[Rezension] Totentanz (Ein Mondwandler-Roman)

Ich freue mich ja immer, wenn ich in regelmäßigen Abständen von etwa einem Jahr eine Mail von Ulli Schwan erhalte, der fragt, ob ich nicht Lust hätte, seinen neuen Mondwandler-Roman auf der Seifenkiste zu besprechen. Natürlich habe ich die und nur wenige tage später habe ich dann immer eine Büchersendung im Briefkasten…
Das Cover – (Co) Ulli Schwan

Produkt: Totentanz – Ein Mondwandler-Roman
Autor: Ulli Schwan
Verlag: Selbstverlag
Aufmachung: Taschenbuch, 375 Seiten
Erscheinungsjahr: 2015
Preis: 14,90 Euro
ISBN: 978-1-51531-861-3
Link: Homepage
Gestaltung
Titelbild? Äh, ja! Ich tue mich ja mit nackter Haut an so prominenter Stelle immer schwer. Aber es wird ja glücklicherweise mehr der Fantasie überlassen als gezeigt wird, insofern lasse ich das noch unter meinem Toleranz-Radar durchfliegen. Immerhin erkennt man mit dem Mondwandler-Zeichen und -Logo, dass der Autor sich wirklich Gedanken um seine „Marke“ macht und versucht, die Serie konsequent durchzuziehen, auch wenn er jetzt keinen Verlag mehr im Rücken hat, wie es ja beim ersten Band noch in Form von „13 Mann“ der Fall war. Gefällt mir gut, diese Konsequenz.
Gerade in Band 2 war ja das Lektorat eine große Stärke, aber hier muss ich dann doch auf einige amtlich vergeigte „das/dasse“ hinweisen und mein Lieblingstippfehler war, als unser Heros eine Scheibe einschlägt und dann durch den „Fensterrahm“ springt. Eine witzige Vorstellung. Aber so richtig schlimm ist es nicht, ich will hier keine Panik schüren, es sollte nur erwähnt werden – und ein solches Schmankerl wie den „Fensterrahm“ darf man mir nunmal einfach nicht vor die Flinte schicken.
Inhalt
Wieder finden wir uns in Köln… äh, Ostkamp wieder und die Mondwandler-Sippe steckt in Schwierigkeiten. Alles beginnt mit einer abgefangenen Containerlieferung des Kontors, der den Kartheisern Waffenschmuggel anhängt. wie immer muss Troubleshooter Nathaniel ran und kann die Situation vorerst entschärfen. Allerdings stellt sich schnell raus, dass jemand aus der Führungsetage da die Finger drin haben muss und der schon in den vorigen Bänden schwelende Konflikt zwischen Szandar und Niklas spitzt sich immer mehr zu – scheinbar muss man sich entscheiden, wem seine Loyalität gehören soll. Irgendeine Partei in diesem Konflikt setzt Voodoo als Waffe ein, um seine Ziele zu erreichen. So ausgelutscht ich Vampire (die hier auch irgendwie ihre Fänge mit drin haben müssen) und Werwölfe finde, so sehr mag ich doch immer wieder alles, was mit Voodoo zu tun hat und hier wird das echt kenntnisreich eingeflochten. Sehr schön!
Tut mir übrigens etwas Leid, wenn ich hier etwas um den heißen Brei herumrede, aber ich versuche so wenig wie möglich vom eigentlichen Inhalt zu spoilern, denn dann würde ich euch etwas den Spaß verderben, denn es geschieht auf den 372 Seiten so einiges – eine wichtige Person stirbt, es gibt innerhalb der Sippe äußerst eigenartige Entscheidungen und Nathaniel muss fast seine Freundin umbringen – da geht was, also lest selbst…
Fazit
Tja, ich kann nicht viel meckern. (Wen es interessiert – in der Bewertung habe ich 0,5 Punkte für das diesemal etwas schluderige Lektorat und 0,5 Punkte für die Tatsache abgezogen, dass ich echt nicht auf Vampire und Werwölfe stehe.) Aber der Autor kann vernünftig schreiben, seine Romane sind absolut solide aufgebaut und der „Held“ wächste einem immer mehr ans Herz – das nächste Jahr und der nächste Mondwandler-Roman dürfen gerne kommen.

… was man vielleicht noch absolut positiv erwähnen sollte, ist die Preisgestaltung, denn das Verhältnis Print zu Kindle ist hier endlich mal so wie man es sich wünscht – für nur 1,49 Euro seid ihr mit der elektronischen Fassung dabei. Das ist mehr als fair!

Bewertung
4 von 5 Voodoo-Schlangen