[Rezension] Skull King (Kartenspiel)

Oh, je! Skull King hat in diesem Haus wirklich einen schweren Stand! Ich nenne es hinter vorgehaltener hand schon nur noch „Das Spiel, das keiner mochte“! Wobei „keiner“ völlig falsch ist, denn ich finde es wirklich super – aber meine ganze Umgebung hasst es und ich fürchte, wenn ich das spielen möchte, muss ich in eine andere Stadt ziehen.
Aber genug gequatscht! Auf zur Besprechung.
Das Cover – (Co) Schmidt Spiele
Name: Skull King
Verlag: Schmidt Spiele
Autor: Brent Beck, Apryl Scott
EAN: 4001504750244
Preis: ca. 8 Euro
Link: Schmidt HP
Alter: 8+
Spieler: 2-6
Dauer: 30 min
Genre: Karten, Stiche, Piraten
BG-Ranking: 1849

Aufmachung
Die kleine Schachtel enthält eine kleine faltbare Anleitung (okay, eigentlich vier, aber wer die deutsche versteht, wird wohl die englische, italienische und französische nicht benötigen), 1 Block zum Notieren der Ergebnisse und 66 Karten. Viel mehr ist nicht zu sagen, außer, dass die Karten ziemlich piratig sind und die Anleitung mit ein paar schnuffeligen kleinen Witzchen zu punkten weiß.
Das Spiel
Laaaangweilig! Ein Stich-Spiel. Davon gibt es doch schon eine Trilliarde! Aber hier wird es ganz witzig, denn man spielt in 10 Runden – in der ersten Runde erhält jeder Spieler eine Karte, in der zweiten Runde jeder zwei und so weiter.
Bevor jede Runde losgeht, muss man nun schätzen wie viele Stiche man gewinnen wird. Nach der Runde wird abgerechnet und bei richtig getippter Stichanzahl bekommt man pro Stich 20 Punkte, bei falsch getippter Anzahl bekommt man -10 pro danebengetipptem Stich. Einen Sonderfall bildet hier die 0, denn die bringt 10 Punkte pro Runde ein, in der man sich befindet. Dazu kommen noch Bonuspunkte, wenn man in einem Stich mit dem Skull King Piraten gefangen nehmen konnte oder wenn man mit der Mermaid den Skull King einkassiert hat.
Blicken wir mal auf die einzelnen Stiche: Es gibt Karten in blau, rot, gelb und schwarz und zwar mit Werten von 1-13. Dazu kommen ein paar Sonderkarten: Escape (man gibt auf – niedrigste Karte), Mermaid (mächtiger als die Zahlenkarten, aber weniger mächtig als die Piraten – schlägt dafür aber den Skull King), Piraten (schlagen alles außer dem Skull King), Scary Mary (kann entweder als Pirat oder als Escape-Karte gespielt werden) und den Skull King (schlägt alles, kneift aber vor der Mermaid den Schwanz ein).
Nun werden ganz stinknormale Stiche gespielt, wobei Farben bedient werden müssen – und hier haben wir den einzigen Schwachpunkt des Spiels: In der Regel steht, dass man bedienen MUSS, aber wenn man eine Sonderkarte hat, diese immer spielen könnte, also dann nicht bedienen muss. Das gefällt mir nicht sooooo gut, da alles noch einen Tacken schwerer zu berechnen wird und der Erklär-Hoschi im Video auf der oben von mir verlinkten Schmidt-Homepage erklärt es, wenn ich ihn richtig verstehe, auch anders. Ich werde also in Zukunft mal (wenn ich nochmal jemanden dazu bringen kann mit mir zu spielen) versuchen, den Bedienzwang auf alle Karten auszuweiten.
Bleibt mir nur zu sagen: „Karte oder’n Stück Holz(bein)!“
Fazit
Tja, mir macht Skull King richtig Spaß! Die Regeln sind schnell gelernt und erklärt und man kann unverzüglich loslegen. Der Kniff, dass man nicht so viele Stiche machen muss wie möglich, sondern, dass man einschätzen muss, wie viele Stiche man gewinnt, finde ich wirklich interessant. Das ist mal was anderes. Dazu noch das piratige Thema und mit dem Soundtrack von „Fluch der Karibik“ im Hintergrund und einer Buddel Rum auf dem Tisch wird das eine feucht-fröhliche Angelegenheit.
Witzigerweise half mir in den bisherigen Runden meine absolut old-schoolige Skat-Grundbildung auch bei dieser Stichspiel-Variante immer weiter. Bin gespannt, ob ihr die Erfahrung teilen könnt (natürlich auf Schafskopf bezogen, wenn ihr weiter südlich lebt).
YO-HO-HO!
Bewertung
4,5 von 5 Skatsprüche