MantiCon – Nachbetrachtung

Hammer! Granate! Das war mal wirklich die tollste Con, auf der ich  je war. Familiär, tolles Ambiente, Sonne satt, Zuckerbrause, die einem freiwillig in den Hals gesprungen ist, ordentliches Essen…
Vom 7.-9.12 gaben sich die Fans des gepflegten Spielbuchs und obskurer Old-School-Systeme in der über Heppenheim thronenden Starkenburg die Klinke in die Hand.
Nic (und Stephan) vom Mantikore-Verlag hatte gerufen und alle, alle kamen. Allen voran natürlich die „echten“ Stars – Joe Dever (Kopf hinter den Einsamer Wolf-Spielbüchern) und Alberto del Lago (Illustrator für den Einsamen Wolf und Pathfinder). Aber auch sonst war unfassbar viel Rollenspielkompetenz vertreten – mal aus dem Kopf und spontan ohne besondere Reihenfolge aufgezählt – also seid mir bitte nicht böse, wenn ich euch irgendwie vertrottele: Markus und Viola Plötz (Die Scheffs von Ulisses, einem kleinen deutschen Rollenspielverlag) Andy Schnell (Heredium und Die Minotauren), Alexander  Malik (Kader 13, Barbarians of Lemuria und zahlreiche andere), Alex Kühnert (DER deutsche Experte für Spielbücher und Übersetzer zahlreicher EW-Produkte). KH Zapf (Schnutenbach-Autor und Warhammer und Layout-Urgestein), Dave Poppel (österreichischer Spielbuch-Experte und EW-Übersetzer), Sven Harder (Autor von Reiter der Schwarzen Sonne), Thomas E. (allwissende Müllhalde obskurster Spielsysteme und Einmann-Unterhaltungsmaschine), Tom B. (DORP-Häuptling und Paranoia-Koryphäe), die Beachboy-Brüder Christian und Florian Sußner (Autoren des Spielbuchs Das Feuer des Mondes), Stefan Barthel (Söhne-Sigmars-Podcaster, Warhammer-Faktotum und allgemein völlig Wahnsinniger), Christoph Michaelis (Myranor-Preisträger),  Marc B. (luxemburgisches Finanzierungsmonster und ebenfalls absolut durchgeknallt), Leander Linhoff (Zunftblatt-Chefredakteur), Norbert Franz (Übersetzer Zauberer von XO und Pathfinder-Übersetzungsteam), Patrick Bock (Schreiber verrückter Settings…) Diego Gomez (EW und LL-Fan der ersten Stunde), Oli Traxel (EW-Spezialist), Matthias Lück (LL-Layouter) einige alte Kumpels des Herrn Verlagschefs, die sicher auch im Laufe der Jahre irgendwelche Credits gesammelt haben – und allesamt äußerst nette Typen waren.
Dazu kamen noch 5 äußerst rührige Franzosen (mit denen ich leider keine Runde auf Französisch spielen konnte, weil es sich zeitlich nicht ergeben hat) und eine Gruppe von 4 jüngeren Menschen, die den Altersdurchschnitt dann vielleicht doch knapp unter 37 gedrückt haben könnten. Einige hatten außerdem noch Freundinnen dabei, um insgesamt auf eine Besucherzahl um die 50 zu kommen.
Nun, laut vorher gebasteltem Plan hätte ich dann 6 verschiedene Spielrunden und einen Workshop halten müssen, aber schnell stellte sich heraus, dass dieser rigide Plan so nicht aufging. So kam ich insgesamt auf 3 Runden Labyrinth Lord, eine Mutant Future und eine Co-Runde mit Nic, in der das Micro-Modul Nummer 2 gespielt wurde (ich habe leider vergessen wie es hieß, spielte aber in einem Streit zwischen Iren und Italiener während der Prohibitionszeit) – allerdings nicht mit Micro-Modul-Regeln, sondern mit denen eines Spiels, das Herr Bontschick sich irgendwann mal in den 90ern aus dem Kopf gedrückt hatte – Malik hilf mir mal bitte mit dem Namen des Systems – und wo alleine die Charaktererschaffung nicht nur den Charme, sondern auch den Schwierigkeitsgrad einer Mathematik-Klassenarbeit für das neunte Schuljahr hatte. Trotz später Stunde und knapp 3 Stunden Charaktererschaffung hat das eigentliche Spiel dann doch ordentlich gerockt und ich werde für die Zukunft mal schauen, ob ich nicht auch mal etwas mehr auf Intrigen setzen werde. Das war bisher überhaupt nicht mein Stil, aber das leitet sich wirklich von alleine, ist die Szene erst einmal eingerichtet.
Daneben hatte ich etliche interessante, witzige und überfordernde Gespräche und spielte mit den Plötzen (die leider nicht wie geplant André und Clemens im Schlepptau hatten), Malik und Andy Schnell und dem SL „MC Nic“ den Banküberfall, das kleine Mikro-Modul, das just zur Con erschienen ist. Wir hatten unseren Spaß (was ja immer ein guter Gradmesser ist) und as kleines System hatte zwar noch Ecken und Kanten, war aber erstaunlich belastbar. Gute Arbeit für so ein mickriges DinA 6 (oder ist es gar A7) Heftchen.
Was soll ich neben namedropping und gamedropping noch so schreiben? Ich habe viel Zeit in der Sonne verbracht, ließ mich im tollen morgendlichen Burg-Ambiente für das Sundered Skies-Mini-Abenteuer, das ich morgen fertig haben werde, inspirieren, habe viel gequatscht und mich bequatschen lassen, am Grillabend das eine oder andere Steak vernichtet und habe Andy und Malik versprochen, dass sie bei Gelegenheit als Untote das eklige Grenzland-Dörfchen Larm vernichten dürfen.
Spontan aus dem Kopf habe ich noch folgende denkwürdige Erlebnisse anzzubieten – Thomas‘ Vortrag über obskure Systeme (von dem ich leider nur noch die beiden letzten mitbekommen habe), ich habe mindestens zwei Leute mit Summoner Wars angefixt, mal kurz bei Runequest über Norberts Schuler geschaut, einen der wahnsinnigsten Abläufe meines kleinen LL-Abenteuers „Das Heerlager“ erlebt, an einer witzigen Auktion teilgenommen, gesehen wie Matthias und Leander nerd-typisch bei einer Hornisse Pipi in die Augen bekommen und das Zimmer wechseln und vieles, vieles mehr.
Ich würde auch gerne ein paar Fotos anbieten, ich hatte aber meine Kamera vergessen und hoffe, dass ich demnächst ein paar Bilder zugeschickt bekomme, um die Bleiwüste etwas auflockern zu können.
Dreimal dürft ihr raten, wer nächstes Jahr wieder am Start ist, sollte die Con in die zweite Runde gehen.
Als Nachwehen dreier toller Tage habe ich mir von den Sußners mal das Manuskript ihres Spielbuchs schicken lassen und werde es mir am Wochenende zu Gemüte führen. Wäre doch gelacht, wenn das nicht in Kürze einen Verlag finden würde …

6 Gedanken zu „MantiCon – Nachbetrachtung“

  1. Die Franzosen haben übrigens auch kräftig an den Einsamer Wolf Mehrspielerbüchern mitgeschrieben und wer noch nicht genannt war – Alberto Dal Lago – Coverzeichner des Einsamen Wolfs, der extra aus Italien angereist war und ebenfalls viel Spaß hatte wie er sagte.

  2. Ja, eine super Con und ich bedanke mich für die ganzen neuen Titel. 😉
    Ich hoffe, das wir es schaffen im nächsten Jahr dann mal eine Runde zusammen spielen.

    AL

  3. "Der Banküberfall" ist übrigens A6 – A7 wäre mir dann auch langsam was extrem geworden 😉
    War aber auch so ein spannendes Layout-Erlebnis – schön, dass das kleine Spiel gefällt 🙂

    Viele Grüße,
    Thomas

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