[Rezension] Drachenschmalz (Kindergeschichte, Zauberfeder)

Auch an Tag 5 der Rezi-Woche gibt es wieder eine kurze Besprechung. Ich finde bisher war es schon ein recht wilder Mix, aber heute gehe ich mal völlig andere Wege. Heute stelle ich euch Chronik 1 der Chroniken der drei Helden vor: Drachenschmalz! Und dabei handelt es sich um einen kurzen bebilderten Fantasy-Roman für Kinder.

Tja, meine beiden Enkel dürften noch 2.3 Jahre zu jung dazu sein, also lese ich Drachenschmalz einfach erstmal nur so für mich und versuche mein inneres Kind zu channeln. Ohhhhhmmmmmmmm!

  • Produkt: Drachenschmalz
  • Autor: Rafael Bienia
  • Illustrationen: Marvin Clifford
  • Verlag: Zauberfeder
  • Aufmachung: (etwa) A5 Hardcover quer,, vollfarbig, 54 Seiten
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Preis: 14,90 Euro
  • ISBN: 978-3-96481-006-9

Gestaltung

Auch für mich als Senioren ist dieser Roman gut zu lesen, denn die Schrift ist angenehm groß, ebenso der Zeilenabstand. Dazu gibt es viele wirklich schön comichafte Illustrationen und als besonderen Kniff, falls die lieben Kleinen selber lesen wollen, kleine Charakterbilder vor den Zeilen, wenn unsere drei Held*innen sprechen. Das ist übersichtlich und ihr seid immer im Bilde, wer gerade was sagt.

Auch dieses etwas breitere Hardcoverformat gefällt mir super. Liegt gut in der Hand.

Besonderes Lob bekommt von mir Seite 10, auf der die drei Hauptcharaktere in Steckbriefen vorgestellt werden, wie die, mit denen sich unsere neuen 5. Klässler*innen immer vorstellen und die dann die nächsten 4 Jahre unbemerkt hinten im Klassenraum hängen.

Ach ja. Wie ihr oben sehen könnt, treffen wir direkt im Umschlag auf Allanor, Grascha und Leo.

Inhalt

Hmmm… Wie soll ich das hier durchziehen, ohne wirklich zu viel zu verraten? Ihr sollt ja auch noch etwas Spaß haben, wenn ihr das Teil mit euren Sprösslingen lest. Okay. Kurz gesagt erhaltet ihr in 15 Kapiteln eine Geschichte mit drei sympathischen Held*innen: dem Zauberschüler Allanor Augenglanz, dem Orkmädchen Grascha de Krascha und dem „Eigentumsumverteiler“ Leo Langfinger. Die drei finden zusammen und „lernen“ in mehreren Szenen, dass es toll ist füreinander da zu sein, zu teilen, andere zu unterstützen, Konflikte gewaltfrei auszutragen… Teilweise etwas holzhammerig, aber – come on – vermutlich bin ich nicht ganz präzise die angestrebte Zielgruppe. Mich persönlich hat der sehr klassische Abschnitt im Dungeon sehr gefreut, denn hier wird der Nachwuchs perfekt auf dungeonlastiges Rollenspiel vorbereitet mit genauer Untersuchung der Umgebung, dem Lösen kleiner Rätsel und dem Besiegen von Gegnern. Echt sehr schön. Im Dungeon gibt es übrigens auch die Erklärung, weshalb das Abenteuer „Drachenschmalz“ heißt – gebt mir doch mal in den Kommentaren eure besten Tipps ab – da kommt ihr nie drauf.

Aber es geht nicht nur in den Dungeon, sondern auch noch zu einer mächtigen Magierin, die Allanor bei einem kleinen magischen Problem helfen soll. Auch hier müssen die Kids wieder alles geben, um Allanor durch seine Zauberprüfungen zu bekommen.

Was die Charaktere angeht, ist Allanor besonders prägnant (der mich mit seiner Namensähnlichkeit zu Allanon aus den Shannara-Romanen verwirrt hat), da wir hier zumeist seine Probleme lösen und auch Grascha (die mich sehr an Fuchskinds Charakter Grimla in der Strixhaven-Kampagne erinnert) gewinnt immer mehr an Profil, während Leo ein wenig blass bleibt. Er hat oft gute Ideen, steht aber immer etwas am Rand. Ich hoffe sehr, dass der zweite Band ihn etwas mehr ins Zentrum stellt.

Fazit

Die Befragung meines inneren Kindes hat ergeben, dass ihm die Geschichte sehr gut gefallen hat und dass es sich schon auf Chronik 2 freut. Es hofft sehr auf den Titel „Trollkotze“.

Meine pädagogisch-professionelle Einschätzung ist, dass ihr das Buch problemlos 4- oder 5-jährigen Kids vorlesen könnt – falls die Kleinen alleine lesen sollen, wäre es vermutlich gut, wenn sie schon 7 oder 8 wären.

Bewertung

4 von 5 Schmalztöpfe

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