[#dungeon23] Raum 168: Die Alte und die Katzen

Aventuria springt wie so oft ein, damit ihr auch zum Oberbegriff Einsamkeit 7 Räume vor die Flinte bekommt.

Raum 168 – Die Alte und die Katzen

oder

Einsamkeit macht seltsam

Ausmaße: Ein mit diversen Möbeln voller, und damit verwinkelt wirkender, unübersichtlicher Raum mit einer Grundfläche von ca. 30 x 30 Fuß.

Sinneseindrücke: gedämpftes Licht; unterschiedliche Gerüche verschiedener Speisen und (getrockneter ) Kräuter; Gemütlichkeit; gelegentliches Schnurren oder Maunzen

Auf den ersten Blick zu sehen: Ein gemütlich wirkender Raum mit einem Tisch und gepolsterten Sitzbänken gegenüber der Tür. Diverse Schränke und vollgestopfte Regale, die ein Überblicken des gesamten Raumes unmöglich machen. Getrocknete Kräuter, die von der Decke hängen. Eine Katze auf der gemütlich wirkenden Eckbank. Und noch eine auf einem halbhohen Schränkchen. Und noch eine weitere im Regal…..

Es kann gefunden werden: Katzen in allen möglichen Farben, vielleicht eine Freundschaft

Die Karte

Vorlesetext: Als ihr nach kurzem Klopfen durch die halbgeöffnete Tür in den Raum blickt, empfängt Euch Gemütlichkeit. Der Raum ist zwar mit diversen Möbeln sehr voll gestellt, so dass ihr den Raum nicht komplett einsehen oder seine ganze Größe abschätzen könnt, dennoch oder vielleicht gerade deshalb macht der Raum einen sehr wohnlichen Eindruck. An den Deckenbalken hängen Kräuter zum Trocknen, und auch die Wände sind voll mit Regalen oder Bildern. Auf der Bank der einladend aussehenden Sitzecke liegt eine Katze und blickt Euch aus halbgeschlossenen Augen an. Und dann entdeckt ihr eine weitere Katze auf einem Schränkchen in der Ecke, und dann noch eine weitere in einem der Regale, und dann sogar noch eine. Bevor ihr Euch jedoch mit Blicken auf die Suche nach weiteren Katzen machen könnt, schlurft hinter einem Regal aus dem hinteren Bereich des Raumes eine ältere Frau hervor und lächelt Euch freundlich an. Ihr erkennt, dass sie leicht humpelt und ihr Körper auch etwas schief wirkt, dazu hat sie einen deutlichen Buckel. „Oh, Besuch! Kommt nur rein, kommt nur rein. Ihr seht durstig aus. Darf ich Euch einen Tee anbieten? Oder lieber einen Becher Kräuterlimonade? Süß, aber sehr erfrischend! Nach meinem eigenem Rezept! Kommt, setzt Euch ruhig auf die Bank dort!“ Sie deutet auf die gemütlich wirkende Eckbank.

Hintergrund: Hier lebt zurückgezogen und einsam die alte Phelis mit einer nicht gerinnen Menge an Katzen. Die alte Phelis hatte schon immer einen schweren Stand. Schon von Geburt an gezeichnet mit einem Buckel und einem verkürzten Bein musste sie immerzu viel Spott ertragen. Und während sie als Kind meist ausgeschlossen wurde, wurde sie als erwachsene Frau als Hexe verschrien. Ihre Affinität zu Tieren, besonders zu Katzen, und ihre Fähigkeiten im Umgang mit Kräutern verfestigten die Ansicht der Leute jedoch nur noch mehr. Das sie wirklich im Umgang mit der Magie bewandert war, hielt sie daher besser geheim. Irgendwann jedoch mochte sie es nicht mehr ertragen, ständig hinter vorgehaltener Hand verspottet zu werden und die Ablehnung täglich zu spüren. Also kehrte sie ihrem Dorf den Rücken und lebte fortan abgeschieden und in Einsamkeit. Obwohl Phelis nie angesehen im Dorf war, fehlte den Menschen dort und in den umliegenden Dörfern jedoch ihr fachkundiges Wissen der Heilkräuter und ihre Tinkturen und Salben gegen Krankheiten. Deshalb suchten die Menschen Phelis immer wieder auf, doch nie um ihrer selbst willen, sondern immer nur, weil sie etwas von ihr benötigten. Anfangs freute sich Phelis noch und bat ihrem Besuch auch immer Speisen und Getränke an. So kamen dann auch immer wieder Reisende, die vorgaben, sich für sie zu interessieren, die aber lediglich an einer guten, kostenfreien Mahlzeit interessiert waren. Phelis erkannte schnell, dass man sie nur ausnutzte, aber da sie im Grunde ihres Herzens eine gute Seele war und auch an das Gute in anderen Menschen glauben wollte, blieb sie weiter freundlich zu jedem Gast, hoffend, dass Gäste auch mal nur ihretwegen kamen. Zeitgleich trug es sich zu, dass Phelis eine äußerst seltene Pflanze entdeckte, die einzig und allein an einer verborgenen Stelle im nahe gelegenen Wald vorkommt. Da diese Pflanze sonst an keiner anderen Stelle der Welt zu finden ist, dürfte sie auch jedem Reisenden unbekannt sein, ebenso die Tatsache, dass dieser Pflanze irgendeine Art von Magie innewohnt. Diese unscheinbare Pflanze hat zudem einen sehr angenehmen Geschmack, der auch je nach übrigen Zutaten immer ein wenig anders ist und sich variabel für wirklich jede Art von Speise eignet. Daher nutzt Phelis sie auch bei wirklich allen Dingen, die sie zubereitet. Kosten die SC von irgendwelchen ihnen angebotenen Dingen, werden sie nicht merken, dass in jeder Speise das selbe Kraut verwendet wurde. Aber sie werden sehr wohl eingestehen müssen, dass alles, was sie kosten, einen wunderbaren, einzigartigen Geschmack hat. Leider hat dieses Kraut auch eine Nebenwirkung: Zuviel davon eingenommen, macht es unglaublich müde! Phelis selbst jedoch hat schon so viel von diesem Kraut gegessen, dass sie gegen diese Wirkung immun ist. Probieren die SC nun von den angebotenen Speisen, würfelt die SL verdeckt für jeden SC einzeln, wie viele Portionen es benötigt, bis diesen eine riesengroße Müdigkeit überkommt, gegen die er sich auch nicht wehren kann ( Anders als bei einem Schlafzauber verspürt der SC eine angenehme Müdigkeit wie nach einem schweren Arbeitstag, und es fällt ihm zunehmend schwer, die Augen offen zu halten oder Gesprächen zu lauschen. ). Da verschiedenste Faktoren bei der Wirkung dieser der restlichen Welt unbekannten Pflanze eine Rolle spielen, vertragen die SC auch jeder eine unterschiedliche Anzahl von Portionen. Dabei zählt jede angebotene Speise als 1 Portion ( 1 Becher Tee, 1 Becher Kräuterlimonade, 1 kleine Schüssel Eintopf, 1 kleines Stück Kuchen, 1 Schälchen Kompott, 3 Kekse, 1 kleine Portion Fleisch-Kräuter-Taschen [ mit gehacktem Fleisch und Kräutern gefüllte Teigtaschen, ähnlich Maultaschen, Ravioli…. jede Welt hat ihr eigenes Rezept für diese kleinen Dinger 😉 ], 1 Scheibe frisches Kräuterbrot mit Kräuterbutter, 1 dünne Scheibe von eingelegtem kalten Braten, 1 Kräuterschnaps ). Jeder SC verträgt 1W4 + 2 Portionen, danach sinkt er langsam in einen wohligen Schlaf.

In früheren Zeiten war es oft so, dass Besucher sich bei Phelis haben gut bewirten lassen und sind dann einfach am Tisch eingeschlafen. Da Phelis selbst nicht mehr müde wird und daher auch die Pflanze nicht damit in Verbindung bringt, empfand sie es zunehmend als unverschämt, dass ihr Besuch sich erst vollgegessen hat, und wenn sie sich für ein Gespräch dazu setzen wollte, dieser oft einfach eingeschlafen ist. Als nun eines Tages wieder einmal ein Besucher bei Phelis, der es an diesem Tag überhaupt nicht gut ging, weil eine ihrer geliebten Katzen gestorben war, vorbei kam, sich vollstopfte und dann gemütlich einschlief, überkam Phelis die Wut und sie verzauberte ihren Besucher in eine Katze. Für sie waren Katzen immer eine nettere Gesellschaft gewesen, eine Gesellschaft die ihr zuhörte, der ihr Aussehen egal war und die nicht hinterrücks tuschelte oder sie ausnutzen wollte. Eigentlich kam dieser Zauber nur aus einem Impuls heraus und seine Wirkung sollte nach der üblichen Dauer von allein vergehen. Da in diesem Moment aber so viele Emotionen in Phelis hervorbrachen – Wut, Traurigkeit, Einsamkeit, Enttäuschung und noch vieles mehr – wandelte sich der Zauber und seine Wirkung in einen solchen von permanenter Dauer. Vermutlich tat hier auch die Magie aus den Pflanzen ihr übriges dazu. Als Kater war der Besucher dann auch völlig anders als als Mensch, was Phelis dazu brachte, jeden Besucher, der sie dreist ausnutzen wollte – was sie daran festmachte, wenn sich jemand erst bewirten ließ und dann unverschämt einfach einschlief – in eine Katze zu verwandeln. Als Katze war diese Person dann in ihren Augen sozusagen ein besserer Mensch. Und obwohl Phelis das nicht wissen konnte, hatte sie mit dieser Meinung auf eine gewisse Art und Weise Recht, da jeder bei der Verwandlung im Unterbewusstsein beschämt wurde, indem er auch etwas von ihrer Enttäuschung, Traurigkeit und Einsamkeit fühlte. Zudem blieb in jeder verzauberten Katze ein kleines Stück menschliches Bewusstsein, was es diesen Katzen ermöglicht, die menschliche Sprache zu verstehen und sich bewusst zu sein, dass sie selbst mal ein Mensch ( oder Elf o. ä. ) waren und vielleicht auch wieder zu einem werden könnten. Und diese Zurückverwandlung erhoffen sie sich in der Nähe von Phelis, weshalb sie nicht von hier davonlaufen. Zu komplexeren Handlungen oder anderweitig menschlichen Schlussfolgerungen sind sie jedoch nicht mehr in der Lage, sie können also weder Bücher lesen, noch kochen oder Geräte bauen. Auch können sie nicht mit Hilfe von Gesten „sprechen“, um ihr wahres Wesen zu offenbaren. Sie können jedoch sehr wohl sehr anschmiegsam bis aufdringlich werden, wenn sie sich vielleicht Rettung bzw. Hilfe durch die SC erhoffen.

Für die SC gibt es hier diverse Möglichkeiten zu agieren. So wäre es möglich, dass sie Phelis für eine verschrobene Alte mit Katzentick halten und sich vielleicht auch nur eine kostenlose Mahlzeit erschleichen wollen. Dann werden sie sich alsbald in Katzengestalt wiederfinden und werden darauf hoffen müssen, irgendwann erlöst zu werden. Dabei wird Phelis einen einzigen schlafenden SC nicht verwandeln, so lange die anderen Interesse an ihr zeigen. Da sie ihre Besucher auch nicht bewusst mit Essen zum Einschlafen bringt, wird sie auch nicht versuchen, einem SC, der nichts mehr möchte, etwas aufzudrängen. Zeigen die SC wahres Interesse und bieten vielleicht ihre Hilfe bei etwas an ( Holz hacken, Wasser aus dem Brunnen holen, etc. ) kann es auch sein, dass Phelis auftaut und nach und nach ihre Geschichte erzählt und auch die Verzauberung der Besucher in Katzen beichtet. Die Verzauberung kann dann mittels passendem Spruch auch rückgängig gemacht werden. Sollten die SC sie offen angreifen ( aus welchem Grund auch immer ) oder versuchen sie auszurauben, wird sie sich mittels Magie zu helfen wissen. Und die Katzen werden sie verteidigen, sowohl die realen, deren Bezugsperson Phelis ist, wie auch die verzauberten, da sie befürchten, ohne Phelis nicht mehr zurückverwandelt werden zu können. Und wie die SC sicher festgestellt haben, leben unzählige Katzen bei der alten Frau. In friedlicher Atmosphäre wäre es auch möglich, dass sich vielleicht eine Babykatze einen neuen Menschen unter den SC suchen will. Wenn die SC Verständnis, echtes Mitgefühl und Interesse an Phelis zeigen, wäre es auch möglich, das Phelis zu einer Verbündeten oder Freundin für spätere Abenteuer wird.

Für Tabellenfreunde folgt nun noch eine Tabelle mit realen Katzen, die den SC auf den Leib rücken mit Beschreibung, um ein wenig Katzenfeeling einzubringen. Alternativ lässt sich jede Katze als Babyfassung nutzen, um Begleiter eines SC zu werden. In der zweiten Tabelle befinden sich einige verzauberte Katzen und ihre reale Gestalt. Und nun viel Spaß!

(OT: Übrigens ist die Haltung von Katzen laut einer Studie der University of California ein gutes Mittel gegen Einsamkeit und hat einen positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit! )

Würfelwurf auf W10Aussehen der KatzeBesonderheit
1Schwarz-weiß mit typischer Felix-Zeichnung im Gesicht, kleiner schwarzer Fleck auf rosa NasenspitzePaulinchen ist eine sehr selbstbewusste Katze, die sich nur streicheln lässt, wenn sie den Besucher für würdig erachtet. Es kann auch sein, dass sie von einem Schrank aus einen Besucher permanent anstarrt.
2Halblanghaar, rotgetigert mit weiß, leuchtend grüne Augen, großRin ist ein junger, stolzer Kater. Sehr neugierig mit einnehmendem Wesen, der gerne viel „erzählt“
3Dunkelgrau ( blau )Memmi ist eine Katzendame mit einnehmendem Wesen. Wenn sie gestreichelt werden will, legt sie sich auch auf den Tisch vor die betreffende Person und fordert lautstark maunzend ihre Streicheleinheiten
4Halblanghaar, getigert mit weiß, ein orangenes und ein grünes Auge, verheilter Riss im linken OhrArti ist ein schon älterer Kater, der früher gerne gerauft hat. Heute ist er eher gemütlich, die anderen Katzen respektieren ihn sichtlich. Er schnurrt ziemlich laut
5Glückskatze ( weiß mit roten und schwarzen Flecken )Tiffi ist jung, verspielt und rennt auch schon mal quer über alles und jeden
6Komplett weiß, sehr zart bis zierlich, ein blaues und ein grünes AugeMia ist eher scheu und schüchtern und beobachtet lieber von weitem. Ist auf einem Ohr taub
7Schwarz-Rot gestromtBosse quetscht sich auf der Sitzbank immer zwischen die Besucher oder versucht, seine guten 5 Kilo auf der Schulter von einem Gast zu parken
8Grundfarbe weiß, wobei jedes Haar eine kurze, dunkle Spitze hat. ( Chinchilla )Pelliko ist ein sehr sanfter, liebenswerter Kater. Plötzlich ist er einfach da und kuschelt sich an einen
9Dunkles SchokoladenbraunSofi ist eine Zicke, die erst laut schnurrend den Menschen um die Beine streicht, dann aber ohne Vorwarnung die Krallen ausfährt, wenn man sie falsch anfasst.
10Komplett schwarz mit gelben Augen, markantes Kinn. Im Sonnenlicht schimmern Flecken wie bei einem Leopard im schwarzen FellNarne ist das einzige katzenähnliche Wesen, was weder verzaubert, noch eine echte Katze ist. Er ist ein freier Geist mit starken, magischen Fähigkeiten. Er liebt es jedoch, sich wie eine verspielte Katze zu geben und Menschen zu necken, indem er z.B. an Schleifen zieht und diese öffnet. Da er sich selbst tarnt, kann man mit einem Zauber nicht erkennen, dass er ein magisches Wesen ist.

Tabelle mit verzauberten Katzen

Würfelwurf auf W10Aussehen der KatzeIhr wahres Ich *
1Halblanghaar, hellgrau getigert mit vereinzelt orange-roten StellenNinifee Pelzfuß, eine junge, unerfahrene Elfe aus den kalten Regionen
2Schwarz mit weißen FüßchenSinja, eine junge Frau vom fahrenden Volk
3Rot, Langhaar, bulligAlrik Pfeffermann, ein reicher Kaufmann
4Halblanghaar, schwarz, Fell im Halsbereich grau ( wie eine Krause )Berton von Blauenstein, ein junger Adeliger
5SchildpattWillburga Gerst, eine kräftige Bäuerin
6Rot, getickt ( Fell erscheint gleichmäßig, jedes Haar ist mehrfach geringeltSachman ibn Tazem, Prinz aus fernen Landen
7LilacGrimosch, Sohn des Maraxosch, zwergischer Handwerker
8ZimtfarbendVendora Falkenhain, sehr erfahrene Jägerin
9Getupft wie bei einer RaubkatzeMinno, jugendlicher Streuner und Taschendieb
10Halblanghaar, beige mit dunklem Gesicht, Ohren, Schwanz und Beinen ( Pointed ), blaue AugenFirnya Mondenlicht, eine junge Elfe auf der Suche nach ihrer Ziehschwester. Als Katze sehr verschmust

* Charakterlich haben sich alle verändert, auch die vormals selbstsüchtigen oder hinterhältigen sind durch ihre Erfahrungen zu deutlich netteren, besseren Menschen geworden.

Unter den verzauberten Katzen kann sich aber nach Belieben der SL auch eine Person befinden, die von den SC gesucht wird, bzw. sind die SC gerade wegen der Suche bei der alten Phelis gelandet.