[Rezension] Elfenland (Spiel des Jahres 1998)

Hui! Wenn ich mich recht entsinne ist dies das erste Spiel des Jahres, das ich hier besprechen darf, denn aus dem Hause Amigo hat mich das SdJ 1998 erreicht – Elfenland! Vor Kurzem kam eine amtliche Jubiläumsedition raus, ich habe für euch aber die normale und für alle problemlos erhältliche Version besprochen.
Das Cover – (Co) Amigo Spiele

Name: Elfenland

Verlag: Amigo
Autor: Alan R. Moon
Illustratorin: Doris Matthäus

EAN: 02610
Preis:ca. 20 Euro
Link: Amigo HP
Alter: 10+
Spieler: 2-6
Dauer: 60 min
Genre: Fantasy, Reisen, Karten-Management
BGG-Ranking: 645
Aufmachung
Die Schachtel enthält wieder so einiges – vor allem ein überraschend riesiges Spielbrett:
120 Ortssteine
72 Reisekarten
48 Transportmittel
12 Ortskarten
6 Übersichtskarten
6 Elfenstiefel
6 Hindernisse
4 Rundenkarten
1 Startspielerkarte
1 Spielplan
1 Spielanleitung
Puh! Als jemand, der vom Rollenspiel her kommt, sind die Illustrationen hier wirklich alles andere als „state of the art„. Aber irgendwie packt mich das Teil dann doch mit seinem schon fast bemittleidenswerten Retro-Charme, der sich von der Schachtelgestaltung bis hin zur kleinsten Karte durchzieht. Hätte doch mal jemand der Doris Matthäus ein paar anständige Stifte geschenkt, denn die Farbgebung sieht auf der Karte wirklich gut aus, aber im Bereich Illustrationen wäre da sicher etwas mehr gegangen…
Das Spiel
Eine unfassbar logische Hintergrundgeschichte teilt uns mit, dass die jungen Elfen im Elfenland eine Art Initiationsritus durchlaufen müssen – dabei gilt es, mit Hilfe der traditionellen Reisemittel in einem bestimmten Zeitraum möglichst viele berühmte Orte des Landes aufzusuchen. An diesen Orten nimmt man schicke Holz-Zylinder seiner Farbe auf und wer nach vier Runden die meisten Zylinder besitzt, der gewinnt sowohl die Prüfung als auch das Spiel.

Jede Runde besteht aus 6 Phasen:
1. Reisekarten austeilen: Es wird auf 8 Reisekarten gezogen (und ab der zweiten Runde aufgezogen).

2. Ein verdecktes Transportmittel ziehen: Jeder zieht ein verdecktes Transportmittelkärtchen.


3. Weitere Transportmittel ziehen: Reihum wird aus den offen liegenden Kärtchen weitergezogen bis jeder 3 Transportmittel vor sich liegen hat. In den folgenden Runden wird nachgezogen, aber man darf nie mehr als 5 Transportmittel besitzen.

4. Planen der Reiserouten: Reihum wird ein Transportmittel auf eine Straße gelegt – natürlich nur, wenn es für dieses Gelände zulässig ist. Auf jeder Straße darf nur ein Kärtchen liegen. Der Kniff an der Sache ist, dass jeder Spieler die Transportmittel verwenden darf, wenn er die passenden Karten hat – es darf also gebetet und unterschweelig beeinflusst werden.

5. Ziehen der Elfenstiefel: Nun kann man die seine Reise beginnen – und zwar über Straßen auf denen ein Transportmittelkärtchen liegt. Nun muss man nur noch die passenden Karten (entweder eine oder zwei davon) ausspielen und kann so weit reisen, wie einen die Karten und die Kärtchen tragen. Hat ein Stinkstiefel eine Barrikade gelegt, muss man eine zusätzliche passende Reisekarte ausspielen, um diese Straße verwenden zu dürfen.

6. Abschluss der Runde: Zum Ende der Runde hin wird die Rundenkarte weitergelegt, die Transportmittel werden eingesammelt und alle Transportmittel bis auf eines müssen abegegeben werden. Diese Marker werden den anderen beigemischt, während Hindernisse komplett aus dem Spiel genommen werden. Abschließend mischt der neue Startspieler den Reisekartenstapel und es kann weitergehen.

Mal wieder ein Spiel mit schön einfachem Regelkern, der dem Spiel nicht durch unnötige Komplexität in den Weg kommt. Durch kleine Kniffe wie die Karawane, die es einem durch Ausspielen von drei Karten ermöglicht, sich auch dann zu bewegen, wenn man eigentlich eine Straße nicht nehmen könnte oder die Fähren und Flüsse wird aber dennoch genug geboten, um auch über die ersten zwei Partien hinaus Spaß zu haben.

Fazit
Auch nach 18 Jahren kann man Elfenland wirklich noch gut spielen – okay, mittlerweile gibt es Spiele, die beeindruckender aussehen und die mechanisch entschieden mehr auf den Putz hauen. Aber der kleine aber feine Karten-Mechanismus und die Tatsache, dass die 4 Runden wirklich flott durchgerockt sind, sorgen dafür, dass Elfenland auch in all seiner Volljährigkeit noch ab und an den Weg auf meinen Spieltisch findet.
Bewertung
3,5 von 5 Wildschweinritte