Auf dem Weg zum Bäcker und zurück habe ich mir die DM Talk-Podcastfolge „In 3 Schritten zum eigenen Abenteuer“ vom Spielepädagogen Chris angehört und versucht nachzuvollziehen, ob das für mich funktioniert.
Schritt 1: Die Zielsetzung
Hier gibt er die drei möglichen Säulen Exploration, Soziales und Action an und ich soll mich für eines davon entscheiden. Okay. Mache ich. Nehme ich mal Soziales, da erwartet wenigstens keine*r von mir, dass es gut wird.
Netterweise wird darauf hingewiesen, dass diese Bereiche nicht absolut sind, sondern auch gemeinsam vorkommen können.
Aufgrund dieses Ziels soll ich dann unterschiedliche Herausforderungen ableiten. Let me see. Netterweise gibt er ein Beispiel und erklärt genauer. Ich soll es einfach halten und in der Aufgabestellung ein Verb vorkommen lassen.
Gut. Meine Zielsetzung soll also sein:
Überbringt Königin Zelosia diesen Brief!
Schritt 2: Eine zentrale Herausforderung finden, die zu dem Ziel passt
Okay, Herausforderungen kriege ich hin. In einer Art Brainstorming arbeitet sich Chris jetzt durch sein Beispiel und neben der zentralen Herausforderung gibt es bei ihm auch noch weitere Herausforderungen, sprich: Hindernisse, NSC, Gegner oder Gefahren.
Ich werde nicht das klassische Trope nehmen, dass die Gruppe auf dem Weg zur Königin von einer konkurrierenden Macht aufgehalten werden soll.
Ach was soll’s! Natürlich ist Prinz Hektor begierig darauf den Brief in die Hände zu bekommen.
Weitere Herausforderungen bestehen darin, dass die Königin alt und schwach ist und sich nur eine Stunde im Thronsaal blicken lässt, um die Staatsgeschäfte zu führen. Außerdem hört sie schlecht, weswegen die Kommunikation mit ihr sich als schwierig erweist.
Schritt 3: Die Herausforderung(en) ausarbeiten
Um vorab zu wissen, ob die Herausforderungen angemessen sind, aber auch, um besser auf das Abenteuer vorbereitet zu sein. Oder, wie ich es sagen würde: um überhaupt vorbereitet zu sein und nicht wild handzuwedeln!
Puh. Der Schritt ist schwierig, Den würde ich jetzt für ein zu veröffentlichendes Abenteuer sehr gut durchdenken und alle möglichen und unmöglichen Situationen bedenken, um zu schauen, was ich alles genau beschreiben würde – aber so gibt es hier erstmal nur die bare bones.
Prinz Hektor und seine Bemühungen, den Brief in die Hand zu bekommen: Initial weiß er gar nicht, dass die SC im Besitz des Briefes sind. Er weiß, dass seine Mutter wichtige Post erwartet, weswegen er dem ihm treu ergebenen Majordomus Johannes (steif, langsam, ernsthaft) den Auftrag erteilt hat, alle Neuankömmlinge unauffällig zu befragen. Erst, wenn es einen Verdacht gibt, wird der Prinz (bedrohlich, albern, bunt) selber in Aktion treten und versuchen, in den Besitz des Schriftstücks zu kommen. Ach ja. Vielleicht gelingt es dem Majordomus ja, der Gruppe den Brief abzuluchsen. Dann wird der Rest des Abenteuers darin bestehen, diesen wieder zurück zu erhalten.
Das ganze Schloss ist voller Wachen, die entweder dem Prinzen oder der Königin treu ergeben sind (jeweils auszuwürfeln, 50% Wahrscheinlichkeit) und so ist es der eleganten Zunge oder der eleganten Klinge der Gruppe zu verdanken ob und wie sie in die Gemächer der Königin vordringen können.
Es gibt natürlich auch einen Kerker, aus dem durch Übertölpeln der Wachen oder Knacken des Schlosses entkommen werden muss.
Wahlweise stellen sie sich in der Schlange der Bittsteller*innen an, die die eine Stunde des Tages nutzen, um der Königin (schwerhörig, schwach, edel) ihren Kummer vorzustellen.
Was im Brief steht und welche Bedeutung das für die Königin und die Gruppe hat, wird in einem anderen Abenteuer erlebt werden können…