[#dungeon23] Raum 189: Des Einen Glück, des Anderen Leid

Aventuria schließt die Glücks-Woche ab. Wow. So viel Text hatten alle meine Räume zusammen nicht. Uuuund los!

Raum 189 – Des einen Glück, des anderen Leid

Ausmaße: Eine annähernd rechteckige Höhle von 30 x 70 Fuß. Ursprünglich eine natürliche Höhle, deren Grundfläche zu einer rechteckigen Form bearbeitet wurde. Die Wände sind bis zu einer Höhe von 7 Fuß mit sehr dunklem Holz vertäfelt. Darüber ragt die Decke kuppelartig bestimmt 100 Fuß in die Höhe. Immer wieder finden sich kleinere oder größere Felsvorsprünge oder Simse an den hohen Höhlenwänden. Ein Eingang an einer der langen Seiten, der durch eine schwere Holztür verschlossen ist.

Sinneseindrücke: Leicht staubige, trockene Luft; Licht durch Öllampen; sehr feinfühlige und dazu noch rechtschaffende Charaktere könnten sich irgendwie unwohl fühlen, ohne das näher bestimmen zu können

Auf den ersten Blick zu sehen: Von außen: Eine massive, schwere Holztür mit Eisenbeschlägen. Davor einige aufgebrachte Dörfler, die wild vor die Tür pochen und jemandem im Inneren wütend etwas zurufen. Innen: Eine von Öllampen erhellte Höhle. Dunkle Holzvertäfelung; einige leere, sehr alte Regale; recht mittig im Raum ein riesiger, massiver Schreibtisch mit einer Hand voll gläserner Fläschchen, die mit einer bernsteingelben, klaren Flüssigkeit gefüllt sind, in einem Ständer darauf. An der Höhlenrückseite eine schlichte Schlafstätte aus ein paar Decken, daneben eine verschlossene ca. 2 x 1,5 x 1,5 Fuß große Truhe. Der vor den SC zurückweichende Uflaks Nieselwetter ( Mensch, männlich, knapp 30 Sommer alt, gute 5 ½ Fuß groß, straßenköterblond, Kleidung bessere Qualität )

Es kann gefunden werden: Die von Uflaks gesammelten Schätze in der Truhe ( insgesamt: 86 Goldmünzen; 112 Silbermünzen; 71 Kupfermünzen; eine goldene Brosche in Form einer Blume mit diversen bunten Edelsteinen drauf; ein faustgroßer Goldklumpen; ein walnussgroßer, ungeschliffener Diamant ); ein dämonischer Vertrag auf einem der höchsten Felsvorsprünge knapp unterhalb der Decke; eventuell den Seelensammelnden Dämon selbst

Vorlesetext: Schon von weitem hört ihr das laute Schlagen auf Holz und die vielen aufgebrachten Rufe. Als ihr um die nächste Ecke biegt, seht ihr den Ursprung des Tumultes: Eine Gruppe von vielleicht 7 oder 8 Dörflern steht vor einer massiven Holztür und pocht laut dagegen. Ihr könnt Worte wie „Komm raus, du Unglücksbringer! Wir kriegen dich ja sowieso!“ oder „Du elendig Verfluchter! Wir machen Dich fertig!“ hören. Als ihr näher kommt, unterbrechen die Dörfler ihr Tun und betrachten Euch misstrauisch, machen aber keine Anstalten, Euch mit ihren mitgebrachten Knüppeln oder Spaten anzugreifen.

Hintergrund: In der Höhle hat sich Uflaks Nieselwetter hinter der massiven Holztüre eingeschlossen. Schon seit längerem hat er diese, etwas versteckt, und doch nicht weit vom Höhlenausgang befindliche Höhle, als Rückzugsort genutzt, nicht ahnend, welchen Weg sein Schicksal damit eingeschlagen hatte. Doch ganz von vorne: Es ist viele, viele Jahre her und daher längst in Vergessenheit geraten, dass sich ein böser Magier hier in der Höhle ein Geheimversteck eingerichtet hatte. Er experimentierte, machte Versuche und Beschwörungen. Eines Tages jedoch machte er bei einer seiner Beschwörungen einen Fehler, der ihn das Leben kostete und einen Seelendämon in diese Welt frei ließ. Dieser Dämon streifte zunächst durch die Welt, doch irgendwie zog es ihn immer wieder an den Ort zurück, an dem er beschworen worden war. Und genau hier wurde der Dämon auf Uflaks aufmerksam, der ein geradezu perfektes Opfer abgab: Von klein an hatte Uflaks immerzu Pech, nichts wollte ihm so recht gelingen, und auch in der Liebe fand er keine Erfüllung. So wurde er mit der Zeit griesgrämig, muffelig und unzufrieden. Als Uflaks bei einem seiner Streifzüge, wo er der Welt quasi entfliehen wollte, in dem Berg diese Höhle fand, nutze er diese fortan als Rückzugsort, wenn ihm das Glück mal wieder die kalte Schulter zeigte. Und hier wurde auch Uflaks von dem Dämonen gefunden. Listig, wie seine Art war, bot er Uflaks einen Handel an: Der Dämon würde nach Uflaks Tod dessen Seele bekommen, im Gegenzug dafür sollte Uflaks von nun an das Glück hold sein. Der Handel klang für den gebeutelten Uflaks verführerisch, und, so dachte er sich, wenn er von nun an in Glück leben sollte, so scherte es ihn nicht, was nach seinem Tod geschah, denn schlimmer als jetzt konnte es kaum kommen. Und so stimmte Uflaks dem Handel zu. Da Uflaks jedoch von eher einfacherem Gemüt war und er sich die Macht, die ein Dämon hatte, nicht vorstellen konnte, bestand er auf einen schriftlichen Vertrag. Zudem erwartete er, dass er doch etwas wie einen Glückstrank bekommen müsse, ohne den er seiner Meinung nach kein Glück haben konnte. Der Dämon verfasste also einen bindenden Vertrag und stellte Uflaks regelmäßig Phiolen mit einem Glückstrank zur Verfügung – nur dass der Trank unwirksam war für andere, denn das Glück kam durch den Vertrag. Kaum war der Handel vollzogen, wandelte sich Uflaks´ Unglück in Glück: Er fand auf der Straße einen Diamanten, gewann beim Würfelspiel in der Taverne oder setzte beim Hahnenkampf immer auf das Gewinnertier. Doch des einen Glück ist des anderen Leid: So wie Uflaks bei Spielen und Wetten gewann, so verloren die anderen ihr Geld. Auch der gefundene Diamant sorgte an anderer Stelle für Leid, hatte der Goldschmied ihn doch vom Markgrafen erhalten, um damit Hochzeitsschmuck für die zukünftige Markgräfin zu gestalten. Leider war der Diamant durch unglückliche Umstände auf dem Fenstersims gelandet, war von dort runter gefallen in eine Schüssel Hafer, den wiederum kurz darauf ein Pferd gefressen hatte mitsamt dem Diamant. Diesen hat das Pferd dann unbemerkt ausgeäpfelt, kurz bevor Uflaks denselben Weg entlang ging. Da der Diamant verschwunden blieb, wurde der Goldschmied als Betrüger in den Kerker geworfen. Ebenso stürzte eine verlorene und später von Uflaks gefundene, volle Geldkatze eine Familie in einen bis zum heutigen Tag andauernden Zwist aus Vorwürfen.

Das Uflaks nun nicht mehr der Pechvogel war, den man besser mied, sprach sich schnell herum. Und neben vermeintlichen Freunden, die nur wegen seiner Glückssträhne seine Nähe suchten, bandelte sich auch eine zarte Liebe mit einem Bauernmädchen an. Dieser wollte er natürlich von seinem Glück abgeben, doch der Trank war bei Milabet wirkungslos, so dass sie sich belogen fühlte und Uflaks den Rücken kehrte. Doch damit nicht genug. Es mehrten sich die Dinge, bei denen Uflaks für andere sichtbares Glück hatte, andere jedoch das Nachsehen: Bei einem Festessen erwischte Uflaks das einzige, genießbare Essensstück, während alle anderen heftig krank wurden. Ein anderes Mal brach im Dorf ein Feuer aus, und obwohl Uflaks Haus in unmittelbarer Nähe stand, wurde es von den Flammen verschont, die sein Haus einfach übersprangen und die Nachbarhäuser niederbrannten. Soviel Glück kam dann auch den Dörflern seltsam vor, und sie vermuteten, dass mit Uflaks irgendetwas nicht stimmen würde und begannen wieder, ihn zu meiden, auch wenn er weiterhin bei fahrenden Spielleuten seine Glückssträhne beibehielt und immer gewann. Als nun bei einem Dorffest aus heiterem Himmel ein Gewitter aufzog, verfehlte der Blitz den auf der freien Wiese stehenden Uflaks nur knapp, sondern tötete ein kleines Mädchen, dass neben ihm stand und von ihm einen Goldtaler haben wollte. Dieses Unglück, was Uflaks über das Dorf brachte zu seinen eigenen Gunsten war den Dörflern nun endgültig zu viel, und sie jagten ihn bis zu seiner Höhle im Berg, wo die SC nun auf die aufgebrachten Dörfler treffen.

Für die SC bieten sich nun mehrere Möglichkeiten, in dieses Szenario einzugreifen: Zunächst könnten sie versuchen, mit den aufgebrachten Dörflern ein Gespräch anzufangen, um überhaupt herauszubekommen, weshalb diese so verärgert sind. Dabei können die SC einiges über Uflaks und die Unglücke im Dorf erfahren. Dabei erzählen die NSC natürlich nicht chronologisch, schmücken das ein oder andere auch aus und spicken alles natürlich mit ihren Vermutungen. Sollten die SC neugierig geworden sein oder aus anderen Gründen ihre Hilfe anbieten, lassen die Dorfbewohner ihnen gerne den Vortritt. Nachdem sie sich dann Zutritt zur Höhle verschafft haben ( Holztür ist massiv und verschlossen ! ), finden sie dort den verängstigten Uflaks, der keinerlei Gefahr für die SC darstellt. Je nach Geschick können die SC nun die fehlenden Teile der Geschichte von Uflaks erzählt bekommen. Um dieser ganzen Glück-Leid-Geschichte ein Ende zu setzen, haben die SC genau genommen nur 3 erfolgversprechende Möglichkeiten: Nachdem Uflaks ihnen seine Ausfertigung des Vertrages gezeigt hat, könnten die SC sich auf die Suche nach dem Gegenstück machen und beide Verträge vernichten. Allerdings wissen die SC nicht, dass sich genau dieser Vertrag hoch oben in der Höhle befindet. Wie die SC das herausfinden können, liegt an den Fähigkeiten derselben und am Gutdünken der SL. Zudem kommen sicher noch Proben, um heil oben in der Höhle kletternd anzukommen. Will die SL das ganze schwieriger gestalten oder Hinweise auf den Aufenthaltsort des Vertrages geben, könnte sie den Dämon höchstpersönlich auftauchen lassen. Da sich diese Dämonenspezies nicht im Regelwerk findet, darf die SL selbst entscheiden, welche Fähigkeiten der Dämon hat und wie er diese einsetzt. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Dämon zu bannen, damit er Uflaks aus dem Vertrag frei gibt, was aber starke, magische Fähigkeiten vorraussetzt. Die dritte Möglichkeit ist die, dass die SC dem Dämon geschickt glaubhaft machen, dass er sich nicht an den Vertrag hält und dieser somit ungültig ist. Schaffen die SC das, geht der Vertrag von alleine in Flammen auf. Die SC könnten z.B. argumentieren, dass Uflaks das Glück gar nicht hold ist, denn seine Mitmenschen halten ihn für einen Betrüger und meiden ihn, und auch seine Liebe hat ihm den Rücken gekehrt, so dass man keinesfalls von Glück sprechen kann. Aber was genau fruchtbare Argumente sind, entscheidet wie immer die SL!