Aventuria hat gemeinsam mit Kind 2 „Der Glückliche“ und Kind 3 „Der Erblühende“ nicht Vergessen, einen Zusatzraum für diese Woche zu schreiben.
Raum 231b – Das Labyrinth
Ausmaße: Ein von gewaltigen Bergen eingekesseltes Hochtal. Mehrere Gänge führen an 2 nebeneinander liegenden Seiten in den Fels und somit in ein unterirdisches Gangsystem. Ein Gang kann nach wenigen Abzweigungen ein schneller Weg raus aus dem Dungeon sein. Den Großteil des Hochtals nimmt ein riesiges Heckenlabyrinth ein.
Sinneseindrücke: Frische Luft; Ruhe; Gefühl von Abgeschiedenheit; entfernter Schrei eines Adlers
Auf den ersten Blick zu sehen: Eine bestimmt 20 Fuß hohe, undurchdringliche, grüne Heckenwand, die an zwei Seiten des Talkessels heranreicht; drumherum Bergspitzen;
Es kann gefunden werden: Ein Haus in einem Labyrinth mit einem Säugling darin; unterschiedliche Gefahren; diverse Wertsachen
Vorlesetext: Als ihr aus dem Gang tretet, werdet ihr zunächst vom hellen Tageslicht geblendet. Doch schon nach wenigen Augenblicken haben sich Eure Augen an das Sonnenlicht gewöhnt, und ihr könnt mal wieder frische Luft atmen. Ihr habt ein Hochtal erreicht, eine Senke inmitten des Gebirges, eingekesselt von hohen, spitzen und zum Teil wild zerklüfteten Felsformationen. Doch diese von Bergspitzen umschlossene Ebene ist keinesfalls leer: Vor Euch ragt eine weit über 3 Mann hohe Heckenwand auf, dunkelgrün, dicht und undurchdringlich. Diese reicht an zwei Seiten bis an die Felsen heran. Erst auf den zweiten Blick bemerkt ihr die etwa türgroße Öffnung, durch die man durch die Heckenwand gehen kann. Und noch etwas scheint Eurem ersten Blick entgangen zu sein: Fast schon außer Sicht liegt etwas am Boden, was sich langsam zu regen beginnt. Es scheint sich um eine junge Frau zu handeln, die sich etwas wackelig auf den Beinen hochrappelt und sich an die blutige Stirn fasst. Als sie Euch erblickt, spricht sie Euch mit noch etwas kraftloser Stimme an: „Wer seid ihr? Was ist passiert?“ Sie blickt auf die Blutspuren an ihrer Hand, dann weiter zur Hecke, dann wieder zu Euch mit einem angestrengt nachdenklichen Gesichtsausdruck. „Das Labyrinth…. ich muss da rein! Aber…. ich kann mich nicht mehr an den Weg erinnern.“
Hintergrund: Das Heckenlabyrinth wurde einst von Nessas Mutter und Großmutter rund um ein kleines Haus in der Mitte angelegt, die sich hierher zurückzogen, um ungestört zu sein, aber auch, um sich vor dem Landesherren zu verstecken, der nicht nur ungerecht und verbohrt, sondern teilweise auch sadistisch und tyrannisch war. Zum Glück ist dieser zwar bereits verstorben, dennoch sorgten Intrigen und Machtspiele in der Herrscherfamilie dafür, dass sich Nessa hier verstecken musste: Nessa von Schwanenstein ist mittlerweile die Frau des neuen Landesherren und hat vor kurzem ihr erstes Kind entbunden. Ihr Mann jedoch befindet sich weit weg, verstrickt in irgendwelche Kriege. Seine Schwägerin, die Frau seines jüngeren Bruders, möchte jedoch ihren eigenen Sohn als Herrscher sehen, weshalb sie eine Intrige nach der nächsten spinnt. Als nun ihr Schwager seine hochschwangere Frau ohne seinen Schutz ließ, witterte sie die Chance und wollte Nessa etwas antun. Diese war jedoch gewarnt und floh. Daraufhin hat ihre Schwägerin ihre ihr ergebenen Schergen auf die Suche nach Nessa geschickt, um sie oder noch viel wichtiger, das Baby und zukünftigen Erben aus dem Weg zu räumen. Kurz vor dem Eintreffen der SC haben die Schergen Nessa aufgespürt, als sie von gemachten Besorgungen wiederkam, und sie niedergeschlagen, als sie nicht verraten wollte, wo ihr Kind ist. Dabei gingen die Schergen davon aus, dass Nessa den Angriff nicht überlebt, hat ihre Kopfwunde doch unglaublich stark geblutet. So ließen diese Nessa einfach dort liegen, wo die SC sie dann finden. Leider hat der Schlag auf den Kopf dafür gesorgt, dass sie kurzzeitig einen Teil ihres Gedächnisses verloren hat und einige Dinge vergessen hat. Dabei weiß sie sonst genau den richtigen Weg, und auch, wo sich welche Gefahr in dem Labyrinth befindet. Weiterhin hat sie selbst ihren Namen vergessen, und auch, was sich in der Mitte des Labyrinthes befindet. Sie weiß nur noch, dass sie ganz dringend dort hin muss, weiß aber nicht mehr, warum. Dementsprechend liegt nun ein kleiner Säugling wartend auf seine Mutter verborgen in der Mitte des Heckenirrgartens.
Die Begegnungen und Gefahren, die im Labyrinth lauern, können per Zufallswurf bestimmt werden. Dazu jedes Mal, wenn die SC im Labyrinth um die letzte Ecke zu einem rosa Punkt biegen, mit einem W12 würfeln und die Begegnung der Tabelle entnehmen.
| Würfelwurf 1W12 | Begegnung/ Gefahr | Auswirkung/ Besonderheit |
| 1 | Fata Morgana des gesuchten Hauses | Nähern sich die SC dem Haus, stecken sie plötzlich in Treibsand |
| 2 | Fata Morgana des gesuchten Hauses | Nähern sich die SC dem Haus, verwandelt sich das ganze Gangstück in einen Sumpf, in dem die SC sofort bis zur Taille einsinken |
| 3 | Fleischfressende Riesenpflanze mit Schlingarmen | Verströmt betörenden Duft in dem Gangstück; aus dem Blütenkelch schauen die Füße eines schon halb verdauten Menschen heraus. Auf dem Boden liegt ein schwerer Dolch, sowie ein Beutel mit 10 Goldmünzen |
| 4 | 2 Skelette | Greifen mit scharfen Schwertern an, verfolgen die SC auch, falls die Skelette nicht besiegt werden |
| 5 | Schattengegner | Aus dem Heckenschatten tritt ein humanoider Schatten, der mit den Werten eines der SC kämpft, jedoch ohne Magie |
| 6 | Untote Krähen | Die SC werden von 1W6 + 4 Untoten Krähen angegriffen ( Werte wie normale Krähe ) |
| 7 | Fallgrube | Blicken die SC um die Ecke zum rosa Punkt, bricht unter ihnen der Boden weg und sie stürzen in eine 10 Fuß tiefe Falle. RW möglich! |
| 8 | Mumie | Werte s. Regelwerk |
| 9 | Stinkende Blumen | Die Blüten verströmen in dem Gangstück einen so intensiven, übelriechenden Geruch, dass den SC kotzübel wird. Gelingt der RW nicht, übergeben sie sich sofort, und für die nächste Stunde sind alle Werte um 1 gesenkt. ( Achtung: Treffen die SC mehrmals auf die stinkenden Blumen, werden ihre Abzüge aufsummiert ) |
| 10 | Spiegelgegner | In dem Gangstück stehen mehrere Spiegel. Sobald ein SC im Blickfeld eines Spiegels ist ( also irgendetwas von ihm gespiegelt wird ), tritt ein Doppelgänger aus dem Spiegel, der mit den gleichen Werten kämpft, nur ohne Magie. Jedes Mal, wenn ein SC in einem Spiegel erneut oder in einem anderen auftaucht, kommen weitere Doppelgänger dazu. Da hilft es nur, aus dem Bereich der Spiegel zu verschwinden. |
| 11 | 1W4 Riesenameisen | Werte s. Regelwerk |
| 12 | 3 belebte Ritterrüstungen | Werte wie durchschnittlich guter Kämpfer/Krieger |
Nette SL lassen die SC auch mal Münzen oder ähnliches finden, was frühere Besucher des Labyrinths verloren haben. Außerdem darf die SL bei jeder ausgelösten Gefahr noch Ranken einbringen, die schnell aus der Hecke entwachsen und sich um Arme, Beine oder sonstiges bei den SC legen, sollten die Gefahren zu leicht für die Gruppe sein. Die Ranken können mit einem einfachen Hieb durchtrennt werden, behindern aber ansonsten die SC im Kampf. Die Ranken können auch genutzt werden, sollten die SC auf die Idee kommen, sich einfach geradewegs durch die Hecke durchzuschlagen. Dann sollten die Ranken sich aber auch zu vielen um Arme, Beine, Hals legen…
Abenteuerideen: Nachdem die SC das Labyrinth überwunden und Kind und Mutter wieder zusammengeführt haben, könnten sie von Nessa, die sich langsam wieder an alles erinnert, den Auftrag bekommen, sie entweder so lange zu verstecken und beschützen, bis ihr Mann zurückgekehrt ist, oder gar ihre intrigante Schwägerin zu überführen.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass die SC von der Gegenseite den Auftrag bekommen, den Thronfolger ( das Baby ) zurück zu bringen, welches von einer Hexe entführt und in ein Labyrinth in den Bergen verschleppt wurde. Dabei wissen die SC natürlich nicht, dass diese Geschichte gelogen ist und sie für die „Bösen“ arbeiten sollen. Sehr herausfordernd, da die SC sich erst zusammenreimen müssen, was wirklich los ist.
NSCs: Nessa von Schwanenstein; 23 Sommer alt; blonde, hüftlange Haare; Kleidung einer Bäuerin
( je nach System ist Nessa magisch begabt, was aber durch die Amnesie irrelevant ist; ihre Mutter und Großmutter waren ebenfalls magisch begabt und haben in das Labyrinth Magie fließen lassen )