[Rezension] Evolution (Brettspiel)

Und noch etwas halbwegs thematisch Passendes aus dem Hause Schmidt – ein Gesellschaftsspiel, in dem es gilt, zum Gewinner der Evolution zu werden…

Das Cover – (Co) Schmidt Spiele

Name: Evolution
Verlag: Schmidt Spiele
Autoren: Dominic Crapuchettes, Dmitry Knorre, Sergey Machin
EAN: 4001504493127
Preis: ca. 30 Euro
Link: Schmidt HP

Alter: 10+
Spieler: 2-5
Dauer: 30-45 min
Genre: Kartenspiel, Siegpunkte ,Push your Luck
BGG-Ranking: 307
Gestaltung
Ganz schön bunt das Ganze. Gefällt mir. Und dazu gibt es Stoffsäckchen. Die mag ich ja spätestens seit Orléans. Mal sehen, wozu die dienen.
Abgesehen von den Säckchen enthält die Box eine Anleitung, ein Referenzblatt mit einer Übersicht der Kartenfähigkeiten, 1 hölzernen Startspieler-Stegosaurus, jede Menge kleiner Täfelchen, die Tierepopulationen darstellen werden und dazugehörige Holzklötzchen in grün und braun. Dazu kommen etliche Nahrungsmittelchips und 110 Eigenschaftskarten sowie ein Papp-Wasserloch, wo die zur Verfügung stehenden Nahrungsmarker platziert werden.
Ich finde es hier wirklich gelungen, wie einem recht abstrakten Kartenspiel mit schicken Countern und schön gestalteten Karten Leben und Thema eingehaucht werden.
Das Spiel
Ziel ist es, am Spielende die meisten Siegpunkte zu haben – diese erhält man für gefressene Nahrungschips im Stoffbeutel (schade, man zieht also nichts aus den Beuteln, sie dienen nur dem Sammeln der Siegpunkte), für am Ende lebende Tierarten und für ausliegende Eigenschaftskarten.
Jede Spielrunde verläuft in 4 Phasen:
1. Karten austeilen (3 plus eine pro ausliegender Tierart)
2. Nahrungsangebot festlegen: Eine der Handkarten wird nun verdeckt ausgespielt, um festzulegen wie viel pflanzliche Nahrung in der nächsten Runde zur Verfügung steht. Schon hier eine erste wichtige strategische Überlegung…
3. Karten ausspielen: Hier kann ich entweder Eigenschaftskarten (bis zu drei pro Tierart) ausspielen, um meine Viecher zu pimpen ODER eine Karte abwerfen, um eine neue Tierart (ein neues Tableau) zu erhalten ODER Karten abwerfen, um Population oder Größe einer schon ausliegenden Tierart vergrößern.
4. Fressen: Pflanzenfresser bedienen sich nun an den Nahrungsvorräten am Wasserloch. Fleischfresser bedienen sich an anderen Tieren (auch den eigenen, wenn es notwendig wird), was allerdings nur erfolgreich ist, wenn sie größer sind, als der potentielle Gegner. Können Tiere nicht genug fressen so wird die Population verringert, im schlimmsten Fall stirbt die Tiergattung ganz aus.
So! Das waren die Basics! Interessant wird das Spiel aber erst durch die Eigenschaftskarten, die die unterschiedlichsten Fähigkeiten verleihen und teilweise in großartigen Synergien kombiniert werden können.
So gibt es drei (vier) Angriffskarten, die ein Tier zu einem Raubtier machen, es stärken oder ihm gestatten Verteidigungsfähigkeiten zu umgehen, fünf (sechs) Fresskarten, die die nahrungsaufnahme unterstützen (mein Favorit hier ist alleine von der Illustration her das gemütliche Hinterteil auf der Karte „Fettschicht“), sieben Verteidigungskarten und eine Fruchtbarkeitskarte, die im Idealfall die Populationsgröße automatisch um 1 erhöht.
Auch nach einem ganzen Rutsch Partien habe ich immer noch keine Master-Strategie entdeckt, man muss hier einfach flexibel bleiben, wobei es mir schon recht sinnvoll erscheint, recht früh Fleischfresser zu erschaffen, um den Gegnern möglichst zügig in die Parade zu fahren. Manche Synergien, wie beispielsweise „Symbiose“, „Hörner“ und „Warnruf“ lassen beispielsweise jedes Raubtier zweimal überlegen, bevor es hier zuschlägt. Ich habe da einige Kombinationen schmerzhaft erlernen müssen, weil ich doch in den ersten Partien so manchen Fehler begangen habe. Aber probiert es einfach selber aus.
Fazit
Schönes Aufbauspiel, bei dem es darum geht, entweder mächtige Pflanzenfresser oder brutale Fleischfresser zu erschaffen und so ganz nebenbei Synergie-Effekte zwischen den eigenen Tieren auszunutzen und Schwächen der gegnerischen Populationen schonungslos auszunutzen. Mal wieder ein einfach zu verstehendes Spiel, das erst dann aufwendig wird, wenn man es wirklich gut spielen will.
Bewertung
4 von 5 Fettärsche

2 Gedanken zu „[Rezension] Evolution (Brettspiel)“

  1. Hab das aufm SpieleWahnsinn in Herne sehr gemocht. Wollte auf der SPIEL dann kaufen aber die Preisvorstellungen waren für das, was in der Box ist, absolut lächerlich (50,00 Euro IIRC).

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