[Rezension] Feywind (Roman, Prometheus Games)

Okay, nun versuchen sich nach Ulisses und Mantikore auch die Jungs von Prometheus an Romanen. Der erste, der meinen Postkasten errecichte, ist „Feywind“ von Peter Hohmann, der mir in der jüngeren Vergangenheit öfter mal begegnet ist.
Das Cover – (Co) Prometheus Games
Titel: Feywind
Autor: Peter Hohmann
Art: Roman
Verlag: Prometheus Games
Format: A5, 425 Seiten, angenehm dickes Papier
ISBN: 978-3-944713-10-6
Preis: 14,95 Euro (im verlagseigenen Shop 1,99 Euro für das PDF!!!)
Gestaltung
Hey, das Papier ist angenehm dick und das Buch liegt gut in der Hand, aber dafür muss man es weiter aufmachen, als ich es bevorzugt tue, um sinnvoll lesen zu können. Nun denn, da muss der Buchrücken durch.
Das Cover rockt mich nicht so richtig, denn man erkennt nicht so richtig, was das für ein fieses Biest ist, das den einsamen Held bedroht. Sieht aus, als hätte eine Riesenschnecke Sex mit einem Drachen gehabt… Im Inneren werde ich dann aber so richtig für das Öffnen des Buches entlohnt, denn das Lektorat hat gute Arbeit geleistet und der Autor kann richtig unterhaltsam schreiben. Sehr angenehm das Ganze und ich war nach nur zwei Tagen mit dem Teil durch.
Inhalt
Wir haben es mit einer Welt zu tun, die zunehmend düsterer wird und in der derzeit eine „Inquisition“ rücksichtslos jede Art von Magie zurückdrängt. In dieser Welt kehrt der frisch ausgebildete Gildenmagier Feywind in sein Heimatdorf zurück und muss feststellen, dass sein Vater brutal ermordet wurde. Er muss flüchten und tut sich mit dem Kämpfer Mangdalan, dessen Elfenfreundin (und Bogenschützin) Nalda und dem von ihm beschworenen Schrumpfdrachen Schnurk zusammen, um sich der Inquisition in den Weg zu stellen. „Schnurk“?!? You must be kidding me.

Aber sei es wie es sei, die Gefährten (die, wie man unschwer erkennt) eine ziemlich klassische Rollenspielgruppe darstellen, reisen zuerst in die Elfenstadt Jalnaptra und spätestens dort zeigt sich, dass hinter der Inquisition noch etwas viel „Schlimmeres“ steckt, das es unbedingt aufzuhalten gilt. An dieser Stelle möchte ich bitte nicht weiter spoilern, denn ungefähr ab dem Besuch in der Elfenstadt wird aus der altbekannten coming of age-Geschichte eine richtig erwachsene epische Fantasy-Erzählung, die auch alte Fantasy-Hasen zufriedenstellen dürfte.
Eins muss ich aber noch anmerken: Ich bin ja recht flexibel was meinen Geschmack angeht, aber ich kann mir vorstellen, dass der Roman Probleme haben wird, eine vernünftige Zielgruppe zu finden, denn einige Elemente (beispielsweise die blutigen Kämpfe und der große Handlungsbogen) richten sich eher an ein erwachsenes Publikum, andere wiederum (viele Namen, die ersten 200 Seiten an Handlung, der heranwachsende Held, Sidekick Schnurk) scheinen mehr auf jugendliche Fantasy-Leser abzuzielen, während die etwas unentschlossenen Sex-Szenen irgedndwo dazwischen vor sich hin lavieren. Wie gesagt – ich kann all diese Elemente für mich unter ein Geschmacksdach bringen, aber ich kann mir vorstellen, dass es für den Verlag schwierig sein wird, da gezielt Werbung für zu machen.
Fazit
Ich habe echt wenig auszusetzen, außer der schon angesprochenen Zielgruppen-Problematik. Der Autor kann schreiben, die Figuren sind halbwegs interessant, das Setting wird zunehmend düsterer und die Handlung zieht einen in ihren Bann und lässt sehr auf eine Fortsetzung hoffen. 
Wer auf deutsche Fantasy irgendwo im Dunstkreis von Shannara, Taran und Percy Jackson steht, ist hier genau an der richtigen Adresse.
Bewertung
4 von 5 unentschlossene Zielgruppen