Das Album-Abenteuer: Genesis – Nursery Cryme

Dungeons und kurze Abenteuer an sich erleben ja gerade eine Renaissance und ich hatte eben eine (vielleicht) „interessante Idee“ – und so habe ich in mein CD-Regal gepackt, mir 5 CDs geschnappt und eine ausgewählt, die mir passend für mein Experiment zu sein scheint.

Der Plan: Einen Dungeon aufgrund von Aussehen und Songtiteln zu schreiben. Albumtitel und Umschlag stellen Dungeon-Namen und allgemeine Stimmung, die Liedtitel sind die einzelnen Räume. Zu dieser CD: Ich liebe sie und kenne sie sehr gut, aber ich höre eigentlich nie auf Texte – Stimmen sind einfach nur ein weiteres Instrument für mich. Das erarbeitete Abenteuer bezieht sich also wirklich ausschließlich auf die Liedtitel und hat vermutlich nicht das Geringste mit den Lyrics zu tun.

CW: Verschwundene Kinder, Untote (Ist mir selbst etwas unangenehm, aber es passt hier einfach.)

Okay, Titel und Cover schreien schonmal nach einem verfallenen Herrenhaus im englischen Stil. Und irgendetwas Morbides mit den Kindern der Familie. Ist zwar nicht so mein Thema, aber es springt mich einfach an.

Ich würde sagen im Abenteuer „Nursery Cryme“ geht es um eine bösartige Wesenheit, die es mit Kinderliedern und -gedichten auf die Seelen der lieben Kleinen abgesehen hat. Es schleicht sich nachts in die Zimmer und flüstert ihnen seine böse Gedanken ein. Sehe ich mir die Liedtitel an, so muss natürlich der Name der Wesenheit Salmacis sein und sie fließt wie Wasser durch das Haus und kommt so überall hin. Die Kinder werden so beeinflusst, dass sie selber den Brunnen betreten und in einer völlig anderen Welt landen.

Raum 1: The Musical Box

Die Eingangshalle des Herrenhauses. Ein prächtiger Eingangsbereich. Marmorgefliest mit edlen Ziersäulen. Ein breiter, zentral gelegener Treppenaufgang führt in den ersten Stock, wo sich die Räume 2, 3 und 7 befinden. Alles ist staubbedeckt, es sind keinerlei Fußspuren zu sehen.

ACHTUNG! Ab dem obersten Treppenabsatz sind im Staub zahllose Fußabdrücke zu sehen. Sie stammen von den Eltern, die auch über den Tod hinaus nach den Kindern suchen.

Auf einem kleinen Podest an der Westwand steht eine kleine, schmucklose hölzerne Musikbox. Das überrascht etwas, denn sonst ist hier alles zwar zerfallen, aber sonst wirklich prächtig und hochpreisig. Wird die Box geöffnet, spielt sie eine unglaublich traurige Weise.

Raum 2: For Absent Friends

Das Kinderzimmer. Zwei kleine, aber leere Bettchen. Überall liegt altes Spielzeug. Interessanterweise ist sämtliches Blechspielzeug schlimmer verrostet, als es eigentlich sein sollte. Hier finden sich besonders viele Fußabdrücke – allerdings von erwachsenen Personen.

Raum 3: The Return of the giant Hogweed

Das Elternschlafzimmer. Ein großes Doppelbett. Kleiderschrank, Frisiertisch mit kleinem Stuhl. Hier finden sich neben Salmacis die einzigen körperlichen Gegner in diesem Haus. Ein Pflanzengeist hat von den Leichen der verzweifelten Eltern Besitz ergriffen und steuert sie auf der hirnlosen Suche nach den Kindern. Sie bewegen sich als eine einzige große Entität planlos auf der ersten Etage hin und her und stoßen ein kehlig-klagendes Stöhnen aus, das unheimlich durch das ganze Haus hallt. Sie tasten Eindringlinge ab und lassen sofort von der Person ab, wenn sie nicht eines ihrer Kinder ist. Werden sie dabei gestört, oder davon abgehalten, greifen sie unvermittelt und überraschend an.

Die Quelle des Pflanzengeistes ist ein unscheinbares Samenkorn, das in einem kleinen Blumentopf auf der Fensterbank eingepflanzt ist. Von hier aus führen dünne, fast durchsichtige Lebensfäden zu der Eltern-Entität. Die Gruppe könnte sich einfallen lassen, das Samenkorn irgendwie zu zerstören und von seiner restlichen Umwelt abzukapseln. Das werden die Eltern mit aller Macht zu verhindern versuchen, aber gelingt es, so fallen die beiden tot zu Boden und nehmen wieder ihre alte Form an, die Pflanzenfasern, die sie „am Leben“ gehalten haben, zerfallen.

Raum 4: Seven Stones

Das Arbeitszimmer. Hier steht ein Schreibtisch mit einem gemütlichen Lehnstuhl. Die Wände sind von Bücherregalen gesäumt, auf denen hunderte, wenn nicht tausende Bücher stehen. Auf dem Schreibtisch liegen die Bücher: „Salmacis und das Wasser“, „Die Sieben Steine“, „Die verschwundenen Kinder“.

Irgendein Rätsel muss hier gelöst werden, um festzustellen, dass es Zusammenhänge zwischen dem Wassergeist und verschwundenen Kindern gibt. Die sieben Steine sind seine Zugangspunkte in diese Welt. Einer dieser Steine ist der Springbrunnen in Raum 7. Irgendwo steht auch, dass zu genau diesem „Stein“ eine kleine Musikbox gehört, die ihn unschädlich machen kann. Schade, dass der Vater diese Information nicht gefunden hat – sie ist nämlich in den Umschlag von „Die sieben Steine“ eingenäht und schwer zu finden.

Raum 5: Harold the Barrel

Die Küche. Eine klassische und gut ausgestattete Küche. In der kleinen Lagerkammer steht neben schon lange verschimmelten Nahrungsmitteln ein Fass. Es ist beschriftet: „Wasser des Lebens“. Leider schmeckt der Inhalt ganz und gar nicht nach Whisk(e)y, aber alle, die davon trinken, fühlen sich gestärkt und einfach nur gut. Das hat keinerlei spielmechanische Auswirkung, aber selbstverständlich werden die Eltern, wenn sie sanft hineingelassen werden, wieder zum Leben erwecken und ein vollständiges Happy-End liegt im Bereich des Möglichen.

Raum 6: Harlequin

Der Salon/das Esszimmer. Ein großer Tisch mit Stühlen. Darauf vier Garnituren Teller, Trinkgläser und Besteck. Schon lange nicht mehr angefasst. Alles Teile sind mit dem Familienwappen der Familie bedruckt, das einen kleinen Harlekin zeigt, der eine Holzkiste unter dem Arm trägt.

Raum 7: Fountain of Salmacis

Das Badezimmer. Neben Waschbecken, Toilette und Badewanne wurde hier auch noch ein überaus exzentrischer Springbrunnen eingebaut. Dieser ist allerdings versiegt.

Dieser Brunnen ist der Zugang, durch den der Wassergeist Salmacis diese Welt betreten kann. Halten sich Lebewesen, die nicht die Eltern sind, die hier öfters vorbeigewandert kommen, längere Zeit hier auf, wird Salmacis sich blicken lassen, um herauszufinden, ob vielleicht wieder neue Leute mit Kindern in das Haus einziehen. Bevor er erscheint, sind leise Kinderlieder zu vernehmen, die scheinbar aus dem Brunnen kommen. Er ist ein mächtiger Wassergeist, der einige magische Sprüche beherrscht und mit einem starken Wasserstoß angreifen kann. Glücklicherweise kann er nur ganz kleine Höhen nach oben überwinden, da Wasser ja nur selten bergauf fließt und ihn das viel Kraft kostet. Dadurch hat er noch nie das obere Stockwerk verlassen und konnte nie die Musikbox zerstören.

Die einzige Möglichkeit, ihn von dieser Welt zu bannen, besteht darin, drei Runden lang in seiner Gegenwart eben jene Musikbox spielen zu lassen. In dieser Zeit wird er verzweifelt alles versuchen, um die kleine Holzkiste zu zerstören.

Nach Ablauf der drei Runden verschwindet er mit einem grässlichen Gluckern und kann diese Welt durch diesen Brunnen nicht mehr betreten. Außerdem werden seine Pläne um einen gewissen Zeitraum herausgezögert, da er sich erst einmal wieder sammeln muss. Auf Wunsch können auch die Kinder wieder aus dem Brunnen „herausfließen“.

Folgeabenteuer könnten darin bestehen, die anderen 6 Steine zu finden und unschädlich zu machen, oder sich in Salmacis‘ Welt zu begeben, um ihn unschädlich zu machen.

Interessant. Das ging echt flott. Von der Idee bis zur Veröffentlichung im Rohstatus hat es nicht einmal 45 Minuten gedauert. Und ja, mir ist bewusst, dass es ein reiner Funhouse-Dungeon ist. Elemente existieren nur, um mit anderen Elementen kombiniert zu werden. Das Fass. Die Musikbox. Der Blumentopf… Ja, schon klar. Aber ich denke, dass das spontan geschriebene Abenteuer Spaß machen wird, auch wenn solche Sachen natürlich schwaches Design sind, aber come on, das ist nur schnell runtergeschrieben.

Top 10 Spielbücher für Einsteiger*innen

Eine Mastodon-Diskussion hat nun dazu geführt, dass ich mir Gedanken gemacht habe, welche 10 Abenteuer-Spielbücher ich für den Einstieg empfehlen würde. Technokrat und Bekkersson fühlt euch gegrüßt.

Okay, wie gehe ich an diese Liste ran? Hmmm… Ich denke die Faktoren Genre, Verfügbarkeit, Regeln und Unterhaltungswert sollten da unbedingt eine Rolle spielen. Vor allem aber sollte es in deutscher Sprache erhältlich sein, um eine möglichst niedrige Einstiegsschwelle zu gewährleisten. Mal sehen, was ich da für euch im Nerdkeller zusammentrage.

Okay. Meine erste Nominierung läuft außer Konkurrenz. Im Rätsellabyrinth des Minotaurus ist zwar mit großem Abstand mein allerliebstes Solo-Abenteuer für ein Rollenspielsystem, da es einfach nur Spaß macht und schöne klassische Rätsel hat – ABER es ist nur in Kombination mit den D&D Classic-Regeln zu spielen und ich möchte in der Top 10 nur Bücher haben, die aus sich heraus spielbar sind. Also fallen auch die tollen Thurau-DSA-Solo-Abenteuer flach. Sorry. Ich beginne also mit der äußerst ehrenwerten Erwähnung von IM RÄTSELLABYRINTH DES MINOTAURUS von Jeff Grubb, einem der definitiv besten Rollenspiel-Designer der 80er und 90er Jahre.

Okay. fangen wir von hinten an, um die Spannung zu steigern.

Platz 10: Die Säulen von Pentegarn (Rose Estes, D&D Abenteuer ohne Ende)

Zu Beginn/Mitte der 80er Jahre erschienen einige der TSR-Spielbücher unter dem Label D&D Abenteuer ohne Ende bei C. Bertelsmann. Diese Reihe weist keinerlei Regelwerk auf und lebt alleine von den Entscheidungen der Leser*innen. Von den 10 Bänden ist dieser mein liebster, da er fast noch am wenigsten kindlich rüberkommt.

Wenn ihr gerne ein Spielbuch hättet, das ihr einfach nur gechillt in der Badewanne spielen könnt und das ein wenig märchenhaft und kindlich ist, dann schlagt hier zu – okay, die Reihe ist nur noch antiquarisch zu erhalten, aber das hat euch ja noch nie abgeschreckt, oder?

Platz 9: Das Feuer des Mondes (Florian und Christian Sußner, Einzelband)

Noch erhältlich, und zwar beim im Spielbuchbereich führenden Mantikore-Verlag ist Das Feuer des Mondes von Christian und Florian Sußner, zweien der Köpfe der Sußner-Drillinge. Das gute Stück ist schon einen Tacken umfangreicher und besteht aus drei Unter-Büchern, Zufallsbegegnungen und zusätzlichen Ausbildungsabschnitten.

Come on, alleine wegen der Zufallstabellen muss ich das gute Stück einfach lieben. Wenn ihr ein Spielbuch sucht, das etwas düsterer und mit schon halbwegs komplexen Regeln daherkommt, seid ihr im Hause Sußner genau richtig!

Platz 8: Kurai Jikan Eidolon (Markus Leupold-Löwenthal, Einzelband)

Dieses fernöstlich angehauchte Spielbuch ist noch recht jung und entstand 2020 aus einem Crowdfunding des Rollenspielverlags Ludus Leonis. Es hat Daumenkinowürfel und versprüht einen ganz anderen Charme als alle anderen modernen Spielbücher.

Platz 7: Der Blutstein (Frank Rehfeld, Cthulhu-Spielbücher)

Der Blutstein erschien 2008 in der Cthulhu-Hexer von Salem-Reihe bei Pegasus Spiele. Neben einem wirklich schön gruseligen Abenteuer enthält das Buch noch ein kurzes Kapitel, in dem der großartige Andreas Melhorn Interessierten den Schritt vom Spielbuch zum Rollenspiel schmackhaft machen will.

Das bisher wohl komplizierteste Regelsystem in Form eines Würfelpoolsystems. Ich würfle so viele Würfel, wie mein Spielwert angibt und muss einen Zielwert erreichen. Klassisch, aber funktional. Auch das einzige leicht angehorrorte Buch auf meiner Liste. Ist das euer Kink, dann schlagt hier zu – leider auf dem Sekundärmarkt, da schon lange vergriffen.

Platz 6: Flucht aus dem Dunkel (Joe Dever, Einsamer Wolf Band 1)

Ihr habt doch nicht gedacht, dass ich eine Top 10 ohne den Einsamen Wolf aufstellen würde. Hier der erste Band, der um 150 Abschnitte erweitert und komplett neu übersetzt wurde.

DU bist der Einsame Wolf! Nuff said und absolute Empfehlung, wenn ihr eine wirklich laaaaaange fortlaufende Geschichte mit Charakterprogression erleben wollt. Dank des Mantikore-Verlages kommt ihr aktuell auch leicht an alle Bände der Reihe.

Platz 5: Mord im Diogenes Club (Gerald Lientz, Sherlock Holmes)

Band 1 der wirklich ausgezeichneten Holmes-Spielbücher, die Mitte/Ende der 80er im Thienemann Verlag erschienen. Achtung! Die Dinger sind echt schwierig zu spielen und noch schwieriger in die Finger zu bekommen – aber es lohnt sich. Das einzige Detektiv-Buch in der Top 10, daher konkurrenzlos, wenn ihr gerne ermittelt.

Platz 4: Die Verbotene Kammer (M. Stritter, N. Mendrek, S. Tannert, DSA Myranor)

Ein furioses Solo-Abenteuer für Myranor, den „kleinen Bruder“ (okay, viel größeren, aber deutlich unbekannteren) des DSA-Kontinents Aventurien. Das Buch der Orkenspalter TV-Crew kommt komplett ohne Regeln aus, ist aber großartig erzählt und macht richtig Spaß. Es macht sogar Spaß etwas rumzublättern und Abschnitte zu lesen, auf die man gar nicht gelangen kann.

Wollte ihr ohne Regelballast eine tolle Geschichte erleben? Dann ab mit euch auf den Sekundärmarkt, denn leider ist die Rechtelage um Myranor gerade… äh… schwierig. Mit einem Nachdruck ist also leider nicht zu rechnen.

Platz 3: Das Gipfeltreffen (Asterix Abenteuerspiel Band 1)

Diese Spiel-Comic-Serie ist unerreicht und ich habe damit Ende der 80er Jahre unendlich viel Spaß gehabt. Ich kann gar nicht beschreiben wie toll sie sind. Das müsst ihr erleben.

Problem: Ihr müsst zwei bis drei Nieren investieren, um einen der (ich glaube) 4 Bände in die Finger zu bekommen. Ich besitze leider selber nur drei. Wenn ich also irgendwann mal über den fehlenden Band stolpern sollte – BÄM!

Platz 2: Metal Heroes (Swen Harder, Einzelband)

Ja, Metal Heroes ist einfach eine Bank. Unverbrauchtes Thema, drei verschiedene Schwierigkeitsgrade – und es wurde die Geschichte verarbeitet, dass ich mal in eine Umkleide platzte, gerade als Joe Cocker eine gigantische hellblaue lange Unterhose anzog.

Und wenn es euch irgendwie gelingt, schnappt euch die Special Edition, die enthält noch eine Soundtrack-CD (die sogar für ingame-Rätsel hilfreich ist, ein Pokerdeck und spezielle Würfel. Mmmmmhhhhh… Spezielle Würfel.

Naja, sei es wie es sei, wenn ihr Talor spielen wollt, seines Zeichens Vollblutrocker und Volltrottel, der völlig überraschend zum Nachfolger des Rock-Gottes werden könnte, schlagt zu und rennt dem Mantikore-Verlag die Bude ein!

Platz 1: Wächter der Lüfte (Rhianna Pratchett, Fighting Fantasy)

Ebenso wie der Einsame Wolf darf die Fighting Fantasy-Reihe einfach in dieser Top 10 nicht fehlen. Dass es für den ersten Platz gelang hat, ist aber nicht den knallharten Abenteuern der 80er Jahre von Jackson/Livingstone zu verdanken, sondern Rhianna Pratchett, die uns hier im Jahr 2020 mit dem wunderbar märchenhaften und kindgerechten, aber dennoch den Geist der Fighting Fantasy-Reihe atmenden Abenteuer Wächter der Lüfte beschenkt hat.

Ganz großes Damentennis (wenn ich als Steffi Graf des Rollenspiels das hier mal sagen darf), denn dieses Abenteuer kann ich wirklich allen empfehlen: jüngeren Leser*innen, Familien, alten und knüppelharten Grognard*ettes… You name them.

Meine Empfehlung, mit der ihr eigentlich nix falsch machen könnt. Und wenn ihr euch durch dieses Abenteuer gespielt habt und wissen wollt, wie die „alten FF-Sachen“ sich so gespielt haben – ich weiß aus sicherer Quelle, dass der deutsche ueberreuter-Verlag Anfang 2023 auch den absoluten Old School-Klassiker Der Hexenmeister vom flammenden Berg auf Deutsch rausbringen wird.

Die Seifenkiste 2023

Hmmm… Ich habe 2022 viel weniger auf der Seifenkiste geschrieben als ich eigentlich wollte – stattdessen neben dem Job viel Zeit in Podcasts, Streams, Rollenspielübersetzungen, Schreiben von Rollenspiel- und Computerspielkram sowie simples Überleben gesteckt.

AAAAABER! Nach wie vor ist der Blog eine Veröffentlichungsform, die mir sehr am Herzen liegt und die noch lange nicht tot ist. Vielleicht we can make Soapbox great again.

Eine Maßnahme dazu ist es, die #dungeon23-Challenge bei den Hörnern zu packen, wobei mir glücklicherweise die tollen Menschen auf dem Seifenkisten-Discord unter die Arme greifen. Wenn ihr auch zu diesen großartigen Menschen gehören wollt, funkt mich einfach bei Twitter (@glgnfz) oder Mastodon (@glgnfz@rollenspiel.social) an und wir kriegen das hin.

Dazu habe ich mir vorgenommen, im Laufe einer jeden Woche (nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt – das wäre die Königsklasse) irgendeinen Beitrag zu verfassen, sei es eine Rezension, etwas Spielmaterial (wobei das ja in der Challenge schon gut vertreten ist), ein kleiner Artikel zur Rollenspielgeschichte…

Falls es etwas gibt, was ihr gerne lesen wollt, kommentiert einfach, ich werde es gerne auf meine Liste geplanter Artikel setzen.

[News] Gratisrollenspieltag 2022 vorverlegt!

Hi-ho! Nur kurz zur Kenntnisnahme – der GRT ist zwei Wochen nach vorne geschoben worden, damit wir wieder parallel zur CONspiracy liegen und den ganzen Orga-Apparat von Pegasus nutzen können.

Siehe GRT-Homepage.

Ach ja. Wenn ihr gute Ideen habt, was ihr gerne an diesem Tag an Einsteiger-Programmpunkten auf dem Twitch-Kanal von Orkenspalter TV sehen würdet – kommentiert gerne hier.

[Blog] Blogger auf sternenloser See

He. Top. Ich habe einen neuen Blog gefunden, der sich mit Old School-Goodness beschäftigt und der ist erst seit dem 1.1.2022 im Geschäft – ich bin also eine Art Early Adopter und präsentiere euch: Blogger auf sternenloser See

Nach Selbstaussage ein „Blog über Beyond the Wall, Call of Cthulhu, Dungeon Crawl Classics und weitere Rollenspielsysteme“ hört sich das schon aufgrund der Bandbreite gut an, aber Wenn ihr dann noch wisst, dass Sarah und Jonas dahinterstehen, die aktuell prägend hinter den Systemen Beyond the Wall und Dungeon Crawl Classics stehen, wird das Ganze noch interessanter.

Am 10.1. haben sie schonmal ein ganzes Bündel an Artikeln rausgehauen, die Spaß machen und gut gestreut sind. Ich erzittere schonmal auf der Seifenkiste und hoffe, ihr wandert nicht alle in die sternenlose See ab.

Fette Empfehlung für und als erste Anlese-Empfehlungen seien genannt das komplett ausgearbeitete Abenteuer Im Griff der steinernen Hand oder der Spielbericht des Abenteuers Feenhandel, das ich auch schon gespielt und geleitet habe. Witzig, da Elemente wiederzuerkennen, die genau so oder auch völlig anders gelaufen sind.

Also strömt bitte mal rüber und schaut, ob ihr den Blog genau so gut findet wie ich.

[Blog] Rorschachhamsters MONSTERHANDBUCH F.3

Ich denke auf den grandiosen Old-School-Blog Rorschachhamster muss ich euch gar nicht erst hinweisen, oder? Den kennt ihr doch schon. Oder? Also da bin ich ganz sicher. Oder? Ansonsten ab mit euch dahin – nirgendwo gibt es so viel tolles, direkt am Spieltisch zu verwendendes Material.

Und zum Heiligabend 2021 hat sich der Hamster mal wieder selber übertroffen – ihr könnt euch in diesem Blogbeitrag ein unfassbar kreatives Monsterhandbuch kostenlos herunterladen. Falls ihr so doof seid wie ich und den Downloadlink länger als 5 Sekunden lang sucht – klickt einfach auf das Cover des Monsterbuchs.

Und nur für’s Protokoll: Ich habe mit dem tollen Teil nix zu tun. Habe nix geschrieben, korrigiert, gezeichnet (kicher!) oder irgendwas. Ich finde es einfach nur toll und möchte es allen Seifenkistenleser*innen ans Herz legen.

Monsterhandbuch F.3 – (Co) Rorschachhamster

Nicht nur enthält dieses Buch auf satten 222 Seiten jedes nur erdenkliche Monster zwischen Adlerschwein und Zwergwollnashorn, nein es gibt sogar einen Engelgenerator. Mal sehen, ob der mir im Religionsunterricht noch von Nutzen sein kann (spässlegmacht). Großartig ist auch der Eintrag zur Greifenklaue – tausend Dank dafür!

Tja. Schaut gerne immer mal wieder beim Psychotest-Hamster vorbei oder wühlt euch durch die Download-Abteilung. Was Spielmaterial angeht, ist dieser Blog definitiv ein großes Vorbild für mich und Ansporn, auch wieder mehr Material zur Verfügung stellen zu wollen.

[Website] Rollenspielgeschichte.info

Ich will ja meine Blogroll, die mir irgendwann zerschossen wurde, wieder neu aufbauen und dazu kann ich euch dann auch gleich die neu beigefügten Seiten kurz vorstellen.

Den Anfang soll hier die Seite Rollenspielgeschichte des großartigen Stefan Beate machen. Ich denke den Namen kann ich ruhig nennen, er steht ja groß und breit im Impressum.

Wie der Titel der Seite schon verrät, beschäftigt sich die Seite mit der Geschichte des Rollenspiels. Den Ansatz gibt es mehrfach, aber so konzentriert auf den deutschsprachigen Raum wie hier ist es doch eher die Seltenheit. Wie die Seifenkiste ist auch die hier vorgestellte Seite eher schmucklos, aber hey, es geht um das Sammeln und Konservieren von Informationen, nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen. Und so ist die Seite auch ganz klar strukturiert und beim Besuchen der Startseite findet ihr rechts folgende Rubriken:

  • Die Geschichte
  • Zeitleiste
  • Systeme
  • Universalabenteuer
  • Verlage
  • Personen
  • Vereine
  • Zeitschriften
  • Spielbücher, Romane, Literatur
  • Veranstaltungen
  • Links
  • Gesellschaftliche Themen
  • mehr? ( -> hier könnt ihr selber mithelfen, Hinweise geben, korrigieren …)

Das ganz große Plus aus meiner Sicht besteht bei dieser Seite darin, dass sie erst recht kurz existiert und ihr dabei zusehen könnt, wie sie immer weiter anwächst. Immer wieder stößt Stefan auf interessante Fakten und Quellen, die er sofort schick formuliert auf seiner Seite sammelt. Beispielsweise tauchten neulich bei Twitter Bilder von Veranstaltungseinladungen aus dem Jahr 1985 auf und sofort wurden dort weiter Infos erfragt, gesammelt und in einen Artikel verpackt. Es ist toll, dass so in einer Zeit, wo beispielsweise von den vier ursprünglichen Köpfen hinter DSA nur noch einer lebt und immer mehr Wissen über die ersten Jahre verlorengeht, eine Website existiert, die hier archiviert und dem Vergessen etwas entgegenwirkt.

Mein großer Dank geht also an Stefan (auch davon, mich mit Infos für die Orkenspalter Historien-Reihe zu versorgen) und euch allen kann ich nur empfehlen in unregelmäßigen Abständen dort vorbeizuschauen und euch überraschen zu lassen, welche schon verloren geglaubten Schätze hier wieder zu Tage gefördert wurden.

[Kurzbesprechung] The Stygian Library (SoulMuppet Publishing 2020)

Mein Wochenende wird wohl rappelvoll, da nutze ich den Samstagvormittag, um euch dieses tollen OSR-Abenteuer zumindest kurz vorzustellen: The Stygian Library.

Da wir Gruftschrecken ja immer maulen, dass die OSR-Szene extrem männlich geprägt ist, werde ich mir mal den Namen der Autorin – Emmy „Cavegirl“ Allen – fett auf einen Notizzettel schreiben und mir vorbehalten, das gute Stück als potentiell zu besprechendes Abenteuer vorzuschlagen.

Aber beginnen wir ganz von vorne – denn das Ding sieht toll aus. Ein wunderschönes handliches Hardcover – irgendwie habe ich eines der 2000 im ersten Umlauf gedruckten Exemplare erwischt – momentan könnt ihr euch das Abenteuer immerhin als PDF auf Drivethrough bestellen.

Die drei Fotos geben euch schonmal einen Eindruck wie toll dieses Abenteeur aussieht, dann kann ich ja mal direkt für euch reinblättern.

Laut Selbstbeschreibung haben wir es hier mit einem bibliophilen Abenteuer für sämtliche OSR-Systeme und für Charaktere aller Stufen zu tun. Das ist ja schonmal vollmundig – ich bin gespannt, wie die Autorin das hinbekommen wird.

Schon im Impressum wird dem guten Terry Pratchett gedankt und das kann ich vom Lesegefühl (gespielt habe ich es noch nicht) sehr gut nachvollziehen und möchte aus deutschsprachiger Sicht noch Walter Moers und seine Stadt der träumenden Bücher-Geschichten erwähnen (erscheint da eigentlich irgendwann mal Teil 3, oder schreibt George RR Moers da noch dran?). Logisch, bei einem Bibliotheks-Abenteuer, oder? Und muss ich extra erwähnen, dass ich Bücher in jeder Form liebe? Mensch, bin ich gespannt auf diese spezielle Bibliothek.

Das Impressum – (Co) SoulMuppet Publishing

Schon auf den ersten Seiten stelle sogar ich Anti-Blitzmerker fest, dass wir es nicht mit einem vorgefertigten Abenteuer zu tun haben, sondern mit einem Werkzeugkasten, mit dem ich mir mein bibliophiles Abenteuer zusammenstellen kann. Erstmal eine gute Idee, mal schauen, ob sie auch gut ausgeführt ist. Wie ist das Buch denn strukturiert?

  • Einleitung
  • Haupt-Tabellen
  • Orte
  • Details
  • Monster
  • weitere wichtige Tabellen
  • Der mumifizierte Weise (das geschieht mit SC, die in der Bibliothek sterben)
  • Der neurovore Feinschmecker (eine neue Charakterklasse – etwas … äh … gewöhnungsbedürftig)

Alleine schon die Einleitung zu lesen macht wirklich Spaß und ich hoffe sehr, dass es der Autorin gelingt, sich in der OSR-Szene festzusetzen und weitere tolle Sachen zu erdenken. System Matters – ist eine deutschsprachige Fassung schon in der Mache? Ich würde das sonst glatt machen wollen. Außerdem habe ich gerade in der Einleitung der Einleitung etwas von Gardens of Ynn gelesen, einem älteren Werk. Da bin ich doch glatt interessiert.

Auch die Gebrauchsanweisung wie das Abenteuer zu verwenden ist, gefällt mir gut. Zuerst einmal müssen die Charaktere über irgendeine weltliche Bibliothek oder Ansammlung großen Wissens die Stygian Library betreten. Von da ab gilt Folgendes:

  • 1. Auf der Ortstabelle auswürfeln, wo sie gelandet sind.
  • 2. Auf der Detail-Tabelle auswürfeln was diesen Ort besonders macht.
  • 3. Auf der Tabelle für Zufallsbegegnungen auswürfeln, was nun geschieht

Danach gibt es nur noch drei Optionen: STAY HERE. GO DEEPER. GO BACK.

Coooool. Gefällt mir sehr gut und auch hier bin ich wieder sooooo kurz davor, Leute für eine Online-Runde zusammenzutrommeln.

Äh, ja – der SHEOL-Computer – (Co) SoulMuppet Publishing

Das wichtigste Element der Bibliothek ist der SHEOL-Computer. Da können die Charaktere allerlei komische Dinge mit anstellen. und sollten sie ihn beschädigen, ziehen sie sich die Feindschaft aller Wesen der Bibliothek zu – keine gute Idee also.

Die Neurovoren – (Co) SoulMuppet Publishing

Exemplarisch für die 35 (FÜNFUNDDREISSIG!!!) neuen Monster zeige ich euch die Neurovoren, böse Mensch-Oktopus-Mischwesen. Ja, mit der Kombi machst du einfach nichts verkehrt. Diese recht klassischen Bösewichte sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade dieses Monster-Kapitel unglaublich kreativ-meta-moersig ist. Wenn ich alleine ein paar Monster nenne, wie Animate Books, Archivist Liches, Bandersnatches, Conceptual Walls, Educated Rodents … wisst ihr genau, in welche Richtung wir uns hier bewegen. Einfach wunderbar, wenn ihr euch wie ich für schöne Bücher interessiert.

Zusammenfassend denke ich, dass sich das Abenteuer trotz ( oder gerade wegen) der Andersartigkeit in Welt und Präsentation im Spiel ausgezeichnet schlagen wird. Dieses Einfach-Hineingeworfen-Werden (von SL wie auch Spieler*innen) gefällt mir super. Poah, ich habe gerade echt Bock, eine kleine Expedition in die Stygian Library zu leiten …

[Kurzbesprechung] Kids on Bikes (Hunters Entertainment)

„Aus Gründen“ muss ich mir gerade Kids on Bikes von Hunters Entertainment genauer ansehen – und es ist sowas von „die Antithese zur OSR“ und so weit aus meiner Komfortzone raus, dass es einfach Spaß machen muss. Den Schnellstarter, den ich mir hier angesehen habe, könnt ihr euch bei DrivethroughRPG kostenlos runterladen und falls ihr noch mehr zu dem System hören wollt lauscht mal bei Grasis Kopfkinocast rein.

Das Cover – (Co) Hunters Games

Wie ihr am Cover schon erkennen könnt, spielen wir zwar Jugendliche (oder Kids oder Erwachsene), aber nicht im Stile einer Jugendbande à la TKKG, sondern eher wie in Stranger Things, ET oder Stand by me. Ich liebe ja die letzteren beiden, aber an Stranger Things musste ich mich erst einmal gewöhnen und Summer of 84 hab ich mir begeistert auf BluRay gekauft, aber noch nie angesehen.

Die Rückseite

Wenn ich mir das System ansehe, kommt es auf den allerersten Blick sehr traditionell daher. Es gibt Fight, Brawn, Flight, Grit, Brains, Charm 6 Hauptwerte, auf die die Würfel W4, W6, W8, W10, W12 und W20 verteilt werden, um Stärken und Schwächen des Charakters abzubilden. Mit diesen Würfeln wird dann in Konflikten gewürfelt, um einen Zielwert zu treffen oder zu übertreffen. Identisch läuft es im Kampf, wo je nach Narrativ zwei Attribute aufeinanderprallen. Das ist noch sehr klassisch. Und okay, ich bin kein Fan explodierender Würfel, aber – come on – so richtig modern ist das auch nicht mehr.

Ihr fragt was explodierende Würfel sind? Tschuldigung. Das bedeutet, dass ein Würfel, der sein jeweiliges Maximum würfelt, nachgewürfelt werden darf, wobei die Werte addiert werden. Das geht so lange, wie erneut der Höchstwert getroffen wird.

Innen-Titelblatt

Das war es aber auch schon an „traditionellen“ Mechanismen, denn alles andere ist sowas von NICHT-OSR, das habt ihr noch nicht erlebt.

Alleine ein Blick auf die Charaktere zeigt, dass hier einiges an Player Empowerment läuft. So bekommen sie Token, wenn sie Proben vergeigen und diese Token können sie nutzen, um Boni auf spätere Würfe zu erhalten (langweilig) oder um ihre jeweiligen Stärken auszulösen (zu aufregend). Mit diesen Stärken können sie Gegenstände erscheinen lassen oder Boni für ihre Freunde erhalten. Nicht flammneu, sondern schon oft gesehen, aber weitab von allen OSR-Gedanken.

Insgesamt sind die Charaktere sehr interessante Gebilde, die neben den 6 Werten noch durch einige Fragen definiert werden und zu Beginn des Spiels ihre Rucksäcke gefüllt bekommen – nicht nur materiell, sondern auch psychologisch. Wäre ich jetzt nicht verbohrt und altmodisch, wäre das hier ganz sicher mein liebstes Elements des ganzen Spiels.

Auch zu Beginn des Abenteuers können die Spieler*innen schon Einfluss auf die Welt und das Spiel nehmen, indem sie je ein Gerücht in die Welt setzen, das sich später als wahr erweisen kann oder doch nur Kokolores war.

Abenteuer sind hier nicht festgelegt, sondern es werden einzelne Elemente angeboten, die die Gruppe anspielen kann oder auch nicht. Falls ich als SL nicht weiterweiß, soll ich dann die Spieler*innen einfach fragen, was sie denken, wie es denn weiter gehen wird – um dann damit weiterzuspielen. Niiiiiicht mein Stil, aber hey, ausprobieren kann ich es ja mal.

Am krassesten un-old-schoolig finde ich das Konzept des Powered Characters, einer Spielfigut, die im Laufe des Spiels dazukommt, irgendwelche besonderen Fähigkeiten besitzt und von der Spielleitung und den Spieler*innen gemeinsam mit Leben gefüllt und im Spiel geführt wird. Abgefahrener Shit. Bon gespannt, wie das im Spiel fluppt.

Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf die Runde – das wird ganz sicher cool werden. Nach der Runde Space Pirates auf dem Twitch-Kanal des Retrocast Ende letzter Woche wird es nun die zweite interessante Indie-Runde innerhalb weniger Tage. Wenn alles glatt läuft, werdet ihr euch in Bälde vom Ergebnis dieses Experiments überzeugen können. Was denkt ihr, mit wem ich Kinder auf Fahrrädern spielen werde?

[FANZINE] Brief & Siegel #3: DUNGEON WORKER

An diesem wunderbar nebelverhangenen Samstag kann ich mir die Zeit nehmen, um euch mal das aktuelle Machwerk von Laura und Malte von Kleine Helden vorzustellen: Dungeon Worker. Disclaimer vorab: Ich habe ein paar Fehler rausgehauen und war an einer Testrunde beteiligt – aber seid unbesorgt, meine Änderungsvorschläge wurden nicht genommen und ich bin nicht finanziell am Erfolg beteiligt.

Allerdings finde ich dieses Erzählspiel-System in Fanzine-Format so bemerkenswert, dass ich es euch kurz vorstellen möchte, obwohl es sowas von nicht old-schoolig ist. Zur kontextuellen Einbettung sei kurz erklärt, dass dieses Heft die dritte Ausgabe des Fanzines Brief & Siegel ist, die gerade den zweiten Platz im Wettbewerb von System Matters belegt hat. Glückwunsch! In dieser Ausgabe findet sich auf 46 Seiten das komplette Regelwerk für das System Dungeon Worker.

Das Cover – (Co) Kleine Helden

Die Prämisse dieses Spiels ist sehr einfach und sie erinnert etwas an die Computerspiele Wizardry IV oder Dungeon Keeper, allerdings spielen wir hier nicht die Superschurkin, die in ihrem Dungeon sitzt und es den doofen, guten Held*innengruppen mit der groben Kelle einschenkt, sondern wir spielen eine Gruppe von Schergen, die den Dungeon instandhalten und kleinere Bedrohungen aus dem Weg räumen.

Herzlich willkommen – (Co) Kleine Helden

Vielleicht ist es an dieser Stelle sehr interessant zu erwähnen, dass dieses Spiel keine Spielleitung benötigt! So erstellen wir alle Charaktere – zur Wahl stehen Skelett, Zombie, Goblin, Imp, Gnomobot und Naga. Diese werden lediglich durch Ausrüstung, Besonderheiten und Fähigkeiten beschrieben – im Verlauf des Spiels kommen im schlimmsten Falle noch Zustände dazu.

Dann wird ausgelost, wer welche Rolle innehat (sprich: für welche Elemente der Geschichte sie*er zuständig ist: Overlord, Dungeon, Problem/Wendung, Helden und Ende.

Je nach Zuständigkeit werden jetzt Teile der Geschichte festgelegt und eine schicke Dungeonkarte gezeichnet, dann kann es auch schon losgehen. Das Abenteuer läuft in drei Akten ab: Auftrag Problem Eskalation. Da ist die griechische Tragödie Kindergeburtstag gegen.

Der Konfliktresolutions-Mechanismus ist ganz pfiffig. Zu Beginn haben alle Spieler*innen je 3 Karten eines gewöhnlichen Kartendecks auf der Hand und bei allen Aktionen, in denen das Ergebnis nicht feststeht, müssen alle je eine der Karten ausspielen. Eine Mehrzahl an schwarzen Karten bedeutet einen Erfolg, rote Karten einen Misserfolg. Wir sind also in jeder Situation auf die ganze Gruppe(und das Kartenglück) angewiesen – diese Proben werden noch durch Fähigkeiten/Talente oder Einschränkungen modifiziert. Erst, wenn alle 3 Karten ausgespielt wurden, bekommen alle neue Karten.

Typische Illu plus dämliche Namen

Um euch bei Vorbereitung und Durchführen des Spiels zu unterstützen gibt es hier etliche Hilfestellungen wie Tabellen mit Vorschlägen für alles Mögliche: Talente, Zaubersprüche, Namen… – und wie ihr oben seht, wird hier nicht mit Klischees gespart. Auch ein doppelseitiges Spielbeispiel (was ich persönlich immer sehr hilfreich finde) fehlt nicht.

Falls ich euch neugierig gemacht haben sollte, und ihr ein paar Euro auf der hohen Kante habt, solltet ihr mal im Kleine Helden-Shop vorbeischauen. Ich gebe euch Brief und Siegel, dass ihr nicht enttäuscht werden werdet. Augenblicklich scheint das gute Stück nur als PDF verfügbar zu sein, aber ich habe extra nachgefragt, es sind wohl noch Print-Ausgaben verfügbar. Die werden wohl demnächst eingepflegt werden.