Heute gibt es hinter dem Türchen nochmal etwas Historisches. Früher war alles besser? Nee, ganz sicher nicht! Aber früher waren definitiv einige Sachen deutlich besser, als ihr heute so denkt.
Und ja. die heutigen Mittelerde-Sachen von The One Ring – egal, ob erste oder zweite Edition – oder die 5E-Mittelerde-Bücher sind hammergut und sehen super aus. Ich finde dennoch, dass sich die alten Laurin- und Queen Games-Sachen zum Mittelerde-Rollenspiel (MERS oder englisch MERP) dahinter nicht zu verstecken brauchen. Daher möchte ich euch heute mal den Schauplatz-Band Die Dagorlad und die Totensümpfe zeigen.
Schon das Cover mit der Illu von Gail P. McIntosh finde ich sehr, sehr stimmungsvoll – inklusive Hobbits, die sich vor einer Gefahr verstecken. Sehr klassisch und ich weiß direkt, dass ich mich in einer gefährlichen Zeit an einem gefährlichen Ort befinde. Aber wo, bitte sehr, ist die Dagorlad (für mich, der ich mich in Mittelerde nicht mehr so gut auskenne wie das noch in den Mitt-80ern der Fall war).
Okidoki – Zweites Zeitalter, südlich der Wildlande, nördlich von Mordor. Und eine Zeit, in der sich eine neue Bedrohung breit macht. Check. Und an diesem Kartenausschnitt könnt ihr direkt sehen, wie hier die schicken farbigen Weltkarten aussehen. Die habe ich immer heiß und innig geliebt.
So sieht eine Seite aus. Kein Schnickschnack, aber ich finde irgendwie edel. Und der Band ist mit nur 64 Seiten prall voll mit Rollenspiel-Content. Ähnlich wie auch bei DSA in der Mitte der 80er Jahre gibt es hier alle möglichen Infos mit Timeline, Flora, Fauna, Völkern, aktueller Politik, damit ich mich orientieren und meine Spieler*innen ins Bild setzen kann. Dazu werden dann noch 4 Orte unter der Herrschaft Gondors als halbwegs sichere „Häfen“ genauer geschildert und im Anschluss folgen 2 kurz angerissene Abenteuer: Das Räubernest von Tol Malbor sowie Die Hexe von Thuringwathost.
Und mit knapp meine ich echt knapp. Die haben je grob 10 Seiten und ich finde hier die Schrift angenehm groß, aber enthalten wirklich viel Abenteuer auf kleinem Raum. Ich fand die damals wirklich nicht so leicht zu leiten und habe da sicher das eine oder andere Mal ziemlichen Unsinn produziert, aber mit etwas Erfahrung und Mittelerde-Spirit lassen sich mit diesen kleinen Abenteuern der Schauplatz-Bände gut längere Kampagnen spielen.
Ach, die Karten. Ich mag nicht nur die großen bunten Übersichtskarten, sondern auch die kleinen Dungeon- und Häuser-Karten. Die sind irgendwie so schön unaufgeregt und werfen mich sofort um 40 Jahre zurück in eine Zeit, in der ich Rollenspielsachen auf einem riesigen Fell vor einem Holzofen liegend gelesen habe. Sorry, wenn der alte Mann wieder Geschichten aus dem Krieg erzählt, aber ich habe wirklich immer wieder Spaß, wenn ich alte MERS-Sachen in die FInger kriege – und, to be honest, ich mag fast sogar die Laurin-Aufmachung einen Hauch lieber als die Queen-Edition, die ich euch hier zeige.