[Kurz-Rezi] The Walking Dead 4 (Comic)

Die ersten 3 Bände der Softcover-Fassung zur Survival-Zombie-Horror-Apokalypse-Reihe habe ich ja schon kurz vorgestellt und nun bin ich mit dem aktuellen Band 4 wieder am Puls der Zeit:
The Walking Dead 4 – Was das Herz begehrt
Cross Cult (März 2016)
8,99€
Bevor ich loslege muss ich kurz ein kleines Sätzchen zu der Aufmachung der kostengünstigeren Softcover-Version im Vergleich zur etwas edleren gebundenen Ausgabe verlieren, denn ich muss sagen, dass die mir persönlich sogar einen Tacken besser gefällt – weniger „artsy“, und dafür einen Tacken härter – gerade bei diesem vierten Band sehr auffällig. Prima. Das kann gerne so bleiben – auch wenn wahre Fans sich natürlich vermutlich sowieso alle verfügbaren Editionen ins Regal stellen werden.
Check it out:
Das Cover der Softcover-Ausgabe
… und das des Hardcovers
Aber zurück zum Thema: Am Ende des dritten Bandes gab es ja einen extrem fiesen Cliffhanger und unsere Protagonisten schienen nach kurzem Gastspiel auch aus dem nächsten „sicheren Hafen“ wieder vertrieben zu werden. Dies kann allerdings abgewendet werden und fortan zieht diese Folge ihre Brutalität nicht aus dem Kampf der Menschen gegen die Zombies, sondern aus den Konflikten und Problemen innerhalb der kleinen Gemeinde, die auch in den sicheren Gefängnismauern nicht so recht zur Ruhe kommen will. Gerade in diesem Band wird die schmackhafte Zombie-Schlachtplatte immer wieder mit einer Prise Philosophie fein abgeschmeckt, um erneut in einem existentiellen Cliffhanger zu enden, der dieses Mal aber nich zwangsläufig die körperliche Unversehrtheit bedroht.
Ganz im Ernst – wenn ihr jetzt nicht in die Serie einsteigt, seid ihr selber schuld!

[Rezension] THE WALKING DEAD: Gute alte Zeit – Ein langer Weg – Die Zuflucht (Comics)

Bei Cross Cult erscheint mit „The Walking Dead“ eine der heißesten Comic-Reihen auf dem Markt (wenn man mal von Superhelden absieht…). Ich kam bisher aus rein monetären Gründen nicht dazu mir die Comics anzusehen, aber nun werden die Bände nach und nach für kleines Geld als Taschenbuchausgabe in den Zeitschriftenhandel gepumpt – ich denke mal für 8,99 Euro (anstelle der 16 Euro für „das volle Programm“) macht man da absolut nichts verkehrt…
Bisher erschienen sind:
– Band 1: Gute alte Zeit
– Band 2: Ein langer Weg
– Band 3: Die Zuflucht

Vielleicht sollte man vorab kurz erwähnen, dass wir es bei dieser Reihe mit einer 16+ Empfehlung zu tun haben, die meisten meiner Schüler also besser die Finger davon lassen sollten – und tatsächlich wird hier einiges an Gewalt gezeigt, was nicht jeder junge Mensch zwangsläufig sehen muss.

Außerdem sage ich es jetzt und hier: Dieser Blog-Beitrag enthält Spoiler!

Okay. Sieht ja schonmal ganz gut aus – und vielleicht ist dies die Stelle, an der ich zugeben kann, dass TWD eine der Nerd-Serien ist, die komplett an mir vorbeigegangen sind, gemeinsam mit ihren Kumpels Breaking Bad und Game of Thrones…
Also frisch ran an’s Werk. Fangen wir mit dem Augenscheinlichsten an – die Zeichnungen sind in schwarz-weiß und obwohl aus den Federn von zwei unterschiedlichen Zeichnern stammend, wie aus einem Guss. Das ist schonmal gut, dass einem keine krassen Brüche ins Auge fallen. Auch der Umfang ist für den Preis mehr als nur in Ordnung. Mit 144 Seiten, auf denen es immer ordentlich etwas zu sehen gibt, hält ein Band locker den klassischen Prüfungen „Bahnfahrt“ oder „Badewannen-Sitzung“ stand. Wirklich eine sehr angenehme Länge.
Die Grundvoraussetzung ist clever gemacht und recht klassisch für Zombie-Apokalypsen – der Leser begibt sich gemeinsam mit einer Identifikationsfigur gemeinsam auf den Weg, die „neue Weltordnung“ zu erforschen.
In diesem Fall ist das der Polizist Rick, der angeschossen wurde, nun im Krankenhaus aufwacht und sich mit einer völlig neuen Welt konfrontiert sind, in der es nur noch lebende Tote gibt, die ihm ans Leder wollen. Die meisten sind mehr oder weniger ungefährlich, denn sie sind schon zu verrottet, um noch Unheil anrichten zu können. Aber auch sonst haben wir es hier mit dem Typus „langsamer Zombie“ zu tun und meist kann man entkommen, wenn man nicht überrascht wird oder sich einer gewaltigen Überzahl ausgesetzt sieht.

Im ersten Band dreht sich vor allem alles darum sich von der titelgebenden „guten alten Zeit“ zu verabschieden. Rick irrt umher, lernt Überlebende kennen, trifft den einen oder anderen Zombie und wird immer davon angetrieben vielleicht in Atlanta seine Frau und seinen Sohn Carl wieder zu treffen. In Atlanta angekommen zeigt es sich, dass es die großen Städte noch brutaler erwischt hat als die ländlichen Regionen, aber, wie das Schicksal nunmal so spielt, trifft er in höchster Not den jungen Glenn, der ihn zu ein paar Überlebenden bringt – ratet mal, wen er da antrifft…
… und das sind nur die ersten 50 Seiten des ersten Bandes und ab hier möchte ich nicht mehr viel verraten, was persönliche Dinge angeht und nur noch kurze Informationen zur groben Handlung zu geben. Gerade die kleinen persönlichen Entscheidungen und Dramen in einer Welt, in der man sich auf nichts mehr verlassen kann, sind hier das Salz in der Suppe – die Besonderheit, weswegen ich die Serie weiter verfolgen werde.
Ausgezeichnet sind die Cliffhanger, das muss man mal ganz klar sagen – so endet Band 1 mit einer äußerst überraschenden Szene, in der der kleine Carl seine frisch erworbenen Schießkünste unter Beweis stellt.
Band 2 dient vor allem dazu, der Gruppe Überlebender den Schwarzen Tyreese mit Begleitung hinzuzufügen und zu zeigen, wie die Suche nach Sicherheit immer wieder zu Enttäuschungen führt. Zwischenzeitlich sieht es so aus als habe man eine Art „Heimat“ gefunden, aber auch diesen Ort muss die Gruppe verlassen und zieht weiter. Cliffhanger: Von einem Hügel aus sehen sie eine Gefängnisanlage, die komplett umzäunt friedlich im Sonnenschein liegt. Sieht gut aus für Band 3.
Nicht. Denn die Zuflucht in Band 3 erweist sich zwar als sicher gegenüber der Außenwelt, aber auch hier gibt es wieder den einen oder anderen Zombie zu zerlegen und auch die 4 Überlebenden, die die Gruppe im gewaltigen Speisesaal antrifft, sind nicht gerade die klassischen Traum-Schwiegersöhne und so wandelt sich der Horror in diesem dritten Teil von einer Bedrohung von außen in eine Bedrohung aus dem Inneren heraus. Sehr schicker Kniff und für mich bisher der intensivste Band, gerade was moralische Fragestellungen angeht. Soll ich was zum Cliffhanger verraten? Nee, lieber nicht, außer vielleicht, dass ich hier mit etwas Ähnlichem gerechnet habe.
Fazit
Ihr seid noch nicht in die Walking Dead-Reihe eingestiegen? Dann ist genau jetzt eure Chance. Die ersten drei Bände sind in Taschenbuchformat erschienen, Band 4 gibt es ab dem 24.02.2016 – der perfekte Zeitpunkt, um nicht den Anschluss zu verpassen. Und ich kann euch sagen – nach dem traditionell guten Cliffhanger in Band 3 bin ich heiß wie Frittenfett auf den vierten Teil der Reihe!
Bewertung
4,5 von 5 schlurfende Leichen

[Rezension] Totes Land 3 – Der Bunker (Roman)

In den letzten Tagen habe ich mich mal wieder durch einen amtlichen Ziegelstein vom Mantikore-Verlag geschmökert – den abschließenden (?) Band der Totes Land-Reihe!
Das Cover – (Co) Mantikore Verlag
Produkt: Totes Land 3 – Der Bunker
Autor: Mario H. Steinmetz
Verlag: Mantikore
Erscheinungsjahr: 2015
Preis: 14,95 Euro
ISBN: 978-3-939212-84-3
Link: Mantikore-Shop (Sorry, habe keine „neutrale“ Seite gefunden)
Gestaltung
Das Cover sieht vielversprechend aus und hat etwas von „Die Zombiapokalypse kommt vor den Toren von Moria an“…
Inhalt
  …und genau das erwartet einen auch im abschließenden Band der Reihe.
Zuerst schnetzeln sich unsere 5 Helden unterstützt von saarländischen Elitesoldaten durch Milliarden von Zombies, immer mit dem Ziel Bunker in Speyer vor Augen.
Der Widerstand der Menschen ob der Zombiebedrohung XJ09 und der „Anführerfigur“ Legion geht immer mehr in die Knie und die militärische Macht scheint gebrochen, da fast alle Kommandoposten von Zombies überrannt wurden. Von dieser Seite scheint also keine Hilfe mehr zu erwarten und so ist die Menschheit auf unsere 5 „Helden“ angewiesen – gerade mit Markus scheint es eine besondere Bewandnis auf sich zu haben und sowohl ihm als auch dem Leser ist es völlig klar, dass die einzige Möglichkeit, die Seuche zu besiegen, ein amtlicher Showdown in einem Bunker nahe Speyer zu sein scheint, wo scheinbar alles seinen Anfang genommen hat. Man merkt am bisherigen Text, dass wir es hier mit einer lupenreinen völlig klassischen Fantasy-Geschichte im Zombie-Endzeitgewand zu tun haben. So ist dann auch der abschließende Teil im Bunker die schwächste Komponente der ganzen Story – da habe ich irgendwie nach dem ganzen Gesplatter der vorherigen Seiten mit einem fantastischen Dungeoncrawl gerechnet, wo ordentlich Hintern versohlt und Fallen ausgelöst werden.
Als harmoniesüchtiger Mensch hätte ich mir dann auch noch ein fetteres Happy End gewünscht und nicht so ein auf eine Fortsetzung hinarbeitende Kiste, die schwer an „Tanz der Vampire“ erinnert…
Fazit
Ein toll komponierter Abschlussband einer wirklich gut zu lesenden (immer leicht übernatürlichen) Zombie-Apokalypse mit tollen Figuren und ordentlich Action, aber…
… leider auch mit locker 300 Seiten zu viel auf den Rippen.
Gerade im Mittelteil wird es völlig beliebig, wer nun gerade wo warum welche Zombies wegballert, da man als Leser ohnehin schnell weiß, dass alles auf einen Showdown im Bunker hinauslaufen wird. Hier wäre zwar weniger mehr gewesen, aber vermutlich wären die Splatter-Freunde etwas missgestimmt gewesen, die mit eben diesen 300 Seiten den meisten Spaß haben dürften.
Bewertung
3,5 von 5 (fast) beendete Zombie-Apokalypsen…

[Kurz-Rezi] Totes Land – Ausnahmezustand

Tja, da hat mich im Facebook-Chat der Downloadlink zu einem Roman des Mantikore-Verlags erreicht mit dem Vermerk ich solle ihn mir doch mal „bitte dieses Buch hier ansehen“. Pflichtbewusst habe ich mich an die Arbeit gemacht und mir das Teil Seite um Seite ausgedruckt, weil ich es hasse am Monitor zu lesen, gerade, wenn es Zerstreuungs-/Erbauungszwecken dienen soll. Okaaaaaaaaay! Das Ding hat 507 Seiten?!? Selbst wenn ich halbwegs klein vier Seiten auf ein Blatt Papier drucke sind das ja immer noch ungefähr ein paar Millionen??? Noch dazu habe ich nur das blanke PDF – keine Titelseite, keinen Klappentext, keinen Presseblurb, keine Infos zum Autoren (den ich auf jeden Fall schonmal nicht kenne…)
Aber nun gut, wenn ich es mir ansehen soll…
Roman: Totes Land – Ausnahmezustand
Autor: M.H. Steinmetz
Verlag: Mantikore
ISBN: 978-3939-212-56-0
Preis: 14,95 demnächst in Printform – derzeit nur als Kindle-Version für 9,99 erhältlich
Link: Amazon (da man auf der Mantikore-Seite leider keine Direkt-Links setzen kann)
Was soll man sagen? Nic von Mantikore ist zwar nicht mehr der größte Unterstützer von Labyrinth Lord, aber das Verlagsprogramm (basierend auf einer gleichmäßig starken Einsamen Wolf-Reihe) ist immer breiter und besser aufgestellt. Gerade im Bereich Romane geht da seit gut zwei Jahren einiges. Neben Sci-Di-Klassikern wie den Haldemann-Romanen oder Fantasy-Urgesteinen wie Lord Valentine gibt es auch „junge“ deutsche Autoren wie Andy Schnell mit seinen bisher zwei erschienen Zombie-Romanen und nun eben M.H. Steinmetz, der auch so brutal in die Zombiakalypse-Bresche schlägt, dass Blut und Gedärme nur so spritzen.
Wir beginnen mit einer Kriegsszene, die sich schnell als Larp-Kampf in einem Wäldchen nahe Berlin herausstellt. Nur wenige Seiten später sind die ersten Charaktere eingeführt (und auch wieder getötet), ein „Markus“ scheint der Held des Romans zu werden und auch eine „Sabine“ könnten wir später noch wiedersehen.
Die Larper erreicht auf jeden Fall die Kunde, dass es in ganz Deutschland zu einer Grippe-Epidemie gekommen sei und die Infizierten die Normalen angriffen. Hut ab davor, dass erst weit jenseits von Seite 100 der Begriff „Zombie“ das erste Mal fällt, denn dem gewieften Leser ist schon nach kurzer Zeit klar, in was der gute Markus da hineinschlittert – eine ausgewachsene Zombiekalypse allererster Kajüte.
Er macht sich auf den Weg nach Speyer wo er seine Frau zurückgelassen hat und erhält zuerst auch noch SMS und E-Mails von ihr, aber irgendwann bricht jegliche Kommunikation zusammen und er schlägt sich einzig auf die Hoffnung, seine Frau könnte noch leben, quer durch Deutschland. Dabei trifft er immer mal wieder Weggefährten, die allerdings ebenso schnell wieder verschwinden wie sie auftauchen.
An dieser Stelle einen Dank an den Autor, denn er hat es geschafft „irgendwie krass und realistisch“ zu schreiben, aber meine persönlichen Grenzen nicht zu überschreiten. So reist Markus eine Zeitlang mit einem kleinen Mädchen, das er dann zurücklassen muss. An dieser Stelle hatte ich schon Sorge, dass jetzt lang und schmutzig geschildert würde was mit diesem Mädchen und den heranrückenden Zombies geschieht, aber darüber wird dankenswerterweise das Mäntelchen des Schweigens gedeckt (auch wenn ich es mittlerweile irgendwie im Urin habe, dass wir das Mädchen in der einen oder anderen Form im Laufe der Reihe nochmal wiedersehen werden).
Die Reise ist ein absoluter Parforce-Ritt, der mich als Leser fast so geschlaucht hat, wie er den guten Markus mitgenommen haben muss. Ganz ehrlich, der Aufbau der Geschichte ist zwar romantheoretische betrachtet ziemlich „unklassisch“, aber es gelingt absolut, den Leser in die Handlung hineinzuziehen, auch wenn die Figuren teilwesise etwas blass bleiben. Also schreiben kann er auf jeden Fall, dieser Steinmetz.
Ich will hier wirklich nicht viel verraten, denn der Roman lebt davon sich einfach kopfüber in die Lektüre zu stürzen, die „Heldenreise“ nachzuvollziehen und sich mit dem Blutstrom treiben zu lassen. Gesagt sei nur so viel – auf dem Weg nach Speyer kommen wir in „Ausnahmezustand“ immerhin bis nach Frankfurt, wo bis vor Kurzem noch eine „sichere Zone“ eingerichtet war, wo Markus aber wieder auf Larp-Sabine und viele halbwegs frische Zombies trifft.
Etwas ratlos lässt mich das Ende des Romans zurück – interessanterweise nicht mehr aus Markus‘ Perspektive erzählt, sondern aus der von Susan, die ihn auf dem letzten Stück seines Weges begleitet hat. Hier erfährt man mehr über den Hintergrund der Infektion und wundert sich sehr über die Tatsache, dass ausgerechnet Sabine und Markus eine große Rolle zu spielen scheinen, was schon im Laufe des Romans immer mal wieder unauffällig versteckt durchscheint. Das gefällt mir immer gut, wenn der Autor einen Masterplan verfolgt und den aufmerksamen Leser immer mal wieder mit einem kleinen Blick darauf belohnt.
Fazit: Wow! Respekt! Das ganze Buch über macht der Autor einfach nix falsch, klaut sich hier ein Klischee, dort eine Szene und hetzt den Leser mit seinem Helden von Berlin bis hinter Frankfurt und dann gibt es ein letztes Kapitel, das irgendwo zwischen: „Geil! Endlich eine Erklärung!! und „Verdammte Axt! Ich will JETZT wissen wie die Sache ausgeht und habe keinen Bock auf eine Fortsetzung zu warten!“
Insgesamt war die ganze Chose aber zugegebenermaßen so packend, dass ich die Fortsetzung definitiv lesen werde und gnädig drüber hinweg sehe, dass ich mich irgendwie „um ein Ende gebracht“ fühle.
… nachdem ich jetzt etwas im Netz recherchiert habe, stelle ich fest, dass die Kiste direkt als Trilogie angekündigt wurde – diejenigen, die das Buch „rechtmäßig erwerben“ werden also mental darauf vorbereitet sein. Alles klar also, Entwarnung und eine wirklich uneingeschränkte Lese-Empfehlung, wenn man sich für Endzeitszenarien und Zombiekalypsen jeglicher Art interessiert.