[#dungeon23] Raum 139b: Zwei Kugeln (von) Eis und Schnee

Und Aventuria genügt es nicht, Aldones zu entlasten und den Freitagsraum zu übernehmen – nein, sie hat sogar noch einen Bonusraum zum Thema Kälte geschrieben- Premiere! Zwei Räume an einem Tag von der gleichen Person!

Raum 139b – 2 Kugeln ( von ) Eis und Schnee

Ausmaße: Ein kurzes, vielleicht 10 Fuß langes Gangstück, welches noch von einer Tür unterbrochen ist. Dann zwei aufeinanderfolgende, kreisrunde Räume. Ersterer misst 40 Fuß im Durchmesser, der zweite 15 Fuß im Durchmesser. Keine weiteren Zugänge.

Sinneseindrücke: Frostige Kälte; wundervolles Glitzern und Funkeln; helles, kühles Licht im ersten Raum; im zweiten Raum gedämpftes Licht; Stille

Auf den ersten Blick zu sehen: Der kurze Nebengang ist unauffällig, die Tür ebenso, wenngleich auch sehr massiv mit einem komplex wirkenden Schloss versehen. Steht man am Zugang zu dem ersten, größeren Raum, kann man auf geradem Weg durch eine Türöffnung in der gegenüberliegenden Wand in den dahinterliegenden Raum blicken und sieht dort mittig einen Sockel. Der erste Raum ist komplett leer, Wände und Decke funkeln und glitzern vom Eis. Mit dem runden Grundriss bildet die gewölbte Decke eine nahezu perfekte Halbkugel.

Die Karte

Es kann gefunden werden: Im ersten Raum ist nichts zu finden. Im zweiten zunächst einmal nur eine wunderschöne, gläserne Schneekugel auf dem Holzsockel.

Vorlesetext: Als ihr in den abzweigenden Gang blickt, seht ihr nach maximal 4 oder 5 Fuß eine offen stehende, massive Tür, hinter der sich der Gang für eine ähnliche Distanz fortsetzt, um dann an einem Durchgang zu einer Halle zu enden, aus der es mit einem kalten, hellen blau wundervoll glitzert und leuchtet. Neugierig geht ihr näher und blickt in eine kreisrunde Halle, deren Wände und Decke hell in weiß, blau und türkis von innen heraus leuchten. Die kuppelartige Form aus poliertem Eis bildet mit dem schneebedeckten Fußboden eine nahezu perfekte Halbkugel. Euer Atem bildet kleine Wölkchen, so kalt ist es hier drin. Und wenngleich das Funkeln und Glitzern von Eis und Schnee wunderschön anzusehen ist, so fällt Euer Blick doch zwangsläufig auf den genau gegenüberliegenden Durchgang und den im dahinterliegenden Raum befindlichen Sockel. Ist es Vorahnung, Intuition oder eine übernatürliche Macht ? – Ihr wisst es nicht genau, aber irgendetwas dort drüben hat Eure Neugier geweckt.

Hintergrund: Die Schneekugel im hinteren Raum ist ein Artefakt, welches dazu dient, ein sehr mächtiges, anderes Artefakt zu verstecken. Die eisige, vorgelagerte Halle ist lediglich eine Falle oder Hindernis, erschaffen von magischer Hand, um das Erreichen der Schneekugel zu verhindern.

Doch der Reihe nach: Bei der vorgelagerten Halle aus Eis handelt es sich keinesfalls lediglich um eine perfekte Halbkugel, sondern um eine ganze Kugel aus Eis, was die SC zunächst jedoch nicht sehen aufgrund der Schneeschicht. Unter dieser befindet sich eine dünne Schicht Eis, die keiner großen Belastung stand hält. Bei jedem Schritt würfelt die SL verdeckt mit einem W6. Zeigt das Ergebnis eine 6, bricht das Eis ein, und der SC rutscht oder fällt in die untere Hälfte der Kugel. Dabei erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das Eis bricht mit jedem Schritt wie folgt: Beim zweiten Schritt gilt 1W6 +1, beim dritten Schritt 1W6 + 2 usw., so dass der SC spätestens bei Schritt 6 einbricht, egal, ob er auf geradem Weg die Eishalle passiert oder am Rand entlang geht. Betritt vorher ein zweiter SC das Eis, brechen beide sofort ein. Das Knacken der Eisfläche ist durch das Knirschen des Schnees nur dann zu hören, wenn die SC ausdrücklich leise sind oder schleichen ( auch wenn es dazu augenscheinlich keinen Grund gibt ). Der Versuch, sich am Eisboden vor dem Sturz zu retten, scheitert an der geringen Stabilität des Eises. Doch das eigentlich fiese an diesem Raum wird erst jetzt offenbar: Eventuell könnten besonders aufmerksame SC, die die Halle noch nicht betreten haben, bemerken, dass sich der Zugang zur Halle offenbar ein wenig verkleinert hat und der noch intakte Teil des Eisbodens nun leicht schief steht. Versuchen die eingestürzten SC, die glatte Eiswand hochzuklettern, verschwindet der Zugang zur Halle ganz für beide Teile der Gruppe. Wollen wir nur hoffen, dass sich kein im Gang befindlicher SC vom Gang aus in die Halle vorgebeugt hat, da ihm sonst womöglich sprichwörtlich die gewölbte Decke und quasi ganze Eishalle im Nacken hängt, was unschöne Folgen für den entsprechenden SC nach sich ziehen könnte! Die SC im Gang blicken auf jeden Fall nun vor eine massive, dicke Eisschicht, während die SC in der Kugel durch den ehemaligen Zugang auf eine gerundete Stahlwand blicken: Die ganze Eiskugel ist beweglich gelagert in einer offenen Stahlkugel. Natürlich ist hier und da auch ein wenig Magie im Spiel, die dafür sorgt, dass die Kugel nicht an dem Stahl festfriert oder dergleichen. Wilde Fluchtversuche werden den Gesetzten der Physik folgend dafür Sorgen, dass der schwerste Punkt der Kugel, nämlich die gefangenen SC, am tiefsten Punkt zur Ruhe kommt. Dabei bleibt zu hoffen, dass keine der beiden Öffnungen absichtlich oder unabsichtlich zu weit gen Boden kommt, denn unter der Kugel fließt ein Fluss mit eisigem Wasser entlang, welches dann durch die Öffnung in die Eiskugel spritzt. Dabei ist es sehr wahrscheinlich, dass auch der SC nass wird ( erschwerter Rettungswurf ). Das Wasser selbst friert natürlich innerhalb weniger Minuten, unschöner ist jedoch der Effekt von nasser, kalter Haut bei eisigen Temperaturen: nach 3W4+2 Minuten beginnen die Finger zu schmerzen und man hat kein richtiges Gefühl mehr in ihnen. Nach W20+20 Minuten setzen dann weitere Erfrierungserscheinungen ein, der SC kann sich kaum noch richtig bewegen und zittert am ganzen Leib. Wollen wir hoffen, dass die SC nicht so lange hilflos in dieser verzwickten Lage bleiben müssen, denn nach W6 Stunden ohne effektiven Kälteschutz kann sonst auch der Tod eintreten. Es sei noch gesagt, dass die Effekte auch ohne das Zutun von dem kalten Wasser auftauchen, dann jedoch erst nach doppelter Zeitspanne.

Das Handout

Wie also kommen die SC nun wieder aus der Kugel? Zunächst muss durch geschicktes Drehen der Kugel die Öffnung wieder auf die Höhe des Ganges gebracht werden. Dort kann die Öffnung der Eiskugel durchaus mittels großer, sperriger Gegenstände wie Schwertern, Holzbalken ( vielleicht aus vorherigen Räumen ?! ) oder ähnlichem im Ansatz zum Gang fixiert werden, um die SC aus ihrem frostigen Gefängnis zu holen. Wie dies geschieht, ist natürlich abhängig von Fähigkeiten und Ausrüstung der Gruppe ( Seil, Hexe auf Besen, fliegender Teppich, Schwebezauber … ) Wir raten übrigens dringend davon ab, die Eiskugel einfach komplett zu zerschlagen, da die herabstürzenden Eisstücke eine nicht unerhebliche Gefahr für Leib und Leben darstellen, allein schon durch ihr enormes Gesamtgewicht. Zum Schutz der SC kann die Kugel natürlich auch mit einem Schutzzauber gegen Zerstörung belegt sein, wenn die SL ihren Spielern wohlgesonnen ist.

Befinden sich die SC nun alle wieder in Sicherheit, müssen diese sich fragen, ob sie einen Weg finden wollen, den gegenüberliegenden Raum zu erreichen, oder ob sie lieber umkehren möchten. Im letzteren Fall ist das Abenteuer dieses Raumes an dieser Stelle zu Ende. Für alle anderen geht es natürlich an dieser Stelle weiter: Zunächst bleibt das Problem der Durchquerung des Eisraumes. Auch hier kommt es ganz auf die Fähigkeiten und Ausrüstung der Gruppe an. Welche Lösung zur Raumdurchquerung erfolgversprechend ist, liegt im Ermessen der SL. Seien Sie kreativ und flexibel, so entsteht das schönste Rollenspiel!

Erreichen die SC den hinteren Raum, so können sie sehen, dass auf dem Sockel aus massivem, dunklen Holz eine Glaskugel mit einem Durchmesser von ½ Fuß Durchmesser steht. Die Kugel hat einen ca. 1/6 Fuß hohen Standfuß. Dieser hat einen Durchmesser von 1/3 Fuß und ist nicht hohl. Das Glas scheint aus einem Stück gefertigt zu sein. Bei dem Stück handelt es sich um eine Schneekugel, in deren Innerem eine kleine Schneelandschaft mit einer kleinen Holzhütte, 3 üppigen Tannen und einem spazierenden Schneeleopardpärchen zu sehen ist. Handelt es sich etwa um eins dieser wunderbaren Spielzeuge, bei denen man durch Schütteln ein Schneerieseln erschaffen kann? Außerdem fällt den SC auf, dass ihre Schritte in dem Raum gedämpft wirken, da der Raum mit einem dunklen Teppich ausgelegt ist, auf dem unregelmäßige, helle Muster zu sehen sind. Es braucht eine gute Aufmerksamkeit, um zu erkennen, dass es sich bei dem Muster um arkane Symbole handelt, und nur ein Magier kann eventuell ( ggf. Probe ) erkennen, dass es sich um Symbole handelt, die verhindern sollen, dass etwas ( in diesem Fall die Schneekugel bzw. deren Inhalt ), aus dem Raum gebracht wird. Die Wände sind aus schwarzem, glatt gehauenem, glänzenden Stein. Es handelt sich dabei um einen anti-magischen Stein, der diesen kleinen Raum ebenfalls abschirmt. Aber das zu erkennen bedarf auch eines etwas erfahreneren Magiers. Ungeachtet dieser Vorkehrungen spricht die Glaskugel jedoch auch die Neugier der SC an. Sollte ein SC die Kugel berühren, egal aus welchem Grund, verschwindet er fast im selben Moment vor den Augen seiner erstaunten oder erschreckten Begleiter. Dieser zu neugierige SC fällt ein Augenblinzeln später in den Schnee, und zwar genau zwischen die beiden Schneeleoparden und die Holzhütte. Dem überraschten Pechvogel bleibt nicht viel Zeit, sich zu entscheiden, ob er in die Hütte flüchtet oder es mit den beiden Schneeleoparden aufnehmen will. Und so sehen seine Begleiter von außen nun ihren Gefährten, wie er sich dem Kampf mit den angreifenden Raubkatzen stellt oder vor diesen in die Hütte flüchtet. Eine Flucht zum Rand der Landschaft und somit zum Glas bleibt erfolglos, da es dort keinen Ausweg gibt. Für die außen verbliebenen SC stellt sich die Aufgabe, wie sie ihren Gefährten wieder aus der Kugel bekommen, ohne selbst hinein gesogen zu werden. Dem SC im Inneren bleibt nur, nach einer Lösung im Inneren der Hütte zu suchen. Vermutlich haben oder werden beide Gruppenteile zudem schnell feststellen, dass eine verbale Verständigung durch das Glas hindurch nicht möglich ist, da keine Partei die andere hören kann.

Wollen wir hoffen, dass der SC, der sich in der Glaskugel befindet, es geschafft hat, in die Holzhütte zu gelangen. Diese ist sehr karg ausgestattet mit einem kleinen Tisch und Hocker in der Mitte des einzigen Raumes und einer großen, verzierten und verschlossenen Kiste in einer der Ecken. Die Kiste ist mit lauter arkanen Symbolen verziert, mit mehreren Vorhängeschlössern und einem eingelassenen Schloss verschlossen und trägt auf einem silbernen Schild die Aufschrift: „Wehe dem, der Schloss und Schlüssel am passenden Ort zusammenführt!“ Sollte der SC nicht genug damit zu tun haben, sich Gedanken darüber zu machen, wie er aus der Glaskugel entkommt, sondern stattdessen versucht, die Schlösser zu knacken – passende Schlüssel gibt es hier nämlich nirgendwo! -, und sollte es ihm tatsächlich gelingen, so wird er in der Truhe einen in dunkle Tücher und mattes, gräuliches Leder eingewickelten, ca. 1 Fuß langen schwarzen Schlüssel finden. Rechtschaffende Charactere bekommen bereits ein ungutes Gefühl beim Anblick des verschnürten Bündels, und eine Berührung des aus geschwärztem Metall bestehenden Schlüssel verursacht bei ihnen Schmerz und mehr als ein ungutes Gefühl. Dieser Schlüssel ist es, für den beide Kugeln aus Eis und Schnee angelegt wurden, um ihn zu verstecken. Denn mit dem passenden Schloss ( welches an anderer Stelle hoffentlich mindestens genauso gut versteckt wurde ) und an der passenden Stelle kann es einen Zugang zur Dämonenebene öffnen und diese Dämonen auf die Welt loslassen. Doch wo dieses Schloss und der Ort sind, sind zwei andere Geschichten, die ein anderes Mal erzählt werden sollen!

Neben dem unheiligen Schlüssel gibt es nur noch eine andere Sache in der Hütte zu finden, nämlich eine unscheinbare Pergamentrolle auf einem kleinen, schmalen und ebenso unscheinbaren Wandregal an der gegenüberliegenden Seite der Wand mit der Kiste. Auf der Rolle steht, wenn der SC es denn entschlüsseln kann, wie er wieder aus der Kugel entkommen kann.* Und zwar müssen seine Gefährten die Kugel aufschließen. Dazu befindet sich auf der Unterseite des Glasfußes kaum sichtbar eine eingelassene, abgeschlossene Tür. Der winzige Schlüssel dazu befindet sich in einem kleinen Fach auf der Oberseite des Sockels, auf dem gerade die Glaskugel steht. Diese lässt sich gefahrlos mit Silber berühren und bewegen. Eine Berührung mit allen anderen Gegenständen führt dazu, dass der Gegenstand mitsamt der daran hängenden Person sich im nächsten Moment ebenfalls in der Glaskugel befindet und ihrem Gefährten Gesellschaft oder Hilfe leisten kann. Übrigens ist die Glaskugel unzerbrechlich und verursacht nur eine äußerst unangenehme Situation für die SC in der Glaskugel.

Hat der oder haben die SC in der Kugel das Pergament gefunden und entschlüsselt, müssen sie ihr Wissen natürlich noch ihren Mitstreitern außerhalb der Kugel mitteilen. Diese haben vielleicht auch so bereits die filigranen Linien im Fuß der Glaskugel entdeckt oder durch den Fuß hindurch das kleine Fach auf der Oberseite des Sockels, auf dem die Glaskugel steht. Der eingelassene Deckel ist so filigran, dass man ein Stück feinen Draht oder Magie braucht, um ihn anzuheben. Darunter befindet sich ein winziges Schlüsselchen, welches nicht einmal so breit ist wie der kleine Finger einer zarten Frau. Ebenso fein ist auch das kaum sichtbare Schloss an der Tür auf der Unterseite der Glaskugel. Schließt man diese auf, so entsteht magisch ein freier Durchgang vom Glasboden bis ins Innerste der Glaskugel. Die Leoparden sind für diesen Moment nicht mehr als naturgetreue Figuren und machen keinen Versuch, die Glaskugel ebenfalls zu verlassen. Lediglich ein wenig Schnee könnte aus der Kugel rieseln. Schlüpfen die SC auf diesem Weg durch die Kugel, erhalten sie ihre ursprüngliche Größe zurück, sobald sie komplett aus der Kugel heraus gekommen sind. So lange die Tür ins Innere der Kugel geöffnet ist, saugt diese zudem auch nichts in sich hinein bei einer Berührung.

Spielidee: Wenn die SC nicht zufällig hier gelandet sind, könnten Sie entweder von einem Bösewicht angeheuert worden sein, die Glaskugel oder deren Inhalt zu beschaffen. Oder ein guter Magier hat die SC beauftragt, Schloss und Schlüssel zu zerstören. Oder…..

(Anmerkung: Die beiden Räume können bei akutem Bedarf natürlich auch einzeln bespielt werden. )

Für eventuelle noch nicht geklärte logische Unstimmigkeiten fragen Sie einen NSC oder SL

* Handout:

Die Schrift auf der Rolle muss zeilenweise von hinten nach vorne gelesen werden, und natürlich sind die Wortgrenzen verändert. „Übersetzt“ steht dort folgendes Gedicht:

Willst Du aus der Kugel entfliehen

So musst Du nur den Schlüssel aus dem Fache ziehen

Schlüssel klein und fein

Oben in dem Sockel soll sein

Suchst Du zum Schlüssel die passende Tür

Dreh die Kugel um dafür

Doch gib acht und bedenk:

Nur Silber Dein Geschicke lenk!

Mit veränderten, überarbeiteten Ideen aus der SAGA-Classic-Reihe