Ihr lieben Seifenkistlinge. Morgen beginnt die digitale, da coronale, SPIEL in Essen und wie ihr alle werde ich natürlich nicht vor Ort sein, sondern mich in meinem sicheren Keller verschanzen und einige Programmpunkte online ansehen oder auch teilnehmen. Was also steht an?
Zum ersten Mal werdet ihr mich im Beeple-Quiz hören können – und zwar direkt morgen (Donnerstag) um 18 Uhr – wo ich beweisen konte wie viel (?) ich als alter Rollenspieler von Brettspielen verstehe. Im besten Fall hört ihr mich am Sonntag nochmal ab 18 Uhr in Halbfinale/Finale, aber ich will hier nichts verraten. Ganz allgemein kann ich euch den obigen Link zum SPIEL.digital Radio nur sehr ans Herz legen, denn dort gibt es ein durchgehend großartiges Programm. Also alleine hier seid ihr bestens aufgehoben und verpasst absolut nix. ALso reinhören, reinhören, reinhören.
Am Freitag habe ich noch nix vor, bin aber sicher, dass ich mich schon irgendwie amüsieren werde. Falls ihr Geheimtipps habt – immer her damit.
Am Samstag ist dann aber ordentlich was los. Um 9 Uhr kriege ich Besuch und es wird ein kleiner Halbmarathon gelaufen. Ziel ist, dass ich einen laufenden Nerd im Windschatten zu einer Zeit unter 2 Stunden peitsche. Dazu gibt es extra einen flachen Kurs. Drückt uns die Daumen.
Später dann bin ich Mitspieler in zwei Spielrunden bei den beiden charmanten Orkenspalter*innen, Mhaire und Nico. Da freue ich mich sehr drauf. Um 15 Uhr steht ein Abenteuer für Dungeon World an, das bestimmt von einem der netten Menschen von System Matters geleitet wird. Bin mal gespannt, wer da auf der anderen Seite des virtuellen Spieltisches sitzen wird. Um 20 Uhr dann geht es direkt im Anschluss weiter mit Talisman Adventures, das scheinbar demnächst bei Pegasus-Spiele erscheinen wird. Ach, da hatte ich schon vor etwa 3 Jahren „so eine Ahnung“. Freut mich, dass es etwas geworden ist und ich es noch rechtzeitig mitbekommen habe, das wäre ja fast an mir vorbei gegangen. Ich muss noch einen der vorgefertigten Charaktere aus dem Regelwerk auswählen – welchen soll ich nehmen? Zwergenpriester? Elfenkundschafter? Menschenmagierin? Feendruidin? Äh, nein Magie und anderen subtilen Kram kann ich nicht! Also? ZWERG oder ELF?
Den Sonntag beende ich dann wieder recht aktiv mit einem von mir geleiteten Kneipenquiz, das sich auf „Karriere“ und „Produkte“ des Uhrwerk-Verlags bezieht. „Watt iss denn en Kneipenquiz?“, werdet ihr euch fragen. Nun, ganz einfach. Ich bereite 25 knüppelharte Fragen vor und ihr müsst alle gemeinsam Antworten darauf finden und gleichzeitig einschätzen wie sicher ihr euch bei den einzelnen Antworten eurer Sache seid – aber das klären wir dann vor Ort. Ihr müsst nur wissen: IHR gegen MICH! Stattfinden wird es um 11 Uhr, ich denke mal auf dem Discord von Uhrwerk. Ich haue euch mal hier den Einladungslink zum Discord rein und hoffe, dass er dann auch spätestens am Sonntag wirklich funktioniert.
In den letzten 7 Tagen hatte ich 5 (FÜNF!) Online-Spielrunden, davon waren drei Labyrinth Lord, eine Agon und eine Achtung: Cthulhu. Allesamt haben sie irrsinnig viel Spaß gemacht. Und neben der Tatsache, dass dieses Online-Spielen besser ist als sein Ruf, möchte ich auf Agon und AC kurz eingehen und mich nach langer Zeit nochmal auf einen LL-Artikel stürzen, denn das begeistert mich gerade mit seiner ungeschliffenen Rohheit immer wieder auf’s Neue.
… und diese Woche wird mit viel Beschäftigung weitergehen. So steht heute Abend der Abschluss der D&D 5-Runde auf dem Jingle-Channel an – in wunderbarer Besetzung. Da freue ich mich immer ganz enorm drauf. Wird live mitgestreamt und erscheint zusätzlich nachher noch in Hörspielfassung. Morgen geht es dann mal völlig ohne Publikum in die finale Phase der Atlantis-Kampagne für Mazes & Minotaurs. Es wird ein Fest werden! Am Samstag spiele ich im Rahmen der SPIEL DIGITAL in einer oder zwei Runden bei den Orkenspalter*innen mit. Auf jeden Fall um 20 Uhr bei Talisman – eventuell noch um 16 Uhr bei Dungeon World. We’ll see. Am Sonntag leite ich für den Uhrwerk Verlag ein kleines Kneipenquiz an – irgendwo auf einem Discord im Rahmen der SPIEL. Ich halte euch auf dem Laufenden…
Was also war in der vergangenen Woche los? Zuerst einmal kurz zu Agon – wir spielten Halbgötter in einem fantastischen antiken Griechenland und das System lebt sehr stark von seiner starken Gliederung und Mechanik. Diese wird zwar sicher etwas hinter dem Mantel der Handlung verschwinden, wenn es öfter gespielt wird, aber die Organisation des Spiels ist so stark, dass es schwierig ist, sich in die Handlung fallen zu lassen – gerade, weil ich selber schon etliche Rollenspielabenteuer gelesen und geschrieben habe und etliche Klischees der griechischen Sagenwelt kenne. Aber es hat wirklich Spaß gemacht, Spielleitung und Mitspieler waren gut aufgelegt und spielfreudig und so hatten wir etliche schöne Momente und haben die Insel (das Abenteuer) zu unserer Zufriedenheit gelöst, auch wenn mein Charakter Alexandros kein einziges Mal seinen Speer in irgendetwas hineinjagen konnte…
Letzten Mittwoch gab es dann die Atlantis-Kampagne für Achtung: Cthulhu. Dort treiben wir uns gerade in Rom herum, auf der Suche nach einem Gegenstand, hinter dem auch die fiesen Nazis her sind – klarer Fall! Der darf ihnen nicht in die Hände fallen. Diese Runde ist immer wieder absolut unterhaltsam. Ich fürchte, mein Autor Peter Staller geht den anderen Charakteren gehörig auf die Nüsse, aber da müssen sie durch. Wenn unser Herr Spielleiter die Technik in den Griff bekommt, werdet ihr die Chose auch in Hörspielform auf die Ohren kriegen. Viel Spaß damit.
Nun aber zu den drei Labyrinth Lord-Runden:
Die erste der Runden wurde sogar mitgestreamt und ich konnte 4 tapfere Spieler*innen mit ihren Charakteren durch die „Rückkehr des Bergkönigs“ führen. Gerade hier ist mir wieder aufgefallen, wie sehr sich das Spielgefühl von LL von dem entscheidet, wie heutzutage ein Großteil der Runden (gerade derer, die im Internet gestreamed werden) unterscheidet. Wird dort meist versucht, gemeinsam eine schöne Geschichte zu erzählen und die eigenen Charaktere auszuspielen, überwiegt in einer Runde LL das Erleben des Abenteuers, das Sich-Bewegen in einer gefährlichen Welt in der Gewissheit, dass es für den eigenen Charakter sehr schnell vorbei sein kann. Hier hat ein Würfelwurf noch Gewicht und man konnte merken, wie meine Spieler*innen bei wichtigen Würfen den Atem angehalten haben und erleichtert waren, dass ein Schlag sie verpasst hat. Kombiniert mit der Tatsache, dass sie alle Online-Profis waren, haben sie auch in dieser ungewohnten Situation ihre Charaktere schön gespielt und konnten ihnen Persönlichkeit verleihen. Interessant fand ich, dass sie zu Beginn sehr stark „gespielt“ haben, aber als wir dann in der Festung waren, wo sich etliche Möglichkeiten für Rollenspiel und Interaktion mit Gegnern, Umgebung, untereinander… ergeben hätte, wurde dann auf’s Tempo gedrückt und es sollte dem Bergkönig unbedingt an den Kragen gehen.
Und so wurde das Abenteuer auch irgendwie erfolgreich beendet. Der Bergkönig ist nicht mehr, die Belohnung wurde kassiert – aber der finale Schatz wurde nicht gefunden und zwei Streiter*innen für das Gute blieben auf der Strecke. Dennoch – Glückwunsch!
Am Donnerstag gab es dann die schon lange laufende (und leider viel zu oft ausfallende) Runde Burg Bernstein. Das klassische Abenteuer von Tom Moldvay macht großen Spaß, aber man muss die Burg wirklich als Funhouse Dungeon sehen mit tollen Begegnungen und Momenten – die Logik der einzelnen Räume und ihren Zusammenhang sollte man besser nicht sucheh, wenn keine Lupe zur Hand ist. Aber ab jetzt kommen einige Rätsel, es geht in die Außenwelt nach Averoigne und hoffentlich irgendwann zurück nach Mystara, von wo der Nebel die Charaktere entführt hat. Meine Daumen sind gedrückt.
Gestern dann leitete ich mal wieder eine kleine Fingerübung und zwar das Abenteuer „Die Nebelfeste„, das ich für die SPIEL 2010 geschrieben und dort 78499120385 mal geleitet habe, bis ich keinerlei Stimme mehr hatte. Für die leicht veränderte Gruppe wear das der zweite Oneshot in der Umgebung des Grenzdörfchens Larm und im ersten Abenteuer habe ich die Gruppe (leider?) komplett zerlegt und so hatte die Truppe sich dieses Mal einiges vorgenommen. Es kam wie es kommen musste…
… nein, natürlich nicht. Die aus drei Kleriker*innen und einem Magier (ihrem Chronisten) bestehende Gruppe ging sehr umsichtig vor und würfelte besser als ich. So konnte der verschleppte Sohn des Bürgermeisters Caius Rusticus gerettet, ein böser Nekromant ausgeschaltet und der Glaube an den Gott Thaxon weiter verbreitet werden. Aus Versehen wurde sogar der Schatz des bösen Bargelio gefunden und es konnte schmackhaftes Stockbrot zubereitet werden. Ein erfolgreicher Abend, denke ich – und falls so weitergespielt werden soll, muss dringend ein Gruppenname her. In Anlehnung an die Simpsons fällt mir da nur „Holy Rollers“ ein.
Ursprünglich wollte ich nur ein kleines 16-seitiges Fanzine für den Fanzine-Wettbewerb von System Matters an den Start bringen und komplett ohne Ambitionen zu gewinnen teilnehmen. Aber dann kam Eskapodcast-Martin, der immer etwas leicht Megalomanisches (im besten Sinne) hat, und klinkte sich in die Produktion ein…
Jetzt hat das kleine A5-Heftchen starke 48 Seiten und ist randvoll mit abgefahrenem Kram für das DCC-Rollenspiel. Auch die Entstehungsgeschichte birgt so manchen interessanten Moment. Ich saß also hier und hatte mein Trichterabenteuer „Das Grabmal der Albenkönigin“ fertig und mit meiner Heimatgruppe getestet – ein weiterer test könnte nicht schaden, dachte ich, und so traf es sich, dass Hardy vom Nerweltenpodcast mit seinen zwei Podcastkollegen Dan und Ben gerne mal ein DCC-Trichterabenteuer testen wollte und so spielten wir online und schnitten die Chose für eine Podcastfolge mit.
Wie man in der Aufnahme erkennt, spielt sich das Abenteuer ganz gut weg und ich musste nur noch Kleinigkeiten ändern, damit es für den Ettin abdruckbar wäre. In der Zwischenzeit hatte ich bei Twitter @feytiane angesprochen und sie hat sich bereit erklärt, mir eine leicht „schmutzige“ DCC-style Karte für das Abenteuer anzufertigen. Top. Auch Mario Bühling (@maobul) hatte ich schon verpflichten können, der uns nun drei Illus (unter anderem die Magierin für das Cover) beisteuerte.
Ein kurzer Einschub – wir geben den Illustrator*innen ein paar Euro und wissen genau, dass das keine echte „Bezahlung“ ist. Am ehesten würde ich es als „kleine Wertschätzung“ bezeichnen. In Anbetracht der Tatsache, dass wir beiden Autoren der Texte vermutlich nie einen einzigen Euro an Gewinn aus dem Projekt herausziehen werden, möchte ich mein Gewissen wenigstens den drei Künstlerinnen gegenüber ein wenig rein halten.
Im Laufe der Zeit landeten immer mehr Artikel und Zufallstabellen von Martin in meinem Postfach und ich wusste, dass er noch ein Solo-Abenteuer plante und so mussten noch mehr gute Illus her. Gut, dass ich in meiner Brettspielrunde Bernd Bocklage habe, der sich an die unterschiedlichsten Stile anpassen kann – und so habe ich ihn für ein paar Euro un ein Sushi-Essen einen kompletten Tag in meinem Keller eingesperrt und auf Zuruf Dinge zeichnen lassen. Und, verdammte Axt, nochmal – sind die großartig geworden.
Wie ihr oben erkennen könnt, enthält die erste Ausgabe des Entfesselten Ettins gleich zwei Abenteuer: mein Trichter und Martins Solo-Abenteuer. Dazu kommen noch zwei wunderschöne Zufallstabellen von Martin und zwei weitere direkt im Spiel verwendbare Artikel von Martin.
Gegen Ende der Produktion kamen dann noch zwei Dinge dazu – als Kinder der 80er hatten wir Bernd eine Werbung für Urzeitkrebse zeichnen lassen, denn so etwas macht sich auf einem Cover immer ganz ausgezeichnet und hat schon bei einem anderen bekannten Magazin funktioniert. Außerdem hatte ich nach dem Cover und einer Gehirnratte für mein Abenteuer noch eine Illu bei Mario frei und so wünschten wir uns eine Urzeitkrebs-Illu, für die ich noch flott Spielwerte geschrieben habe und das Ganze etwas mit unserer Klammer der Ausgabe – Magie und die Magierin Aramandia – verschränkt habe. Tja, und so habt ihr nun Spielwerte für Urzeitkrebse im DCC-Rollenspiel.
Weiterhin hatte Bernd noch auf Anweisung von Martin seine wohl coolste Illu für diese Ausgabe abgeliefert – ein Zauberer, der genervt in einem Käfig rumbaumelt. Diese will ich euch hier aber nicht zeigen, es soll ja noch einen Anreiz geben, den Ettin zu kaufen. Nun ja. Irgendwann kapierte ich dann auch, was Martin mit dem Magier vorhatte. Der arme Kerl sollte für eine regelmäßige Kolumne herhalten und da dieser Part in der ersten Ausgabe mir zufiel, durfte ich dann mal zwei Seiten lang so richtig über Magie in DCC ranten. hat Spaß gemacht und befreit.
Nachdem ich das Heft mühevoll gesetzt hatte und ausgedruckt hatte, beschlossen wir schnell noch, dass die Urzeitkrebse als Gimmick nicht ausreicheten und so haben wir nun beide tollen Karten von Feytiane noch auch DinA 4 gedruckt und zusätzlich noch eine kleine „Hilfe“ für das Solo-Abenteuer beigefügt. Natürlich gibt es hier nicht die kompletten Karten, aber kleine Teaser sollt ihr schon bekommen…
Sollte euch die kleine Vorstellung angefixt haben, würden sämtliche Beteiligten sich freuen, wenn ihr Lust darauf hättet, dem Ettin eine neue Heimat zu geben, Ihr könnt sehr gerne eine Mail an mich schreiben: momehlem@gmail.com oder mich unter @glgnfz bei Twitter anfunken, dann werden wir uns schon einig werden.
Und so möchte ich hochachtungsvoll mit den Worten des Ettins aus dem Vorwort verbleiben: