[Rezension] Road to Essen – Tag 5 – Winter der Toten

An Tag 5 gibt es von mir direkt mal meinen bisherigen Knaller der in meiner Essen-Reihe vorgestellten Spiele: „Winter der Toten„. Ich stehe zwar nicht so richtig auf Zombies, aber hier sind die Zombies nur ein Teil der zu bekämpfenden Bedrohung, neben den verdammt knappen, zu verwaltenden Ressourcen und dem Verräter, der sich inmitten der Spieler befinden kann…
Das Cover – (Co) Heidelberger
Name: Winter der Toten
Verlag: Heidelberger (Plaid Hat Games)
Autor: Isaac Vega, Jon Gilmour
Übersetzer: Susanne Kraft
EAN: 4015566100275
Preis: ca. 44,95€
Alter: 14+
Spieler: 3-5
Dauer: 60-90 Minuten
Genre: Kooperation, Bluffen, Zombies, Ressourcenverwaltung
BGG-Ranking: 18
Aufmachung
Hossa, eine ziemlich schwere Schachtel mit echt viel Papp-Kram und Karten drin. Wie bei Plaid Hat Games üblich sieht alles aus wie aus einem Guss, da hat Colby wirklich ein Händchen für. Das Spiel ist wirklich, wirklich komplex – aber man wird durch das Material so gut unterstützt, dass es wirklich nur mit leichtem Nachschlagen im Regelwerk problemlos zu spielen ist.
Das Spiel
Ich werde euch hier nicht mit Details langweilen, da ich es echt klasse finde, das Spiel nach und nach für sich zu entdecken. Da steckt etwas Arbeit drin, aber es lohnt sich absolut.
Die Spieler sind Überlebende einer Zombie-Apokalypse und haben sich in einer Kolonie verschanzt. Außerhalb dieser Kolonie liegen sechs Orte wie Schule, Supermarkt und Co., zu denen man seine Überlebenden spielen kann, um nach coolen und sinnvollen Dingen zu spielen.
Am Überleben wollen sie einige „Dinge“ hindern und man muss ordentlich Kram im Kopf behalten, um erfolgreich zu sein. So bekommt die Gruppe eine Aufgabe, die innerhalb einer bestimmten Rundenzahl erfüllt werden muss und jeder Spieler hat seine eigene Agenda, die festlegt, ob er im Gruppen-Erfolgsfall das Spiel für sich entscheiden kann. „Witzigerweise“ besteht die Möglichkeit, dass einer der Spieler ein Verräter ist, der will, dass die Gruppe völlig demoralisiert scheitert, in welchem Fall ihn seine Siegbedingungen zum Sieger küren würden.
Okay, was also sind die schon angekündigten „Hindernisse“?
Zum einen sind da Horden von Zombies, die auf die Kolonie und die 6 nahe gelegenen Orte einstürmen. Die sind allerdings (gerade in der Kolonie) das kleinste Problem. Dazu kommt die Moralleiste, die durch allerlei Missgeschicke ziemlich flott gen 0 streben kann. Stirbt ein Charakter (von denen zu Beginn jeder  2 spielt), sinkt die Moral – hat man zu viel Müll in der Kolonie, sinkt die Moral – hat man nicht genug Nahrung für die Kolonisten am Start, sinkt die Moral – verkackt man eine Krise (von der je eine pro Runde gezogen wird), sinkt die Moral…
Und nehmen wir nur mal den Charaktertod – dieser tritt schnell ein, beispielsweise wenn man beim Bewegen an einen anderen Ort oder im Kampf mit einem Zombie mit dem Infektionswürfel einen Zahn würfelt. In diesem Fall Kann man sogar noch Charaktere mit der tödlichen Krankheit anstecken, die sich am selben Ort befinden. Der Spieler des Charakters vor Ort mit dem geringsten Ini-Wert muss dan entscheiden, ob er ihn freiwillig aus dem Leben scheiden lässt, oder ob er ihm eine Chance gibt, die zur Konsequenz haben kann, dass er trotzdem stirbt und den mit dem nächstgeringen Status infiziert. Beim Reisen oder Kämpfen kann man auch nur eine Verletzung oder eine „Verfrostung“ erhalten, wobei allerdings bei 3 Stück davon dann auch der Exitus eintritt.
Man kann allerdings im Gegenzug auch beim Suchen statt tollen Gegenständen auch neue Charaktere finden, die man dann spielen kann.

Verdammte Axt, ich quassel mich hier um Kopf und Kragen und kann die Optionen und Mechanismen des Spiels nur im Ansatz anreißen. Ich fürchte ihr müsst es euch selber kaufen und spielen, bis der Zombieschädel knackt…

Fazit
Einfach nur genial. Eine der coolsten Brettspielerfahrungen der letzten Jahre. Dieses Spiel ist eine absolut runde Sache und damit ich etwas Negatives zu sagen habe, erwähne ich wenigstens, dass ich mir ein paar Fächer in der Schachtel wünschen würde, um die vielen, vielen Karten und Token zu separieren. Zu einer Bewertung von 5,5 würde ich mich tatsächlich hinreißen lassen, wenn es eine Spezial-Edition gäbe, in der es statt Papp-Aufstellern fertig bemalte Plastik-Minis gäbe.
Bewertung
5 von 5 fiese Verräterschweine
SPIEL-Empfehlung
Unbedingt kaufen, wenn du The Walking Dead und Battlestar Galactica magst