BHP löst deutsche D&D 4E Lizenz!

Das neue Quartal hat begonnen – jetzt kann ich ja die Katze aus dem Sack lassen!
Pegasus soll die deutsche D&D Veriosn unterstützen? Dass ich nicht lache!
Vor zwei Monaten habe ich John Adams von BRAVE HALFLING PUBLISHING darum gebeten mal bei WotC nachzufragen, wie es mit der deutschen Fassung von D&D weitergehen soll – und was soll ich sagen – er hat meine Erwartungen noch übertroffen und den Gig direkt klargemacht! Nur zwei Wochen hat der charismatische Kirchenmann benlötigt, um einen für beide Seiten vorteilhaften Vertrag zu unterzeichnen.Über Zahlen darf man hier nicht reden, aber hinter dem Prediger John steht ja eine ganze Gemeinde in Salem, finanzielle Probleme dürften also nicht zu erwarten sein. Zumindest bis Ende des Kalenderjahres 2010 ist BHP nun der offizielle deutsche D&D-Verlag. Eine Option auf weitere Zusammenarbeit kann von beiden Vertragspartnern gezogen werden!

Nachdem der kleine amerikanische Publisher schon mit deutschsprachigen Produkten für Labyrinth Lord den Markt vor Ort getestet hat, soll es nun den ganz großen Wurf geben:
„Im englischsprachigen Raum wollen wir weiterhin Systeme wie Swords & Wizardry, LL oder OSRIC unterstützen, aber im kontinentalen Europa – vor allem in Deutschland – bot sich uns die Chance an einer ganz neuen Generation von Rollenspielen mitzuwirken. Diese Chance wollten wir uns nicht nehmen lassen! Auch finanziell rechnen wir mit einem 7-stelligen Dollar-Umsatz im ersten Jahr.“

Die RPC liegt günstig, und so kann vom 3.-5. April auf der Messe Köln-Deutz am Stand von BHP (C20/C21) direkt die erste deutsche Regelerweiterung käuflich erworben werden. Hier wartet die nächste Überraschung auf uns. Veröffentlicht wird in 3 Tagen die deutsche Fassung von „Adventurer’s Vault“. Die deutsche Fassung wird „Bankkonto des Abenteurers“ heißen, die 264 seitige Softcover-Fassung wird aufgrund der Buchpreisbindung und der hohen Lizenz– und Produktionskosten 49,95€ kosten.

Übersetzer und Chef von BHP Europa Moritz Mehlem, dem sein amerikanischer Verleger vollkommene Freiheit lässt, was Veröffentlichungen und Übersetzungen angeht, ließ folgendes verlauten:
„Diese erste Regelerweiterung ist ein absolutes Muss für jeden Rollenspieler. Es werden tolle magische Gegenstände in Hülle und Fülle angeboten, die so toll sind, dass die Abenteurer gar keine andere Motivation benötigen – es wird ihnen eine Vergnügen sein, immer weitere gegenstände im Spiel freizuschalten… Sorry! Ich meinte: zu erkämpfen.
Auch das Layout ist ganz hervorragend. Wir mussten es aus lizenztechnischen Gründen dem amerikanischen Original angleichen. Ich bin dennoch davon überzeugt, dass ein Buch, das wie ein Otto-Katalog für World of Warcraft aussieht und nur aus Tabellen und Bildchen besteht, absolut den Nerv der Zeit trifft. GENAU SO sieht das Rollenspiel der Zukunft aus.
Endlich kann ich aufhören dieses altmodische und optisch völlig hinterwäldlerische LABYRINTH LORD zu spielen und darüber zu schreiben! Von nun an werde ich den mir gebührenden Platz im Blogger-Olymp der 4E einnehmen.“

Viel mehr war leider unserem kurzen Gespräch nicht zu entnehmen. Wir konnten erfahren, dass im Laufe des zweiten Quartals Charakterbögen und Spielleiterschirm veröffentlicht werden. Der Preis soll jeweils 34,95€ betragen, dafür erhält der Käufer allerdings einen Bonus-Code, mit dem er sich 6 Stunden lang kostenlos in die deutsche Online-Version des D&D Insiders (Web-Adresse folgt nach dem Launch) einloggen und von Wissen und der Erfahrung der BHP Crew profitieren kann.

Auf die Frage wie denn ein so kleiner Verlag so schnell so viele Produkte übersetzen und veröffentlichen kann flüsterte mir M. nur ins Ohr: „Google translator!“

Folgende Winzigkeit habe ich noch unter dem Siegel der Verschwiegenheit erfahren können:
„Die nächste größere deutschsprachige Veröffentlichung wird „Dungeon Delve“ sein. Das Konzept kurzer auf nur 4 Seiten beschriebener Dungeons hat die Macher so überzeugt, dass „Kerker Senkung“ nur ein großer Erfolg werden kann. Wenn sich das „Bankkonto des Abenteurers“ gut verkauft, wollen wir diesen bescheidenen Gewinn an unsere Leser und Fans weitergeben und den Preis von „Kerker Senkung“ auf 44,95€ senken.“

Wie wünschen dem kleinen Verlagshaus viel Glück mit dem großen Projekt und hoffen, dass John Adams und seine Mannen in Deutschland den Rollenspiel-Fans in Deutschland die Unterstützung geben, die sie verdienen.

Ätschi! Meiner ist länger als deiner!

Ich kämpfe mich ja in den diversen Foren immer tapfer durch alle D&D 4E-Threads in der Hoffnung meine Gedankenströme irgendwie auf dieses Spiel abzustimmen.

Mal ganz davon abgesehen, dass schon alleine das Wort: „Charaktermaximierung“ mir einen mittelschweren Nervenzusammenbruch beschert und ich durch die World-of-warcraftisierung (Geil! An dem Wort sichere ich mirgleich die Copyrights!) der Sprache immer nur etwa 1/3 eines jeden Postings verstehe, habe ich doch immer wieder AHA-Momente, die mir zeigen, dass ich eigentlich gar keine Chance habe, das Spiel zu verstehen, da mein Gehirn grundsätzlich anders funktioniert. Damit einhergehend verstehe ich wahrscheinlich auch die Spieler der „aktuellen“ Generation nicht.

Heute habe ich den AHA-Moment beim Lesen eines Threads gehabt, bei dem es um die neuen Klassen im PHB 2 und ihre vermeintliche Balance oder Nichtbalance geht: „Unschlagbar in dem Sinne natürlich, dass ich den effektivsten Charakter am Spieltisch hab. Das reicht mir.“

Hammer! Diesen Gedanken hatte ich in 26 Jahren als Rollenspieler kein einziges Mal. Noch nie ging es mir oder irgendeinem Menschen, mit dem ich gespielt habe darum, den „besten Charakter am Tisch“ zu haben. Das ist uns so was von Latte welcher Charakter wie gut ist, hauptsache das Team arbeitet gut zusammen.
Ich persönlich spiele sogar gerne einen Charakter mit Defiziten, DAS macht ihn doch erst spannend. Mein Kämpfer hat eine Stärke von 7? Völlig egal, dann muss er sich halt auf den Fernkampf verlegen. Mein Halbling ist schwach und ungeschickt? Pech gehabt, mal sehen wie lange er nur mit List und Tücke überlebt.

Das ganze hängt wahrscheinlich wieder mit dem Paradigmen-Wechsel von „der Spieler ist wichtig“ hin zu „der Charakter ist wichtig“ zusammen.

Das Unheil nahm hier mit dem noch sehr grobschlächtigen Fertigkeitensystem in der 2. Edition von AD&D seinen Anfang, hangelte sich über diese ganzen Feats und Co bei D&D 3E und findet seinen vorläufigen Höhepunkt in den computerspielartigen Bastel- und Taktierorgien, die in der 4E schon bei der Charaktererschaffung ihren Anfang nehmen.

DCC 59 – MISTS OF MADNESS

Damit ihr nachher nicht wieder jammert: „Moritz, warum hast du uns nicht vorher Bescheid gesagt? Warum hast du jetzt wieder 10 Exemplare von diesem geilen Sammlerstück und wir kein einziges?“

MISTS OF MADNESS ist das erste der legendären 2 Dollar-Abenteuer in der DCC-Reihe mit den Regeln von D&D 4E. Die Teile werden immr recht flott zu ansehnlichen Sammlerobjekten, daher sollte man jetzt zugreifen. Für alle, die nicht gerne in den USA bestellen, gibt es das Teil für 3,99€ bei Amazon.

Das Abenteuer von Harley Stroh ist für Charaktere der 1. Stufe.

4E – Dungeon Delve

Ich bin hin- und hergerissen und habe immer noch keine Ahnung was ich von diesem Produkt halten soll! Dieses DUNGEON DELVE von Wizards of the Coast ist für mich eine ganz merkwürdige Sache. Ist sie ein Schritt in die richtige Richtung oder ein fürchterlicher Rückschritt, der alles Rollenspielähnliche aus der 4. Edition saugt? Aber von Anfang an:

Anders als auf dem deutschen Markt waren Dungeons nicht jahrzehntelang verpöhnt, so dass man bei diesem Buch nicht von einem Dungeon-Revival oder Ähnlichem reden kann, es trifft lediglich zeitlich auf den deutschen DSA Dungeonband oder etwa das „neue alte“ deutsche Rollenspiel Dungeonslayers.

Was ist also DUNGEON DELVE? Auf 191 Seiten eines schicken Hardcovers (dessen Seiten aber wie bisher alle amerikanischen 4E Produkte merkwürdig gewellt sind) gibt es 30 kurze Dungeon Crawls – einen für jede Stufe. Diese kurzen Szenarios bestehen jeweils aus 3 Begegnungen und sind alle so ausgelegt, dass sie mit offiziellen Dungeon Tiles gespielt werden können.

Ich versuche mal meine Gedanken zu sammeln und meine Verwirrung zu erklären:

Ich finde an diesem Produkt gut:

  • den Gedanken wettbewerbsorientierte kurze Dungeon-Abenteuer zu veröffentlichen
  • Spielern und Spielleitern diese Idee der fairen Wettbewerbsorientierung nahe zu bringen
  • völlig settingfreie kurze Abenteuer zu veröffentlichen, die man mit exakt NULL Minuten Vorbereitungszeit auf die Spieler loslassen kann
  • Spielern (und Spielleitern) die Angst davor zu nehmen, dass man sich nicht ohne große Hintergrundgeschichte und intrinsischer Motivation einfach mal in ein kurzes Abenteuer zu stürzen
  • Zu jedem kleinen Abenteuer gibt es weitere Ideen, wie es fortgeführt werden kann.
  • dass es Herausforderungen für jede Stufe gibt – auch wenn das wohl gerade für die höheren Stufen aufgrund mangelnder Erfahrungen wohl kaum jemand beurteilen kann
  • dass es Anfängergruppen viele Hilfen mit auf den Weg gibt. Von der exakten Platzierung der Monster bis hin zu ihren Strategien ist alles angegeben.

Ich finde an diesem Produkt unerträglich:

  • fürchterlich schematisches Abarbeiten von aneinandergeklebten Begegnungen
  • immer der gleiche Aufbau, der einen in ein enges Korsett presst
  • es wird viel zu viel an Informationen vorgekaut – man kann endlich ohne Kreativität Rollenspiele spielen – TOLL!
  • unerfahrene Spielleiter lernen hier eine ganz füchterliche abgespeckte Fassung von Rollenspiel kennen – werden sie jemals freie, denkende, planende Spielleiter werden können??? (–> Ich belege das später noch mit einem Zitat.)
  • Ganze Regenwälder werden unnötig abgeholzt! Jedes Abenteuer wird auf 6 Seiten präsentiert – immer eine Doppelseite pro Begegnung. Ich könnte mit einem einfacheren System und weniger gängelnden Informationen das ganze Brimborium inklusive einer Karte auf eine Viertelseite bekommen.
ACHTUNG – Ich zitiere:
„In this Delve format, the DM can bypass narration and storytelling to simply concentrate on rules and monsters. It becomes almost a boardgame approach.“

Aua! Sollte das der richtige Weg sein? Wenn ich 30 Abenteuer auf diese Art und Weise gespielt habe, bin ich als Anfänger-Spielleiter so versaut, dass ich mir gar nicht mehr antrainieren kann Wert auf Geschichte oder Freiheit der Spieler zu legen.

D&D 4E – Tiny Advenures (Facebook)

Gibt’s ja nicht! Das macht richtig Spaß – und das, obwohl es nicht das Geringste mit einem Rollenspiel zu tun hat. Leider muss man sich bei Facebook anmelden, um Tiny Adventures spielen zu können. Solltet ihr das tun, so fragt mich dort, ob ich nicht euer Freund sein will (Mein Name steht in meinem Profil.), denn dann erscheint ihr auf meinem Leaderboard des Spieles. Herrschaftszeiten! Ich liebe Highscorelisten – das motiviert mich immer zu Höchstleistungen.

Auf dem Bild seht ihr übrigens Mighty Moe, meinen Drow Ranger. NEIN! Er hat keine 2 Krummsäbel!

Was passiert bei dem Spiel und wie läuft es ab? Einfach gesagt: Ihr erschafft einen Charakter und lasst diesen Abenteuer bestreiten. Es werden euch immer 4 verschiedene zur Wahl gestellt, die in der Schwierigkeit in etwa dem Können eures Recken entsprechen. Innerhalb der Abenteuer könnt ihr dann nicht mehr viel machen. Die Abenteuer bestehen aus aneinander genagelten Begegnungen (so wie ich als Laie mit auch 4E vorstelle), die etwa alle 10 Minuten stattfinden. Das tun sie egal was ihr tut und ob ihr überhaupt irgendetwas tut. Alle Begegnungen werden durch einen Probe mit dem W20 bestanden oder verloren – einfach, aber wirkungsvoll.
Euer Held findet unterwegs Gegenstände, die ihr ihn benutzen lassen könnt. Außerdem dürft ihr 2 Tränke aussuchen, die er in das Abenteuer mitnehmen darf.

Der Spielwert tendiert eigentlich gegen Null, ebenso eure Einflussmöglichkeiten, aber es macht irgendwie Spaß den Charakter mächtiger werden zu sehen. Nebenbei gibt es noch viele herrliche Statistiken zu sehen, wie die Prozentzahl der geschafften Encounters oder der Durchschnitt eurer Würfelwürfe mit dem W20. Vielleicht bin ich aber auch nur einfach gestrickt…
Völlig hirnlos ist bei den Abenteuern, dass die Tatsache, ob man ein Abenteuer erfolgreich oder nicht abschließt NUR von der letzten Begegnung abhängt.

P.S.: Wenn ihr es schafft euren Charakter sterben zu lassen, meldet euch bei mir, ich habe es nämlich noch nicht hinbekommen.

P.P.S.: Komisch! Ich bin mir gerade gar nicht sicher, ob ich Werbung für das Spiel gemacht habe, oder eher das Gegenteil…

Es geht wieder bergab mit der 4. Edition!

Wie ihr wisst beobachte ich die Amazon-Preise immer genauestens auf der Suche nach Schnäppchen, beispielsweise bei den Miniaturen-Boostern.

Dabei stellte ich vor Jahresfrist die doch recht merkwürdige Preispolitik von Amazon das englische D&D 4E-Gift Set betreffend fest. Bei seiner Einführung hatte es noch 68 Euro gekostet, so hat es sich doch nach und nach auf einen Preis von 31,10€ geschlichen, was wir der fehlenden US-Preisbindung zu verdanken haben.

Für diesen Preis habe ich damals natürlich zugegriffen und wurde bestätigt, da die Lagerbestände eine Woche später wohl leergefegt waren und die neue Charge beim doch eher unverschämten Preis von knapp über 86 Euro begann. Auch dieser Preis befindet sich auf einem Baisse-Kurs und hat sich über 80, 65 und 60 Euro wieder auf einen aktuellen Kurs von 47,90€ eingependelt. Mal sehen wie weit es dieses Mal in den keller geht, bis die Lieferung komplett abverkauft ist – ich würde als Interessierter zocken und jetzt noch nicht zuschlagen!