… und zwar bewusst ohne Rangliste – sondern als reine Aufzählung, da ich die alle toll finde…
Vielleicht kann ich so im Rahmen des Blog-Karnevals, der in diesem Monat von der Mitte der Zauberferne ausgerichtet wird, ein paar Eindrücke vermitteln, wie für mich Rollenspiel aussehen sollte und euch Lesern ein paar heiße Reinschnuppertipps geben. Vielleicht merkt man doch leicht, dass ich eher von der D&D-Schiene als der guten alten deutschen DSA-Schule herkomme, denn viele werden ganz sicher grandiose ZEichnerinnen wie Mia Steingräber oder Caryad vermissen, aber zu deren (unbestritten tollen) Illustrationen habe ich einfach keine persönliche Beziehung.
Also ohne langes Rumsülzen hier die Künstler mit Arbeitsnachweisen und kurzen Begründungen, warum sie hier am Start sind:
Larry Elmore: Tja, GENAU SO muss Rollenspiel aussehen. Mit seinen Illus bin ich Ende 1983 ins Rollenspiel eingestiegen und da können sich die Reyonlds dieser Welt noch so abstrampeln, Elmores Drachen sind nach wie vor unerreicht. Konnte ihn auf der RPC 2009 als supernetten Typen kennenlernen. Als Arbeitsnachweis gibt es hier für mich das ikonischste Rollenspielbild ever, die Cover-Illu des roten D&D Basis-Sets.
Andy „Atom“ Taylor: Atom hat die Cover-Illu zu meinem ersten veröffentlichten Abenteuer „Fortress of the Mountain King gebastelt und dann den ersten Teil meiner Karriere mit seinen Illus begleitet – so etwas schweißt zusammen! Hier ein etwas actionreicheres Bild jüngeren Datums.
Peter Mullen: Mir vor allem bekannt durch seine Arbeit an Swords&Wizardry – seine Figuren haben irgendwie etwas ganz Besonderes, was ich nur mit „creepy“ beschreiben kann. Der Kerl kann aber auch noch viel filigraner als auf der Illu unten und hat ein tolles Auge für große Szenen. Das Bild gibt es nur, um euch mal seine Personen aus der Nähe zu zeigen.
Björn Lensig: Ich sage es immer wieder gerne – seine s/w-Zeichnungen sind im Bereich Swords & Sorcery das Beste, was wir in D zu bieten haben. Grandios seine Arbeit an „Barbarians of Lemuria“ oder „Malmsturm“. Noch dazu ein echt netter Kerl. Ihr würdet gerne mal ne nordische Schlachtenszene sehen? Bitte seeeeeeehr!
Brian „Glad“ Thomas: Auch er hat zu meinen US-Abenteuern einige Illus beigetragen und einen sehr feinen Stil, der immer irgendwie unfertig aussieht, aber gerade dadurch sehr eigenständig rüberkommt. Wer mal Halblinge leiden sehen will, sollte sich an Glad halten…
Brom: Tja, wohl kaum jemand hat den Look eines Settings so geprägt wie Brom es mit DARK SUN getan hat. Und dafür gebührt ihm mein absoluter Dank! Wenn einer coole Figuren zeichnen kann und dazu noch Farben richtig geil einsetzt, dann ist es ganz sicher Brom.
Tony DiTerlizzi: Mit weniger krassen Farben, aber umso coolerer Schraffur ist Tony DiTerlizzi Gleiches mit dem Planescape-Setting gelungen. Auch er steht mit seinem guten Namen für diese abgefahrene AD&D 2-Spielwelt und auch im AD&D 2-Monsterhandbuch stammen die besten Zeichnungen allesamt aus seiner Feder.
Ugurcan Yüce: Prächtige Schnurrbärte und Flägelhelme? Da kann es nur einen geben! Für mich DER DSA-Illustrator schlechthin. Nuff said!
(Ich höffe mal die Jungs und Mädels von Ulisses haben nix dagegen, dass ich das Bild hier aufführe, aber vielleicht kurbelt es die PDF-Verkäufe ja noch etwas an…)
Erol Otus: Der Kerl hat es geschafft von den ersten Tagen von TSR bis zu den aktuellen OSR-Systemen immer am Ball zu bleiben. Wenn man auf total durchgeknallte Personen und Hintergründe steht, ist man bei Erol an der richtigen Adresse.
Stefan Poag: Stefan ist für mich der ungekrönte Star unter den OSR-Illustratoren. Ein sehr minimalistischer Stil, der im Laufe der Jahre immer sicherer geworden ist. Absoluter Spezialist für klassische Abenteurergruppen in Kampfsituationen.
Gute Liste. Es fehlen aber Keith Parkinson, Clyde Caldwell und Jeff Easly für meinen Geschmack.
Insgesamt finde ich die Künstler von damals besser als heute. Vielleicht bin ich auch nur alt. ☺
Parkinson und Easley hätte ich ebenfalls mit dabei, ebenso wie Trampier.
Ja, interessante Auflistung. Larry Elmore gehört für mich auch zu den ganz Großen – hat mich nachhaltig geprägt! Die Illustrationen von Easley fand ich immer durchwachsen – manche sehr gelungen, andere aber eher grenzwertig – von daher wäre er in meiner Aufzählung auch nicht dabei. Mit Ugurcan Yüce konnte ich zuerst nicht viel anfangen, inzwischen habe ich den Stil aber mehr zu schätzen gelernt. Seine Bilder besitzen doch irgendwie eine gewisse Atmosphäre.