[Rezension] Pixel Tactics (Kartenspiel)

Das letzte fette Spiele-Paket aus dem Hause Pegasus enthielt ein paar größere und ein paar kleinere Spiele – beginnen wir doch mal mit einem der kleineren Spiele – einem reinen Zweispieler-Spiel – Pixel Tactics

Das Cover – (Co) Pegasus Spiele
Name: Pixel Tactics
Verlag: Pegasus
Autor: D. Brad Talton Jr.
EAN: 4-250231-707186
Preis: ca. 10 Euro
Link: Pegasus HP
Alter: 10+
Spieler: 2
Dauer: 30-45 min
Genre: Karten, Fantasy, Handkarten
BGG-Ranking: 647
Aufmachung
Schöööön! Die Schachtel sieht aus wie ein old-schooliger grauer Gameboy und die Illustationen der kleinen Piktogramme versetzen einen ebenfalls in die frühen 90er Jahre zurück. Einziger kleiner Kritikpunkt – ich hätte auf den Karten lieber größere Illus und weniger Texte, aber das war wohl bei der Ausrichtung des Spiels leider nicht möglich.
Auch bei der Ausrichtung der eigenen Karten in drei Dreierreihen, die die Formation des Gegners attackieren, spielt ein ordentlicher Batzen Nostalgie mit, denn es erinnert sehr an die simplen Strategie-Kämpfe in den frühen Japano-Rollenspielen.
Sehr clever ist, dass die Karten sowohl Anführer als auch Helden beinhalten, je nachdem, wie herum man die jeweilige Karte hält. Auch die jeweiligen Fertigkeiten sind sehr übersichtlich dargestellt und schnell zu erkennen. Dafür gibt es ein kleines Sonderlob.
Das Spiel
Die zentrale Karte der schon erwähnten drei Dreierreihen ist mein Anführer, der Angriffspunkte und Lebenspunkte sowie eine Spezialfähigkeit mitbringt, die sich oft auf die anderen ausliegenden Karten des eigenen Teams bezieht. Nach der Auswahl des Anführers hat man dann noch 4 Handkarten, die unsere Helden darstellen. Auch die Helden haben Angriffswerte und Lebenspunkte, aber sie haben drei unterschiedliche Fertigkeiten, je nachdem, ob ich sie in die vordere Reihe (Front), die mittlere (Flanke) oder die hintere (Nachhut) ausspiele. Außerdem kann man jeden Helden auch noch ablegen und ihren (meist besonders mächtigen) Befehl ausspielen, der sofort ausgeführt wird. 
Überblick über das Spielgeschehen – recht früh in der Partie
Das Spielprinzip ist recht einfach – es gilt, den Anführer des Gegners auszuschalten, indem man seine Lebenspunkte auf 0 runterprügelt. Um dies zu schaffen, kann man in jeder der drei Angriffswellen pro Runde zwei der folgenden Aktionen durchführen:
– Karte nachziehen
– Rekrutieren (eine Handkarte in die Schlachtformation ausspielen) – nur einmal möglich
– Angriff – nur einmal möglich
– Befehl
– Leiche entfernen (eine besiegte Karte vom Spielfeld nehmen)
– Bewegung – nur einmal möglich
Ein Blick auf meine Formation
Der einzige Glücksfaktor im Spiel besteht darin wann man welche Karte vom Nachziehstapel erwischt. Alles andere ist reine Mathematik und es ist eklatant wichtig, alle Fähigkeiten seiner Karten permanent im Blick zu halten und die möglichst gewinnbringend einzusetzen. Die einen sehen diese gleichen Chancen als eine tolle Sache, da wirklich das reine Können des Spielers über Sieg und Niederlage entscheidet. Negativ betrachtet sind gerade dadurch die Matches entweder sehr schnell vorbei, wenn einer der Spieler sehr gut ist, der andere sehr schlecht, oder sie dauern und dauern, wenn sich beide Spieler enutralisieren, weil sie entweder beide gut oder beide schlecht sind.
Fazit
Ein schönes kleines Strategiespiel, das fast gänzlich ohne Glücksmomente auskommt und fast ausschließlich darauf basiert, die Synergie-Effekte zwischen den Karten zu nutzen und sie zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Reihe auszuspielen. Dazu kommt noch eine äußerst schnuffige Retro-Grafik, die gerade in all jenen, die zu Beginn der 90er jahre jung waren, wahre Nostalgiestürme entfachen dürfte.
Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass mir persönlich die Action nicht schnell genug ist. Man kann fast jeden Angriff kontern und so ist es ein wirklich langes Taktieren, bevor man den Gegner ausmanövriert hat – in meinen Augen müsste ein so „kleines Strategiespiel“ noch deutlich schneller vonstatten gehen, aber wie schon gesagt – das ist eine reine Geschmackssache. Man könnte auch positiv formulieren, dass Pixel Tactics für ein so kleines Spiel eine ordentliche Spieltiefe mitbringt…

Bewertung
3,5 von 5 Retro-Spiele