[Rezension] Splittermond – Bestien & Ungeheuer

Neben Abenteuern sind ja Monsterhandbücher meine ganz persönlichen Lieblinge – also ran an’s Gerät! Und ich kann ja echt neutral sein, denn mit Splittermond habe ich rein gar nichts am Hut, außer, dass ich es ab und an spiele…
Das Cover – (Co) Uhrwerk Verlag
Produkt: Bestien & Ungeheuer – Kreaturen von Lorakis
System: Splittermond
Autoren: JEDE MENGE!
Verlag: Uhrwerk
Aufmachung: Hardcover, vollfarbig, 196 Seiten
Erscheinungsjahr: Oktober 2015
Preis: 39,95 Euro
ISBN: 978-3-95867-026-6
Gestaltung
Tja, insgesamt kann ich wohl auf das „Bruderprodukt“ Myranische Monstren verweisen, denn der Splittermond Monsterband geht einen sehr, sehr ähnlichen Weg…
Jedes Monster wird entweder auf einer oder zwei Seiten mit Text, Spielwerten, Illustration und einem Kartenausschnitt, wo das Viech beheimatet ist.
Design und Layout sind splittermiondtypisch knüppelblau und die Illustrationen sind zumeist herausragend, nur ganz wenige fallen da leicht ab. Da mag der Old-Schooler aus mir sprechen, aber ich mag schwarz-weiße Monster-Illus irgendwie lieber als geleckte Farb-Hochglanzprodukte. Reine Geschmackssache, das Buch sieht insgesamt wirklich gut aus und ist mit der klaren Einteilung auch hinreichend übersichtlich.
Inhalt
Nach ein paar Seiten Einleitungsschnickschnack geht es auch direkt ans Eingemachte! Auf 124 Seiten werden zahllose Kreaturen vorgestellt, die von völlig neuen Wahnsinnsschöpfungen (Gnureißer, Nithalas) über klassische D&D-Monster (Greif, Schrecken der Tiefe –> Kuo-Toa) bis hin zu Wesen der japanischen Mythologie (Hengeyokai, Oni, Tengu) reichen. Die Mischung ist echt super und oft geben einem die Texte direkt schon Ideen zum sinnvollen Einbetten des Monsters ins Spiel.

Recht sinnvoll finde ich die Unterscheidung zwischen „ungewöhnlichen Kreaturen“ und „Wildtieren“. So gibt es im Anschluss an den Hauptteil noch Seiten mit kurzen Texten und Spielwerten zu Lorakischen Wildtieren, unterteilt in „Wildtiere in Eis und Frost“, „Wildtiere im Norden“, „Wildtiere der gemäßigten Zonen“, „Wildtiere in der Steppe“, „Wildtiere in Wüste und Savanne“, „Wildtiere im Dschungel“ und „Wildtiere im Wasser“. Abgerundet wird alles, was kreucht und fleucht durch Kurzbeschreibungen Lorakischer Nutztiere (auf nur drei Seiten, die kann ich verschmerzen).

Was die eigentlichen Biester angeht, kommt nun der Teil, den ich für den gelungensten in einem ausgezeichneten Werk halte – „Legendäre Wesen von Lorakis“. Insgesamt werden hier satte 11 amtliche „Bossgegner“ vorgestellt, die man als Spielleiter langsam und sorgfältig als „Gegner für einen späteren Zeitpunkt“ aufbauen kann. Ich mag hier ja besonders gerne „Tsinshusura, die Wartende Wesirin“, die bei der Geburt getrennte Zwillingsschwester von Jabba the Hutt und „Malmschlund, den Verschlinger der Welt“, der einst seine Karriere auf dem kleinen Planeten Arrakis begonnen hat. Wenn ich mir für die Zukunft etwas wünschen dürfte, wäre das eine epische Kampagne zu einem der legendären Wesen aus der Feder von Martin John und Uli Lindner – das wäre mal ne explosive Kombination.

Jedes durchschnittliche und unpraktisch zu verwendende Buch wäre jetzt am Ende, aber hier gibt es noch weitere „Spielereien“, die dem Spielleiter das Leben versüßen – wie 5 Seiten mit „Monsteraufsätzen“, womit sich die vorgestellten Kreaturen noch zusätzlich individualisieren lassen. Dazu kommen je drei Seiten, die sich ausführlich mit Vampirismus und Lykanthropie in Lorakis befassen.

Das war’s jetzt? Noch lange nicht, denn die Anhänge haben fette Tabellen mit besonderen Materialien, die man aus den Monstern gewinnen kann und vor allem alle möglichen Tabellen, in denen die Monster sortiert sind. Und das finde ich mal ganz groß, das nimmt mir Arbeit ab, wenn ich ein Abenteuer entwerfen will und erstmal das komplette Buch durchackern muss, um zu wissen, welche Monster sinnvoll für meine Zwecke sind.
So gibt es hier Tabellen sortiert nach: Typus, Monstergrad, Merkmal Kreatur, Größenklasse und Habitat.

Und die letzten Tabellen sind die allerbesten – hier sind alle Monster nach ihrem Habitat einsortiert. Hier kann ich auf einen Blick erfahren welches Monster mir genau wo unterkommen kann. Spitzensache! Danke, Redaktionsteam! Dass der Band von einem Index abgeschlossen wird, muss bei so viel Service wohl nicht mehr extra erwähnt werden, oder?

Anmerkung: Ich habe erst wenige der Monster im Spiel verwendet, kann also noch nicht genau sagen, inwieweit die Werte vernünftig und angemessen sind, aber ich bin geneigt, da der Redaktion einen Vertrauensvorschuss zu geben.

Fazit
Ein toll organisiertes Monsterhandbuch mit größtenteils schönen Illustrationen und vor allem ganz, ganz vielen tollen unterschiedlich sortierten Tabellen im Anhang. Vielen Dank dafür. Das vereinfacht das Schreiben von Abenteuern und Entwerfen kurzer Begegnungen ganz enorm! Jeder Splittermond-Spielleiter muss das Teil einfach im Regal stehen haben…

 Und, liebe DSAler – falls ihr noch unentschlossen seid – das Buch hat eine Lesebändchen!

Bewertung
4,5 von 5 Landkarpfen, äääh Zhualiyu!

2 Gedanken zu „[Rezension] Splittermond – Bestien & Ungeheuer“

  1. Juhu! Er mag die Tabellen!
    Für die Tabellen musst Du mir und den Mittabellierenden einmal gratis LL leiten! Ich habe beim Erstellen der Tabellen wirklich immer nur an Dich gedacht … wirklich! 🙂

    -rillenmanni

Kommentare sind geschlossen.