[Rezension] Marsbound

Und mal wieder ein Haldeman-Roman, die bei mir bisher irgendwo zwischen „Genial“ und „Der hat doch was am Appel, der Typ“ schwanken. Schauen wir mal, in welche Richtung das Pendel in diesem Fall ausschlägt…
Titel: Mars Bound

Autor: Joe Haldeman

Cover – (C) Mantikore Verlag
Übersetzer: Daniel Mayer
Art: Roman
Format: Taschenbuch, 369 Seiten
Verlag: Mantikore
ISBN: 978-3-945493-12-0
Preis: 13,95€
Link: Manti-Shop
Gestaltung
Ja, das ist der Mars auf dem Cover – der rote Planet. Ich erkenn’s! Ansonsten ist nicht viel zu sagen, das Lektorat ist wie immer okay, es haben sich wieder ein paar Trennungsfehler eingeschlichen – pfui, Matthias! 😉 , aber da ist alles im grünen Bereich und das Lesevergnügen wird nicht gemindert.
Inhalt
… sagte ich gerade „Lesevergnügen“? Absolut. Denn der Roman macht echt Spaß. Haldeman besinnt sich hier auf seine Stärke, bekannte Sci-Fi-Tropes mit Bedacht zu verarbeiten – hier ist es das Treffen von Menschen auf eine außerirdische Macht, und zwar zuerst „Marsmenschen“ und dann geht es noch eine Ebene höher.
Es wird hier schwer, um die Details rumzuschlawinern, da es ein Roman ist, wo man wirklich nicht zu viel spoilern sollte, da er serh von der Handlung und ihren Irrungen und Wirrungen lebt.
Ganz grob geht es um Carmen, eine junge Frau, die mit ihrer Familie zur zweiten Welle an Mars-Kolonialisten gehört – da geht es zuerst mit einem Weltraumaufzug (der wohl, wenn ich richtig informiert bin, theoretisch sogar so funktionieren würde) und dann einem Shuttle auf den roten Planeten. Hier wird zuerst in aller Ruhe die Station mit ihren alltäglichen Problemen geschildert und Haldeman ist sich hier nicht zu fein, auch Kleinigkeiten, wie die Probleme des Fern-Schulbesuchs der Jugendlichen zu durchdenken und genauestens zu beschreiben.
Dann wird es auf einmal minimal spannend, als Carmen bei einem Solo-Ausflug an die Mars-Oberfläche auf außerirdisches Leben trifft, bunte Kartoffelköpfe, die zwar irgendwie großartige Dinge vollbringen können, aber von Technik und Zivilisation nicht den geringsten Plan haben.
Bei ihrem zweiten Aufeinandertreffen mit den Wesen gibt es die erste und einzige Actionszene – ein in der Ferne knapp geschildertes Feuergefecht, aber dann raufen sich die beiden Kulturen zusammen und es stellt sich nach und nach heraus, dass die Marsmenschen nur zu dem Zweck da sind, die Menschen in Empfang zu nehmen, wenn sie interstellar reisen können. Aber wer steckt nun hinter ihnen und wie wird er reagieren…?
Fazit
Tolle, unaufgeregte Science Fiction. Wäre ein unfassbar öder französischer Themenfilm, bei dem ich einschliefe, aber als Roman finde ich es großartig! Mehr davon!
Bewertung
4,5 von 5 Mars-Aufzügen