[Rezension] Mondstahlklingen (Splittermond)

Ausrüstungs- und speziell Waffenhandbücher sind immer eine feine Sache. Mal sehen, wie Splittermond in diesem Bereich aufgestellt ist…
Das Cover – (Co) Uhrwerk
Produkt: Mondstahlklingen – Ausrüstung und Handwerk in Lorakis
Autoren: viiiiiiiele
Verlag: Uhrwerk
Aufmachung: A4-Hardcover mit penatenblauem Leseband, 136 vollfarbige Seiten
Erscheinungsjahr: 2015
Preis: 29,95€
ISBN: 978-3-942012-29-4
Gestaltung
Dieses Ding dieht mal wirklich gut aus. Okay, recht hellblau im Gesamteindruck, aber damit war ja irgendwie zu rechnen die Illus sind allesamt super und gemeinsam mit dem Layout macht das komplette Buch einen sehr „tighten“ und durchdachten Eindruck. Es gibt etwa 590456056 Illus von Waffen, Rüstungen und Ausrüstungsgegenstände und, was ich grandios finde und was so konsequent noch nie durchgezogen wurde, die Illu befindet sich immer genau auf der Seite mit der passenden textuellen Beschreibung besagten Gegenstandes. Sorry, aber das ist wirklich nicht so selbstverständlich, wie es sich hier anhört. Danke, Uhrwerk!
Inhalt
Das erste Drittel bildet unzählige (auch regionale) Waffen und Rüstungen ab, das zweite jeden nur erdenklichen Ausrüstungsgegenstand und den Abschluss bilden Handwerksregeln für Lorakis. In den Anhängen folgen dann Optionalregeln was das Handeln betrifft, ein paar Sagen und Legenden, und Errata zu den Grundregeln, bevor sämtliche Gegenstände in Tabellenform den Band beschließen. Wo wir gerade schon bei den Errata sind – ich finde es echt mutig, in einem Zusatzband wirklich wichtige Regeländerungen abzudrucken. Ich persönlich finde das Klasse, aber das doch recht „dsaige“ Publikum von Splittermond wird sich damit sicher schwerer tun, mal sehen, wie das so ankommt.
… aber kommen wir zurück zum Inhalt, denn noch bevor es in medias res geht, wird schon im Vorwort ein Erratum rausgekloppt – Rüstungswerte und Preise für Gegenstände mit hoher Qualität wurden angepasst, weil die Spielerfahrungen des letzten Jahres zeigten, dass hier noch nicht alles so ausgewogen ist, wie man sich das gedacht hatte. Ich hoffe mal, dass die neuen Werte im kostenlosen PDF des Regelwerks in Kürze aktualisiert werden und sich die Kiste so schnell verkauft, dass es bald eine korrigierte Print-Fassung geben wird. Meine Daumen sind gedrückt (denn dann wird die Erstausgabe in meinem Schrank mal ein millionenschweres Sammlerstück…).

Verdammte Axt, der erste Abschnitt bietet dermaßen viele Dinge, mit denen man Gegner kaputtknüppeln, zerschmettern oder entzweihacken kann, dass einem total schwindelig wird. Zu jedem einzelnen Gegenstand gibt es eine Abbildung, einen kurzen erklärenden Text und die Werte in Tabellenform. Absolut übersichtlich, genau so gehört es. Die Waffen sind hier in folgende Rubriken einsortiert: Handgemengewaffen (mit einem Liebesgrüße aus Moskau-mäßigen Messerschuh), Hiebwaffen (wo beispielsweise der erbeutete Macuahuitl eines jaguarkriegers schwer an ein bemaltes Paddel von den Simpsons erinnert), Kettenwaffen, Klingenwaffen, Stangenwaffen, Schusswaffen (mit 9 verschiedenen Arten von Projektilspitzen) und Wurfwaffen.

Genau gleich strukturiert und genau so liebevoll entworfen sind die Dinge, mit denen man sich vor den oben geschilderten Waffen schützen kann: Rüstungen, Helme und Schilde.

Auf zwei Seiten folgen dann noch Merkmale für Rüstungen, Schilde und Waffen.

Danach wird es wild: Waffenzubehör, Behältnisse, Werkzeug, Tierbedarf (20 auf alles außer Tiernahrung), Fallen, Bekleidung, Dinge für „Unehrliche Berufe“, Beleuchtung, Reisebedarf und Nahrungsmittel, Ausrüstung für Heiler, … für den Alchemisten, Schreibbedarf, Kletterausrüstung, Körperpflege sowie Freizeit und Luxus. Alter Schwede, hier gibt es echt alles, aber ich persönlich hätte das ja einfach „Ausrüstung“ genannt und alphabetisch durchgezogen. So wird es dann doch etwas unübersichtlich, auch wenn der hervorragende sechseinhalbseitige Index am Ende etwas für Abhilfe sorgt.

Im Anschluss gibt es eine wirklich mal drei sinnvolle Seiten: Kurze Listen mit sinnvollen DIngen für die unterschiedlichsten Charaktere vom durchschnittlichen Abenteurer bis hin zum professionellen Gewölbeforscher. Supersache für Leute wie mich, die nicht jede einzelne Kerze im Spezialladen kaufen müssen und sich nicht mit jedem einzelnen Händler unterhalten möchten. Danke, Splittermond-Redaktion!

22 Seiten sind dann dem Handwerk gewidmet und all jenen, die gerne ihre eigenen Waffen, Rüstungen und Ausrüstungsgegenstände erschaffen wollen. Da gibt es ergänzte Regeln, neue magische Formeln, neue Verbesserungen (mit einer übersichtlichen einseitigen Tabellen-Zusammenfassung) und besondere Materialien. Mit den Verbesserungen Schmutzabweisend und Wasserfest dürfte niemals mehr jemand auf seine Schlüpper aus Feengarn verzichten wollen, deucht mich… Auch die „legendären Kräfte“ rocken ganz ordentlich das Haus. Hat man erst einmal eine Bannwaffe in der Hand, wird man nicht mehr ohne kämpfen wollen, denn für 3 Fokuspunkte kann man nun Boni auf Verteidigung und Schadensreduktion ignorieren.

Die Anhänge enthalten dann Optionalregeln zum Kaufen und Verkaufen (die ich persönlich echt nicht brauche – netterweise wird in einer schicken penatenblauen Box auch eine Kurz-Variante erörtert), zu Sagen und Legenden (mit 5 besonderen Gegenständen – so sehr wie ich Hintergrundgeschichten zu Charakteren kotzlangweilig finde, liebe ich sie bei magischen Artefakten) und die schon eingangs erwähnten Errata zum Grundregelwerk.
Alle im Buch geschilderten Gegenstände findet man zum guten Schluss auch nochmal in Tabellenform und auch hier klotzt Splittermond wieder ordentlich. Es gibt nicht 2 Seiten mit Tabellen, nicht 5, 10 oder 15, sondern satte 17 Seiten mit den Spielwerten aller Gegenstände

Fazit
Ein ausgezeichnet aussehender Ausrüstungsband für das sympathische Schlumpf-Rollenspiel, an dem es wirklich kaum etwas herumzumäkeln gibt. Es wurde an wirklich alles gedacht, alles ist illustriert und an seinem Platz, der Index unterstützt die Suche bestens…

 Sorry, ich gehe direkt zur Bepunktung über:

Bewertung
5 von 5 völlig wahnsinnige Kreisschwerter der Leibwächterin aus Siprangu

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