kein Beinbruch. Sprich: Man erhält wirklich alles, was man zum Spielen braucht – gut strukturiert, gut aufbereitet – aber ich muss ganz ehrlich zugeben, dass der Schreibstil und das „Lesevergnügen“ oft den Charme eine Oberstufen-Geschichtsbuches versprühen. Wie gesagt: Für mich ist das kein Minus, aber wer mental auf blumig-prosaische „Alrikiaden“ vorbereitet ist, der wird zwischendurch das eine oder andere Tränchen nicht verdrücken können.
Kommen wir aber nach dem kleinen Schreibstil-Exkurs zurück zum Unterfangen Myranor kurz aber spielbereit vorzustellen…
Die Jungs haben hier einen „Top-Down-Approach“ gewählt – und das finde ich außerordentlich clever und gut durchgezogen.
Zuerst gibt es Infos zum Kontinent Myranor, dann wird es etwas präziser und der Leser wird auf 6 Seiten über das Imperium aufgeklärt. Dann geht das Mikroskop noch näher ran, denn der nächste Abschnitt beschäftigt sich mit dem Horasiat Gyldraland bevor es dann endlich in die titelgebende Provinz Myrunhall geht. Hier werden wichtige Häuser, typische Siedlungen und sogar Recht und Gesetz in Hinblick auf ihre Wichtigkeit im Spiel abgeklopft. Mittlerweile sind wir auf Seite 31 angekommen und hier ist doch gleich mal meine Lieblingsillu. Respekt! Sieht auch nach Mia aus, aber ich bin mir nicht sicher. Ich tippe mal ich werde in Kürze den richtigen Zeichner genannt bekommen…
... danke an die Uhrwerk-Crew, dass ich die tolle Stadtansicht vorstellen darf!
Zwischendurch sollte ich noch erwähnen, dass uns eine scharfe Neristu-Dame in kleinen grau unterlegten Kästen durch das Buch führt und immer mal wieder die eine oder andere interessante Randbemerkung fallen lässt. Das wurde zwar nicht in aller Konsequenz durchgezogen: „Hallo, ich bin X und eure Begleiterin durch Myrunhall…“, aber man weiß schon, dass, wenn eine solche Box kommt, Meta-Informationen auf einen warten.
Langsam wird das Bild immer schärfer – bisher wurde nur grob beschrieben, jetzt gibt es auch mal präzise Fakten und sogar Spielwerte für drei „klassische“ Monster, die der Aventurien-Meister seinen gelangweilten Zuckerbäckern mal ordentlich vor den Latz knallen kann: Varken, Iolonische Hydra und Thalassische Hydra.
Dazu gibt es alle Häuser in Myrunhall. Infos zu Wirtschaft und Religion sowie wichtige Persönlichkeiten. Auch für liebevolle Details ist Platz – wer die Anspielung auf „Das Leben des Brian“  und den ACI findet, der darf beim Uhrwerk-Stammtisch am 15.11. ordentlich den Klugscheißer raushängen lassen…
Menschen genannt Römer gehen das Haus!

Das ist aber noch nicht alles: Die Autoren drehen weiter an der Stellschraube und nun gibt es genau Informationen zu wichtigen Siedlungen: namentlich Sidor Myrunhalis, Akalona, Deleronis, Skisonaia, Teleropolis sowie zu Dörfern und zu Domänen.
Richtig, richtig gut gefällt mir hier, dass scheinbar der „Städtegenerator“ aus Unter dem Sternenpfeiler verwendet wurde, um die Hauptstadt Sidor Myrunhalis mit Leben zu füllen. Absolut spitze, denn der Generator hat mir schon im Regelwerk super gefallen, aber ihn hier sinnvoll angewendet zu sehen, macht richtig Spaß.
Auch bei den Domänen wurde mit Robores eine beispielhaft ausgearbeitet und historisch und geographisch mit der Umgebung verzahnt.
Den Abschluss des Textteils bieten ein paar Szenarien und Szenarien-Vorschläge. Da ja Abenteuer für mich das sind, was für Rainer Calmund in der Küchenschlacht die Desserts sind, habe ich mir die natürlich nochmal ganz genau angesehen…
Die gestohlene Statue: Äh, ja. Ein „Eichhörnchen“ alles klar…
Mord im Badehaus: Sklaven im Gemäuer. Gefällt mir vom Plot her – von der Organisation her doch „zu DSA“. Und es bleibt dabei: „DSA kann keine Dungeons!“
Die Probleme der feinen Gesellschaft: Detektiv-Abenteuer mit viel zu wenig Fleisch auf den Rippen – also eher Heinz Rühmanns Pater Brown als Otti Fischers Pfarrer Braun. Ganz ehrlich: Ich wäre ein zu schlechter Meister um das guten Gewissens zu leiten.
Nun – die drei Szenarien haben zwischen 2 und 4 Seiten, aber dennoch hätten es jeweils ruhig ein paar Informationen mehr sein dürfen. Da wäre es mir schon fast lieber gewesen, wenn man sie wie die recht gelungenen Szenarienvorschläge wirklich nur kurz angerissen hätte. Aber anscheinend war es Wunsch des Teams auch direkt spielbares Material im Band zu haben – ooookay…
Abschließend gibt es ein Glossar – gerade für die schon erwähnten Seiteneinsteiger absolut nicht verkehrt – sowie eine Art-Newbie-Übersicht zu Myranor in Bezug auf Währung, Götter, Titel, Maße, Kalender… Es folgen noch einige Anpassungen für Wege des Schwerts an Myranor sowie Waffen- und Preislisten – anschließend vier sofort spielbare Archetypen: einen Leonir Shinxir-Gardist, einen menschlichen Brajanspilger, einen Neristo-Streuner, einen Amaunir-Medicus und einen menschlichen Viehtreiber. Okay, wieder etwas viel Fell und Arme für meinen Geschmack, aber man kann klar den Versuch erkennen, etwas myranisches Flair einzufangen – und das hat nunmal viele Haare und Arme…
Dann gibt es Karten zu Sidor Myrunhalis, der Provinz Myrunhall und demimperialen Bereich Myranors, bevor ein wirklich umfangreicher zweieinhalbseitiger Index den Band abrundet.
Fazit: Vom Aufbau her ein beispielhaftes Buch, dem – ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals schreiben würde – etwas aventurische Geschwätzigkeit und Leichtigkeit fehlt, das aber sein Ziel locker-flockig erreicht. Wer nicht direkt zum Myranor-Kracher „Jenseits des Horizonts“ greifen will oder die fette Kampagne spielen will, die mit „Die Ewige Mada“ begonnen wurde, sondern lieber eine bodenständige eigene Kampagne von der Pike auf auziehen will, sollte unbedingt hier zugreifen, wenn er seine Spieler nach Myranor locken will.

[Rezi] Soylent Green

Poah! Lange ist mir kein so kraftvoller Roman untergekommen! Zwar erinnere ich mich düster an den Charlton Heston-Film „Jahr 2022… die überleben wollen“ . eine düstere Utopie, in der der Clou ist, dass das Nahrungsmittel „Soylent Green“ aus Menschenfleisch besteht (Spoiler-Alarm! Haha! Zu spät!), aber exakte Szenen habe ich gar nicht mehr im Kopf und fürchte mich davor, den Film nochmal anzusehen, da dabei die Chance groß ist, dass er Großteile seiner „Magie“ verlieren wird.
Gut also, dass Mantikore den Roman „Make Room! Make Room!“ neu übersetzt und zur SPIEL in Essen rausgebracht haben.
Soylent Green
Autor: Harry Harrison (1966)
Übersetzer: Verena Hacker, Michael K. Iwoleit (2013)
Verlag: Mantikore Verlag
ISBN: 978-3-939212-36-2
Format: ca. A5 (ist es B5?!?), 312 Seiten
Preis: 13,95€
Wo kaufen? Natürlich direkt beim Verlag!
Ich nehme mal das Fazit vorweg. Saustark! Liest sich super (mit zwei kleinen Übersetzungshackern und dem üblichen Problem, wenn der Übersetzer auch gleichzeitig den Lektor gibt) und flüssig!
Die Handlung ist schnell umrissen. „Held“ der Geschichte ist der Cop Andy Rusch, der in einem Mordfall ermittelt, hinter dem die Politik mehr vermutet, als tatsächlich dahintersteckt. Weitere „Hauptrollen“ spielen der Mörder – Charlie, die Geliebte des Ermordeten – Shirl, ihr Leibwächer – Tab und der Mitbewohner des Cops – Sol.
Eigentlicher Star des Romans ist aber die Hintergrundwelt. Und die hat es wirklich in sich. Häppchen für Häppchen entfaltet sich vor dem Leser eine düstere Welt kurz vor dem Kollaps. Misswirtschaft mit den Ressourcen sowie eine fehlende Geburtenkontrolle haben dafür gesorgt, dass die Welt (und hier speziell die USA – beziehungsweise New York) scheinbar kurz vor dem Kollaps steht. Die Geschichte spielt im Jahr 1999 und alles strebt auf den Milleniumswechsel zu.
Neben der toll vorgestellten Welt hat Harrison auch sonst schriftstellerisch einiges zu bieten. Gerade im ersten Drittel des Romans wirkt die Handlung – aufgrund ihres Aufbaus – wie einer der klassischen Tarantino-Filme der 90er Jahre. Eine Person wird eingeführt, wandert (teils ziellos) durch die Welt, bloß um eine weitere Hauptperson zu treffen, die von hier ab den nächsten Teil der Handlung übernimmt und so weiter – bis sowohl Handlung, als auch Personen und erste Eindrücke der Welt etabliert sind. Respekt! Super gemacht, Harry!
Das zweite Drittel dient dann vor allem dazu, die Welt weiter vorzustellen mit Sol, als einer Art „Stimme der Vernunft“, der noch die Zeit vor der jetzigen erlebt hat und daraus andere Schlüsse gezogen hat, als die derzeit herrschenden Politiker. Je mehr man über die Welt erfährt, desto fürchterlicher und menschenfeindlicher kommt sie einem vor und man gerät tatsächlich ins Grübeln, ob wir nicht auf eine ähnliche Welt zusteuern könnten – die Tendenz einer massiven Überbevölkerung ist ja jetzt nicht gerade von der Hand zu weisen.
Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist das doch sehr rapide Ende. Auf Seite 305 habe ich den Eindruck: „Jetzt kann es langsam losgehen! Geil“ Und dann ist auf Seite 312 auf einmal Schluss. Vielleicht war ich auch nur mal wieder zu blöd, um die Genialität zu erkennen, aber ich hätte da gerne eine etwas längere Auflösung gehabt.
Noch zwei witzige Details am Rande:
– Der obige Spoiler ist übrigens für den Roman völlig hinfällig – woraus SG besteht, wird im Roman nie explizit thematisiert.
– Das Buch entlässt uns mit einem Knaller: „VOLKSZÄHLUNG ERGIBT: 344 MILLIONEN BÜRGER IN DIESEN FANTASTISCHEN VEREINIGTEN STAATEN.“ Haha. Lächerlich! Wir stehen jetzt schon bei knapp 314 Millionen . Mal sehen, ob die nächsten 30 Millionen (endlich) zum Kollaps führen…