[Rezension] Wizard – Jubiläumsedition (Kartenspiel Amigo)

Wizard ist 20 Jahre alt geworden – eine gute Gelegenheit, es mir endlich einmal anzusehen.
Das Cover – (Co) Amigo Spiele
Name: Wizard – Jubiläumsedition
Verlag: Amigo
Autor: Ken Fisher
Illustrator: Franz Vohwinkel
EAN: 4-007396-016055
Preis: ca. 8 Euro
Link: Amigo HP
Alter: 10+
Spieler: 3-6
Dauer: 45 min
Genre: Karten, Stiche, Fantasy
BGG-Ranking: 573
Aufmachung
Kleine Schachtel – Spielanleitung, viele Karten, „Block der Wahrheit“. Grandios! Alleine schon der „Block der Wahrheit“ hat so ein amtliches 80er Jahre Rollenspiel-Retro-Feeling und erinnert liebevoll an das „Dokument der Stärke“ oder den „Paravent der Macht“. Witzig. Auf so was stehe ich. Die Vohwinkel-Illus kommen ja, wenn man mal querliest in Brettspielerkreisen sehr gut an, ich finde sie zwar angenehm comichaft, aber da bin ich dann doch aus dem Rollenspielbereich grandiosere Zeichnungen gewöhnt, das hat schon im direkten Vergleich einen leicht amateurhaften Touch. Dennoch sieht das Spiel insgesamt wirklich gut aus und alle Karten einer Farbe nebeneinander gelegt, ergeben ein nettes Panorama – coole Idee.
Großes Lob auch dafür, dass die Karten vor dem ersten Spiel nicht eine Trilliarde Jahre lang gemischt werden müssen, die kommen ab Werk schon „durcheinander“ daher.
Das Spiel
In 10 bis 20 Runden (je nach Spielerzahl) erhalten die Spieler 1, dann 2, dann 3, 4, 5… Karten auf die Hand und müssen vor der Runde ansagen, wie viele Stiche sie gewinnen werden. Es gibt vier Farben von Charakterkarten mit den Werten von 1-13, dazu kommen vier Zaubererkarten (die immer gewinnen) und 4 Narrenkarten (die immer verlieren). Nach dem Verteilen der Karten wird noch eine weitere Karte vom Nachziestapel umgedreht – diese gibt die Trumpffarbe an, es kann aber auch Runden ohne Trumpf geben.
Wer nun genau die getippte Stichzahl trifft, erhält 20 Erfahrungspunkte plus 10 Erfahrungspunkte pro gewonnenem Stich. Trifft man die Stiche nicht, so verliert man 10 Erfahrungspunkte für jeden Stich, den man darüber oder darunter liegt.
Hä? Erfahrungspunkte? Ist das hier „Dungeons & Dragons“? Nope, aber es gibt eine nette, kleine Hintergrundgeschichte von Kämpfen der Magierlehrlinge der Akademie in Stonehenge. Na, logo!
Diese Jubiläumsedition erhält noch 6 neue Karten, die totales Chaos ins wohlgeordnete Stichspiel bringen – ich möchte hier nicht genau beschreiben, was diese tun, da Amigo derzeit auf Facebook in unregelmäßigen Abständen ihre neuen Karten vorstellen – da will ich ihnen nicht in die Suppe spucken. So sei gesagt, dass es nun einen Drachen gibt (Symbol: Pfeil nach oben) – eine Fee (Pfeil nach unten) – eine Bombe (Explosion) – einen Werwolf (Pfeil nach links und rechts) – einen Jongleur (7 1/2) – eine Wolke (9 3/4).
Fazit
Ein wirklich angenehm zu spielendes Stichspiel mit einer netten Hintergrundgeschichte für unsere an Harry Potter gewöhnte Jugend. Ohne die 6 Sonderkarten kann ich mir Wizard ausgezeichnet als beinhartes Turnierspiel vorstellen, das jeden Skatklub zu Jubelstürmen hinreißen würde – mit den Sonderkarten steigt der Zufallsfaktor enorm an und das Spiel wird interessanter, aber weniger gut berechenbar. Da kommt es ganz auf die Gruppe an, welchen Stil man eher bevorzugt.
Und ich muss bei meiner begeisterten Besprechung von Skull King etwas zurückrudern (Haha, Piraten – zurückrudern – kapiert?), denn zu dem Zeitpunkt kannte ich Wizard noch nicht und würde, ob der etwas klareren und besser auszurechnenden Regeln des Grundspiels Wizard leicht vorne sehen, außerdem war Wizard etwa eine Gazillion Jahre früher auf dem Markt.
Bewertung
4 von 5 limitierte Drachenkarten