[Rezension] Ultimate Warriorz (Brettspiel)

Die Pegasusisten haben mir wieder etwas Schickes in den Briefkasten geschubst – Ultimate Warriorz – nur echt mit dem coolen „Z“ am Ende.
Das Cover – (Co) Pegasus Spiele
Name: Ultimate Warriorz
Verlag: Pegasus / Matagot
Autor: Guillaume Blossier
EAN: 3760146641747
Preis: ca. 34,95 Euro
Link: Pegasus HP
Alter: 8+
Spieler: 2-8
Dauer: 30 min
Genre: Fantasy, Arena-Kampf, Würfeln
BGG-Ranking: 2654
Aufmachung
Zuerst einmal gefällt mir hervorragend, dass man aus der Box eine veritable Kampfarena mit 7 Kampfzonen aufbauen kann.
Auch die Papp-Aufsteller der 8 Kämpfer haben – ebenso wie das komplette Spiel – einen coolen Comic-Touch. Tja, man merkt eben, dass in Frankreich Comics als eigene Kunstform angesehen werden. Das sieht immer serh schick aus, was die Jungs und Mädels aus dem Westen da so veranstalten. Ich habe kurz überlegt, ob ich meckern soll, dass ich lieber „echte“ Minis gehabt hätte, aber ich glaube das wäre estwas der Comic-Charakter verloren gegangen und natürlich wäre der Kaufpreis enorm in die Höhe geschnellt. Außerdem kann man so verschiedenfarbige Füße unter die Aufsteller hauen, um die Zugehörigkeit zu Teams anzuzeigen. Eine sehr clevere Sache, die witzigerweise in der Anleitung gar nicht angesprochen wird – da wird ganz verschämt von Farblosen Plastikfüßen gesprochen. Apropos Anleitung, die liegt nicht nur auf Englisch, ähhh… Mandarin vielleicht, Nierdländisch, Französisch und sogar Deutsch bei, sondern ist auch noch absolut idiotensicher formuliert und aufgebaut. Wenn ich so etwas auf Anhieb kapiere, ist das immer eine gute Benchmark, dass der durchschnittlich trottelige Brettspielfan das Spiel mit Hilfe der Anleitung verstehen kann.
Dazu gibt es noch jede Menge Karten, kleiner Token und 6 Würfel. Auch bei den Karten und Token wurde clever mitgedacht, denn es gibt 8 Plastiktütchen, in die man genau alle Elemente packen kann, die jeweils zu einem Gladiator gehören – das erspart jede Menge nerviges Suchen zu Spielbeginn.
Das Spiel
Das Spiel ist von den Regeln her wirklich einfach. Man sucht sich einen oder mehrere Gladiatoren aus, stellt sie in die Arena und beharkt sich dann entweder „Last Man Standing“-mäßig (oder auch maximal 7 Runden lang) oder man teilt sich in Teams auf und gibt sich dann auf diese Art und Weise Saures. 
Zu Beginn hat man eine Karte seines Warriorz vor sich liegen, die wenig mehr als seinen Namen und seine Verteidigung angibt.
Nun spielt jeder Spieler 7 Runden lang (oder solange mehr als ein Kämpfer lebt) jeweils eine seiner 8 Handkarten verdeckt aus. In jeder Runde wird nun in Reihenfolge der Geschwindigkeit auf der Karte die Initiative bestimmt und nach und nach werden die Karten aufgedeckt und ihre Aktionen ausgeführt. Wurde die Karte ausgeführt ist sie die neue aktive Karte und wird auf die ursprüngliche Karte des Gladiators gelegt, was für die folgenden Aktionen dann beispielsweise eine andere Rüstung bedeuten kann.
Die einzelnen Karten geben neben der Geschwindigkeit noch einen Wert an, wie weit sich der Gladiator in diesem Zug bewegen kann, sowie einen Nahkampf- oder einen Fernkampfwert (in seltenen Fällen auch beides). So kann man sich also normalerweise bewegen und (bis zu zwei Mal) angreifen. Zusätzlich hat jeder Gladiator zwei Karten mit speziellen Sonderfertigkeiten, die er seinen Gegnern um die Ohren hauen kann.
An dieser Stelle wäre es vielleicht nicht uninteressant, zu erklären, wie ein Angriff vonstatten geht. Gaaaaanz einfach! Ich habe einen Angriffswert, der angibt wie viele Würfel ich würfeln darf und mein Gegner hat seiner zuoberst liegenden Karte einen Verteidigungswert. Ich muss nun nur die angegebene Zahl an Würfeln werfen und zählen, wie viele davon den Verteidigungswert treffen oder übertreffen. Und die Chose mit den Lebenspunkten haben die Macher wirklich clever gelöst. Jedes Monster hat so viele Pappjetons wie er Lebenspunkte hat – diese haben auf einer Seite ein Herz und auf der Rückseite eine Art Lorbeerkranz. Verliert man also Lebenspunkte, muss man sie demjenigen rübergeben, der einem einen übergebraten hat und der kann sie sich nun umgedreht als Ruhmespunkte hinlegen. Sollte nämlich nach 7 Runden mehr als ein Warrior auf den Beinen sein, gewinnt der mit den meisten Ruhmespunkten.
Ach ja – einen Gummipunkt hat jeder Spieler noch zur Verfügung, der ihn vor Schaden bewahren kann. So kann er damit einmalig nach einem Angriff auf seinen Gladiator den Gegner bis zu 3 Würfel neu würfeln lassen, oder einen der Würfel auf die gegenüberliegende Seite umdrehen (ich hoffe mal, jeder weiß, dass die gegenüberliegenden Seiten eines Würfels immer 7 ergeben…).
Tja, das war’s eigentlich auch schon. Aber um noch ein paar Zeilen zu schinden und euch einen Eindruck vom Spiel zu geben, zähle ich noch kurz die 8 Kämpfer auf, wodurch ihr eigentlich schon einen recht guten Eindruck vom Spiel erhaltet:
Agric, der Musketier mit der Besteckhand
Jojoba der Indianergoblin (bei uns bisher immer überraschend erfolgreich)
Bonzai der Samuraizwerg
Cactus der Gladiatorenork
Burdock der Highlanderlöwe
Sorgho der Matadorminotaurus
Baobab der Barbarenbaummensch
Zamioculcas der Spartanerdrache
Alles klar, ne!
Neben den Spezialangriffen unterscheiden sich die Kämpfer noch in der Größe (wichtig bei Initiative-Unentschieden), den Initiativewerten, der Anzahl der Lebenspunkte und der Rüstungsklasse. So hat beispielsweise Jojoba erbärmlich wenige Trefferpunkte, aber fast mmer 5 oder 6 als Rüstungswert, während der Spartanerdrache Zamioculcas auf einem wahren Hort an Lebenspunkten ruht, aber seine Rüstung immer im lausigen Bereich zwischen 2 und 3 umherpendelt.
Fazit
Ein wirklich schönes kleines Kampfspiel mit Potential – gerade, um es mit jüngeren Spielern zu zocken oder um es als eine Art Royal Rumble im Team-Modus zu spielen. Auch sind die einzelnen Kombattanten abwechslungsreich genug, um ordentlich herumprobieren zu können. Nach meinen bisherigen 5 Partien scheinen die auch halbwegs gut ausbalanciert zu sein. Gerade deshalb spielen vor allem Würfelglück und Kommunikation mit den Mitspielern eine sehr große Rolle – wer es also gerne rein strategisch hat, der muss sich ein anderes Spiel suchen. Wer allerdings gerne zwanglosen Spaß mit der kleinen Tochter und Oma und Opa haben will, der ist hier genau an der richtigen Adresse.
Bewertung
4 von 5 Affenbrotbäume