[Rezension] Bang – The Dice Game (Würfelspiel)

Ich bin ja Western-Fan und ledier kommen sowohl im Rollenspiel- als auch im Brettspielbereich Western-Sachen nicht sonderlich gut an, vielleicht kann ja Herr Tarantino da eine Wiederbelebung erwirken, ich wäre auf jeden Fall dafür und würde Gewehr bei Fuß stehen und mit ihm und dem Cast von The Hateful 8 eine Runde Bang – The Dice Game spielen…
Das Cover – (Co) Abacus Spiele
Name: Bang – The Dice Game
Verlag: Abacus
Autoren: Michael Palm, Lukas Zach
EAN: 4011898361322
Preis: ca. 18€
Link: Abacus HP
Alter: 8+
Spieler: 3-8
Dauer: 15 min
Genre: Asymmetrisch, Würfel, Western, Bluffen
BGG-Ranking: 405
Aufmachung
Würfel! Es gibt besondere Würfel! Und dann gleich 5 davon! Da bin ich als Rollenspieler (die ja bekanntlich alle einen Würfelfetisch haben) schon zu Beginn begeistert, denn die Würfel blitzen frühlich durch ein Plasikfenster schon bevor ich die Schachtel überhaupt geöffnet habe. Da ist gute Laune garantiert – mal sehen, was die Box neben den fünf Würfeln sonst noch so enthält: 8 Rollenkarten, 16 Charakterkarten, 6 Übersichtskarten, 9 Pfeilmarker, eine ganze Reihe an Patronenmarkern und eine kleine faltbare Spielanleitung. Von der Farbgebung und dem Layout her ist das Western-Thema schonmal gut eingefangen und die Charakterkarten sind wirklich cool – da hat sich jemand seine Western-Klischees sorgfältig angesehen – und dann gibt es auch noch Spezialwürfel!

Das Spiel
Ich sollte an dieser Stelle vorausschicken, dass ich das Bang-nicht-Würfelspiel gar nicht kenne, also in dieser Hinsicht auch keine Vergleiche anstellen kann. Das Würfelspiel ist kein Zusatzpack, sondern komplett alleine spielbar, tun wir das doch einfach mal.
Zu Beginn zieht jeder Karte eine Rollenkarte und eine Charakterkarte. Die Rollenkarte gibt an, in welchem Team man spielt und was die genauen persönlichen Siegbedingungen sind. Die Charakterkarte gibt einem eine Zusatzfähigkeit (öfter würfeln, unter bestimmten Umständen Lebenspunkte zurückbekommen…).
Nur die Rolle des Sheriffs wird offenbart, die anderen halten ihre Identität geheim. Nun wird im Uhrzeigersinn mit allen 5 Würfeln gewürfelt. In bester Kniffelmanier wird nun maximal dreimal gewürfelt bis man ein endgültiges Ergebnis vorliegen hat, das sofort ausgewertet wird:
Pfeilsymbol: Wird als einziges sofort ausgewertet. Der Spieler muss sich einen Pfeilmarker nehmen – ist der Nachziehstapel leer, greifen die Indianer an und jeder verliert so viele Lebenspunkte, wie er Pfeilmarker vor sich liegen hat.
Dynamit: Darf nicht neu gewürfelt werden. Wird rausgelegt und bei 3 oder mehr Dynamitsymbolen pro Runde sprengt man sich amtlich in die Luft, beendet seinen Zug und verliert einen Lebenspunkt.
1: Man darf seinem nächsten rechten oder linken Mitspieler 1 Patronenkarte reinballern!
2: Ein Mitspieler 2 oder drei Plätze links von mir kriegt eine Patrone ab!
Bier: Man darf einem Spieler (auch sich selber) einen Lebenspunkt zurückgeben.
Gatling: Bei 3 oder mehr Gatling-Symbolen verliert jeder Mitspieler einen Lebenspunkt.
Das Spiel endet, wenn der Sheriff tot ist. Nun haben entweder die Banditen gewonnen oder ein Gesetzloser, wenn nur noch er steht.
Es endet auch wenn alle Gesetzlosen und Banditen ausgeschaltet sind – dann haben der Sheriff und seine Hilssheriffs gewonnen (letztere übrigens auch, wenn sie vorher ins Gras gebissen haben).
Tja, das war’s auch schon! Die Regeln sind wirklich schnell erklärt und schnell verstanden.

Fazit
Dieses
Westernkniffel macht duch die geheimen Teams wirklich eine Menge Spaß
und gehört zu den wenigen Spielen, die deutlich gewinnen, je mehr
Spieler am Tisch sitzen und bewegt sich nicht in der Komfortzone 3-4 Spieler. 
Herrje, ich liebe doch Verräterspiele wie Coup oder Der
Widerstand – und jetzt gibt es dazu noch Würfel! Fünf Würfel! Fünf
Spezial-Würfel!
Bewertung
4 von 5 Cowboy-Spezial-Würfel

Jörg an der Mosel: Kapitel 1

Kapitel 1 von Jörgs Besuch war der gestrige Blutschwerter-Stammtisch. Auf Wunsch von Uisge wurde Western City gespielt, ich konnte mich mit meinem Wunsch nach „Bud & Terrence“ leider nicht durchsetzen.

Aber okay! Western sind auch immer gut, da kann ich mich auch mit anfreunden. Die üblichen Verdächtigen saßen dann auch um 17:50 im Piper’s Corner in Koblenz zusammen und es konnte losgehen – auch wenn Jörgs erste Aktion des Tages (Bestellen eines Whiskeys, den er auf der Internet-Karte des Corner gefunden hatte) ein krasser Misserfolg war (das Gesöff gab es nicht), ging es von da an steil bergauf!

Trotz vieler Seitengespräche waren flott Charaktere, Freunde und Feinde erschaffen und es stellte sich heraus, dass mein Pistolero „Wild Moe Hitchcock“ ein ziemlicher Bräutemagnet zu sein schien, da sowohl die Bardame Rosaly, als auch die zur Burlesque-Tänzerin umgeschulte Nonne scharf auf ihn waren.

Außer bei Regelfragen nahm sich Jörg mit seinem Pokerprofi „Six Finger“ extrem zurück, manchmal konnte man ihm an der Nasenspitze ansehen, wie schwer es ihm fiel und bis auf den armen Alex, der irgendwie eine ungünstige Stellung am Fuß des Tisches hatte und seinen Totengräber nur selten „in Position bringen konnte“, würde ich sagen, dass die Redezeiten halbwegs gut verteilt waren. Gut, vermutlich hatte „Rampensau“ Volcano die meisten Spielanteile, da er (in völliger Unkenntnis der Regeln) noch eine zweite Szene zu der hinzukaufte, die er vorher schon erzählen konnte.
Achtung! Mir ist völlig egal wie viel Spielanteil ich habe, solange ich gut unterhalten bin, ich beobachte nur.
Was ich noch interessant fand, war, dass die Hauptfiguren nicht einmal sooo wichtig für das eigene Spiel sein müssen, denn Schilandrills verschlafener Mexikaner war zwar nicht oft in Aktion, aber Schilandrill selber war dann doch oft mitten im Geschehen, da er seine Statisten gut verwendet hat.

Was passierte also? Nach Sonnenaufgang gab es in Western City ein gut besuchtes Pferderennen, bei dem die Witwe ordentliche Buchmachergewinne einstreichen konnte, da niemand auf den Sieg des Maultieres Sanchez (mit dem Jockey „Scheiße-Name-vergessen-schnarchnasiger-Mexikaner“) gesetzt hatte. Schon hier entbrannten die ersten Eifersuchtsszenen um Wild Moe, und zwei brutale Ellenbogenrempler der Ex-Nonne (Oder war „Nonne“ nur ihr Bühnenoutfit? So genau habe ich das nicht kapiert.) erschwerten die aufkeimende Männerfreundschaft zwischen Wild Moe und Six Finger.
Kurz nach Ende des Pferderennens stürmten 20 Kannibalen über den nahe gelegenen Hügel und wurden brutalst zurückgeschlagen. Die gute Vorarbeit von Wild Moe wurde von Six Finger abgeschlossen, der den letzten Kannibalen, der mit der Nonne über der Schulter flüchten wollte, kaltblütig abknallte.
Diese erholte sich schnell von dem Schock, stand doch noch das Apfelkuchenwettbacken an, ihre Spezialdisziplin, die sie schon dreimal in Folge gewonnen hatte. Die Gerüchte, dass dies nicht mit rechten Dingen zuging, verdichteten sich. Natürlich! Sie verwendet Blut als Zutat ihrer köstlichen Torten. Bei DER Jury konnte da natürlich nichts schief gehen, denn die dritte und entscheidende Stimme kam von Mephisto, dem Geier des Totengräbers. Logisch, an wen seine Stimme nur gehen konnte. Sieg Nummer 4 war perfekt!
Der Konflikt zwischen Rosaly und der Tänzer-Nonne mündete wenig später in eine zünftige Kneipenschlägerei, die auch der bemühte Hilfs-Sheriff und sein sterngranatenvoller Chef nicht eindämmen konnten. Erst Wild Moe, der mit dem Kronleuchter durch den Saloon schwang, konnte für ein jähes Ende sorgen. Okay, die Schrotladung, mit der der Hilfssheriff die Halterung zerschoss, was dafür sorgte, dass der Leuchter mit dem Revolverhelden 13 der 15 Rinderjungs erschlug, trug auch ihren Teil bei, aber das hinderte Wild Moe nicht daran, sich weitere 13 Kerben in den Revolver schnitzen durfte.
Beendet wurde dieser absolut normale Tag in Western City mit einem chinesischen Neujahrsfest. Ich rechnete hier mit einem eindrucksvollen Feuerwerk, musste mich aber eines anderen belehren lassen. Als ich nach einer kurzen Pinkelpause wieder an den Tisch kam, lief gerade eine hart geführte Partie Poker, augenscheinlich eine neue Art und Weise dieses wichtige Fest zu begehen, nüchtern betrachtet Jörgs letzter Versuch sein „Tages-Soll“ zu erfüllen… 😉
Hat Spaß gemacht! Ein klassisches Spiel, wo ich mich auf Cons immer wieder in eine Runde setzen würde.

Da ich immer meine Charakterbögen von Demo-Runden behalte und ich mir glücklicherweise alles Wichtige notiert hatte kommen hier noch die Namen aller Helden des Tages:

  • Daniel Allkly – Totengräber
  • José – Mexikaner
  • Six Finger Joe – Pokerspieler
  • Richard Limburger – Hilfssheriff
  • „Schwester“ Mary Clarence – Tänzerin
  • Wild Moe Hitchcock – Pistolero

So! Dann schauen wir doch mal, was heute Spektakuläres geschieht! Wir haben uns immer noch nicht endgültig entschieden was genau wir heute spielen – um 11 Uhr , wenn der Trier-Express ankommt, geht es auf jeden Fall weiter…

[LL] Fuzzy und der Labyrinth-Heini

Es ist so weit! Ich habe alle kleineren und mittelgroßen Pläne abgeschlossen, auf ein das Schreiben eines neuen großen Abenteuers habe ich noch keine Lust – obwohl ich schon einiges an Notizen dazu in der Hinterhand habe.

Ich werde mich nun schreiberisch erstmals in Regelgefilde begeben. Gestern habe ich meine alten „Boot Hill„-Regeln rausgekramt und auf ihrer Basis soll es nun eine Art „Western-Add-On“ für Labyrinth Lord geben – komplett mit kleinem Einstiegsszenario und kurzem Setting.
Es gibt also kein komplett eigenes System – es gibt AUCH keinen Retro-Klon für Boot Hill, sondern ähnlich wie Mutant Future eine Art „Cowboy-und-Indianer-Expansion“ für das schon bestehende Regelwerk. Mich persönlich lässt die Vorstellung schaudern Feuerwaffen in einer Fantasy Welt zu sehen, aber ich bin sicher, dass wir schon in Kürze Rancher, Scouts und Sioux in den einschlägigen Kneipen der Bekannten Länder sehen werden. Ich bin mal gespannt, was der Besitzer der Grenzland-Taverne in Larm dazu sagt…

Eins ist aber sicher – das System wird ein extrem tödliches sein, denn bei einer ordentlichen Ladung Blei sind Trefferpunkte wahrscheinlich kein Maßstab mehr.

Jetzt muss ich nur noch Zornhau aktivieren – vielleicht gefällt ihm ja, was ich bisher gebastelt habe, denn etwas Western-Expertise kann nie schaden. Ich bin in diesem Bereich nur begeisterter Amateur.

P.S.: Vielleicht noch alsInfo für die Jüngeren unter euch: Falls ihr überlegen solltet: „Wie kommt der Typ auf die bescheuerte Überschrift?“, dann lest mal hier nach.

P.P.S.: Einen Namen hat das Teil auch noch nicht! Ihr dürft also gerne kreativ sein, wenn ihr euren namen in den Credits sehen wollt…

P.P.P.S.: We üblich werde ich mir beim Fließen der kreativen Säfte über die Schulter blicken lassen und habe mal bei BHP ein neues Unterforum errichtet.