[Rezension] Wo ist der Zombie? – Ein Wimmelbuch … mit Zombies!

Äh, ja. Manchmal geraten verteufelt merkwürdige Teile auf meinen Rezensionsstapel – ein solcher spezialgelagerter Sonderfall ist dieses Wimmelbuch. Ich war schon als Kind nicht allzu scharf drauf Waldo zu finden oder mit meiner Mutter auf Erkundungsreise in den Ali Mitgutsch-Riesenbüchern zu gehen. Zombies mag ich eigentlich auch nicht sonders – ich würde sagen wir haben perfekte Bedingungen…

Das Cover – (Co) Cross Cult
Produkt: Wo ist der Zombie?
Autor: Paul Moran und Jen Wainwright
Verlag: Cross Cult
Aufmachung: Hardcover, ca. A3, 48 Seiten (wenn ich richtig gezählt habe…)
Erscheinungsjahr: 2013
Preis: 16,80€
ISBN: 978-3-86425-200-6

Gestaltung und Inhalt
Sauber! Endlich mal ein Buch, bei dem der Abschnitt „Inhalt“ deutlich kürzer zu behandeln ist, als die Abteilung „Gestaltung“. Ich werfe die beiden Rubriken also am besten einfach zusammen:
Natürlich kommt es in diesem Wimmelbuch darauf an, den Illustrationen Details zu entnehmen, aber das hat die Macher nicht daran gehindert, auch noch eine Hintergrundgeschichte und eine kleine Handlung einzubauen. So wird uns zu Beginn der Laborarbeiter J. Peters vorgestellt, der einen bedauerlichen Unfall  mit dem neuen Virus ZX-5 hatte und nun unter Quarantäne steht. Er entkommt, flüchtet zu seiner Familie und die 8 infizzierten Personen und 2 Haustiere tauchen unter. Nun gilt es, die Familie Peters im Auge zu behalten und auf jedem der Bilder zumindest mit dem Auge dingfest zu machen, um die Menschheit zu retten. Auf 17 doppelseitigen Panels verfolgen wir jetzt einerseits die Familie Peters, als auch das rapide Herabsinken der Menschheit ins Chaos und schließlich eventuell sogar die komplette Vernichtung.
Obwohl ich, wie zuvor geschildert, kein großer Zombie-Fan bin, hat mir die Suche doch wirklich Spaß gemacht und das Buch liegt seit mehr als einer Woche neben meiner Badewanne, wo ich immer nach dem Joggen auf die Jagd nach den Peters‘ gehe. Komischerweise finde ich den Opa und den Vater am schwersten aufzufinden, die Zwillinge mit den roten Schleifen im Haar finde ich immer recht flott. Die Haustiere fallen mir auch immer schnell ins Auge.
Die Illustrationen sind in einem für Comicverhältnisse recht realistischen Zeichenstil gehalten und so bekommt man schnell ein Auge sowohl für die Familienmitglieder als auch für kleine Nebenhandlungen, bei denen sich das Gehirn seine eigenen Filme denkt.
Die Infektion beginnt logischerweise in einem Krankenhaus, verbreitet sich über die Luft im Park und in den städtischen Malls. Die ersten Schulen werden geschlossen und Überlebende verbarrikadieren sich in U-Bahn-Stationen. … in dieser Logik geht es weiter über den Bankenbezirk, ländliche Gebiete, direkt ins Weiße Haus. Nach etlichen Stationen, an denen es immer weniger Überlebende gibt, wenden sich die letzten Aufrechten im letzten Panel nach Fort Z, da die Forts X und Y soeben in die Hände der Untoten gefallen sind…
Fazit
Eiderdaus! Ein wirklich cooles Zeit mit Langzeitmotivation. Sehr gut gefallen mir die Auflösungsseiten, wo neben den eingekringelten Familienmitgliedern auch noch 5 Details pro Doppelseite aufgelistet sind, die man zusätzlich suchen kann. Ein wirklich gut aufgemachtes Wimmelbuch, das gerade im Moment, wo die Zombie-Apokalypse eines DER Themen in der Science Fiction ist, auf dem Markt eigentlich losrasen müsste wie verrückt.
Bewertung
4 von 5 Zombiehunde