[Rezension] Kull – Verbannt aus Atlantis (Festa)

Und zum Warmwerden direkt mal eine kleine Rezension…
Das Cover – (Co) Festa Verlag
Produkt: Kull – Verbannt aus Atlantis
Verlag: Festa
Autor: Robert E. Howard
Format: A5, gebunden mit Schutzumschlag, 411 Seiten
Erschienen: 2016
ISBN: 978-3-86552-462-1
Preis: 24,00 Euro (gebunden) – 14,95 Euro (Taschenbuch)
Link: Verlags-HP

Jawoll! Nach 6 Conan-Bänden befasst sich Band 7 der Original-Erzählungen von Robert E. Howard mit Kull, dem Atlanter, der nun König von Valusien ist – ja, wenn wilde, aber edle Barbaren auf die verweichlichte Zivilisation treffen…

Klappentext:
Nachdem Kull den Thron von Valusien erkämpft hat, lassen die Intrigen des Adels die Königskrone schon bald zur Last werden. Kull darf niemandem trauen.
Und dann regen sich uralte, bedrohliche Mächte, und die Welt um ihn her wird immer seltsamer, immer unwirklicher …

Kull ist einer der vielen wilden Helden aus der Feder von Robert E. Howard. Eigentlich war er nur der Prototyp für Conan – doch der Barbar mit dem Verstand eines düsteren Philosophen ist eine eigenständige, faszinierende Figur. Howard erzählt die Geschichte von König Kull mit einer literarischen Wucht, die bis heute kein Autor erreicht hat.

Diese Ausgabe ist reich illustriert von Timo Wuerz.
Der Übersetzer Klaus Schmitz schrieb die Einleitung und ein ausführliches Nachwort.

Inhalt:
Einleitung von Klaus Schmitz
Verbannt aus Atlantis
Das Schattenkönigreich
Die Spiegel von Tuzun Thune
Entwurf ohne Titel
Die Katze und der Schädel
Der kreischende Schädel der Stille
Das Schlagen des Gongs
Der Altar und der Skorpion
Der Fluch des Goldenen Schädels
Die schwarze Stadt (unvollendetes Fragment)
Fragment ohne Titel
Die Axt sei mein Zepter!
Schwerter des Purpurnen Königreichs
Der König und die Eiche
Könige der Nacht
Verschiedenes:
Die Fragmente zu Am-ra von den Ta-an:
– Sommermorgen
– Am-ra der Ta-an
– Die Geschichte von Am-ra
– Unvollendetes Fragment ohne Titel
– Unvollständiges Fragment ohne Titel
Das Schattenkönigreich [Entwurf]
Die Katze der Delcardes [Entwurf]
Der König und die Eiche [Entwurf]
Nachwort von Klaus Schmitz
Veröffentlichungsnachweise

H. P. Lovecraft: »Welcher Schriftsteller kann schon mit Howard mithalten, wenn es um pure, lebendige Angst geht?«

Stephen King: »In Howards besten Erzählungen steckt eine so unglaubliche Energie, dass geradezu Funken sprühen!«

Zum Inhalt:
Auch bei Band 7 der Reihe bin ich immer noch beeindruckt wie großartig die Conan-Reihe von Festa aussieht. Eine tolle Übersetzung, viele Illustrationen, qualitativ hochwertiges Papier, ein schöner Umschlag…
Das Vorwort von Übersetzer Klaus Schmitz verspricht zwar vollmundig eine ganz andere Heldenfigur, als wir sie in den ersten 6 Bänden mit Conan vorgesetzt bekommen haben. Aber seien wir mal ganz ehrlich. Beides sind barbarische Heroen, die der gesamten degenerierten Zivilisation um sich herum mal so richtig zeigen, wo der Hammer hängt.
Obwohl ganz wie Conan auch Kull episodenhaft erzählt wird, so sind die Geschichten doch hier so zusammengestellt, dass man sie in ihrer Gesamtheit fast wie einen Roman lesen kann, der sich von Kulls barbarischer Jugend über seine Inbesitznahme des valusischen Throns über seine Regentschaft erstreckt. Ausgezeichnete Arbeit des Herausgebers, der hier wirklich eine gute Reihenfolge für die Geschichten und die namenlosen Fragmente gefunden hat. Chapeau!
Auf Personen bezogen wachsen einem neben Kull schnell auch die beiden Pikten Brule und Ka-Nu, der eine Jäger, Freund und Leibwächter, der andere eher der Strippenzieher im Hintergrund ans Herz, alle anderen Verbündeten und Feinde ziehen eher schemenhaft vorbei. Komposition der Geschichte und wuchtige Kämpfe kann Howard ganz eindeutig besser als Charakterzeichnungen, aber wer interessiert sich in dem Genre schon für solche Feinheiten. Um ehrlich zu sein, gewinnt das Sword & Sorcery Genre sogar dadurch, wenn ein Großteil der Beteiligten eher als Schablone, wenn nicht gar als leicht überzeichnete Karikatur dargestellt wird.
Ich erwähnte es bereits – und werde es auch im Fazit nochmal schreiben – Hauptthematik der Geschichten ist zumeist die Verderbtheit der vermeintlich zivilisierten Welt und im Kontrast dazu die edle Aufrichtigkeit und kulturelle Wucht der „wilden“ Pikten und des Atlanters, der nun den Thron Valusiens innehat und mit aller gebotenen List und mit wild geschwungenem Schwertarm vor allen Gegnern verteidigen muss.
Müsste ich euch zwei Anlesetipps ans Herz legen, wären das ganz sicher das fast schon novellengroße „Das Schattenkönigreich“ und „Die Katze und der Schädel“. Die zeigen ganz gut das Spektrum von Kull und geben einen guten Eindruck von der Hintergrundwelt, in Bezug auf Übernatürliches, Magie, Gegner…

Meine Meinung:
Echt stark, was Howard da macht. Wenn wir mal ganz ehrlich sind, unterscheidet sich Kull nur unwesentlich von Conan, allerdings hat er einen klaren Fokus auf seine Rolle als harter König einer verweichlichten Nation und tingelt nicht so viel in der Weltgeschichte herum wie sein ungleich bekannterer Kollege. Mir persönlich gefällt dieser klarere Fokus ausgezeichnet und in Kombination mit der tollen Hardcover-Ausgabe kann man es sich als Sword&Sorcery-Fan eigentlich nicht leisten, das Teil nicht im Regal stehen zu haben.

Meine Wertung:

4,5 von 5 fokussiertere Conans

2 Gedanken zu „[Rezension] Kull – Verbannt aus Atlantis (Festa)“

  1. Dir ist schon bewusst, das der Kull Band nit mehr, wie etwa die Horror-Storys von Howard, zur Lovecraft-Reihe gehören.
    Der Band gehört zur Reihe Robert E. Howard – Die Originale.

    AL

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