[Rezension] Shopping Queen – Das Kartenspiel

Ooookay! Shopping Queen – Das Spiel habe ich ja soeben noch ertragen, aber jetzt kommt mir noch das zum Merch passende Kartenspiel vor die Rezi-Flinte… Her mit dem Vogelsand, ich muss das Ding aus der Luft holen!
Ja, liebe Die Hard-Rollenspieler und Seifenkistenleser, ihr müsst jetzt sehr stark sein…
Das Cover – (Co) Huch & Friends

Name: Shopping Queen – Das Kartenspiel

Verlag: Huch & Friends
Autorin: Britta Stockmann (Redaktion)
EAN:4260071879271
Preis:ca. 10 Euro
Alter: 7+
Spieler: 2-5
Dauer: 30 min
Genre: Karten kombinieren, Ärgern, Mode
BGG-Ranking: 1181
Aufmachung
Auf dem Cover gibt es wieder den guten alten Guide und zwei Damen in Silhouetten-Ansicht, die scheinbar mit einem Kartenspiel beschäftigt sind. Welches das wohl sein mag…
Und wieder werde ich in der Anleitung brutal unterdrückt und knüppelhart nur als weiblich angesprochen – da wird einem vor Augen geführt wie es einer weiblichen Person geht, die jede andere Spielanleitung studiert.

Insgesamt enthält die kleine Schachtel 90 Karten, davon 72 Fashion-Karten und 18 Guido-Karten. Schickerweise kann man die Fashion-Karten auch beim großen Bruder verwenden

Das Spiel
Zu Spielbeginn wird eine Guido-Karte gezogen, die anzeigt, wie wertvoll Outfit-Elemente in welcher Farbe sind – so gibt dann jedes Kleidungsstück in der Mega-In-Farbe 2 Punkte, in der In-Farbe 1 Punkt, in der Trendfarbe der letzten Saison gelangt man punkteneutral aus der Nummer und Kleidung in der Out-Farbe bekommt man sogar glatt einen Punkt abgezogen. Der ist knüppelhart, der Guido, wenn er seine Gelb-Sperre hat.

Die Basis-Version ist nun denkbar einfach – in 3 Spielrunden gilt es, möglichst viele Siegpunkte mit seinen grandiosen Outfits zu erhaschen. Dazu erhält jede Spielerin 4 Handkarten und nach und nach muss man ein Outfit mit insgesamt 5 Teilen komplettieren (Frisur/Kopfbedeckung – Oberteil – Unterteil/Kleid – Schuhe – Tasche) Dazu passend haben die Rückseiten der Karten jeweils drei mögliche Symbole aufgedruckt, wobei man sich bei den Symbolen Sportoutfit und 2nd Hand nicht sicher sein kann, wo das gezogene Teil nun zu tragen ist.
Fashion-Karten kann man entweder in seine eigene Auslage spielen oder ein Teil einer Konkurrentin überdecken – natürlich nur, wenn man ihr gleichzeitig auch erklären kann, warum das neue Teil viiiiiel besser zum Outfit passt. „Deine Handtasche ist etwas zu wuchtig – vielleicht solltest du es mit dieser Clutch probieren, meine Liebe“.
Guido-Karten können ausgespielt werden, um die aktuelle Guido-Karte zu überdecken und einen neuen Trend zu setzen. Durch diese Karten (und verdammte Axt – davon gibt es unfassbar viele) wird die komplette Runde neu durchgemischt und sah man sich eben noch ganz vorne ist man im nächsten Moment komplett erledigt und sieht unmöglich aus. Schockierend. Gerade dieses Spiel-Element hat uns etwas die Laune verhagelt, denn ein vernünftiges Planen wird schlichtweg unmöglich, da kann man sich auch einfach mit der grünen Handtasche auf den Kopf hauen und überlegen, wem das am wenigsten weh tut.

Hat die erste Spielerin ein komplettes Outfit, endet die Runde und die Punkte der getragenen Teile werden addiert. Mit den meisten Punkten nach Runde 3 hat man gewonnen und ist die neue Shopping Queen von Lonnig.

… ich berichtete bereits von den spielmechanisch fürchterlichen Guido-Karten – glücklicherweise kommt das Spiel direkt noch mit 3 Erweiterungen (sprich: optionalen Regeln) daher und diese lassen dieses Element etwas an Gewicht verlieren:

– Variante A ergänzt um das Element „Preis“ – jede Guido-Karte hat einen Gesamtpreis aufgedruckt, an den man sich besonders nah heranfuchsen kann, um zusätzliche Siegpunkte zu erhalten. Ganz nette Variante und unbedingt empfehlenswert.

– Variante C ermöglicht das Ausspielen von mehr als einer Karte pro Runde, wenn es die Symbole auf der Guido-Karte erlauben. Auch das kann man problemlos auch direkt bei der ersten Partie ins Spiel integrieren.

– Variante B verändert dann das komplette Spiel und gibt ihm einen zusätzlichen Kick (und nähert sich noch zusätzlich dem eigentlichen Konzept der Sendung an, wo es ja darum geht, die Outfits der konkurrenz zu bewerten). Hier geschieht nämlich genau das. Zu den Punkten durch die Outfits gibt es noch zusätzlich Punkte von der Konkurrenz, die hier Stilsicherheit und bewusstes Trendsetzen belohnen kann. Diese Variante würde ich erst nach zwei oder drei Runden dazunehmen, da so dieses simple Karten-Kombinationsspiel um eine soziale Komponente erweitert wird. Das mag in einigen Runden hervorragend funktionieren, andere könnten daran zerbrechen.

Fazit
In der Grundfassung ein simples Kartenkombinationsspiel mit seeeeehr viel Wendungen durch die 18 Guido-Karten. Die Varianten peppen es noch einen Tacken auf, aber viel, viel besser wäre das Spiel natürlich, wenn jeder seinen Fantasy-Krieger (wahlweise Steampunk-Charakter, SciFi-Helden oder EM-Fußballer) ausrüsten würde. Ich werde mich mal mit einem Illustrator meiner Wahl bei Huch als Designer von „Dungeon King“ bewerben…
Bewertung
3,5 von 5 schnell wechselnde Geschmäcker