[Rezension] Das Erbe der Kanalwächter (SPACE 1889-Abenteuer)

… und weiter geht die Uhrwerk-Rezi-Woche mit einem Abenteuer für das leicht durchgeknallte viktorianische Steampunk-Setting SPACE 1889.
Das Cover – (Co) Uhrwerk Verlag
Produkt: Das Erbe der Kanalwächter
System: Space 1889 (Ubiquity)
Autor: Marcus L. Rowland (Niklas Forreiter, Markus Kemper, Sebastian Pähler)
Übersetzer; Florian Don-Schauen
Verlag: Uhrwerk
Aufmachung: Softcover, A4, 109 Seiten
Erscheinungsjahr: 28.04.2016
Preis: 17,95 Euro
ISBN: 978-3-95867-032-7
Gestaltung
Ich wiederhole mich vielleicht, aber ich mag das Layout der SPACE-Reihe, selbst wenn wir es hier mit einem grauen Hintergrund zu tun haben. Dazu noch Innenillus von Rich Longmore und vor allem eine tolle einseitige Illustration aller (wichtigen) Menschen an Bord der Princess Alexandra – schick. Auch das Lektorat lässt keine Wünsche offen, wobei von FDS übersetzte Texte ohnehin immer schon mehr als ordentlich ankommen…
Inhalt
Wie so oft beginnt das Abenteuer mit einem absoluten Routineauftrag. Zwei marsianische Priester heuern die Gruppe an, mit ihnen gemeinsam ein Artefakt aufzuladen und sie zurück zum Mars zu eskortieren. Kindergeburtstag! Leicht verdientes Geld!
Ihr habt es geahnt, so einfach ist dann doch alles nicht – da hätte das Abenteuer nur 4 Seiten statt der vorliegenden 110. Und so beginnt eine immer mehr an Tempo gewinnende Tour de Force durch insgesamt 10 Kapitel vom irdischen London bis auf den Mars.
Ich werde mich dem anpassen und im rasanten Tempo durch die 10 Kapitel pflügen und dabei immer versuchen, nicht zu viel preiszugeben:
Kapitel I: Auf der Suche nach einem ehrenwerten Menschen
Nach einem kurzen Auftakt im Gerichtssaal werden die Charaktere zum Anwalt St. John Audley geladen, wo ihnen ein Marspriester und sein Sekretär einen lukrativen Job anbieten.
Kapitel II: Die Fenier
Entführt von Iren! Verdammte Axt! Und dann wird man mitten in der Nacht noch von einem B auerntrampel geweckt. Ts-ts-ts
Kapitel III: Ein überraschender Tod
Abgang erster Marsianer, ein marsianisches Restaurant mit besonderer Gewürznote, marsianische Kultisten und auch die Iren haben immer noch nicht aufgegeben!
Kapitel IV: Die Princess Alexandra
Jetzt geht’s LO-HOS! Und zwar auf der Titanic. Äh, nein. Natürlich auf der Princess Alexandra. Das Kapitel beginnt mit den Worten: „Wenn die Charaktere ein eigenes Ätherschiff besitzen, ist es kurzfristig nicht einsatzfähig.“ Ja, klar. Sonst hätte der Autor ja auch das schöne Schiffskapitel umsonst geschrieben. Ihr merkt, das ist leicht sarkatisch, oder? Aber sei es wie es sei, der Abschnitt auf der Princess ist hanz klar der stärkste des Abenteuers. Ansonsten dient dieses Kapitel dazu, das Schiff in aller gebotenen Präzision zu beschreiben. Super, wie Orte, Personen und der übliche Tagesablauf vorgestellt werden. Damit kann ich arbeiten.
Kapitel V: Eine Botschaft aus der Heimat
Bombenstimmung!
Kapitel VI: Schiffe, die des Nachts vorüberziehen
Exitus Marsianer Nummer zwei und Ankunft auf dem Mars. Nun sind die Charaktere auf sich alleine gestellt.
Kapitel VII: Gefahr in Parhoon
Cricket auf dem Mars – der weiß-rote Sport! Das Amulett wird gestohlen! (Logo – warum sollte man das auch nicht immer bei sich tragen und nicht gut drauf aufpassen!) Mal wieder Kultisten, damit die nicht aus der Übung kommen!
Kapitel VIII: Westwärts nach Garyaan
Eine fast ereignislose Schiffsreise.
Kapitel IX: Das Auge der Baumeister
Willkommen im Tempel der Kanalpriester. Jetzt wird sicher alles gut. Nee doch nicht. Und dass der marsianische Dom ein Testgelände für alle Bände von Grimmzahns Fallen sein würde, hätte man auch nicht geahnt. Prophezeiungen – Schmofezeiungen.
Kapitel X: Endlich für immer glücklich
Überraschung! Eine Wendung geht noch! Aber dann ist erstmal Erholung angesagt!
Fazit
Ich muss es sagen, aber trotz aller railroadigen Tendenzen und vorweggenommenen Entscheidungen ist dieses mein bisher liebstes der größeren auf Deutsch erschienenen SPACE-Abenteuer. Die beteiligten Kulte gefallen mir, die Reise auf der Princess ist super (wenn auch brutal gescriptet), der Mars ist immer gut und es gibt so manche überraschende Wendung und viele einfach nur coole Rollenspielmomente. Daumen rauf und wir nähern uns der Höchstnote.
Bewertung

4,5 von 5 zwangsläufig zum richtigen Zeitpunkt versterbende Priester