[Rezension] Das Lied von Eis und Feuer – Der Chronikstarter

Hey! Das jüngste Produkt aus der „Lied von Eis und Feuer“-Serie hat mal so richtig Spaß gemacht!

Produkt: Das Lied von Eis und Feuer – Chronikstarter
Autor: John Hay et al.
Verlag: Mantikore
Reihe: Game of Thrones-Rollenspiel
Aufmachung: gebunden, vollfarbig, 118 Seiten
Erscheinungsjahr: 2014
Preis: 29,95 Euro
ISBN: 978-3-939212-92-8

Gestaltung

Green Ronin (und somit auch Mantikore) haben es hervorragend geschafft der GoT-Rollenspiel-Reihe eine gut wiederzuerkennende IP mit auf den Weg zu geben. Die Teile sehen aus wie aus einem Guss und da schließt sich die wie immer solide Übersetzung souverän an. Was Layout und Co angeht, gibt es wenig zu meckern – außer vielleicht, dass das Buchinnere nicht vollfarbig ist, was sicher vielen besser gefallen dürfte. Ich als alter Sack mag ja die s/w-Präsentation ohnehin lieber – wir hatten ja damals noch gar keine Farben…
Inhalt
Nach den Jubelarien über Aussehen und Co sollte ich vielleicht zumindest kurz erklären, was inhaltlich so geboten wird…
Nach einer Einleitung werden in drei großen Abschnitten 6 Adelshäuser genauer vorgestellt und dann die Flusslande beschrieben. Abschließend gibt es eine komplett ausgearbeitete Chronik, „Die Eiserne Verschwörung„.
Die Adelshäuser (Barnell, Bartholt, Gruber, Kytlyn, Marsten und Tullison) haben zuerst einmal allgemeine Werte und Infos: Lehnsherr, Bevölkerung, Einfluss, Land, Macht, Recht, Vermögen und Verteidigung. Damit könnte ich schon loslegen, aber neben der kleinen Übersichtstabelle gibt es noch jede nur erdenkliche Information. Egal ob Geschichte des Hauses, genaue Beschreibung der Besitztümer oder herausragende Charaktere – you name it, you get it. Und – was ich nicht genügend loben kann – immer mit Spielwerten, sodass man sich als Spielleiter nicht alles aus den Rippen schnitzen muss, obwohl man sich ein dickes Buch gekauft hat, um eben diese Arbeit abgenommen zu bekommen. Gerade bei den Personen gibt es neben den Werten aber auch immer kleine Hintergründe, die an sich schon genügend Futter für Intrigen bereitstellen, aber spätestens im Aufeinandertreffen mit anderen geschilderten Personen zum klassischen GoT-Style Gemetzel führen kann. Super Sache.
Mein persönlicher Favorit ist allerdings die Schilderung der Flusslande. Hier sind so viele tolle Orte und Personen beschrieben, dass ich gar nicht weiß, welche Elemente ich meinen SPielern zuerst um die Ohren peitschen soll. Alleine die halbseitige Box „Die Sünden von Esra Stein“ oder die Darstellung der Banditen in Durains Wald sind schon zwei ganz sichere Abenteuerbanken, auf denen ich meine Chronik basieren kann, oder die ich als Nebenschauplätze verwenden kann. Die „Septei am zerschmetterten Stein“ gefällt mir sogar so gut, dass ich die demnächst in mein eigenes Spiel einbauen werde…
Die komplett ausgearbeitete Chronik bietet Intrigen satt, ist aber von der Ausarbeitung her nicht so ganz meine Sache, da wird dann doch sehr viel der Fantasie des Spielleiters überlassen. Was aber toll ist, ist die Tatsache, dass der Autor mit einbezogne hat, dass die Spieler Charaktere aus einem der vorgestellten Häuser spielen, was dazu führt, dass die Handlung entweder beim Haus Bartholt oder beim Haus Gruber spielt, je nachdem, welchem Haus die Charaktere nicht angehören. 
In 3 Akten werden die Facetten des Systems gezeigt und wird dem literarischen und filmischen Vorbild gehuldigt und die Eisenmänner werden als „interessante“ Organisation eingeführt, und ich bin sicher, dass sie vielen Erzählern so gut gefallen werden, dass sie noch an so manchem Dünkel beteiligt sein werden.
Fazit
Ein wirklich tolles Teil! Sieht (obwohl „nur“ schwarz-weiß) super aus, bietet alles, was ein Quellenband in meinen Augen bieten soll – nicht allzu viel Metaplot, und dafür viele interessante Orte und Personen, die der geneigte Spielleiter fröhlich verwursten kann. Dazu atmet der Band GoT-Flair, dürfte damit sowohl Fans der Seire als auch der Romane das Gefühl geben „zu Hause zu sein“, und gibt dem Spielleiter das Handwerkszeug mit auf den Weg, um dieses Gefühl an die Spieler weitergeben zu können.
Bewertung
4,5 von 5 selbst erstellte Chroniken