[#dungeon23] Raum 65b: Es war einmal… oder Die Rote Armee

Narne wird an seinem Tag wieder unterstützt von Aventuria, die Zeichnung „Ritter in Rostiger Rüstung“ entstammt der Feder von Kind 1 „Zwergenkönig

Raum 65 – Es war einmal…
oder:
Die rote Armee

Ausmaße:
Eine große, langgestreckte Höhle von ca. 200 x 600 Fuß. Ein halb verschütteter Eingang auf der einen kurzen Seite ( der Zugang, durch den die SC die Höhle betreten ), ein weiterer Zugang auf der gegenüberliegenden Seite + ein komplett verschütteter, ehemals großer Zugang auf der von den SC gesehen rechten Seite, der auch nicht frei gelegt werden kann

Sinneseindrücke:
Feuchte, salzige Luft; ein kühler Luftzug; es riecht nach Meer; gelegentlich und ganz leise ist ein Schluchzen oder ein Seufzen zu hören.

Auf den ersten Blick zu sehen:
Eine feuchte Wiese mit hohen Gräsern wie man sie in Küstennähe oft findet, durchsetzt mit kleinen bis mittelgroßen Pfützen; rechter Hand eine Plattform mit einem steinernen Sarg; in der Mitte der Höhle ein großer mit Schlingpflanzen überwucherter Fels; dahinter bis zum Ende der Höhle liegen noch nicht erkennbare, rostigrote Gebilde wahllos verteilt auf der Wiese; am Ende der Höhle scheint eine weitere Plattform mit zwei großen, vermutlich steinernden Gebilden drauf zu sein; die Höhlenwände glitzern feucht und vom abgelagerten Salz; es herrscht tagesähnliches Licht wie an einem grauen Tag

Es kann gefunden werden:
Schöne Muscheln unterschiedlicher Art; leere Krebspanzer; ein getrockneter Seestern; rostige, schartige Schwerter; eine breite, goldene Herrscherkette; das Schwert Ilqacir. – ein mächtiges, hervorragend geschmiedetes und aufwändig verziertes Schwert ( Kette und Schwert sind zwar wertvoll, aber NICHT zur Mitnahme bestimmt, aber man weiß ja nie, auf was für Ideen SC so kommen )

Die Karte

Vorlesetext:
Als ihr über die auf dem Boden liegenden Gesteinsbrocken klettert und durch den kleinen Zugang die riesige Höhle betretet, umfängt Euch frischer, rauer Wind. Der Geruch von Meer liegt in der Luft, fast augenblicklich spürt ihr den Geschmack von Salz auf Euren Lippen. Nach einem kurzen Blick    vermutet ihr richtig, dass der Zugang, durch den ihr gerade die Höhle betreten habt, neueren Datums ist, und die Höhle eigentlich einen ganz anderen Zugang hatte. Denn tatsächlich zeugt ein großer Berg Gesteinsbrocken auf der von Euch gesehen rechten Seite davon, dass hier einst ein offensichtlich langgestreckter Durchgang war. Neben diesem führen drei ringsum laufende Stufen zu einer ebenen Steinplattform, auf der ein mächtiger, steinernen Sarg steht. Solltet ihr etwa unbefugt in eine Grabkammer gestolpert sein? Der Rest der Höhle wirkt ganz und gar nicht so: Vor Euch eine mit Pfützen durchsetzte Salzwiese, die scheinbar links und rechts an den Höhlenwänden ganz von Wasser überspült ist. Da das Wasser leise vor Euch an den Stein plätschert und sich auf der Oberfläche leichte Wellenbewegungen zeigen, scheint es sich keinesfalls um ein stehendes Gewässer zu handeln. In der Mitte der Höhle ragt auf der Wiese ein von Schlingpflanzen weitestgehend überwucherter Fels spitz in die Höhe. Obwohl die Höhle irgendwie beleuchtet ist, wobei besonders die Felswände von der Feuchtigkeit und dem abgelagerten Salz glitzern, könnt ihr aufgrund der Entfernung nicht genau erkennen, was sich im hinteren Teil der Höhle befindet. Von Eurem Standpunkt aus könnt ihr lediglich geschätzt mindestens zwei Dutzend wild verteilte rötliche Haufen auf der Wiese erkennen, dahinter eine weitere, erhöhte Steinplattform, die jedoch die gesamte Breite der Höhle einzunehmen scheint und vermutlich auch durch ein paar durchgängige Stufen erreichbar ist. Dort befinden sich mittig zwei steinerne Gebilde, rechts davon zeugt ein dunkler Fleck von einem weiteren Ausgang.

Ein roter Ritter – (C0) Zwergenkönig

Hintergrund:   
Vor sehr langer, langer Zeit lebte und herrschte hier in der Gegend der junge Fürst Berandrick II. Verlobt war er mit Salirina, der wunderschönen Tochter des Hüters der Wiesen, Wälder, Gewässer und Erdschätze der Umgebung, einem mächtigen, uralten Naturgeist namens Alvarel Noch bevor es allerdings zur Hochzeit von Berandrick und Salirina kam, wurde Berandrick II von einem dunklen Ritter der Krieg erklärt. Die Armeen und Anhänger des dunklen Ritters übertrafen die Gefolgsleute von Berandrick zahlenmäßig um ein vielfaches. Um die Niederlage und den Untergang Berandricks abzuwenden, sendete Alvarel aus Liebe zu seiner Tochter eine Armee von Kämpfern, um Berandrick beizustehen. Entstiegen den salzigen Wiesen waren die Rüstungen komplett rot vor Rost. Zudem überbrachte einer der rostigen Ritter Berandrick das Schwert „Ilqacir“, ein mächtiges Schwert, das durch jedes Material gleitet wie durch weiche Butter. Doch Berandrick wies, vielleicht aus Misstrauen, vielleicht aus falschem Stolz, die Hilfe zurück. Er stieß das Schwert demonstrativ in einen großen Felsen und schickte die Armee zurück. Berandrick vermutete hinter der angebotenen Hilfe nämlich auch eine Falle: Er glaubte, dass Alvarel ihn zum einen für einen unfähigen Herrscher und Beschützer seines Landes hielt, und zum anderen, dass Berandrick Salirina nur ehelichen wolle, um die mächtige Unterstützung ihres Vaters zu bekommen. Würde Berandrick diese Hilfe also annehmen, so glaubte er, würde Alvarel ihm die Hand seiner Tochter verweigern. So kam es, wie es kommen musste: Berandrick und seine Gefolgsleute wurden von den Truppen des schwarzen Ritters überrannt, und Berandrick fiel in der Schlacht. Salirina errichtete für ihren Geliebten einen aufwendig verzierten Steinsarg – verziert mit Motiven ihrer innigen Liebe und gemeinsamen Zeit, sowie seiner Geschichte -    in einer damals noch nach außen offenen Höhle unweit der Stelle, wo er das Schwert so unbedacht in den Fels gestoßen hatte. In dieser Höhle ließ sie zudem zwei steinerne Throne errichten – einen für sich selbst, um bei ihrem Geliebten immer Wache halten zu können, den zweiten als ewige Erinnerung daran, dass sie gemeinsam herrschen wollten und der Platz neben ihr nun doch für immer leer bleiben wird. Mit ihr hielten die rostigen Kämpfer ihres Vaters Wache. Die Jahre flossen dahin, und die vielen vergossenen Tränen verwandelten Salirinas Körper in eine Salzstatue, noch immer sitzend auf ihrem Thron. Für die SC ist diese Salzstatue aber nur schwer und nicht auf den ersten Blick als menschenähnliches Wesen erkennbar. Auch die Kämpfer sind mit der Zeit in sich zusammengesunken und liegen nun als rostige, rote Haufen verstreut auf der Wiese, darauf wartend, ihre Herrin bei Gefahr zu verteidigen.
Soviel zur Vorgeschichte. Treten die SC nun auf den Plan, geschieht zunächst einmal Nichts. Das Schluchzen und Seufzen, was die SC eventuell hören, stammt von den an den Ort gebundenen Seelen von Berandrick und Salirina, die nicht zueinander können. Schauen die SC in den kunstvoll gestalteten Sarg, entdecken sie die sterblichen Überreste von Berandrick, kaum mehr als ein paar Knochen. Lediglich seine Heerscherkette ist noch gut erhalten, wenngleich auch nicht mehr so schön glänzend wie einst. Sollten die SC die Kette entwenden wollen, hören sie zunächst ein böses, tiefes Grollen und haben so lange, wie sie die Kette nicht an ihren ursprünglichen Platz legen, dass buchstäbliche, kalte Gefühl, einen Geist im Nacken sitzen zu haben.
Wollen die SC die Höhle über die Wiese durchqueren, so merken sie, wie der Untergrund schwammig weich nachgibt und die SC bei jedem Schritt in der Wiese einsacken ( auf 1w4: 1: ein Finger tief, 2: eine Hand tief, 3: ½ Fuß tief, 4: 1 Fuß tief). Der Weg außen an der Höhlenwand entlang gestaltet sich noch nasser, da das salzige Wasser dort knapp 2 Fuß hoch steht. Kommen die SC bei der Durchquerung der Höhle an dem überwucherten Fels vorbei, können sie unter den Schlingpflanzen etwas aufblitzen sehen, nämlich das Schwert Ilqacir, welches Berandrick in den Fels gestoßen hat. Wollen die SC das Schwert aus dem Stein ziehen, so müssen sie es zunächst von den arg widerspenstigen Schlingpflanzen befreien. Und dann lässt sich das Schwert auch nur von einem Charakter aus dem Stein ziehen, der die wahre Absicht hat, das Schwert zu Berandrick in den Sarg zu legen oder es Salirina zurück zu geben. Machen sich die SC jedoch an dem Schwert zu schaffen und überqueren dabei die Mitte der Höhle oder überqueren auf ihrem Weg auch nur so die gedachte Mittellinie der Höhle, beginnen sich die verrosteten, roten Gebilde zu regen. Nach und nach erheben sich 20 + 1w20 rote Ritter aus der Wiese und greifen die SC an, die sich im hinteren Teil der Höhle befinden.

Rote Ritter: TW 2 RK 4(16) ANG 1 Schwert (1w8) RW 17 BES  keine BEW 6 GES rechtschaffen; HG/EP 2/30
(Werte für DSA: MU 15 LE 30 RS 6 MR – AT/PA 12/10 Schwert 1W+4 TP)

Ziehen sich die SC in die vordere Höhlenhälfte zurück, greifen die roten Kämpfer auch nicht weiter an. Auf der anderen Seite besteht das Problem, dass die Kämpfer, wenn sie besiegt wurden, sich nach 10 Minuten wieder erheben und neu angreifen. Allerdings sind die roten Ritter in ihren rostigen Rüstungen auch nicht ganz so beweglich, so dass sich die SC auch mit wenigen Kampfhandlungen durch die Reihen schlagen können. Das Podest mit den beiden Thronen betreten sie nur, wenn die SC Anstalten machen, die Salzstatue zu zerstören. Versuchen die SC jedoch, das Salz vorsichtig abzukratzen, bricht es schnell auseinander, und gibt Salirina – oder besser gesagt ihren dann sichtbaren Geist frei, der den SC ihre Geschichte erzählt und die SC darum bittet, ihrem geliebten Berandrick das Schwert zu bringen. Sollte einer der SC bereits die Kette genommen haben, wird sie darauf bestehen, dass auch diese zurück gelegt wird. Kommen die SC dem Wunsch nach oder machen das vorher aus freien Stücken, spüren sie einen warmen Luftzug und ein Gefühl von erfüllter Liebe durchzieht sie. Die Seelen von Berandrick und Salirina sind frei und nun endlich vereint. Danach werden die SC auch von den roten Rittern nicht mehr angegriffen. Diese stehen dann einfach ordentlich in Reih und Glied, salutierend in Richtung der Throne.