[Rezension] Ausgefuchste Meisterdiebe (Brettspiel)

Als „Abschiedsgeschenk“ vor seinem Abgang von den Heidelbergern hat mir Ralf nochmal ein kleines Päckchen mit zu rezensierenden Spielen geschickt – eines davon ist Ausgefuchste Meisterdiebe und das bespreche ich recht zeitnah, da es gerade einen aktuellen Anlass gibt.
Erfreulicherweise hat dieses kleine Spielchen nämlich just am vergangenen Wochenende in Cannes den „AS D’OR“ in der Kategorie „Kinderspiel“ gewonnen! Chapeau!
Das Cover – (Co) Heidelberger
Name: Ausgefuchste Meisterdiebe
Verlag: Heidelberger (Superlude)
Autor: Frédéric Vuagnat
EAN: 4-015566-03382
Preis: ca. 28 Euro
Alter: 7+
Spieler: 2-4
Dauer: 20 min
Genre: Geschicklichkeit, Kinder
BGG-Ranking: 5992
Aufmachung
Was soll man bei französischen Spielen sagen?!? Die Teile sehen einfach immer fantastisch aus! Und das gilt sowohl für Box, Anleitung, Fuchsmasken, Karten und die kleinen Holztierchen. Vom Material her ist es irgendwie eine Art „Haba in coll, modern und knallbunt“.
Das Spiel
Das Spielprinzip hat etwas vom Angelspiel, das ich als Kind bei meiner Oma geliebt habe, natürlich in einer etwas aufgepeppteren Fassung – sowohl vom Aussehen, als auch von den Regeln her.
So sind die zwei bis vier Spieler Füchse, die auf dem Bauernhof auf Raubzug gehen müssen. Es gibt Käse, Schweine, Pferde, Kühe, Gänse, Hühner, Fische und Schafe, die in Form kleiner bunter Holztoken in der Spielschachtel liegen.
Es wird bis zu 15 Eiern (Siegpunkten) gespielt und vor jeder Runde werden drei Karten gezogen mit den Viechern, die man rauben muss. Anschließend werden Fuchsmasken aufgezogen, die Schachtel geschüttelt und los geht’s! Man muss mit einer Hand erfühlen, ob man ein „richtiges“ Tier gegriffen hat. Denkt man, dass das der Fall ist, legt man es in die andere Hand (den Beutel) und sucht weiter, bis man drei oder vier Tiere gegriffen hat.
Denkt man, der Auftrag ist erfüllt, ruft man Stopp und die Runde ist beendet – nun gibt es Punkte für richtige Tiere und Minuspunkte für falsche. Easy, oder?
… und genau deshalb wird das Spiel ab den Runden zwei bis vier variantenreicher, denn in Runde zwei kommen zwei Füchse hinzu, die (egal, was gesucht ist) auch je einen Punkt einbringen. In Runde drei gibt es zwei Schlangen, mit denen man einem anderen Spieler ein Tier aus dem Sack stehlen kann und in der letzten Runde wird ein Hammer beigelegt, mit dem man sich vor dem Diebstahl durch Schlangen schützen kann. (Meine Mitspieler haben schön dämlich geguckt, als ich auf einmal laut „Oh, whacking Day“ anstimmte.)
Und nur der Komplettheit halber – unser schönster Spielmoment bisher war die unschuldige Frage während des Spiels: „Die Schweine sind rosa, oder?“ Wenn man sich mal die Ausgangssituation vor Augen hält, eine sehr witzige und entlarvende Frage!
Fazit
Ein echt schönes Spiel, mit dem ganz sicher nicht nur Kinder Spaß haben. Es sieht großartig aus, hat ein bewährtes (und nochmal aufgebohrtes) Spielprinzip, ist schnell erlernt und ebenso schnell gespielt.
Mein einziges Problem sind die Masken, denn mit denen kann man, wenn man es drauf anlegt, echt gut bescheißen – und glaubt mir – wenn Kinder die Chance dazu haben, dann nutzen sie sie auch. In der nächsten Auflage könnte man die Produktionskosten noch etwas steigern und besser anliegende Masken beilegen.
… und wo wir schon dabei sind, vielleicht auch vier echte kleine Stoffbeutel zum Verstauen der Beute.
Bewertung
4 von 5 schlangenabwehrende Hämmer!

2 Gedanken zu „[Rezension] Ausgefuchste Meisterdiebe (Brettspiel)“

  1. Hey Moritz!
    Wollte Dir mal sagen, dass ich deine Sachen gerne lese. Du hast einen schönen flockigen Stil der mir gefällt! Echt klasse, weiter so!
    Was ich immer wieder bei deinen Rezensionen vermisse ist allerdings ein Bild des aufgebauten Spiels bzw. des Spielmaterials, da das Spiele-Cover meist nicht sooo aussagekräftig ist!
    Danke und liebe Grüße,

    Patrick

  2. Tausend Dank! Und in der Tat habe ich schon überlegt, Fotos vom "game in progress" in die Artikel einzubauen. Bisher war ich aber zu faul, werde dein Posting aber als Anlass nehmen, das in Angriff zu nehmen und als festes Feature zu installieren.

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