[Rezension] Odyssey – Zorn des Poseidon (Brettspiel Heidelberger)

Juhu! Neue Rezi-Pakete von den Heidelbergern sind immer eine gute Sache und das Cover von Odyssey und der Name Leo Colovini sind direkt mal vielversprechend.
Das Cover – (Co) Heidelberger
Name: Odyssey – Zorn des Poseidon
Verlag: Heidelberger / Ares
Autor: Leo Colovini
Illustrator: Francesco Matteoli
EAN: 4-015566-033450
Preis: ca. 35 Euro
Alter: 13+
Spieler: 2-5
Dauer: 30 Minuten
Genre: Strategie, Deduktion, Antike
BGG-Ranking: 8382
Aufmachung

Das ist ja mal eine „aufgeräumte“Schachtel! Ein Riesenplastik-Einleger, in den ich 8 Schiffchen und

ein paar Papp-Karten einpassen darf. Dazu 4 große Spielbrett-Elemente und eine Anleitung – mehr enthält die Schachtel nicht. Aber sehen wir es positiv. Hier kann ich nicht meckern, dass die Spiel-Elemente durch die Schachtel fliegen. Abgesehen vom überrschend übersichtlichen Inhalt sieht alles gut aus und ich bin echt besorgt, dass Poseidon mein Schiffchen wie eine Nusschale kentern lassen könnte.
Das Spiel
Einer der Spieler spielt Poseidon und tritt mit seinen mächtigen Stürmen gegen bis zu 4 Gegner an, die versuchen müssen, die Heilige Insel zu erreichen. Poseidon gewinnt, wenn höchstens zwei Schiffe auf die Insel gelangen, die Spieler gewinne, wenn sie mit drei oder vier Schiffen die Heilige Insel erreichen. Bei mehr als zwei Spielern haben zusätzlich die Spieler gewonnen, deren Schiff auf der Insel gelandet ist.

Im Spielzug des Poseidon spielt dieser eine Sturmkarte aus und bewegt nun das passende Schiff in eine beliebige Richtung – bei einem schwarzen Kärtchen bewegt er alle Schiffe auf dem Spielbrett. 
… ob die Leuchttürme den sterblichen Würmern eine Hilfe sein werden?
Die Spieler sind anschließend an der Reihe und zwar zuerst mit der Schiffsbewegung und dann mit Erkundung. Bei der Bewegung sagen die Spieler reihum an, in welche Himmelsrichtung sie ihr Schiff bewegen. Anschließend erkunden sie ihre Umgebung, das heißt, dass Poseidon ihnen ansagt auf was für einem Feld sie sich befinden und was sie ganz grob in den 8 angrenzenden Feldern erkennen können. (Wichtig ist hier, dass die ganz genaue und zu einhundert Prozent sichere Position der Schiffe immer nur auf der Spielfeldseite des Poseidon angegeben wird. Spätestens nach dem ersten Sturm sind die Spieler hier auf logisches Schlussfolgern angewiesen – und zwar besonders dann, wenn eine schwarze Sturmkarte alle in die Irre geschickt hat.)

der

Diese beiden Schritte finden nun nacheinander für alle vier Schiffe statt, wonach dann wieder Poseidon an der Reihe ist.
Das waren auch schon die kompletten Regeln – das Spiel dauert 11 Runden an (maximal 13, wenn zusätzliche Karten verwendet werden) – und zwar genau so lange, bis die Sturmkärtchen des Poseidon-Spielers aufgebraucht sind.
Wem das zu langweilig erscheint, der kann noch an drei Stellschrauben drehen, denn es werden drei Regelvarianten angeboten:
1.  Poseidon zeigt nicht, welche Farbe sein aktueller Sturm hat. (Erhöht die Schwierigkeit enorm!)
2. Poseidon gibt in der Erkundungsphase mehr Informationen. (Erleichtert die Sache ungemein!)
3. Es werden keine Erinnerungsmarker verwendet. (Einen Tacken schwieriger.)
Außerdem gibt es 4 Token, die auf das Spiel Einfluss nehmen können und die man bei Bedarf ins Spiel nehmen kann.
– Seeungeheuer (Leviathan und Krake verwehren einem Schiff die Bewegung) Diese Token werden zu den 11 Karten von Poseidon hinzugefügt, was das Spiel auf 12 oder 13 Runden ausdehnen kann.
– Leuchttürme (Ermöglichen zusätzliche Orientierung)
– Mahlströme (verhalten sich wie stationäre Stürme)
– Nebelbänke (behindern in der Erkundungsphase die Sicht)

Edit: Ganz vergessen – es gibt vier verschiedene Spielbretter, um für weitere Variation zu sorgen.

Fazit
Hmmm. Ich bin hin- und hergerissen. Odyssey macht wirklich Spaß, aber der Langzeitspielspaß ist etwas mau und der Preis ist für vier große Spielbretter, 8 Mini-Plastikschiffchen und eine Handvoll Pappcounter doch recht sportlich. Außerdem verstehe ich die Altersangabe nicht, denn wenn ich für das Spiel eine Zielgruppe sehen könnte, dann wären das fantasy- und sagenaffine Familien mit Kindern um die 10 – in diesem kreis dürfte Der Zorn des Poseidon am ehesten gut ankommen. Ich werde mal schauen, ob ich meine Frau noch zu ein paar Runden bringen kann und Poseidon bekommt übernächsten Mittwoch noch einmal eine Chance mit meiner Brettspielrunde – vielleicht entdecke ich noch irgendwelche Elemente, die mir bisher entgangen sind…
Ist etwas für…
Schlagt zu, wenn ihr auf Schiffe versenken und Scotland Yard steht.
Bewertung
3 von 5 liebliche Herbststürme