[Rezension] Gipf (abstraktes Brettspiel – Huch & Friends)

Mit Gipf liegt mir hier das erste Spiel einer Reihe von abstrakten Brettspielen für zwei Personen vor, die die Jungs und Mädels von Huch & Friends derzeit herausbringen. Nach eben diesem ersten Spiel ist die Serie passend „Gipf-Project“ benannt und nur allzu folgerichtig prangt auf der Spielschachtel eine große „1“. 1998 war das Gerät schon auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres und der Verlag preist es vollmundig an als einen „modernen Klassiker des abstrakten Spiels“. Sehr lobenswert, dass ein Verlag mutig genug ist, um die Reihe nochmal rauszubringen.
Wie so oft wird der Fantasy-Bezug meines Blogs mal wieder auf’s Äußerste gespannt, aber ich sehe nicht ein, warum ich euch nicht coole Spiele vorstellen soll, wenn sie nicht perfekt in mein Beuteschema passen.
Das Cover – (Co) Huch & Friends
Name: Gipf
Verlag: Huch & Friends
Autor: Kris Burm
Preis: ca. 30 Euro
Link: Hutter HP
Alter: 13-99
Spieler: 2
Dauer: 30-60 min
Genre: Steine, Gebietskontrolle, Abstrakt
BGG-Ranking: 590
Aufmachung
Schick. Sehr minimalistisch. Ein Spielbrett, das nur aus Linien und Punkten besteht und 36 Steine, die ausgezeichnet stapelbar sind. Ein schwarzes Beutelchen, um die Steine zu verstauchen und eine siebensprachige Anleitung – das war’s!
Das Spiel
Das gefällt ja schonmal meiner Frau. Keine „Elfen, Orks und Magier“ weit und breit. Allerdings halt auch nix anderes. Gegen Gipf ist Schach ein komplettes Warhammer Fantasy-Szenario. Hier gibt es wirklich nur (wie bei Mühle oder Dame) ein Spielbrett mit Linien sowie 18 weiße und 18 schwarze Steine.
Die Regeln sind, wie bei solch abstrakten Spielen üblich, denkbar einfach und das Spiel bezieht seinen Reiz nicht aus eben jenen Regeln, sondern am direkten Messen der Kraft der beiden Kontrahenten bei gleichen Voraussetzungen.
Was ist also zu tun? Zu Beginn steht auf jeder der sechs Ecken immer abwechselnd ein Gipf, das sind zwei aufeinandergestapelte Steine, jeder Farbe. Nun wird abwechselnd ein neuer Stein von außen ins Feld geschoben, wobei im Weg stehende Steine einfach weitergeschoben werden. Wichtig: Man darf keine Reihe weiterschieben, sodass Steine aus dem Feld geschoben würden. Hat man irgendwie hinbekommen, vier Steine der eigenen Farbe nebeneinander zu bugsieren, darf man diese Steine vom Feld nehmen und später weiterverwenden. Der Clou an der Sache ist aber, Vierer-Kombis in Reihen hinzubekommen, wo auch gegnerische Steine liegen, denn diese werden dann gefangen und aus dem Spiel genommen. Gewonnen hat man, wenn der Gegner keine Steine mehr zur Verfügung hat, um sie ins Spiel zu bringen, sei es, weil sie gefangen genommen wurden oder weil sie alle auf dem Feld liegen.

Tja, das war’s auch schon! Ich mag es ja, wenn man die kompletten Regeln eines Spiels in 5 Sätzen erklären kann.
Fazit
Ja, was soll ich sagen. Gefällt mir gut. Ich habe leider nur in meinem Umfeld niemanden, mit dem ich es öfters spielen könnte. Allerdings sind die Regeln tadellos, das Spiel macht Spaß und Platz 590 im Boardgame Geek-Ranking spricht auch eine deutliche Sprache.
Bewertung
3,5 von 5 Mühle-Schach-Dame-Spiele