[#dungeon23] Raum 95: Muretz‘ Sammelsurium

An irgendetwas erinnert mich dieser Raum zum Thema Überfluss von Das Ohr. Ich kann aber irgendwie nicht ganz den Finger darauf legen.

Raum 095 – Muretz‘ Sammelsurium

Ausmaße:

Das Kellergewölbe misst 30 x 17 Fuß und ist unter den mittelalterlichen Arkaden des Handelsviertels über eine steile, enge Treppe erreichbar. Muskulöse, Bepackte, Große oder mit Stabwaffen Bestückte dürften beim Abstieg ihre Schwierigkeiten haben.

Sinneseindrücke:

klaustrophobische Enge, Geruch nach Stahl, Schießpulver, Fett und Leder, eine etwas zu laute Stimme

Auf den ersten Blick ist zu sehen:

Berge an Waffen. In allen Lagen und Formen. Sie hängen oder liegen, stapeln sich horizontal, vertikal oder diagonal. Selbst unter der Decke hängen sie.

Der Laden ist so voll, dass man den Eindruck gewinnt, ein einzelner mitgebrachter Wurfstern würde ihn zum Platzen bringen.

Es kann gefunden werden:

Alles. Einfach alles. Ihr sucht eine bestimmte Waffengattung? Haben wir. Darf es etwas mehr sein? Zum Beispiel ein zusätzlicher Zauber darauf? Kein Problem.

Jede Klinge ist handsigniert. Jeder gekauften Waffe oder Munition wird Muretz heimlich noch etwas Skurriles beilegen.

Vorlesetext:

Es hätte nicht viel gefehlt und ihr wärt gemeinsam die steile Treppe hinuntergepurzelt. Die dicke Eichentür mit eindrücklichem Schloss schwingt gut geölt auf.

Weit kommt sie allerdings nicht: Die Türe wird nach 45° vom ersten Turm aus den unterschiedlichsten Morgensternen blockiert. Als ihr euch durch den Spalt drückt, ertönt auch schon die etwas zu laute Marktstimme des zwergischen Händlers von irgendwo her: „Ah, immer rein mit Euch! Ziert Euch nicht. Schaut Euch ruhig um. Ihr werdet keine bessere Auswahl an Waffen finden. Wir führen alles. Auch den tödlichsten und besten Stahl aus den Anfangszeiten! Ich kann es beurteilen, denn ich war dabei.“

Hintergrund:

Muretz ist im Grunde seines Herzens ein Sammler, kein Händler. Er muss sie alle haben. Alle. Aus gutem Zweck kauft er selbst Waffen an, die er gar nicht tragen kann. Aber: Der Platz ist nun mal begrenzt und irgendwann muss er auch die wunderschönsten Stücke gehen lassen, um neue in seine Sammlung integrieren zu können. Die Waffen wird er zu seinen Lebzeiten nicht alle einsetzen können.

So sehr er es genießt, früh morgens durch sein Ladenlokal zu streifen und mit den unter der Theke versteckten Samthandschuhen liebevoll über die zahllosen Klingen, Griffe und Schafte zu streicheln: Noch wichtiger ist ihm, sie in den Händen von Liebhaber:innen zu wissen, die sie mit Leidenschaft im Kampfe einsetzen.

Im Umgang mit potenzieller Kundschaft kann er aufdringlich werden [CH18, IN15] – zu ihrem Wohle natürlich. Interessierte mit wenig Willensstärke haben keine Chance gegen seinen Charme und die vorgebrachten Argumente. Sie wussten einfach noch nicht, dass sie dieses edle Stück unbedingt haben müssen. Vermutlich hat Muretz nicht wenige aus den besten Absichten in den Ruin getrieben. Sie verfielen dem Kaufrausch.

Seine Beratung ist exzellent, die Preise sind immer fair und wenn sich die Kundschaft lange ziert, gar unter Wert. Schließlich braucht Muretz Platz. Zudem sind seine Signaturen wertsteigernd und auch die heimlichen Beigaben haben ihren Markt.