Unterschätzte Monster 2: Monster aus Krynn

Nachdem wir uns 1 Teil 1 mit unterschätzten Untoten befasst haben, nehmen Frank und ich uns heute ein paar Monster vor, die in Krynn (der Welt der Drachenlanze) beheimatet sind:
Wir beginnen mit dem Death Knight, einem Klassiker des Drachenlanze-Settings:
Frank: Für heute habe ich das Thema Krynn gewählt. Zu Krynn habe ich ein
ganz besonderes Verhältnis – ich kam nämlich über die Drachenlanze
Bücher zu AD&D, vorher habe ich mich ausschliesslich mit DSA2
beschäftigt. Nach den Büchern kam das C64 Spiel Champions of Krynn – ach
war das schön. Naja, ich fand die ganzen Ritter auf Krynn ziemlich
beeindruckend, und ganz besonders natürlich unser aller liebster
Todesritter. Daher macht der Todesritter auch den Anfang heute.
 
Moritz: Stimmt. Ich muss zugeben, dass ich die Jungs auch aus Champions of Krynn kenne – vor den Computerspielen hatte ich das Drachenlanze-Setting kaum auf dem Schirm. Ich kannte zwar einige der Romane und auch die ersten Abenteuer, aber irgendwie sind mir da keine Todesritter im Gedächtnis haften geblieben.
Frank: Ich meine die kamen schon in den Chroniken vor – naja, das ist so
lange her, wir nehmen es mal nicht so genau. Jedenfalls habe ich eben
gelernt, dass der Todesritter eigentlich nicht dem Dl-Setting entsprang,
aber wir tun mal so. Also: CB, 9D10 HP, 75% MR, und magische
Fähigkeiten, dass ist eine ordentliche Ansage. Und Stärke 18/00 – wer wollte dies nicht haben damals?
Moritz: Ich sagte ja „im Gedächtnis haften geblieben“ – und das ist äußerst siebartig. Ich fand an ihnen immer übel, dass sie zu 11% einen auf sie gewirkten Spruch zurück“geben“. Außerdem hatten die Jungs zumeist eher unerfreuliche Schwerter.
Frank: Die Zauberfähigkeiten sind auch hart: Einen 20D6 Feuerball, können nicht vertrieben werden, Power Word Kill,… Sehr unangenehme Burschen also.
Moritz: Genau das sollte auch der Grund sein, warum ich sie nie in einem eigenen Abenteuer verarbeitet habe. Die sind echt brutal und ich glaube im Drachenlanze-Setting waren unsere „mächtigsten“ Charaktere um Stufe 5-7 herum. Mit bis zu 90 Trefferpunkten und Rüstungsklasse 0 braucht es auch schon recht amtlicher Charaktere, um ihn „einfach wegzukloppen“, bevor er mit seinen Fähigkeiten die Gruppe zu Hackfleisch verarbeitet hat.

Frank:
Im Moment kommen sie mir vor wie Lichs, nur in Ritter. somit ist denke
ich der Hintergrund das interessanteste am Death Knight, als großer
Widersacher sazusagen.
Moritz: Ja, die sind „nix für zwischendurch“! Die sind wirklich so mächtig, dass sie fast schon eher ein „Plot device“ als ein Gegner sein dürften. Was hast du als nächstes mitgebracht?
Next in line: Minotauren (Krynn-Version):
Frank: Da du mir ja verboten hast, Drakonier dranzunehmen, möchte ich
nur kurz sagen, dass ich an ihnen schön finde, bestehende D&D
Monster zu nehmen und interessant zu erweitern. Als nächstes nahm ich
nicht wirklich ein Monster – die Minotauren von Krynn. Die haben bei mir bis jetzt noch einen speziellen Platz, da ich damals
zum ersten Mal realisierte – hey, man kann ja die „Grenzen“ sprengen und
auch aus Monstern Spielercharaktere machen.
Moritz: Da fällt mir spontan nur ihr rigider Ehrenkodex ein.
Frank: Mein Englisch war viel zu schlecht damals – ich habe nur Stärke und Konstitution 20 gelesen, und damit fand ich sie super.
Moritz: Das sind auch 2 gute Argumente. Ist es daneben zu sagen, dass
ich die immer fürchterlich fand und sie sowohl als Charaktere als auch
als Gegner niemals bei mir am Tisch zu finden waren?
Frank: Überhaupt nicht! Ich war damals halt noch jung und brauchte die Stärke-/Kon-Bonis. Als nächstes: Dreamwraith.
Monster 3 ist der der Dreamwraith:
Moritz: Der sagt mir gar nix! Muss ich mal eben in meinem Monsterhandbuch wühlen. Ich tippe mal auf Untote (leicht gesagt, bei „Wraith“). Wie hießen die denn auf Deutsch?
Frank: Dreamwraiths sind im Grund genommen böse Traumgeister, die dich in einem extra dafür geschaffenen Alptraum angreifen.
Moritz: Da haben wir den Salat. Ich tue mich schwer mit Horror-Elementen in „normalen“ Fantasy-Settings. Die kommen mir da zumeist etwas deplatziert vor. Obwohl der Traumlanda-Kram mir auch bei Cthulhu nie so recht geschmeckt hat.
Frank:
Ich persönlich finde diese Elemente super, jedoch sehr schwer am
Spieltisch umzusetzen. Oft ist es ein Problem von „was in einer
Geschichte toll und spannend ist, ist es nicht unbedingt beim RSP“.
Naja, ich finde die Idee ganz nett, gibt einem der Dreamwraith doch die
Möglichkeit, kurz ein paar solche Elemente einzubauen, ohne sie ganz ins
Setting zu nehmen.
Vielleicht
zur Erklärung für die Leser: Ein böser Kleriker spricht einen Spruch
und versetzt den oder die Spieler in eine Art Alptraumwelt, wo sie dann
vom Dreamwraith attakiert werden, der stärker wird, je tiefer sie in den
Traum eindringen.
Für eine art One-Shot oder einfach zum Austesten doch ganz nett.
Moritz: Wobei es echt problematisch ist, weil es eine Regel für das „nicht an die Illusion glauben“ gibt. Das köönte dadurch viel zu schematisch werden. (Könnte ich mir zumindest vorstellen.)
Frank:
Ja, stimmt auch wieder. Ja, es gibt so ein paar Regeln die zwar gut
gemeint sind, jedoch nicht viel zur Stimmung beitragen. Sieh auch die
verschiedenen Materialien für waffen.
Insgesamt muss ich sagen, ich bin ein bisschen von DL enttäuscht.
Moritz: Nunja, ich habe dir ja die Drakonier untersagt – die hätten schon einiges rausgehauen!
Frank: Ja, das stimmt. Jedoch dachte ich schon, dass DL doch etwas mehr zu bieten hätte.
Moritz: Okay, dann treffen wir uns nächstes Mal nochmal zum Thema Krynn und ich schaue mal ob ich mich an ein paar schicke Fieslinge erinnern kann.
Frank: Nee, lass uns lieber etwas anderes machen. Such dir einfach ein Thema aus.
Moritz: Gut ich überleg mir etwas – bis dann!

Frank: Ja, bis dann.